270 scheinlich. mit Pappenheim, der auf Hessen zu marschiere, ver banden wolle. Wenn diese Vereinigung gelang, sv Ivar Wald stein jedem im Norden befindlichen Gegner so sehr überlegen, daß er ihn erdrücken konnte, dies bewirkte, daß Gustav Adols seine Operationen in Süddeutschland schleunig aufgab und Wald stein zu folgen beschloß. Er hatte jedenfalls einen groben Fehler gethan, indem er den Gegner ganz außer Acht gelassen, den un nützen Zug nach Süddeutschland unternommen und den ur sprünglich geplanten Angriff auf Österreich nicht rasch genug durchgeführt hatte. Der Kurfürst vou Sachse«, der im Frühjahr durch Wald steins Anmarsch aus Mähren zuerst bedroht schien, hatte nach dem Abzug desselben gegen Nürnberg freie Hand bekommen, seine Angriffe gegen Böhmen fortzusetzen, allein da er bald darauf einen Teil seiner Truppen dem Schwedenkönig nach Nürnberg zu Hilfe schickte, so mußte er trotzdem Böhmen räumen, weil dieses vou Marradas mit überlegenen Kräften verteidigt wurde. Sein General Arnim vereinte sich jetzt nnt den brandenburgischen und schwedischen Hilsstruppen, die von den Obersten Kötteritz und Duwall kommandiert wurden, und rückte so auf 16000 Mann verstärkt in Schlesien ein. Er erlangte bedeutende Erfolge und konnte nur mühsam von Marradas, der ihm nach Schlesien ge folgt war, im Zaum gehalten werden. Ilm die weitern Fortschritte der Sachsen zu hindern ließ Waldstein 6000 Mann unter Holks und 10—12000 Mann unter Gallas' Kommando in Sachsen ein marschieren, und stieß später mit dem Rest seiner Truppen bei Altenburg zu ihnen, zog dann gegen Leipzig, das er nach kurzem Bombardement zur Kapitulation zwang (am 1. November 1632) und eroberte zwei Tage später auch die Pleißcuburg. Sein Sinnen und Streben war jetzt auf die Vereinigung mit Pappen heim gerichtet. Wir haben bisher dieses kühnen und hervorragenden Gene rals nur flüchtig bei der Bekämpfung des Öberösterreichischen Bauernaufstandes und bei der Belagerung von Magdeburg gc-