Defensiv-Allianz mit dem Reiche in Ansehung Hollands abzn schließen; mail hatte geglaubt, daß der Kaiser diesen Antrag gleich im Beginne der Verhandlungen stellen nnd seiner Präposition einverleiben werde. Der Kaiser hatte es indirekt gcthan, als er an den Konvent die Frage richtete, wie mail den Holländern, die den Reichsboden verletzten, entgcgentreten solle, aber die Antwort, die er darauf erhielt, schnitt von vornherein jede Hoffnung auf ein Eingehen in die spanischen Wünsche ab. Die Kurfürsten gingen in ihrer Opposition so weit, daß sie die Spanier auf gleiche Stufe mit den Holländern stellten, sic beschuldigten, daß sic den Reichsboden ebenso verletzten nnd deshalb Vorschlägen, man solle das Anerbieten der Holländer, den Reichsbodcn zu räumen, wenn die Spanier dasselbe thnn würden, anuehmen. Man konnte das Ansuchen um eine Allianz nicht höhnender ablehnen, als dies mit diesen Bemerkungen geschah. Unter den Prvpositioneu des Kaisers bei Eröffnung des Kurfürstentages betraf auch eine den geächteten Kurfürsten von der Pfalz, dem nunmehr definitiv die „Gnadenpfvrtc" verschlossen werden sollte. Diese Absicht fand beim kurfürstlichen Kollegium mit Ausnahme Brandenburgs keine wesentliche Opposition, weil man Maximilian von Baiern um keinen Preis beleidigen durfte und weil auch Frankreich ausdrücklich durch seine Gesandten jede Beeinträchtigung des neuen Kurfürsten abgelehnt hatte. Das Kurfürstenkollegium riet also dem Kaiser, den Pfalzgrafen nur dann zu begnadigen und ihm einen Teil seines früheren Besitzes zurückzugeben, wenn er alle feindlichen Verbindungen aufgeben und um Verzeihung bitten würde. Nur der König von England nahm sich des geächteten Knrfürsten vorbehaltlos an, indem er den Ritter Anstruther nach Regensburg schickte und zugleich nm die Zulassung des Herrn von Rustorf, als Gesandten seines Schwagers ersuchte. Das Spiel von Kolmar wiederholte sich unn in Regensburg, die Vertreter des Pfalzgrafen wollten nicht zugeben, daß er auf die kurfürstliche Würde und einen Teil seines Erbes Verzicht leiste nnd von kaiserlicher Seite wollte man dem