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«W^WWW aus Paris zu telegraphier«,, damit Vie Welt er- am Hinte« laffene« Impertal-Hivv u v ^vvv« mit Blüthen, " Die Nähe unseres nunmehrigen Wohnortes läßt uns die Hoffnung eines vielleicht baldigen und öfteren Wiedersehns der alten, trauten Heimath und ihrer unS so lieben und theuren Bewohner. Ihnen Allen daher heute nur auf diesem Wege herzliches Lebewohl I Reustädtel, am 29. Rovbr. 1873. Adelheid verw. Goebel und Tochter ehrten, so überaus zahlreich am Begräbnisse Theil nahmen, seinen Sarg mit Blumen und Kränzen schmückten und uns allerlei rührenden und erhebenden Trost spendeten. Bor Allem auch unseren tiefgefühlten Dank dem Herreit Sup. Anacker und Herrn Diac. Eckardt hier für ihre erhebenden Worte, welche uns in unsere« großm Schmerze aufrichteten. Gott segne Sie Alle und erspare Ihnen gleichen Schmerz recht lange. Lößnitz, Leipzig, Chemnitz, Stollberg undSchlema, " ' " 26. Nov. 1873. VIemel>8ki»88 m I^88iM empfiehlt als sehr delicat und preiswerth nas-, und Lssv«« in 1 Fl, Liroxk-Bissen« v. in 4 und 1 Flaschen, »otk^vvln- ^«Qsvdl-L!»»v»L in und 1 Fs. (1—5) Hausverkauf. In sehr Wer Lage ist ein neues WohnhauS worin Bäckerei, Materialwaartenhandel und Schank wirth schäft sehr schwunghaft betrie ben wird, zu verkaufen und ertheilt nähere Auskunft hierüber (12051-53) Moritz Gerber in Aue. ErchennaHrichten aus Schwärzender». Am 1. Advent Gastpredtgt von Herr» DtaconuS Pfeil aus Döhlm sehr feine V«nKIIv-8vI»»»tvn, ff. ü»vnvür«-OI>avaI»«l», ,- gan, e und gemahl. veHviirme, sowie hält bestens empfohlen (12381—85) Slvinvns 6I»SS In verheiratheten Frau EergeantDege« bringt zu ihrem heutigen 40. Wiegenfeste ein donnerndes Hurrah!(26) Heranwachsende Kugelsucher von Saarbrücken eines TageS im sammtgrünen ge walzten Grase Englands das Scepter finden, „daß einst sein Baler trug?" Kurz vor der letzten, entscheidenden Abstimmung Hal Mac Mahon sich an Rouher gewendet, diesen um seine Unterstützung gebeten und sie auch erhalte». Der Marschall stellte dem imperiallsttschen Staat« manne dafür seine Dankbarkeit in Aussicht. Ist die Versicherung buchstäblich zu nehmen und würde Mac Ma hon, da er vie Monarchie um jeden Preis will, Napoleon I V. ebenso wie Hein- nch V. seine „Loyalität" zur Verfügung stelle» ? Oder schwellen Mac Mahon'S Brust ehrgeizige Träume? Zuckt ihm manchmal der Gedanke durch daS Ge hirn, waS einem kleinen corfischen Edelmann gelungen sei, könne auch ein großer Cavalier auö der Bretagne vollbringen? Will er, in dessen Adern daS Blut Irischer Könige rollt, selbst nach der Krone greifen, die herrenlos daliegt? Nrcht doch, er ist kein Tha» von GlamiS und Cawdor, und an seiner Seite wandelt kein Weib voll brennend r Leidenschaft, sondern eine wohlgesittete, ab gemessene, sehr fromme Dame. Die Frau Marqulse Mac Mahon treibt ihren Gemahl nicht zu furchtbaren Thate», höchstens zu einer Wahlfahrt an. — Vor läufig also haben wir keine Antwort auf die Frage. Auch di« Ramen der neuen Mwlster werden uns darüber nicht aufklären, denn eS beginnt mit ihnen kein neues System, sondern nur eine neue Scene dcS klägliche» Schauspiels, welches auf Kosten Frankreichs zum Besten der Curie aufgesührt wird. Italien. Rom, 23. November. Der „W. Pr." wird geschrieben: Als im Jahre 187 t die italienische Regierung im Garantiegesetz Artikel 4 eine Cwilliste.von 3,225,000 Francs dem Papste auSwarf, um ihn in deck Stand zu setzen, di« verschiedenen kirchlichen Bedürfnisse zu decken- alS: ordentliche und außerordent liche Unterhaltung sowie Bewachung der apostolischen Paläste und ihrer Depm- denticn, Handgeld, Sold Und P.nstonm der im Artikel 3 des Gesetz, s gedach ten Wachen und der bei dem päpstliche» Hofe bediensteten Beamten u. s. w., hirß es vom Batica» einstimmig: „Wir. können und werden nichts annehm-n!" Wie eS scheint, glaubt man an irgend ein nahes Wunder, welches die weltliche Macht des Papstes wieder Herstellen sollte, und meinte, man habe sich für so wenig nicht zu incommodiren, und von dem so bequeme» „Kou pannuia»»" abzulaffen. Run sind aber 3 Jahre 2 Monate vergangen. Der Fresser find so Viele. Ja! rhr Appetit mehrt sich, weil die Beschäftigung mangelt. Die Summ: ist zur Höhe von fast 10 Millionen angewachsen. Der Eardtnal-GtaatS- s.cretär ist em guter Financier: Was Wunder, wenn ihm der Appetit gekommen sein sollte, die Bagatelle von 10 Millionen in de» päpstlichen Säckel aus dem Italiens zu tranöferiren. Sella, der frühere Finanzminister, hat üb-rdieS die Vorsicht gebraucht, daß daS Recht der Forderung nach fünfjähriger Verweigerung der Annahme erlischt. Die Aufhebung der Klöster in Rom und die momentane Obdachlosigkeit der Klostergeistlichen verlangt Hisse. WaS Wunder also, wen» di- vor Kurzem von der „Gazetta d'Jtalia" gebrachte Notiz sich bewahrheite» sollte, daß man im Vaticane nicht abgeneigt sei, das „Dloa posoomun" in „kossuwun" zu verwandeln, insofern, als dies die Annahme der 3 225,000 Francs jährlicher Civilliste betrifft. DaS Gerücht hievon verbreitet sich immer mehr in Rom, und deshalb glaube ich, eS Ihren Lesern nicht vorenthalten zu dürfen, obschon ich vorderhand eS nicht als „authmtisch" bestätige» kann. Den» nach dem, wie ich die Curie in einer langen Ruhe von Jahren kennen lernte, dürste eS unseren römische» Eardinälen und Prälaten keineswegs den Schlaf rauben oder die Verdauung stören, wenn sie träumend oder wachend die armen Kapuziner, Dominicaner, Minoriten, Franciscancr, beschuhte und baarfüßige Au gustiner und Carmeliter von Haus zu Haus, nicht etwa sür ein Kloster, son dern für Stillung deö eigenen HungerS, betteln gehen sehen. Unsere Eminenzen, mit wenigen Ausnahmen, sind mir den gegenwärtigen Zuständen keineswegs so unzufrieden, als man dicS glaube» sollte, denn wen» auch hie und da einem furchtsamen Cardinale etwas unheimlich zu Muche wird, falls er, zu Wage» die Straßen durcheilend, einem Trupp jubelnder Liberaler begegnet, so weiß er doch auf der andern Seite, daß ihm bei den heutigen Zustände», welche LuruS und AuSgabm verpönen, von dem „pintto enrrlinnU-Io" und übrigen Emolu menten einige tausend Scudi jährlich übrig bleibe». England. Lo»d»n, 27. November. Nach Telegramme» hiesiger Blätter aus Rew- Nork hat StckleS in officiöker Weise »ach Washington gemeldet, daß Spante» sich bereit zeige, den Dampfer VirginiuS den Vereinigten Staaken zu übergebe». Telegramme aus Madrid behaupten, daß sich in Spanien eine starke Bewegung kundgebe, um Castelar zu stürzen und dem Marschall Serrano die Regensschaft für de» Jnfanten AlfonS zu übertragen. ES ist fraglich, ob Serrano mir diesem Plane einverstanden ist.) Belgien. Brüssel. 26. November. Die Deputirtenkammer hat heute den Gesetz entwurf angenommen, durch den die Regierung ermächtigt wird, die Ausprägung von Fünffrancsstücken einzuschränke» oder ganz einzustelle». Königreich Sachsen. Grimma, 27. November. Dee Raubanfall, welcher am 17. d. M., wie bereits berichtet, auf den hiesigen Postdirector Herr» Berend gemacht worden ist, zieht die öffentliche Aufmerksamkeit noch immer auf sich. Die Räuber waren zwei mittelgroße Personen, schlugen de» Postdireclor mehrfach mit der Faust in daS Gesicht, warfen ihn dann zu Boden und verletzten ihn mit einem stumpfen Instrumente am Kopfe, im Gesicht, auf der Schulter, am Halse und Hände» mit den Worten: „Uhr und Geld her!" Die Uhr, welche ihm die Räuber ent- risscn, ist eine goldene, große, starke Spindelrepetiruhr mit römischen Ziffern und schwarze» Zeiger; die geraubte goldene Uhrkette stark und glatt; in der grünseid- nen, gehäkelten Geldbörse, welche dem Angesallenen abgenomm n wurde, befan den sich 1 bayerisches, 1 badisches, 1 württembcrgischeS und 1 hessisches Zwan zigmarkstück, 1 ungarischer Ducaten, 1 italienisches Ltrestück und einige kleinere deutsche Münze». Der Beraubte ist, von dem Orte, wo er angrfallen wurde, auf eine danebenliegende Wiese geschleppt worden, hat sich aber, nachdem ihn die Räuber verlassen, unter großem Blu-verlust, nach der Heffe'schen Restauration zurückbegeben, von wo er zu Wag » nach seiner Wohnung gebracht wurde. Leider ist die Verletzung, welche der Herr Postvlrector an dem einen Auge er- lilte» hat, der Art, daß das Augenlicht wohl verloren gehen dürfte. Außerdem sind dem Verletzte» einige Zähne und das Nasenbein eingeschlagen und die Kinn lade gesprengt. Festgestellt ist, daß an der Stelle, wo der Raub vollftihrt wurde, die GaSlaterne schon vor 10 Uhr auögelöscht «ar, und daß an der betreffende» Stell- vor Vollführung des Raubes Mannspersonen auf- und abgehend gesehen worden sind. tüx-cnm RestMatch---Coup- bringt das UnioerS eine «eue Reihe von Petisso- On, die mit neuer Energie betrieben «erden: die Maulwürfe sind wieder überall thätig, besonders i« Süden. Pari-, 26. November. Die «tt dem Herzog von Aumale und de« an deren orleanistischm Prinze«, über die Ktnisterstage gepflogene» Unterhandlungen dauern »och fort. Die Prinze» verlangte», da- General Chabaud-Latour da- Portefeuille de- Minister- de- Innern erhalle. MacMahon widerstand diese« Ansinnen nur schwach, dagegen stieß dasselbe bei der Frau des Marschalls und der weiblichen Umgebung desselben, die an der Ausübung der Macht Gefallen gefunden habe» »ad sie durch die vollen sieben Jahre in Hände» erhalten «ollen, auf heftige» Widerspruch. Ma» fand da- Vorgehen der Prinze» von Orleans zu anspruchsvoll, und kann in Folge dessen die Caxd damr Lhabaud-Lawur'S als beseitigt betrachtet werde». Pari-, 27. November. Das neue Ministerium ist, wie die „Agence HavaS" wissen will, entschlossen, vor Allem dem Beschlusse der Nationalver sammlung über die B rlängerung der Gewalten des Marschall-Präsidenten bet alle» Parteien ohne Unterschied die gebührende Achtung zu verschaffe». Da- sei auch der Grund, we-halb die seitherige« Minister La Boullerie und Srnoul, die der äußerst n Rechte, angehörten, au- de« Cadinet auSgefchieden. Alle verschie dene» conservativen Gruppen mit alleiniger Ausnahme der äußersten Rechten, die «inen lebhafte» Groft an den Tag lege, seien von der Zusammensetzung de- »eue» Ministerium- sehr b-friedigt. Paris, 27. Norember. Die Liberte beschwört Mae Mahon, dm roya listische» Intriganten, welche die Proclamirung Chambord'S als König durchsetze» wolle» und dem Marschall sür seine Dienste das Vice Königthum von Algerien zusagen, nicht als Schum zu dienen. Die Liberte verweist in ihrer Warnung auf vaö LooS, welche- das Direktorium traf, als Napoleon Bonaparte erster Consul Frankreichs ward. Die Unterzeichneten fühlen sich gedrungen, für die großen und vielfachen Beweise der herzlichsten und edelsten Theilnahme bei der Krankheit und dem Tode und Begräbnisse unsere- hochgeliebten Sohne-, Bru ders, Onkel- und Schwagers, de-Schuhmachermstr-. Wilhelm Friedrich Böttcher M. hier, in seinem 46. Lebensjahre, ihren innigsten und aufrichtigsten Dank öffentlich auSzu^rechm. Besonder- richten wir unserm Dank an alle Diejenigen, welche den Entschlafenen im Tode noch Ja Frankreich ist jetzt in Wirklichkeit die Republik vernichtet, wenn auch der leere Name noch forlbesteht, wir sehe» dort die Monarchie ohne einen König und Mac Mahon als Sratthalter d S abwesenden, heute noch unbekannten Mo narchen. Der Präsident hat ft ine» Willen durch gesetzt und daö Ziel sein-S Ehr- aeiz s erreicht; vi- endgildige Begründung der Republik ist auf lange Jahre ver hindert worden. Zwei,elyast blssbt nur ndch, ob Mac Mahon seine Rolle zu eig nem oder zu fremde« Vortheil spielt. Daß er seine Z it gut auSnützen wird, ist keine Frage, dagegen ist die Frage heute noch nicht bestimmt zu beantworten, für wen Mac Mahon ft ine Gewalt auSnützen wird. — Der Graf von Cham bort, sagt die „N. Fr. Pr.", ist kaum mehr als wirklicher Prätmdent zu betrach ten, sonder» Mr noch als platonischer Liebhaber deS schönen Frankreich. Die Fusion ist ei» Häufchen Asche, ein Schatten ohne Körper. Man braucht eS mcht erst der „Jndepenvance" aus Paris zu telegraphirm, damit die Welt er fahre und wisse, daß zwischen dem Grafen von Ehambord und den Prinzen von Orleans ein vollständiger Bruch emgetrettn sei. Der süße Bund der Eintracht blühte kaum länger als die Wappenblume deS Hauses Bourbon. Zu dem Thron- candivaten, der einen Dauphin adoptirm konnte, pilgerte» die Orleans einer ngch dem a»dem; dem Gescheiterten drehten die zärtlichen Vetter» bis auf den Herzog von Nemours den Rücken zu. Wen» Chambord nicht mehr möglich, wenn die Fusion todt und begraben ist, was bleibt übrig? Die Orleans? Mac Mahon hat früher wohl für einen ihrer Anhänger gegolten, und wenn eS ihnen gelingt, die Krone Frankreichs vorr Gesims zu nehme» — sie werden daS König- thum nicht erringen, höchst, nS erschleichen — so wird der Herzog von Mag-ma wahrlich nicht die Fahne der Republik gegen st- vorantragen. Bis j tzr aber l-at er, keinen Schritt g:than, der auf eine orleanistische Restauration zu deuten wäre. Arbeitet Mac Maho» vielleicht im Interesse deS BonapartiSmuS und soll der