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1573. am 13. November 1873. Heinicke. Mehnert. , Nollen, harte Zacken, weiche Stöcke, AK 13 olroa 2000 13 2202 Amtsblatt der Ge- 268 ri<ht«ämter Grünhain, Jo hanngeorgenstadt, Schnee- birg, Schwarzenberg u.Wil- denfels und derEtadträthe Aue, Elterlein, Grünhai«, Hartenstein, Jobannaeor- penstadt.Lößuitz Nenstadtel, Schneeberg,Schwarzenbergs Wtldenfelr und Zwönitz. Erscheint täglich mit Au-nabme Mon tag«. — Preis vterteliäbr- lich 15 Ngr. - Jüser- tionSaebühren die gespal tene Zeile 10 Pfennige.— Jnseratenannahwe für die am Abende erscheinende G Nummer bi« Vormittag 11 Uh». Holzauktion auf Oberwiesenthaler Staatsforstrevier. Im Schießhaufe zu Crottendorf sollen den «4. rmd SL November an jedem Tage von Vormittags 10 Uhr an, die in den Ab,Heilungen 1—3, 6—10, 12—14, 16—22, 25—28, 3,-36, 3S, 40, 42—47, 50, 52-54, 57—58, 75, 78, 85-88, 1-0, 82, 93, 96, 97 und 99 des Oberwiesenthaler Forstreviers ausbereiteten Hölzer gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekanntzumachenden Be dingungen versteigert werden, und zwar: Montag, -en 2L. November : olkea 15000 Stück weiche Klötzer, 3,, Meter lang, und 10 blS 40 Emir, oben stark, darunter frische „Schleifhölzer- in den Abtheilungen 12 und 13, 24 „Usbuchene „ von verschiedener Länge und Stärke; Dienstag, de« 2S Nov mb er: 251 Raummeter weiche Scheite, Dienstag, den 18 November. FMbIMsfreimh harte Aeste und weiche Aeste. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich an dm milunterzeichneten Korstinspector zu wenden. Forstrentamt Annaberg und Forstrevierverwaltung Oberwiesenthal, LagrOgeschtetzte. Wochenschau. Tie rosigsten und Westen Morale für die Herren Diplcmatcn und StaatS- wänner sind die Eommetmenaie, denn diese find die schönen Monate, m denen die Bäder und Eewmersrischen winke« und Geist und Köiper stärken und er quicken, während die Wintermenate nicht nur arbeitS- und müherelch für die Siaaiömänner zu sein pflegen, »ondern auch sehr ost ihre Geduld auf hurte Preten stellen und ihr Blur in Wallung bringen, denn die WiNtcimonate find in der Regel die Monate der — Landtage. Tap aber auf den Landtagen die Herren Bolle Vertreter dm hochgestellten Herren Ministern das Leben osr sauer genug machen, so daß sie an marchiM lallen Wtnterlag zuweilen mehr schnitz.n, aiö an den heißesten Ermmertag, das ist bekannt genug. Gegenwärtig lagt es aber ziemlich durch halb Europa und die lieben Staatsmänner find d.Shelb allenthaiben in vellster Thäligkeit. Nachdem am 11. November auch die Kemmern >n Belgien urd am 12. der Landtag in Preußen eröffnet »orten find, so sind gegerwärlig versammelt: die Kemmer» in Belgien, die ewig tagende Rauenalversammlung in Fiankreich, der Naiwnalrath in der Schweiz, die Lar »tage m Preußen, Baiern, Sachsen, Wünenbng und Heffen-Tarmstadr, die Reichstage in Oesterreich und Ungarn: also überall — Tag! Nun des wahrhaft Gunn für das Wohl der Völker kann durch diese vielen, jetzt allent halben in volle, Arbeit begriffenen Volksvertretungen allerdings geschaffen werden. Hessen wir, daß sie auch in jedem Lande wirklich segensreich wirkenl Preußkn'S Ministerium ist in einer Umgestaltung begriffen. Ter zeit- herige Minrßuprafident und Krügkminister G>neralfeltmarschall Graf von v. Roon ist wegen andauernder Kränklichkeit und vorgeschlllnnen Alters aus sein wreder- holleS Ansicht n am 9. November vom König Wilhelm seiner Siellurg enthoben wo-den. Nur höchst ungern w lligte der König >n Koons Entlassung und sprach ihm m den wärmsten Wollen seinen nimmer erlöschenden königlichen Lank aus. Furst Bitmmck wird nun wieder als preußischer Ministerprästdenl und Graf Komeckc, der zeitherige stellvertretende KricgSmlnister als wirklicher Kriegs- Minister einttktk». — Die Thronrede, mit welcher am 12. November der Bice- piäftver t deö StaatSwinisteriumö, StaatSminlster Camphausen, den Landtag er öffnete, weil das Unwohlsein de« Königs immer noch nicht vollständig gehoben tp, hat in Preußen i« Allgemeinen eine» günstigen Eindruck gemacht. Nur die Liberalen stnd durch dieselbe nicht vellstündtg befriedigt, weil die von ihnen so sehnlichst gewünschte obligatorische Civilehe darin «och nicht angekündtgl ist. Lie Stärke der verschiedenen Parteien und Fraktionen hat sich aber durch die Neuwahlen im Abgeordnetenhause bedeutend verändert. Den stärksten Zuwachs Hal dre CrntrumS- oder Ultramar laue Partei erhalten. Während diese Partei im vorgen Landtag« nur 58 Mitglieder zählte, hat ste eS durch die Neuwahlen auf 89 gebracht; aber auch die Rauoralliberalen haben dreißig Sitze «ehr erobert, denn während der vorge Landtag 128 Raitonalliberale zählte, zählt der jetzt eröffnete deren 158. Die Partei der Rationallibetale» ist also abermals vle stärkste. Die Fortschrittspartei ist um zehn gewachsen, denn ste ist von 53 auf 63 Abgeordnete gestiegen. Lie Eonseroative Partei aber hat bet den Neuwahlen eine gewaltige Niederlage erlitten, ^denn während ste i« vorgen Landtage 70 Mitglieder zählte, kann ste jetzt nur deren 12 aufweisen. La nun die Rationallibe- ralen die Majorität im Abgrordmt.nhause haben, so wird eS zwar, in Erwä gung daß die ultra«ontane Pa«et 89 Köpfe zählt, wohl an heißen Debatten nicht fehlen; allein die Regierung wird, durch die Rational! beraten kräftig g«. stützt, wohl stets siegreich aus den parlamentarische» Kämpfe» hervorgehen. Oesterreichs ReichSrath, u»d zwar das Abgeordnetenhaus, beschäftigte sich iit der veistoffene» Woche zunächst mit Finanzvorlage», wodurch »er Geld- noch und der wuthschaftlichen Bedräuguiß Abhilst geschaft werde» fall. Ma» spricht vo» einer Anleihe von 80 bi- 100 Mill. Gulden. Welche Beschlüsse der ReichSrath fassen wird, ist abzuwarten. — Roch schlimmer ist »st Geldnmh in Ungarn, und eS scheint fast, alS stände das Minister uz« düst» wahren Fmanzroih gegenüber roihlos da. Man schiebt jetzt tn Ungarn die Schuld an I dieser traurigen Finanzlage hauptsächlich dem Flnanzmimftcr Kerkapolyi in die I Schuhe, der durch seine Projektmacheret und Unbeholfenheit in praktischen Dinge» I hauptsächlich dieses Unheil über Ungarn herauf beschworen habe. Frankreich scheint aus der Confufion, in die eS die reactionären StaatS- I retier vom 24. Mai, die Legitim sten und Fustoniften gebracht haben, gar nicht I herourkommen zu können. Die Welt, und Mil ihr Frankreich, glaubten, diese I Consufion werde schleunigst ein Ende nehmen, nachdem Graf Ehamtord seinen I Absagebrief herab gelangt hatte, indem man erwartete, Man Mahon mit seine» I anrüchigen Ministerium Broglie werde nun zum — Rückzug blasen. Doch I weit gesetzt« I Mac Mahon und fern Ministerium klammern sich seftrr den» I je an ihre Gewalten, kurz: Die Verwirrung i» Frankreich ist jetzt offen- > bar auf ihrem Gipfelpunkt angelangt. In der Fünszehner „Commtsfron, I die über die Verlängerung der Gewalten Mac Mahons zu berathen hat, I drängt ein Antrag de» andern, so daß ma» wahrlich vor lauter Anträge» nicht klar sehen kann, wo die Sache eigentlich hinaus will. Lte heftigsten Kämpfe dürfte ater jedenfalls diese Woche bringen, wenn die Fünfzehner.Crmwisfio» I ihren Bericht in der Nationalversammlung erstatten wird. Jedenfalls wird dann I ThlerS mit einer glänzenden Rede austre»«, die für die Rechte viele bittere und brennende Wahrheite» enihalten dürfte. Ob aber die Linke, d. h. die Republikaner trvtzdim siegreich aus dem Kampfe hervorgehen werde», ist immer noch abzuwarten. Zum Schluffe unserer heutige» Wochenschau noch einige Worte über de» Proceß Bazaine, über de» wir Tag sür Tag i» unserem Blatte gewissen haft nach din besten Ou-ll.n refertren. Wider alles Erwärten scheint dieser Rieserproz ß tn eine Sackgasse auslaufen zu solle«. Je «ehr das Zeugenver hör vomärtS schreitet, desto mehr drängt sich Jeder«««» die Ansicht auf, dass eS entweder eine ganzt Legion vo« Schuldigen gebe, die zur Verantwortung ge zogen w-rden müßte», oder daß der Hauptschuldige uoleos voleos, selbst wen» ! ihm einige strafbare Fakta «achgewtesen werden könnten, frei ausgehm werde. ! Selbst das Publikum, welches doch von vornherein schon aus Patriotismus ge- i gen Ba,ainc so eingenommen war, daß eS ihm die alleimge Schuld an den « llnglücksfällen deS Jahres 1870/71 in die Schuhe schob, beginnt nun einzu- s sehen, daß eS ungerecht sein würde, den Oberbefehlshaber »er Rheinarmee zu ! vemnhkilen oder mindestens allein zu verurtheilen, nachdem alle an der Barre I als Zeugen erschienenen Generale — aus welchen Gründen, möge ununteisucht ! bleiben — offen erklärt haben, daß fie an der Stelle vazaine's und in seiner ! Lage militärisch nicht anders gehandelt hätten, als er. Selbst die bitterste» 8 Femde deS Angeklagten in der militärischen Journalistik dringen j-tzt darauf, j daß daS ganze militärische System deS Kaiserreichs vor den Richlerstuhl gebracht werde, weil ste begreifen, daß Bazaine nicht allein die Verantwortlichkeit sür ! eine Menge von Mißgriffen wagen kann, die er bet »er Uebernahme de« Ober- t kshls vorgefunde» haue, und gegen die er «achtlos «ar, weil «an nicht vo» l heute auf morgen, besonders unter den überaus kritischen Umstände», tn welche» f er zum Kommando gelangte, etne Ar«ee an Haupt und Gliedern reformire» kann. Laß aber das Kriegsgericht nicht geneigt, die ganz« Generaltiät vor die ' Schranken zu fordern, geht schon daraus hervor, daß Kapital» Magnan (ge- s genwä.tlg Oberstlikutenant) mtt einer bedeutende» Charge in der aktiven ' dettaul wmd«. Am E»de wird TH>ierS auch i» diesem Pu»kte, wie i» so viele» übr - l gen, wo zum Umglücke des Landes sein« MahnungSrufe »icht beachtet wurde», > Recht behalten. Er sträubte sich bekanntlich bis zu« letzten Augenblick« gegen > die Versetzung deS Marschalls i» Anklagezustand. Mindestens mußt«, wenn I schon auf das Wort des greife» StaalSmanneS nicht gebirt wurde, der Prozeß i summarisch abgethan werde». DaS Kriegsgericht heute sich zwei oder drei F«a- I gen bezüglich der «ititärischk» rmd politische» Pflichte» ms Angeklagten zu fiel- I len »n» sie in bejähende» »der verneinende« San« zu SeanNvorien. Etwas GuieS wir» aber »«««geachtet aus »«« Prozeff«, welches auch das Endnsulat drffelben sei» »Hge, hervor-eh«. In elfter Lime werde» »tel,