Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
118 selbe. Die schwedischen Ansprüche wnrden gleich zurückgewiesen, da weder die Königin Christine noch Oxenstierna den verwaisten Regimentern einen Sold boten. Die Verhandlungen für den Kaiser führte ein gewisser Hausner von Wandersleben, der den Anführern volle Amnestie und große Belohnungen in Aussicht stellte; man schickte auch von Wien einen eigenen Unterhändler an den Herzog Wilhelm von Weimar ab, um ihn für denselben Zweck zu gewinnen, allein alle diese Bemühungen hatten keinen Erfolg, da die Offiziere die große Geldnot des Kaisers kannten und mit Recht befruchteten, daß die Versprechungen spät, wenn überhaupt je gehalten werden würden. Größere Hoffnung durfte sich der Pfalzgraf machen, da er bei den Verhandlungen auf die Unterstützung seines Oheims Karls I von England Hinweisen durfte. In der That begab er sich nach Bernhards Tode von London, wo er eben weilte, nach Frankreich, um von da uach Breisach zu rciseu uud das Heer, mit dessen Offizieren er einige Verbindung unterhielt, für sich zu gewinnen. Seine Absicht war nicht, sich des Elsasses für sich zu bemächtigen, er wollte es mir gegen die Pfalz eintauschen und hatte hierfür schon die Zustimmung Spaniens erlangt, in dessen Dienste er sich dann mit dein Heere begeben wollte. Richelieu hatte keine Ahnuug von diesen Abmachungen, es genügte aber, daß er die Absichten des Pfalzgrafen ans das Oberkommando kannte, nur seinen Schritten ängstlich nachspähen und ihn verhaften zu lasseu, als er Moulins erreichte (14. Oktober UM). Trotz aller Pro teste des Pfalzgrafen und trotz der Intervention des englischen Gesandten wurde er nach Vincennes gebracht und dort einge kerkert; später wurde zwar seine Haft erleichtert, freigegebeu wurde er aber erst nach Jahresfrist, nachdem er sich verpflichtet hatte, nichts gegen das französische Interesse zu unternehmen. I V. Mitten unter den Kricgsnnruhen nnd dem Getose der Waffen bemühte sich der Kaiser unablässig einen oder den anderen seiner Gegner durch friedliche Verhandlungen zur Ruhe zu bringen, namentlich suchte er die verwitwete Landgräfin von Hessen Kassel