250 Siebentes Kapitel. Der Kampf zwischen Waldstein und Gustav Adolf. I. Die Übertragung des Oberbefehls an Waldstein. II. Gustav Adolfs endgiltiger Plan bezüglich seiner Herrschaft in Deutschland. Die Sachsen in Böhmen. III. Waldstein und Gustav Adolf vor Nürnberg. Die Ver handlungen Gustav Adolfs mit Friedrich von der Pfalz. IV. Der ober österreichische Bauernaufstand und der Wechsel in der siebenbürgischen Herr- ' schäft. V. Die Schlacht bei Lützen. VI. Ist Gustav Adolf durch Meuchel mord gefallen? I. Als Maximilian sich entschloß, die Neutralitätsverhand lungen niit Schweden abzubrechen, geschah dies hauptsächlich auf die Nachricht hin, daß der Kaiser dem Herzoge von Friedland das Kommando über die Armee wieder übertragen habe und daß derselbe Rüstungen in großartigem Maßstabe anstelle. Der Kurfürst vergaß den früheren Groll, er hoffte, daß der Kaiser etwaige Erfolge auf dem Schlachtfelde zu einem raschen Friedensschluß benützen würde und daß Waldstein, gewitzigt durch die gemachte Erfahrung, sich hüten werde, Freund und Feind durch gleiche Mißhandlung zu reizen. Er glaubte den Friedländer um so mehr versöhnt zu haben, als er ihm den Titel eines Herzogs von Mecklenburg, den er ihm bis dahin beharrlich verweigert hatte, freiwillig erteilte und damit allen vernünftigen Ansprüchen des selben genügt zu haben meinte. Aber das herrschsüchtige und stolze Gemüt des böhmischen Edelmanns war durch die Vorgänge in Regensburg zu tief verwundet worden, als daß es so leicht hätte versöhnt werden können, vielleicht reizten ihn nicht einmal