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WW rage-geschicht- Wie«, 30. Nov.mber. DaS ien Fällen die Ur- eincö u unter- L138 »l'io fische Eorrespo»de«z schreibt zu """ ^ord- ^-utschl«»- Verli», 2. Dec,. Die pro Mann zu steuern, wodurch Hrn. Hasenclever und seine« etwaigen Fractl- onSaenoffen eine Einnahme von baaren 101 Sgr. täglich erwächst. „Selbsthilse, das ist eS, was dem deutschen Volke fehlt»" In der Bekaqotmachlsqg des Reichskanzlers, betreffend die Außercour»- , ... ...... —S N. Krdbl. schreibt: Die Reise de-Kaifer» nach Petersburg ist eine beschlossene Sache. Es ist auch schon der Tig festge setzt, an dem sie Statt finden soll : der 6. Januar. Wien, 3. December. Der Kaiser hat «n Handschreiben an den Präsi denten des Oesterreichischen Ministerium-, Kürsten von AuetSprrg, erlassen, in welchem er seine Genugtuung darüber auSsprtcht, daß die Feier seine- Regie- rungSjubtläumS allseitig in einmüthtger, erhebender und herzlicher Weise begangen sei, und seine besondere Befriedigung über den wahrhaft rührenden Wetteifer zrl erkennen giebt, in welchem sich der edelste WohlthätigkeitSsinn bei dieser Veran lassung allenthalben bethätigt habe. Die Liebe seiner Völker habe der Kaiser i» der abgelaufenen ereignißretchen Epoche in Glück und Unglück gleich bewährt gefunden und er preise sich glücklich, m dieser Liebe und Treue den schönst« Lohn seiner Regentensorge unv seiner stet- auf die Wohlfahrt aller seiner Völker gerichteten Bestrebungen zu find«. Der Kaiser spreche dafiir mit bewegtem Her zen Allen inSgesammt und Jedem insbesondere seinen Dank und vollste Anerken nung aus. Frankreich. Pari-, 2. Decerpher. Dte Regierungsblätter zolle« der Encpklica de» ZapsteS großen Beifall und eS gefallen ihnen die Bannflüche, welche der Papst egen Deutschland und Italien schleudert, gar gut. Der FrancaiS verhöhnt dir tegterunge« von Deutschland und Italien förmlich und droht ihnen, Gott habe denen, welche die Kirch- vertheidigen, Waffen gegeben, welche ihre Vorgänger nicht gehabt hätten. Die Assemblee Rationale feiert die Gache deS Papstes al» >te „Gache Gottes". Die Declamationen dieser Blätter find nur in so ferx leachtenSwerth, als ste darthun, daß das Broglie'sche Cabinet, ungeachtet de» luStrittS der ultramontanen Herren Ernoul und de la Bouillerie, noch eben so clerical ist als früher und eS, waS die päpstlichen Jntrigu« anbelangt, weit mehr zu fürchte« ist, als ei« Chambord'scheS Regime, well dieses, um sich die Geistlichkeit günstig zu stimme«, keineswegs so weit zu gehen genöthigt gewesen wäre, als Broglie und Mac Mahon. Amerika^ Washington, 3. December. Die Botschaft, welche der Präsident Grant dem Eongreffe mitgetheilt hat, berührt tm Eingänge die gegenwärtige finanzielle Situation nnd erwähnt zunächst, daß der für das Jahr 1872 vorhandene Ueber- chuß zum Betrage von 43 Millionen zur Reduction der öffentlichen Schulv ver sandt worden sei. Finanzielle Krisen würde» möglich bleiben, so lange nicht statt der Papierwährung die Metallwährung wieder eingeführt werde. Der Präsident empsshlt dem Eongreffe die sorgfältigste Prüfung der Krage der Gold währung, damit möglichst bald die Zahlung in Metall wieder aufgenomm« werden und dadurch die Banken in den Stand gesetzt «erden können, ihre Re serven vortheilhafter zu verwenden und den Geldumlauf in schwierigen Zeit« zu vermehren. Nachdem die Botschaft darauf erwähnt, daß in den Handels beziehungen zu dem Ausland: in Folge der theilweise in Silber erfolgten Zah lungen eine Besserung eingetreten ket, geht dieselbe auf Pa» Berhältniß Amerika» zu den auswärtige« Staaten über. Der Präsident erklärt, daß die BirginiuS- Angelegenheit auf dem Wege fei, in einer für die beide« betheiligte« Ration« ehrenvollen Weise geschlichtet zu werden; die Beziehung« zu den übrig« Mächt« seien di« herzlichst« und die frMdlichsten. Die Unterdrückung des Kuli-Han- delS habe begonnen. Von der durch das Genfer Schiedsgericht den Bereinigt« Staaten zugebilligten Entschädigung seien 15j Millionen zum Ankäufe von A BondS verwandt worden. Bei Erwähnung der Entschädigungssumme von 1,929,000 Dollars, welche «ach de« Schiedssprüche der gemischte« Commissi»« i« Washi«gton von den Vereinigt« Staaten an England zu zahlen ist, empfiehlt der Präsident darauf die Errichtung eines Special-GerichtShofeS zur Erledigung der von an deren auswärtigen Staaten erhobenen Reklamationen und fordert, sodann d« Kongreß auf, das Gesuch der Republik San Domingo, sich unter das Protekto rat der Union zu stellen, in Erwägung zu ziehen. Die Botschaft lenkt ferner die Aufmerksamkeit deS EongresseS darauf, daß eS sich vernothwendige, Gesetze über die Raturalisatisn und die Abschließung der Ehe« vo« Ausländern zu er lassen, und beschäftigt sich endlich mit den Verhältnissen der Insel Kuba, wo die Aufrechterhaltung der Sklaverei, deren Beseitigung baldigst zu hoffen sei, so traurige Folgen herbeigeführt habe. Der Präsident schließt mit der Versicherung, Amerika hege keine Feindschaft gegen Spanien, das gegen den „VirginiuS" beobachtete Verfahr« habe tndeff« in der Union Entrüstung und eine kriegerische Aufregung hervorgerufen. Der Präsident habe, während inzwischen Unterhand lungen begonnen seien, die Flotte auf den Kriegsfuß bring« lass«; er hoffe, daß die öffentliche Meinung seinem Verhalten ihre Zustimmung ertheilm werde, Königreich Sachsen. Chemnitz, 4. Derember. unserm Bürgermeister Müller, hat zu seine« heutig« fünfunduvanztgjährigen Amtsjubiläum Se. Maj. der König da- Eo«- thurkreuz 2. Klaffe de- Verdienstordens verliehen. Das RathScollegium übergab demselben das Diplom des EbrenbürgerrechtS unserer Stadt und im Auftrag mehrer Bürger die Urkunde einer Müllerstiftung mit 10,000 Mark Capital. Eine Deputation der Stadt Neuüädtel überbrachte dem Jubilar die Urkunde ei ner Müllerstiftung mit einem Capital von 3000 Mark. Der hiesige pädagogische Verein ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Außerdem erschien« Deputation« der königl. und städtischen Behörden und Schulen, der Geistlichen und Kirchen vorstände, der Loge« in Chemnitz und Schneeberg, sowie vo» verschied«« Cor poration«, ihm Beglückwünschungen oder Zeichen der Liebe und Achtung über reichend. Auch ging« zahlreiche veglückwünschuna« vo« hiesig« und auswär tigen Privaten rin. Geste« Abend und heute Morgen wurden de» Jubilar I MufikstSndch« gebracht. Ausschüssen des BundeSrathS vorgeschlagenen Interpretation soll unter diese« Ausdruck ,^andeSgefetzlich" nicht nur, was kraft eines besonderen LanveSgesetze», sondern was überhaupt kraft einer Rechtsnorm in Geltung steht, verstanden werden, SS soll außerdem jede Regierung befttgt sein, alle von ihr geprägten deutsch« Goldmünzen durch ihre Landeskaffen auf Rechnung de- Reiche- umwechseln zu lasses Wir wiederholen, daß vom 1. April 1874 ab die bi-hengen SoldnHt- zen nicht mehr alß. gesetzliche- Zahlungsmittel gelt«, und daß vom 30. Juni 1874 ab solche Goldmünzen van^ Kiner Kaffe mehr angmommm werd«, weder in Zahlung noch zur ilmwechselMg. kannte Persönlichkeit« ihrer Gemeinde oder thrbr Rachbarschasst zu concmlrir«, Die sich ihn« persönlich vorzustell« und über die Richtung, in welcher sie ihr Mandat al- Wahlmann auSzuüb« gedenk«, Au-kunft zü ertheil« täglich in i der Lage sind, sondern eS muß von vornherein jeder Wähler auf. dm zu wäh lend« AbgeoMteu hurael«kt weg«, und; diese» kann nur geschehe«, wenn entweder die Person desselben tm Wahlkreise allgemein bekannt ist und ein so 1 wichtige- Mandat zu bekleid« fü? würdig, erachtet wird, oder aber ««» eine § hinreichende Anzahl im Wahlkreise bekannter und geachteter Männer für die po litische Haltung dess vo» ihnen , in Au-M genoppn«« und empfohlen« Ean- didat« den Wähler« Bürgschaft zu leiste» unternimmt, so daß auch ohne per sönliche Lpistellüng de- CandiWM die Vahl desselben mit, Autzstcht auf Er folg betrieben werden kq»^ Jmqer aber wir-^S darauf ankommen, daß die Person de- zu wählenden Abgeordneten d« Wähle« möglichst nahe gerückt, und baß für ihn persönltch geworben wird. Die Vorbereitung zu de« ReichS- tagSwahle« «immt daher von vornherein etnry gaiiz ,anderen Verlauf, als die Vorbereitung der LrndtagSwahlen, wo nt den weitaus Meisten Fällen die Ur- Wähler den vo« ihnen gewählten Wahlmännern die Sorge überlasse«, den zur Vertretung deS Wahlbezirks am beste« sich eignende« Abgeordnete«, ausfindig zu «ach«, und wo mitunter noch a« dem lchte» Tage vor dem, Wahltermine eine Kandidatur aufgegeb« wird, um zu einer ander«, die sich als zweckmäßi ger erweist, üverzugeheü. Ed etwa- kann bet den ReichSragSwahleZ schon um deswegen sich gar nicht etetgnen, well es nicht möglich ist, Tausende vo» Wäh le« bl««« kurzer Zeit vor dem Wahltermtn von einer Amderung in Betreff der Person des Cindtvate» zu benachrichtigen, und ein» solche also nur auf die Gefahr hin, daß viele Stimmen sich zersplitte«, .untemommen werden könnte. Die Vorbereitung der Wahl« muß daher, sobald über die Stärke der Partei in einem Wahlkreise Fühlung erlangt ist, sofort auf ganz bestimmte Person« Och concentrir«, und eS ist dringend geboten, daß die Local-Wahlcomit-S in de» nächst« 14 Tagen, spätestens 3 Wochen etwa, über die Person deS auf zustellenden Candivat« sich verständigen; Weihnachten sollte nicht herankommen, ohne daß in jedem Wahlkreise die Personenfrage zum Abschluß gebracht ist, da mit in den folgenden drei Woche« mit Eifer a« die Stimmenwerbung gega«gen werden kann, die natürlich auch schon vorher für die politische Richtung deS zu wäh lenden Candidaten zu betreiben ist. Die Zahl der Personen, welche in einem diäte»- los« Reichstage für 3 Jahre ein Mandat zu übernehmen bereit-und gleichzei- tlg zur Uebernahme eines solchen geeignet find, ist keine große; viele der bis herig« Abgeordnete« habe» mit Entschiedenheit die Wiederübernahme eine-Man dats abgelehnt; um so mehr müssen die Local-Wahlcomiteö bemüht sein, in ihrem Wahlkreise selbst sich nach Männern umzuschauen, welche durch ihre po litische Haltung, so wie durch ihre Befähigung eine Bürgschaft dafür gewähren, daß sie ein ReichSlagSmandat mit Nutzen für das Reich und für die liberale Sache zu übernehmen geeignet find und sich auch zur Uebernqhme eines solchen bereit zeigen. ES würde keinen guten Eindruck machen, wenn eine größere An zahl von Wahlkreisen erklärte, daß in ihrer Mitte Niemand zur Uebernahme «ine- RelchStagSmandatö bereit sei, den« daß eS an Männer«, welche die er forderlichen Eigenschaften besitzen, im Lande nicht fehlt, weiß alle Wett, nicht die Kräfte, wohl aber der Wille fehlt. Der Reichstag darf, nicht verwais« in Folge der DiStenlofizkeit, dir hoffentlich nicht so lange mehr dauern wird, wie .sie leider bereit- zum Schaden deS Reichstag- gedauert hat. Inzwischen aber erwartet das Reich und die liberale Partei, daß Jedermann seine Schuldigkeit thue, auch wenn diese- Manchem schwer fall« sollte. Angesicht- rühriger und von einer eisernen DiScipltn beherrschter Gegner gilt eö für die Wähler, allen kleinen Differenzen innerhalb der liberalen Partei Schweigen aufzuerlegen, und für d.e Gewählten, noch einmal den Opfern, welche die Uebernahme eine- ReichStagSmqndateS mit sich bringt, in patriotischer Hingebung sich zü unter ziehen. Die Freunde de- Reiche- dürfe« hinter seine« Feind« an Eifer nicht zurücküeh«. — Berlin, 2. Dec. Die von der „Deutschen ReichScorr." un» der Vosfischen Zeitung gestern mit Detail- erzählte Duellgeschichte wurde heute an verschiedenen maßgebenden Stellen als bestimmt unwahr bezeichnet. Abends meldet der „StaatSanzeiger" Manteuffel sei gestern Nachmittags bei dem Diner des Kronprinzen gewesen, und di« Kreuzzettung schreibt, eS habe kein Duell statwefunden, folglich könne Niemand verwundet Word« sein. Die Diffe- renze« zwischen Manteuffel und Gröbe« seien durch das anerkennm-werthe Ent gegenkommen Manteuffel'S vollständig beglichen worden. Dem Marineministerium liegt gegenwärtig eine neue Erfindung «uf dem Gebiet- deS Feuerlöschwesens zur Prüfung vor. ES ist ein Feuerwehr-Helm, welcher der Kappe eincS Tauchers nicht unähnlich ficht und e- ermöglicht, im dichtest« Rauche zu athmen. Der Helm enthält Gläser, die von innen zu pu tzen gehen. Die raucherfüllte Luft dringt durch ein Sieb in einen mit chemischen Stoffen gefüllten Behälter. Diese Stoffe absorbirm alle rauchig« Bestandthelle welche die Luft verunreinigen, so daß dieselbe chemisch rein zum Munde dei Feuerwehrmannes dringt. Der Erfinder jenes Helme- hat in einem mit Pechdunf erfüllten Raume fünfundzwanzig Minuten lang geachmet. Der Helm würde es mit hin ermöglichen, dicht a« dm Heerd eine- Feuer- vorzudrtngm. Einer besonder- ein- aehmden Prüfung unterwirft da- Marineministerium dm Apparat, weil eS au Schiffen häufig von größester Wichtigkeit ist, ungehindert durch den erstickenden Qualm zum Feuer vorzudringe». I» Gegenwart von Delegirt« de- Marine- mtntst,rtum- wird eine Prüfung de- Apparate- stattfinden, der ein« großen Fortschritt auf jene« Gebiete in sich birgt. Die Frage der ReichStagS-Diätm ist nunmehr glücklich gelöst, ohne da die Million« de- Hrn. Champhausm angegriffen zu werd« brauche». 30 so «ial-demokrattsche Gattlergrsellm in verlch hgbm beschloss«, wöchentlich 2z. Sgr. mt« hüHr ü»S, Und schon sich« Wirfus- Neste tmuttteneiner Wahl- welche gleichzeitig in all« übrig« deutsch« Stagt« sich ««-breitet und zu« erst«! Male auch die neu gewonnen« Reichs lande Elsaß-Lothrtngen in ihre Kreise zieht. Die Zeit, die Reichstagswahlen nicht blo- in Zeitung-- artikeln zu besprechen, sondern ste in jedem Wahlkreise planmäßig vorzubereiten, ist gekommen, und wir lasse« an Alle, welche es gut mit dem Deutscher» Reiche und «tt einer freiheitlich« Entwickelung desselben »ein«, de» Mahnruf er- gehen'r nicht länger mit Der BorberettftNtz der RW-taa-wahlen zu säum«. ES find ekwcr 6 W-chech bss-zum 1H Jamm; für dsseselK Mftg. Hür kommt es nicht bl», wie btt den, Wahl« zu» pttüßisthen Abgchrvnetenhaufe, darauf an, die Stimmen der Wähler auf gewisse ihn« durch M tägsicht» Umgang be-