Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
— 84 — zur Anwerbung von 15000 Mann zn bewegen suchte, die ihre Operatiottsbasis in Oberitalien haben sollten, um die Spanier dort im Schach zu halten und es ihnen zu erschweren, Truppen nach Deutschland zu schicken. Nm de» Papst für dieses Bündnis zu gewinnen, das in der Folge zu einem gewaltsamen Zusammen stoß zwischen diesem und Spanien Hütte führen müssen, stellte ihm Richelieu den Gewinn von Neapel in Aussicht. Urban VIIl gab zu, daß er die Habsburger hasse und die Spanier ans Italien hinansdrängen wolle, zum völligen Ruin dieses Hauses wollte er aber nicht die Hand bieten. Sein Nepote, der Kardinal Antonio Barberini, der von den Franzose» gewönne» wvrde» war, bearbeitete ihn jedoch im Sinne dieser Anträge und erreichte zuletzt so viel, daß der Papst zu rüsten versprach. Es scheint jedoch nicht, daß er diesen Vorsatz auch mir annähernd ausführte, wohl aber bot er im Laufe des Jahres seine Dienste zur Vermittlung eines Friedens an; thatsächlich wurde Köln znm Sitz der künftigen Konferenzen bestimmt, allein weder der Kaiser noch Frankreich legte» diese» Verhandlungen einige Be deutung bei, obwohl sie sie nicht ganz von sich wiesen nnd so endete der päpstliche Vermittlungsversuch ohne jegliches Resultat. III. Nachdem Frankreich durch seine Verhandlungen die Schweden, den Landgrafen von Kassel und Bernhard von Weimar enger an sich geknüpft hatte und so über die Kräfte eines bc deutenden Teiles von Deutschland verfügte, glaubte cs den Krieg im Jahre 1636 mit besseren Aussichten beginnen zn können. Der Kriegsschauplatz teilte sich, wie im vorigen Jahre, Haupt sächlich in zwei Hälften: in den französischen, wo die Fran zoscn nnd Bernhard von Weimar gegen den Kaiser nnd Maxi milian von Baiern kämpften und in den schwedischen, wo Bauer den Sachsen, den Brandenburgern nnd den Kaiserlichen gcgeu- überstand. Der schwedische General rastete nicht und trat schon im Januar, nachdem er sich durch die früher gegen Polen ver wendete Armee verstärkt hatte, den Marsch nach Süden an und lagerte sich wieder bei Magdeburg. Nicht lange darauf über-