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Sonntag, den 14 Deeemver. 290 1873 ßMß.VMSfMWh Erscheint 7 täglich mUAusnabmeMon« tag». — Preis vicrteüähr' lich 15 Ngr. — Jirser? EfiWß-HIoU der Ge« ntchttämter Grünhain, Jo» harmaeorgenstadt, Schnee- ter«, Schwarzenberg »Mil- ««fett und der Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Jokanngeor- aenstadt.Löß.ubNein^dlel, Schneeberg,Schwaezenbctg. ' LSlldenfel« und Zwönitz. naWMMA üi^^-^McheineNV^- Lis' Boruckttäg 11 Uh«. El-r. N. Bernhardi. Franz. Reef. . -bt! TageSgeschichte Deutschland. Die nach der Verordnung vom 29. November d. I. vorzunehmende Wahl zum Reichstage wird im Bezirk deS unterzeichneten Gerichtsamtes, in welchem jede Ortschaft einen Wahlbezirk für sich zu bilden hat, AuS einer an den Tanzsaal anstoßende Rebenstube des hiesigen SchießhauseS ist am 24. vorigen Monates ein noch ziemlich neuer dunkelblauer Winterrock mit grauem Lamafutter, zwei äußeren Schoß- und einer inneren Brusttasche und eine ebenfalls noch ziemlich neue braune Stoffmühe mit rolhem Futter und Klappen zum Hrrunterschlagen entwendet worden. Behufs Ermittelung de- Diebes und Wiedererlangung der gestohlenen Effekten wird Solche- hiermit zur öffentliche« Kenntniß gebracht. Johanngeorgenstadt, am 6. December 1873. Königliches Genchtsamt Bekanntmachung. Bet dem in der Rächt vom 22. zum 23. vor. M. in hiesiger Stadt verübten Einbruchsdiebstahle find außer den bereits in der Btkanntmachung des hiessen StadtraihS vom 24. v. M. aufgesührten Gegenständen, wie erst vor Kurzem zu ermitteln gewesen, auch noch ein Cigarrenetut von Schildpatt mit eingelegter Silberverzierung und ein gleiche- Skeichhölzchenetui, zusammen gegen 10 Thlr. —- —- werch, sowie ein goldener Ring mit Amethyst im ungefähren Werthe von 5 Thlr. mit entwendet worden, «aS hierdurch nachttäglich bekannt gemacht wird. König!. GerichtSamt Schneeberg, am 12. December 1873. Arankretcd. Nach dem ganzen Garge der Verhandlungen, nach der durchaus nicht verschieden zu deutenden Haltung d-S Präsidenten des Gerichtshof-- war e» für I den klar, daß Bazaine verurtheilt werden würde: so wollte eS die Schande Frankreichs. Was aber nicht zu erwarten war, ist der vom Herzog von Au- Mal- und seinen Beisitzern gethane Schritt, die Begradigung deS Verurtheilten b i dem Präsidenten der sranzöstschen Republik zu erbitten. Daö ist mehr al» Hohn, und da der Gerichtshof den Marschall bereits entehrt hat, so entehrt er sich mit diesem Schritte selbst. Was die Franzosen über den Urtherlsspruch sa gen, ist nicht maßgebend: sie jauchzten dem Erprästdenten ThierS zu, als er da» Opferlamm in den Stoll sühne, sie lobhudelten den Mitschuldige« Mac Mahon, als er den Proceß einläuten ließ, sie beten den Herzog von Aumale an, der ihnen den Gaumenkitzel bereitet hat aufs Reue Rache schreie« zu dürf n: Rache ust r der Führung des Figaro Aumale. Wenn ober die Franzosen die Meinung der anderen Völker beachten wollten, so würden sie das einstimmige Urthul da hin abgrben hören, daß Bazaine nicht schuldlos ist, daß er aber nicht allein alle Schuld trägt und daß er die Erecution auf dem Sandhaufen nicht verdient hat Das TodeSurtheil, über Bazaine verhängt,- ist schlimmer wie Metz und Seda«; e- ist die größte Niederlage, die sich Frankreich selbst beigebracht hat, cS ist die schwerste Anklage, welche gegen Mac Mahon gerichtet werden konnte. Andererseits hat diese V-iurtheilnng die Männer vom 4. September in den Augen der Franzosen rehabilitirt und Niemandem aujier dem Herzog von Aumale genützt, aber Allen geschadet: — man könnte höchstens sagen, der Republik fei die ganze Tragödie von keinem Rachtheil gewesen. Der Marschall hat auf je de- Recht-mitbl verzichtet; müßte er nicht auch die Gnade s,i«e» M tschuldigen von der Hand weisen? Begnadigt, bliebe er doch entehrt, und das darf der früher dem Berurtheilten untergebene Marschall-Präfidert sein m frühuen Vor- ges tzttn nicht ansinnen. So sei cS denn: der Tag von Quer, taro ist durchNa poleon und Bazaine g sühnt: «er wird den Tag von Triason sühnen? Aumaje, der seine Generals-Epaultten zum ersten Male seit 25 Jahren gerade vor einem ErecutionSpeloton zu zeigcn sich berufen gsühlt hat oder Mac Mahon? De: Proceß war ein Fehler, die Vcrurtheilungtst ein folgenschweres Er imriß für Frankreich uns, al- habe die Negierung Mac Mahon - »in Vorgefühl dessen. Bekanntmachung. Nachdem bezirkSthierärztlich festgestellt worden, daß der einem hiesigen Bewohner angehörige Hund mit der Tollwuth b-haftet sei und dieser Hund auch geiödtet worden ist, so wird in Gemäßheit drS Mandats vom 2. April 1796 Folgendes angeordnet. 1) Niemandem ist eS gestattet, seinen Hund außerhalb seiner Behausung oder seine» Gehöfte- frei umherlaufen zu lassen, vielmehr haben 2) die hiesigen Bewohner ihre Hunde, im Falle sie solche auf die Straße bringen «ollen, 12 Wochen lang, von heute an gerechnet, mit gut coa- strutrten Maulkörben zu versehen. 3) Derjenige, welcher seinen Hund mit einem Maulkorbe nicht versieht und dennoch frei umherlaufe« läßt, hat eine Gell büße von 5 Thalern oder verhälMißmäßige Haft zu erwarte«. Lößnitz, am 12. December 1873. Die Polizeibehörde der Stadt Lößnitz. ve Krauße. -en I«. Januar L 8 7 L j« der Zeit von Vormittag- 10 Uhr bis Abends 6 Uhr in Wildenfels, wo Herr Gemeindeältester Illing daselbst Wahlvorsteher und Herr Gemeinde- ältester Groß ebendaselbst dessen Stellvertreter ist im Gasthofe zu „den 3 Kronen", in FriedrichSgrün, wo Herr Gemeindevorstand Christian Friedrich Otto daselbst, Wahlvorsteher und Herr Gemeindeältester Louis Weber daselbst Stellvertreter ist in der Selbstmann'schen Schankwirthschaft, in Grün au, wo Herr Gemeindrvorstard Friedrich Winter daselbst Wahlvorsteher und Herr OrtSrichter Traugott Bachman« daselbst deffe« Stellvertreter ist, im Gasthose ve» Heinrich Winter daselbst, in HärtenSdorf, wo Herr Gemeindevorstand Herrmann Hochmuth daselbst Wahlvorsteher und Herr Gemeindeältester Karl Friedrich Ehrler dessen Snllrcrtrcter ist, in der Schankwirthschaft der Frau verw. Ehrler daselbst, in Hetnrichoort, wo Herr Gemeindevorstand Karl Gottlieb Zander daselbst Wahlvorsteher und Herr Factor Ernst Theodor Nerlich daselbst dessen Stellvertreter ist, im Graf'sehen Gasthof daselbst, in OrtmannS- dorf, wo Herr Gemeindevorstand Friedrich August Windisch daselbst Wahlvorsteher und Herr Gemeindeältester und OrtSrichter Friedrich Herrmann Andrä daselbst, dessen Stellvertreter ist, in der Sonntag'schen Schankwirthschaft daselbst, in Rein-dorf, wo Herr Gemrindevorstand Christian Fnedrich Schubert /»selbst Wahlvorsteher und Herr Gemeindeältester Johann Heinrich Ebersbach daselbst d-ssen Stellvertreter ist, in der Lindner'sch-n Schankwirthschaft bastlest, in Schönau, wo Herr Gemeindevorstand Julius Robert Roth daselbst Wahlvorsteher und Herr Gemeindeältester Johann Chrrstia« Friedrich Müller da selbst dessen Stellvertreter ist, im Bahner'schen Gasthof daselbst, in Weißbach mit Herrmann-dorfund Neudörfel, wo Herr Gemeindevorstand Friedrich Wilhelm Flechsig in Weißbach Wahlvorsteher und Herr Gewe'«deältcster Christian Traugott Voigt daselbst dessen Stellvertreter ist, im Erbkretzscham daselbst, i» Zschocke«, wo Herr Gemeindevorstand Otto Herrmann Brückner das-lbst Wahlvorsteher und Herr Gemeindeältester Christian Gottlob Heinze daselbst dessen Stellvertreter ist, in der Mtttenzwei'schen Schankwirthschaft daselbst stattfinder./ - Wildenfels, am 9. December 1873. DaS Königliche Gerichtsamt das Geißler. Berlin. Die Petitionen der Lehrer an den städtischen höheren Unter- lichtSanstalten um Gewährung von WohnungSzulage« aus der Staatskasse haben nach Mtttheilungr« aus Abgcord«etenkretse« keine Aussicht auf Erfolg. I« EultuSministerium find disponible Mittel dazu weder vorhanden, noch nach An- sscht der Commtffarien des Kultusministers vom Ftnanzministcr zu erlangen. Selbst die Bewilligung der verhältnißmäßtg geringe« Summen, welche in den neuen Etat zu EtaatSzuschüssen auSgeworfen sind, soll nicht geringe Schwierig keiten gemacht haben. Gegenüber dieser äußerst reservirte« und zugeknöpften Haltung unsere- Finanzmintster» ist e» wohl nicht unangebracht, darauf hinzu- «etsen in welcher opulenten Weise unser Nachbarstaat Sachse« seine Pflicht, für die höheren Lehranstalten Sorge zu trage« erfüllt. So lange der Preußische Staat t« dürftige« finanziellen Verhältnissen war, mochte e» btngehen, daß er die Sorge für da- höhere Unterricht-Wesen mit Vorliebe den Communen über ließ ; jetzt, wo sich die meisten Preußische« Commune« in schwieriger Finanzlage -befinden und der Staat zum reiche« Manne geworden ist, ist e» Zeit, den Staat «r seine Pflicht zu erinnern und e- ist zu wünschen, daß das vom Abgeordne- imhause in vernehmlicher Weise geschieht. Alle je«e Petition«« sind der Unter« richtS-Commissto» zur Berichterstattung überwiese« und wird al» Referent der Abg. Wittwe sungtren, welcher, selbst dem Lehrerstande angehörig, mit dn etn- schlagende« Verhältnissen genau bekannt ist. Voraussichtlich wird dir Ueterich S- Commission et«en de« Intentionen der Petenten nicht ungünstigen Beschluß fassen. Oesterreich. Wien, 9. Dec. Ein OsficierSdnell, wiche- vor Kurzem in Wie« den Hauptstoss für da- Tagesgespräch lieferte, hat das Krieg-Ministerium zu einem Urlaß bewogen, worin ausgesprochen wird, daß das Duell nicht al» der Weg zu betrachtcn sei, auf dem die geschädigte Ehre wieder hergestillt werde« könne. „Diese principielle Entscheidung von so compctenier Stelle" b mnkt die „Wehr- zeitung", „hat sicherlich ihren moralischen Werch, trotzdem ihr seit d m Erzherzog Hart mancher ältlich« Entscheid vorangegangen ist, der ebensowenig gefluchtet Hat, wie dieser letzte aller Wahrscheinlichkeit nach fluchten wird."