276 teil, daß ihm allein das Eigentum seiner Unterthanen zustehe und diese nur Nutznießer des ihnen vom König erteilten Besitzes seien. Mit dieser Theorie beschwichtigte er sein Gewissen, als er in der zweiten Hälfte des spanischen Successionskrieges dem Lande unerhörte Lasten aufbürdete. Als der Brief Quirogas in Spanien anlangte, wurde über denselben Rat gehalten und beschlossen, das Anerbieten des Mör ders zu verwerfen und dem Mönche den Befehl zu erteilen, nicht darauf einzugehen. Denn, so hieß es in der königlichen Ant wort, „wiewohl man dem Morde ohne jeden Skrupel beistimmen könnte — woran man aber doch zweifeln kann — so scheint eine solche Handlung eines mächtigen und gerechten Königs nicht würdig zu sei» und deshalb dürften sich die königlichen Diener weder wissentlich noch mit ihrem Rat daran beteiligen." Wir dürfen annehmen, daß dieser Befehl beachtet wurde und daß Quiroga sein gegebenes Wort zurückzog, denn jedenfalls ist Gustav Adolf nur den feindlichen Kugeln im Schlachtgewühl erlegen. Es zeigt sich aber, welche Leidenschaft entflammt und welche verbrecherische Theorien aufgestellt wcrdcu, wenn die Parteien einander bis zur Vernichtung bekämpfen.