Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
zehnten leiten ließen. Das Buch hat damals, sv weit es bekannt ist, keine Wirksamkeit ausgeübt, am allerwenigsten auf deu Reichs tag selbst, es enthielt aber unbewußt die Schilderung eines Zu standes, von deren thatsächlicher Richtigkeit man sich auf tausend fache Weise überzeugen konnte. V. Wir haben berichtet, daß zu Ende des Jahres 166!) Bauer in Böhmen stand, nachdem er vor den kaiserlichen Streit kräften bis Leitmeritz zurückgewichen war. Die beiden feindlichen Heere waren einander so ziemlich gleich, jedes zählte über 20 0<)0 Vianu. Als Erzherzog Leopold Wilhelm (im Februar 1640) die Elbe überschreiten wollte, zog ihm Bauer von Lcit- meritz nach Melnik entgegen, weil er vermutete, daß daselbst der Fluß überschritten werden sollte, bewirkte aber dadurch nur, daß die Kaiserlichen die Elbe an einein hoher gelegenen Punkte über setzten. Die weiteren Manöver des Erzherzogs waren von glück lichen Erfolgen begleitet, so daß Bauer vielfache Verluste erlitt, Böhmen verlassen und sich nach Zwickau zurückziehen mußte, von wo aus er sich mit den hessen-kassclschen und lünebnrgischen Truppen zu vereinen suchte. Da einer seiner Untergenerale geschlagen wurde, mußte er sich vor dem nachrückendcn Erzherzog auch aus Zwickau zurückziehen. Aber nun gelang ihm (am 12. Mai) die Vereinigung mit den erwähnten deutschen Kontin genten und mit dem französisch-weimarischen Korps unter dem Herzog von Longneville und das brachte seine Armee, die trotz des schwedischen und französischen Oberkommandos größtenteils aus Deutschen bestand, ans ungefähr 40000 Mann. Bei Saalfeld standen die feindlichen Heere einander beinahe drei Wochen lang gegenüber, beide an mancherlei Subsistenzmitteln Mangel leidend, keines aber zum Angriff entschlossen. Bauer zog sich zuerst zurück, der Erzherzog folgte ihm und bedrohte nnn Hessen-Kassel und Lüneburg mit einem Angriff. Die Landgräfin sowie der Herzog Georg von Lüneburg forderten ihre Truppen dvu Baner zur eigenen Verteidigung zurück, erstere nahm auch Zuflucht zu Verhandlungen, indem sie dem Erzherzog und dem