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18. Oktober. 187« «srmd Zwönitz. LN224) Jähnichen, Stadtr. (UNO—11) Sätler, Brgnnstr. des BundeSrathS nfp. Vrvollmächtlg,«» zu denselben werde» bis dahin rrwattet. Siner der Mn Geaenständr, die süp die Vermhlmgen in MuSficht gr»«»m find, wüd, M« «S heißt, die Angeltgenhed «IpgeN der Regelung de- ZUsamM«»- itliteS der Einzelnlandiag« Und des Reich-tag- fein. i Berlin, 16. O«. Lie „Lum-' widmen dem Etnttedrr Leutsch« TageSgeschichte Proeeß Bazaine. «heatt kder ^e 243. »ml« »rLuhÄ». Deutschland. Berlin. Mit Beginn der neuen Woche werden die regelmäßigen Sitzungen de« Bunde-rath- wieder ihren Anfang nehMen. Die noch fthlenden Muglleber Person, welche e- an den Kaiser sandte. Dokument de« Präsidenten, der eS dan, beendetem Zwischenfall liest der Äreffier bazaine unterzeichnete- Dotumi In der Nachr vom tr. zum 3. dieses Monat- ist die Thür de- WaffertheilerS am Frauenmarkl loSgesprenat woroen. Zur Ermittlung de- ThäterS bringen wir die- zur öffentlichen Kennmiß mit dem Bemerken, daß eine im Theilerhause selbst aufgesundene und mcher ab gegebene Branmweinflasche, welche muthmaßlich de« Thäter gehött, an Polizeistelle au-liegt. Schneeberg, am 16. Oclober 1873. Der Stad tra t^ Geter. Bei dem unterzeichneten Rathe kommt demnächst eine Polizeidienerftelle zur Erledigung, welche sofort wieder besetzt werden soll. Gehalt 220 Thaler jährlich. Bewerbungen find al-bald schriftlich hier anzubringen unter Beifügung von Zeugnissen, nach^Befinden Mlitürpapieren. Crimmitschau, am 14. October 1873. lo Mw d« Stadträth« EtterletL «rünhaln, «stet», Johannäeor- «rstdrlvt 1 ägltch»ttdl«r«h>mLr» r eaH. — Vrei» v,«rrru>»d, tW U Rgr. — Zwr,- tio«1a«bühreu die gespa». teve Zelle 10Dsenmge.- 2«teraa«a»vayne!sür d», «« Abend« rrscheiveud- G Nummer bis i vonGtt«, und». Versailles, 14. October. Der Zudrang zur heutigen Sitzung des Trianon ist ziemlich stark. Der Saal ist dicht besetz», nur aus den reservirten Plätzen haben sich wenige Personen etngesunden. Um 1 Uhr 5 Minute» wird die Sitzung eröffnet. Der Marschall w»d eingeführl und nimmt an seinem grüne» Tisch Platz. Der Oberst Billette überdringt ihm ein Paket Papiere. Gleich nach Eröffnung der Sitzung nimmt der Präsident da- Verhör wieder auf und stellt zuerst die Frage, was er gethan habe, um den Kaiser, die Re gierung und Marschall Mac Mahon nach den großen Schlachten zu benachrich tigen; hierauf läßt er vom Gerichtsschreiber die Depesche vortragen, welche Ba zaine am 17. über die Schlacht vom 16. an de» Kriegs-Minister sandte. — Bazaine: Ich schrieb am 16. an den Kaiser — Präsident; Aber Eie sandten keine Depesche an ihn. Warum sagten Eie in Ihren Depeschen, daß «S Ihnen an Munition fehle, was nicht der Fall war, und warum iheilten sie dim Kriegs-Minister nicht Alles über dleLage m.t? — Bazaine: Ich mußte glauben, daß der Minister rre Sache kenne. Wenn ich von Mangel an Muni tion sprach, so wollte ich nicht von Metz, sondern von meiner Armee sprechen. — Präsident bemerkt, daß der Kaiser am 17. an den General EosfiniereS, Gouoerneur von Metz, telegraphirt, um Nachrichten von Bazaine zu habe«, und läßt die betreffende Depesche lesen. Der Gericht-schreiber theilt dan» auch die Depesche mit, in welcher Bazaine sagt, daß er sich wegen MangtlS an Munition unter Metz zurückztehen müsse. — Präsident: Geht aus dieser Depesche nicht h.-rvor, daß Sie die Landstraße von Brtcy und der Ardennen nehmen wollten? — Bazaine: Allerdings war die- meine Abficht, wen» der Feind unS eS gestattete. Aber ich konnte nicht- Bestimmte- sagen. Ich mußte den günstigen Augenblick wählen. — Der Präsident läßt nun die Depesche vortragen, welche EosfiniereS an de« Kaiser sandte. Bazaine will keine Kenntniß von dieser Depesche gehabt haben. Auf die Frage des Präsidenten, ob er eben so große Unruhe gehabt habe, wie EosfiniereS, erwiedert der Marschall, daß dieses nicht der Fall gewesen; so schlimm, wie EosfiniereS die Lage in seine« Schreiben geschildert, sei fie nicht gewesen. — Präsident: Der Kaiser, welchen der Brief EosfiniereS' besorgt gemacht, sandte Ihnen eine Depesche, um die Wahr heit zu erfahren. Sie schickte» ihm de« Eommandanten. Warum antwortete« Sie nicht per Telegraph? — Bazat«e: Der Kaiser wollte die Wahrheit über die nulträrtsche Lage wissen, er verlangt« Auskunft über die strategische» Puncte, und ich konnte dieses in einem Telegramm nicht mittheilen. Ich de folgte nicht meine» Plan, sondern die Instructionen deS Kaiser-, der mir «»empfohlen, daß. ich mich auf ket» Wagntß einlaffen sollte. — Präsident: Welche besondere Misston hatten Sie dem Eommandanten Magnan gegeben, der Ihr ganze- Ber- . trauen besaß? Gericht-schreiber, lese» fie die Depesche des Herrn Marschalls i an den Kaiser. (Der Greffier liest die Depesche, worin Aufschluß über die Lage gegeben war.) Babe« Sie Mainau keinen mündliche» Auftrag? — Bazarne: Keinen. — Präsident: Haue er dem Kaiser »ichtS über Ihre Plane mit- zmhetlen? — Bazaine: Nein, ich hatte den Eommandanten nur beauftragt, dem Kaiser üter die Affaire vom 16. zu berichte»; er «heilte dem Kaiser keine» Plan mit, und er stellte unsere Borrätye nicht al- so gesichert dar, wie dieses General Sol ille in seiner Depesche an de« Kaiser gethan. — Herzog d'Aumale will sprechen, aber der Marschall unterbricht ihn und will eine Depesche vor- tragen, welche er vom Kaiser erhalte» und diesem au- Konstantinopel zugesandl worden war. — I» dieser Depesche rst die Rede von Allianzen, welche Frank reich zu erwarte» habe, wenn e- «inen Steg davontrage. Zugleich wird dar« «ttgetheilt, daß das Ziel der deutsche» Armeen EhalonS set, und daß sie nicht bis nach Part- gehe» wollten. —Bazaine liest nicht die Name«, dre stch auf der Depesche befinden. — Lachaud: Der Herr Präsident kann befehlen, das Document de» Dossiers beizug-den. — Reg.Eomm.: Ich habe da» Dokument nicht wtedergegeb«, weil e» zwei Ramen enthält und auch dte Unterschrift der , — DerGerichtSschreider überreicht da- Präsidenten, der eS dan» alle Richter «irischen läßt. — Rach 1^/" k ei« an den KriegS-Mftuster gerichtetes und von Bazaine unterzeichnetes Pocument vom 18. August: Auf die Frage de» Präsidenten, ob General de Solei! th« da-Dokument vorgrlegt, antwortete er, daß er es glaube, aber dessen nicht sicher sei. Er erinnere sich der Sache gar nicht mehr. Ma« habe th« dasselbe, wie viele andere Doeumestte, zum Unterzeichnen, voraclegt, uns. er seine Unttrschrift darauf gesetzt. Er äüMert sich auch nicht »ehr, ob Magnan dich Rote nach Part- gebracht, R<m hab« Sonnabend, - FrMbWHHMO th« von dlkser Nole bisher keine Kerinrnip gegeben und fie ihm heule zum erstere Male vorgeleat. — Präsident: Sie erinnern Sich derselben nicht mehr. — Bazaine: Nein! — Der Präsident fragt nun Bazaine, ob der Komman dant Magna» dem Kaiser nicht ankündige» sollte, daß cr über Montmedy ab- marschire» möge. Der Präsident glaubt diese-, weil er am 19. August an de» Kaiser telegraphirte: „Ich rechne immer darauf, die Richtung nach dcm Norde» einzuschlagen und mich auf Montmedy zu werfen." Haben Sie nicht früher gcmeldet, daß Eie diese Richtung einschlagen wollten? Bazaine räumt diese- ein, fügt aber hinzu, daß er nicht Herr seiner Bewegungen gewesen, und deß halb nicht mit Bestimmtheit hätte ankündlgen können, daß er diese« WM, der aber der einzig mögliche gew-sen, wirklich nehme« werde. —Prüft den^lber man erwartete mit Sicherheit, daß Sie nach dem Norde» marschtren würden. — Was die Angelegenheiten der Intendanten Wolff und de Prevot anbelangt, auf dre der Präsident nun übergeht — dieselben sollten die Vorräthe, die man t» Verdun vorbereitet, nach Montmedy schaffe», weil Bazaine «icht mehr nach d^rt marschiren sollte —, so erklärt Bazaine, daß er von diese« Lingen nicht »aS Geringste gewußt habe. Der Präsident verhört nun den Marschall über seine Beziehungen zu Mac Mahon. Bazaine erklärt, daß er nie Instructionen a» Mac Mahon gesandt habe. E» sei eine große Ehre für ihn gewesen, daß ma» denselben unter seinen Befehl gestellt; er habe demselben aber nie Instructionen zugesandt. Der Präsident kommt deßhalb nun nochmal- auf den 12. zurück, an welch« m Tage Bazaine zum Oberbefehlshaber ernannt wurde. Er constatirr, daß der Marschall am 12. Befehle an de Failly, einen der Generale von Mac Mahon, ertheilt habe, dessen Bazaine stch aber nicht erinnert, und citirt dan» eine Depesche deS letztere», worin derselbe Mae Mahan und seine» Generale» ankündigt, daß er zum Oberbefehlshaber der ganze» Rhein-Armee ernannt wurde. Erläßt dan» ewige Depesche» Vorträgen. Inder erste« kündigt de Failly Bazaine de« Marsch nach Paris an; in der zweiten (vom 14. August) verlangt Mac Maho» Instructionen von ihm und in der dritten befiehlt ihm der KrirgS-Mimstei, dem General Douay in Belfort seine Instruction«« zu gebe«. Von allen diese» Depesche» «iS Bazaine keine Kenntniß habe«; e» sei daS erst« Mal, daß ma» ihm vo» -«»selben spreche. (Die Unordnung im Hauptquartier von Metz war damals bekanntlich so groß, daß dieselben ihm möglicher Wetse nicht übergebe« wurden.) — Der Präsident geht dann auf die vier Depesche» über, die Mac Mahon bi- 18, I2 Uhr Mittag-, empfangen habe. Er hebt hervor, daß Bazaine die er sten nicht beantwortet, sonder» nur die vem 18., die er aber nach Barle-Luc gesandt, während der Marschall Mac Mahon i« EhalonS gewesen sei. Ueber Viesen Punkt kann Bazaine keine» Ausschluß geb«», den» er erinnert stch nicht mehr dieser Dinge, welche übrigen- dte Sache seine- GencralstabS gcwese» seren. — Der Präsident fragt nun den Marschall, wie eS kam, daß er am 18. AbcntS 8j Uhr an de« Kaiser geschrieben, daß er über Briey nach Verdun gehen werde, während zu jener Zeit die Preußen diese Landstraße schon besetzt gehabt hatte». Bazaine, der stch damals t» Mappcville aufhielt, behauptete, er habe dieses um 8 Uhr noch nicht gewußt. Ma» habe ihm erst später ge meldet, daß der Weg nicht wehr frei sei. — Auf Befehl de- Präsidenten lrest nun der Gericht-schreiber eiste Depesche, welche Bazaine am 19. an de« Kaiser lichtete. Er sagte dari« zuerst, daß die Armee ihre Stellungen bewahrt, und dann später, daß fie sich unter Metz zurückgezoaen habe. Der Präsident macht auf den Widerspruch aufmerksam, der ür diesen beide» Sätze» deS nämliche» Briese- liege. Bazaine erwiedert, daß er nur habe sage» »olle», daß dte Ar- oue währ«»d des Kampfe- ihre Stellung«» behemptet, daß fie sich aber später zurückgezogr» habe. Der Präsident findet cS auch auffallend, daß Bazaine i» seine« Schreiben davon spricht, Mit einer Armee, die fich zurückgezogen, drei Tage später auf Mrntwedy zu marschiren. Bazaine erwiedert, daß er nur f tne Anfichten aus einander gesetzt, ohne i« voraus zu wissen, ob er sie aus- führen k-nste. Wie auch schon früher, fügt et hinzu, daß er immer dem Feind habe Rechnung tragen müssest. — CS ist 2j Uhr und der Präsident hebt die Sitzung für 20 Muckten auf. ' (K. Z.) B e ka n ntm ach « ng. Wegen veränderter Aufstelluna der Marktbuden zuta bevorstehenden Jahrmarkt werden die hiesige» Marktfieranten aufgesoidert, ihre Buden möglichst bald späteste«- den Sonnabend Nachmittag aufzustellen. . Schneeberg, am 17. Oetbr. 1873.