Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
Vorwort. Indem ich mit diesem dritten Bande die Geschichte des 30 jährigen Krieges abschließe, bemerke ich, daß der Druck derselben schon während meiner im Februar nach Rom unternommenen Siudienreise fast vollendet war und ich sonach nicht mehr meine im vatikanischen Archive angestellten Forschungen verwerthen konnte. In der Waldsteinsrage sand ich manches ergänzende Material vor, namentlich belehrte mich eine Korrespondenz des päpstlichen Nuntius am Wiener Hofe, des Kardinals Rocci, daß Piccolomini an der Spitze derjenigen Obersten stand, die frühzeitig zum Kaiser hielten, und daß er es war, der die Gegenverschwörung im Heere gegen Waldstein leitete. Die Verhandlungen, die in Wien zum Sturze des Feldherrn geführt wurden, liegen ziemlich klar vor, weniger sind wir aber über die sich vor bereitende Verbindung zwischen den kaiserlichen Obersten unterrichtet. Doch dürfte es nicht lange dauern, daß wir auch hierin klar sehen werden, da ein bewährter Waldsteinsorscher die betreffenden Korrespondenzen zur Publikation vorbereitet. Die Forschungen in Rom bewiesen mir von neuem die Richtigkeit der allbekannten aber nur zu häufig von den Historikern vergessenen Thatsache, daß man für die Politik eines Staates die richtigste Erklärung und zu reichendste Rechtfertigung in den Archiven desselben findet. Ich habe im vatikanischen Archiv den Beweis gefunden, daß der Papst aus seiner ursprüng lich bloß unfreundlichen und eifersüchtigen zu einer übelwollenden Gesinnung gegen die Habsburger durch den Streit um das mantuanische Erbe veran laßt wurde und daß die Prätensionen, die Spanien dabei erhob und die von dem Kaiser willig unterstützt wurden, auch den freundlichsten Papst feindlich aufgeregt hätten. Die eingehende Schilderung des mantuanischen Streites wird eine der wichtigsten Aufklärungen für die Geschichte jener noch mit so vielem Dunkel umgebenen Zeit liefern und man kann bald um so bedeutendere Aufschlüsse erwarten, als zu gleicher Zeit mit mir auch Herr vr. Pieper sich mit demselben Gegenstände beschäftigte und das Resultat seiner Studien in einer Geschichte des Pontifikats Urbans VIII verwerthen will. Indem ich zum Schluffe wegen mancher Druckfehler um Entschuldigung bitte, will ich eines sinnstörenden, der am Schluffe der Einleitung zum ersten Bande (9. Zeile von unten) stehen geblieben, besonders Erwähnung thun; es soll da „seine (und nicht sein) Vorgänger" heißen. Ich wollte auf die Päpste des Mittelalters und nicht aus den Vorgänger Urbans VIII anspielen. Die wichtigeren Druckfehler des zweiten Bandes sind: S. 57. Zeile 10 von unten ist zu lesen 1623 statt 1632. S. 113 Zeile II von oben ist zu lesen Pötrau statt Pütrau. S. 274 Zeile 4 von unten ist zu lesen Lauenburg statt Lüneburg. Mehrmals ist irrthümlich Bärwalde statt Bärwald angegeben. Prag im Juli 1882. Der Verfasser.