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MmtSttatt H« ««. »V- 278 M3. Achchämter Grünhai», Jo- hanuaeorgenstadt, Schnee- b«a, Schwarzenberg u.Wtb daifel« und der Etadträthe Aue, Elterlein, Grünhai«, Hartenstein, Zohanngeor. aenstadt-LößnitzNenstÄtel, Freitag, dm LrMeöIMsfMO Erscheint täglich mit Ausnahme Mon tag«. — Preis vierteliühr- lich 1S Ngr. — Luser- tionSaebühren die gefoÄ- tene Zeile 10 Pfennige. Znseratenannahwe fürhd'ke am Abende «scheinende O Nummer bis Vormittag U UH-. Erlag, Schneeauswerfen und Winterbahnabsteeken betr Die unterzeichnete Amtshauptmannschaft nimmt in Hinblick auf den bevorstehenden Winter abermals Veranlassung, die gesetzlichen Bestimmungen wegen des Schneeauswerfen- und Winterbahnabsteckens, sowie die deshalb ergangenen Anordnungen der König!. Kreiödirecüon zu Zwickau vom 26. Frbiuar 1838 <Nr. 9 der Mittheilungen für das Erzgebirge rc.) den betheiligte» Obrigkeiten zur weiteren Verfügung hierdurch in Erinnerung zu bringen. Zwickau, dm 24. November 1873. Königs. Amtshauptmannschaft. l. v.: von Welck. " Bekanntmachung Die rieskNtng deö Fourage-Bedarfs für die Garnison Schneeberg, ca. 1« Gentner Safer, l 10 „ Seu, > pro Monat 14 „ Stroh, ) soll auch für das Jahr 1874 wieder im Wege der Submission vergeben werden. Bewerber »ollen ihre Offerten versiegelt und Portostei mit der Bezeichnung »Offerte auf Fourage-Lieferung betreffend" bi» 5. December e. an unterzeich netes Proviant-Amt einsenden. Die näher« Lieferungs-Bedingungen find i« König!. BataillonS-Bureau in Schneeberg zur Einsichtnahme au-gelegt. Leipzig, am 20. November 1873. Königliches Proviant-Amt. Fellmer. Frisch. Bekanntmachung. Der hnr am 9. Januar 1852 gekorene Weber Johann Emst Werner, zuletzt bei dem Fürst!. Schönt». GerichtSamte in Lößnitz weg« Bettelns bestraft treibt sich allem Aermuthen nach vagirend und bettelnd umher, weshalb gebeten wird, denselben im BetretungSfalle zu verhaften und mittelst SchubeS anher zu dirigiren Wildenfels, am 19. November 1873. Das Königliche Gerichtsamt das. . Geißler. N,es. Kundmachung. (12569-71) Haller, W. Hahn. ES hat sich die Unsitte wieder eingeschlichen, daß Feldwirthschaftö- und FuhrwerkSbefitzer deS Nachts die Wagen auf der Straße stehen lassen und da durch den freien Verkehr hindern. Diesem Ungebührnisse kann in keiner Weise nachgcsehen werden und werden Diejenigen, welche des Nachts die Wagen auf der Straße steh.n lassen, in Gemäßheit 8 366 des Bundesstrafgesetzbuchs mit einer bis 20 Thlr. ansteigenden Geldbuße oder entsprechender Hast bestraft werden. Lößnitz, am 25. November 1873.Die Polizeibehörde der Stadt Lößnitz. vr. Krauße. Im städtischen Rathhaufe zu Platten sollen am « Deeember l. I., früh S Ubr die im Plattner und joachimSthaler k. k. ForstverwaltungSbezirke in verschiedenen Schlägen vorräthigen 17,409 Stücke 4—7" starke, 11 und 12' lange weiche Schleifhölzer und 8,351 Stücke 7 bis 25" starke, 11, 13 und 14' lange Klötze partienweise öffentlich veräußert werden, wozu Kauflustige mit dem Bemerken «ingeladen werden, daß sogleich 20 Proz. der ErstehungSbeträge baar zu erlegen sind. In die sonstigen LicitationSbedingnisse kann bei den k. k. Forstverwaltungm in Platten und Joachimöchal Einsicht genommen werden. K k. Forstverwaltung Platten und Joachimsthal, den 21. November 1873. T«gsSgefchichte. Proeeß Bazaine. Versailles, 10. November. Der Anfang der heutigen Sitzung war d<n Zeugen gewidmet, die über die LertbeidigungSfühigkeit der Festung Metz auS- zusagen haben. Der erste dieser Zeugen war der Oberst Seladon, Kommandant deS Genre von Metz während der Belagerung. Dieser Zeuge sagt, daß am 1. Oktober die Lage eine sehr befriedigende gewesen sei. Die Frage deS Prä sidenten, ob die Außenwerke am 1. September sich hätten vertheidigen können, bejaht er, d. h. er meirt, daß sic gegen eine Ueberraschung gesichelt gewesen seren und einem Sturme hätten widerstehen können. Die Aussagen dieses Zeu gen so wie derjenigen, welche nach ihm verhört wurden, sind in so fern b,mer- kcnSwcrth, als der Oberst CoifiniLnS behauptet hatte, daß nach dem Abzüge der Rheinarmee Metz keine 14 Tage sich hätte halten können. — Ter Verthel- diger stillt in Folge dessen auch die Frage an den Zeugen, ob er den Beucht kenne, welchen General EolfiniöreS am 14. August an den Marschall Bazane gerichtet. Der Zeuge behauptet, daß ihm derselbe nicht bekannt sei, worauf der Vertheidiger eine Stelle aus eine» Berichte deS Zeugen mittheilt, worin dieser an ÄsfinibreS berichtet, daß das VerthetdigungSspstem deS Platze- unvollstän dig sei, daß eS viele Breschen von 100 MetrcS gebe und daß zu deren Ver- theidigung regelmäßige Truppen nothwendtg seien. Der Zeuge erwiedert, daß zur Vertheidigung deS Platzes selbstverständlich regelmäßige Truppen gehört hät ten. In seinem Berichte habe er aber hauptsächlich das Fort St. Privat im Auge gehabt, dessen Vertheidigung man aber gleich Anfangs aufgegeben habe, zumal eS von keiner groß« Bdeutung gewesen sei. — Bazaine bestreikt dbse Ansicht und citirt zu» Beweis seiner Behauptung die Ansicht des Generals Eharron, der in seine« Buche dargethan, daß St. Privat für dir vertheidi- guna von M, - unumgänglich nothwendtg gewesen sei. — Der zweite Zeuge ist Ob,ist Merlin vom Genie, während der Belagerung Kommandant les Forts Ouel.u. Als derselbe am 10. das Kommando übernahm, war dasselbe noch im Ba« begriffen. Ler Oberst cheilt einen lang« Bericht über dir Ar- d'iten mit, welche :r auSsühren ließ, um das Fort in VeriheidlgungSzUsland sitzen zu lassen, und constatirt, daß er am 5. September 110 Stück Geschütze cufgepflanzt gehabt Hobe. — Präs.: War das Fort am 28. in regelmäßig,« LcrlherdigungSzustand? — Merlin: Wir wann in Sicherheit. Das Fort war jedoch nicht in einem regelmäßigen Vertheidigungözustande. Es konnte aber ein ernsthafter Widerstand gelcistit werden. — Präs.: War kein Angriff gegen das Fort vorbereitet worden? — Merlin: Nein! wir sahen dies beim Ausfall vom 25. September, der mit großer Energie ausgeführt wurde. Nir gends waren Angriffs«!beiten vorgenomm« worden. — Verth.: Erinnern Sie Sich nicht Ihres Berichte-, worin Sie sagten, daß die Wallgräben unvollstän dig seien? — Merlin: Ich hatte diesen Bericht geschrieben, um alle- zu vei langen, was ich nothwendtg hatte, falls «in Sturm versucht werden sollte.— Verth.: Hier die betreffende Stelle: Ter Dienst der Kanonen ver.'angr 600 Mann; ich habe 25s0 MetteS zu schützen, die keine Gräben habe». Der Kom mandant deS FortS Plappeville, Rittmeister bet der Artillerie, Michel, wird nun aufgeruf«. Plappeville befand sich, als er dort ankam, ebenfalls in äußerst schlechtem vettheidtgungSzustand und eS befand stch erst am Ende der Belage rung im Bau. ES war eine Bresche vorhanden und die Wallgräben mit Schutt arg, füllt. Derselbe befürchtete auch für die Pulvermagazine, da sie nicht mit zwei Fuß Erde bedeckt waren. Am 2. September kam Marschall Bazaine nach Plappeville, der ihm 1000 Soldat« vom 1. Korps als Arbeiter gab, di« mit 800 andern Arbeitern bis zum Schluß der Belagerung an dem Fort tkätig waren. Als die Belagerung zu Ende war, fand sich Alles in purem Zustande, mit Ausnahme drr „Gorge", die noch nicht in VertheidigungSzustano gesetzt ge wesen fei. Der Rittmeister erwartete keine regelmäßigen Angriffe. Vom 1. Sep tember ab konnte er sich vrrtheidtgen. — Der Regierung- Kommissar stellt an den Rittmeister einig« Frag« über dt« Leben-mittel. Derselb« hart« am Ende drr Belagerung noch für einig« Tage Lebensrnittel. Er verthetlte ein« THAI an die Trupp«. — Reg.-komm.: Der Rst fiel den Preuß.» in die Händ«? — Rittweister Mrchelr Ja, ich gab oen Trupp« alle-, waS sie mim«hm« könnt«. (Fortsetzung folgt.)