schuldigte sich damit, daß der Kurfürst die „angebotene Freund schaft so liederlich ausgeschlagen habe". Was es mit dieser (bon Würzburg aus den drei geistlichen Kurfürsten angebotcnen) Freund schaft für ein Bewandtnis hatte, ergiebt sich am besten auS den Forderungen, unter denen er sie zugestehcn wollte. Jeder der Kurfürsten sollte 400l)0 Thaler monatlich zahlen, Proviant liefern, alle seine Pässe dem König eröffnen, dem Kaiser keine Hilfe leisten und die Augsburger Konfession auf seinem Gebiete dulden. Da der Kurfürst auf keine freundliche Behandlung von seinem Gegner rechnen konnte, so verließ er Mainz, nachdem er die Ver teidigung der Stadt einer spanischen Besatzung von 2000 Mann übertragen hatte. Die schwedischen Truppen schweiften indessen bis an die Lahn, trieben überall Kontributionen ein und setzten sich vorläufig in dem Mainz gegenüber liegenden Kastel fest, von ivv aus sie nun die Vorbereitungen zum Angriffe trafen. Fast schien es, als ob er nicht erfolgen würde, denn da Tilly Nürn berg bedrohte, welches mit Gustav Adolf ein Bündnis abge schlossen hatte, riefen die Nürnberger den König zu Hilfe und da dieser dem Rufe folgen wollte, so brach er nach Frauk- fnrt ans. Aber hier erhielt er die Nachricht von dem Abzüge Tillys, dessen Truppen zu keiner bedeutenden Leistung fähig waren und wie „der Schnee an der Sonne zergingen" und so wendete er seine Aufmerksamkeit wieder Mainz zu, zwang die spanischen Truppen bei Oppenheim ihre daselbst errichteten Schan zen anszugcben und bekämpfte so in direkter Weise Spanien, das noch immer einen Teil der untern Pfalz inne hatte und jetzt dem Kurfürsten von Mainz die erwähnte Hilfe leistete. Seine Maßregeln führten zum Ziele: schon am 23. Dezember übergab die Besatzung die Stadt Mainz gegen Akkord und nun benutzte Gustav Adolf diesen Erfolg, indem er die Mainzer mit einer hohen Kontribution belegte und hier wie in Würzburg eine Zivil- und Militärverwaltung eiurichtete. — Ungefähr drei Monate waren seit der Schlacht bei Breitenfeld verflossen und was hatte G indely, Svjähriger Krieg, ll. Ib