66 trotz seiner Jugend die Aufmerksamkeit und Hoffnung der Pro testanten wachgerufen. Sollte er nicht eine Hilfe bringen wollen, wo die Glaubensinteressen so gefährdet waren? Bellin, der zuerst nach Kopenhagen reiste, fand da nicht die gehoffte Aufnahme, denn Christian entschuldigte sich, daß er wegen Unverläßlichkeit der Bundesgenossen sich an dem Kampfe nicht beteiligen könne. Es ist nicht zu bezweifeln, daß die Antwort deshalb ablehnend lau tete, weil Christian erfahren hatte, daß man auch Gustav Adolf für das Bündnis gewinnen und ihm die Mitdirektion übertra gen wolle. Das wollte er aber um keinen Preis zugeben. Dä nemark war damals von steter Eifersucht gegen Schweden erfüllt, vor kurzem hatte diese Eifersucht zu einem kriegerischen Zusam menstoß geführt, der zwar durch einen Friedensschluß beglichen worden war, aber die wechselseitige Feindseligkeit nicht gestillt hatte. Als Bellin nach Stockholm kam und über seine Mißerfolge in Kopenhagen berichtete, fand er daselbst eine um so günstigere Aufnahme. Gustav Adolf war erbötig, mit dem Pfalzgrafen ein festes Bündnis abzuschließen und 12 Regimenter Fußvolk und 2000 Reiter auszurüsten, wenn England, die Generalstaaten und einige deutsche Fürsten sich an dem Bündnisse beteiligen, und 21 Regimenter Fußvolk und 6000 Reiter aufstellen und zwei Drittel der Kriegskosten tragen würden. Gustav Adolf, der zu gleich verlangte, daß ihm zwei Häfen an der Ostsee eröffnet würden, wollte seinen Zug durch Polen nach Schlesien antretcn, von dort aus Bethlen, auf den er unter allen Umständen rech nete, die Hand reichen und so den Kaiser erdrücken. Wenn der Pfalzgraf und Jakob diese Bedingungen annahmen, so wollte er im Mai (1625) znm Angriff schreiten. Sein Gesandter bemühte sich im Haag und in London die Zustimmung zu diese» Vorschlägen zu erlangen und vielleicht hätte man im Haag den Vertrag mit ihm abgeschlossen, allein in London zögerte man, da inan auf die , Hilfe des Dänenkönigs nicht verzichten wollte, ja dem letzteren sogar den Vorzug gab.