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1873. AwSnttz. »rß Kretzschmar. k- Jrmer, Rfdr. Mr pi Selber mene» mag er nun, wie die TagOS ge^thichtO. Graf «khambord. daß ich mir ge- berK. dS 8 Uhr, 6- Kwandern; die Thränen in de» Augen Drachen deutlich von der , die sein Herz erfüllte. Wenn nun später ei« bittere- Geschick die »re That zu« Durchbruch kommen läßt, dann find nur wenige dies« Erscheint tägltchmvAubnahmeMo». en leidliche !andgrund- iUSzuleihe», 0601-2) l873. >. ' gute Si« danzen wie bereit und nde. berK. tagen im »tl» A«t»b»att der «o- 230, Der bereit- vom Königlichen GenchtSamt Zschopau unterm 23. vor. Mon. wegen Entweichen- au- polizeilicher Aussicht steckbrieflich verfolgte Hand«, bester und Strumpfwirker Friedrich Anto« Oertel ans Weißbach hat sich auf eine allhisr wider ihn erstattete Anzeige zu verantworten und wird, da sein Aufenthalt bis jetzt noch nicht ermittelt worden, hierdurch vorg-laden, zu obigem Zwecke bi- spätestens den ^ctober dieses Jahres an unterzeichneter GerichtSamtSstelle zu erscheinen und sich de- Weiteren zu gewärtigen. ... . Zugleich ersucht man alle Eriminal- und Polizeibehörden, den p. Oettel im Betretung-falle auf diese Vorladung aufmerksam zu machen uud hiervon «achncht anher zu ett eilen. Königliches Gekichtsamt Grünhain, den 30. September 1873. tlqnBaebühvmdie gespai. te«e geil« L0Wa,mge.- ! Lu1era»«av«ahne für d.« / am Abende emheinend G tzÄmw« bl» VdrintttAt II Uhr. Deutschland. Berlin. In der Sitzung de- Abgeordnetenhauses vom 21. November v. I. wurde« von bekannter Geste die Rechnungen über die Revenuen au- dem sequestrtrtrn Vermögen de- König- Georg und de- Kurfürsten von Hesse« ver- mtßl. Es wurde mit Recht hervorgehoben, daß die Regierung wohl von der Rechnungslegung gegenüber den depoffevilten Fürsten, nicht aber von der Rech nungslegung gegenüber dem Preußischen Landtage entbunden sei. Zur bevorste henden Landtagssession wird fiir da- Abgeordnetenhaus die Frage wieder reif, waS denn mit de» Zinse» de- scqucstrirte» Vermögen- geschehe. Bei der wie derholte« Erklärung der Regierung, daß die auf jene Zinsen angewiesenen Aus gaben sstr Maßregeln zur Ucberwachung und Abwehr der gegen Preußen „ge richteten Unternehmungen de» König» Georg" einen Betrag erreichten, welcher eö nicht zur Ansammlung von Beständen komme» lasse, wird man sich nicht mehr beruhige» könne», da die Welfenlegion längst aufgelöst und wiederholt der Ver dacht ausgesprochen worden ist, daß die Gelder zur Gründung von allerhand vom Preßbureau reffottirenden Blätter» verwendet werde«. Wie au- der Regierung «ah« stehende« Kreise« verlautet, schreibt der „B. v. C.", ist diese bereit» auf eine detartige Interpellation gefaßt und soll es chr nicht schwer fallen, de» Be weis dafiir zu erbringe«, daß sie über die Verwendung der in Beschlag genom menen Gelder zur Rechnungslegung an de» Landtag nicht verpflichtet ist. Auf «ine derartige Beweisführung muß man gewiß sehr gespannt sein, zumal die Regierung sich in der oben erwählst« Sitzung de- Abgeordnetenhauses i« tiefe» Schweig« hüllte. Metz, 27. September. In der letzt« Zeit kam« fast täglich junge Sol daten i» völliger Au»rüstung über die französische Grenz« und meldet« flch bei der hiesig« Militärbehörde. Es find die» Retch-länder, welche eine kurze Zeit in der französischen Armee gedient haben und au» verschieden« Gründen fahnen flüchtig wurdest. Bor alle« DtNgen will d« Leut« die 5 Jähre dauernde Dienstzeit nicht gefall«, noch viel weniger aber die gemachte mißliche Erfahrung, daß trotz der Opfer, welche sie Frankreich durch ihre Optron brachten, ihn« oft ihre «rrumntsche Abkunft vorgeworfen und «ine sehr stiefmütterliche Behandlung zu Theil wurde, sowie, daß man den vielen gemacht« Versprechung«, al- Be günstigung« u. dgl., die That niemals folg« last« wollte. Offenbar hat «a» e» hier »st irre geführt« jung« Leuten zu thun, die weniger durch «mene Schwärmerei für Frankreich, al» vielmehr durch alluhand Aufhetzerei« veranlaßt wurde», t» Frankreich Militärdienste zu nehm«. Vor einige« Tage« erst sah« dern Mißbrauch« aller Art geschützt. Go viel aber ist gewiß: eine Reglers, die mit wehender Tricolore und »st Hülfe irgendwelcher konstitutioneller Ein richtung« einen Kreuzzug für die Allgewalt der katholischen Kirche oder für Wiederherstellung der weltlichen Papfimacht unternähme — eine solche Regierung wäir baö Unglück Frankreichs. Und darum meinen wir, der Verzicht auf ein« Thron mst solche« Programme ist die klügste und patriotischeste That, die nur ei« Prätendent und zstmal ein bourboNischer Prätendent begehe» konnte. Aber ebendarum glaub« wir nicht, daß sie von den Anhängern deS Gra fen Chambord, wenigstens de» vorgeschrittensten darunter, gewürdigt und nachge ahmt werden wird. „Königlicher alö der König" wird cS auch hier heißen, und wen» nicht die numerische Schwäche dieser äußerste» legitimistifche» Partei ste selbst und Frankreich vor einem Thorrnstreiche sondergleichen' rettet, ihre Klug heit wird e» schwerlich thun. ' Graf Chambord, der letzte noch lebende Gprößling von der älter» Linie der Bourbons, von seine« Anhängern jetzt schon ziemlich off« „der König" (»ach der alten legitimistisch« Schreibweise le rox) genannt, galt nie für et»en Helle» Kopf oder einen groß« Geist. Was man von ihm wußte, war, daß er starr a» de» alten Tradition« seines Hause», an dem GotteSg»ad«thuwe der Könige nach seinen äußerst« Konsequenz«, an d« strengsten Grundsätze« der Legitimi tät und Autorität im Weltlichen wie im Geistlich« festhalte. Da» Programm, da- er in dieser Beziehung vor ein paar Jahre» i» Form eine» Briefe» an et- nm seiner Vertraute» veröffentlichte, erregte damals eine» Schrei des Entsetzens unter alle» nur einigermaßen ihre Zett begreifende« Franzosen und erseht« wie eine indirekte Berzichtleistung auf den Thron Frankreichs für alle Zett; den» niemals, sagte man, könnte ein Fürst mit solchen Grundsätzen und mit einem sol chen Fanatismus in der Festhaltung derselben über da» hemige Frankreich regieren. Und j-tzt ist e- drauf und dran, daß Graf Chambord von der Mehrheit der französischen Nationalversammlung zum Könige auSgerufen wird! Ja, wenn man Prtvatnachricht« aus Part» glaube« darf, so wäre Graf Chambord nicht der, welcher schiebt, sondern der, welcher geschoben würde, den« er selbst bezeigte wenig LUst, noch aus seine älter» Tage (er «ar am 29. Sept. 53 Jahre) mit de» Last« unv Sorgen der Regierung sich zu belade». Das Allermerkwürdtgste aber ist, daß der Roy von der ganzen bunt zu- sammengcwürselt« Koterie, die ihn auf d« Thron heb« will, in Einer Bezieh ung noch »er Allerverständigste ist. Bekanntlich handelt eS sich um gewisse Konzessionen, die er den verschied«« Schattirung« dieser monarchisch« Koali tion machen soll. Die ein«, die etwas links stehe», verlang«, daß er die weiße Fahne seine» Hause» mit der dreifarbigen, welche die Revolution 1789 zum na tionalen Symbol erhoben, vertausche. Andere halten für nothwendig, daß er mit einer Verfassung zu regiere» verspreche. Die Creme der Legitimist«» dagegen — und da» find die eigentlichen Heber und Leger dieser ganzen monarchische» In- trigue — zielt auf etwa» ganz ändere» r fie erwartet von dem Roy nichts Ge ringere» al» einen Kreuzzug zü Gunsten de» Papstes gegen Italien, vielleicht auch gegen Deutschland. Und hier ist e», wo der Roy (wenn die Nachrichten über die Antwort, die er theilS der an ihn gesandt« Deputation gegeben, theilS »Aeuß rung« an Vertraute gekleidet haben soll, richtig find) mehr Verstand und «ehr wahr(» französischen Patriotismus zeigt, als jene fanatischen Anbeter eines Königthums nach ihteM Linne, eine» Königthums al» ve» blinden Werkzeuges ultrakirchlicher Tenvtnzen. Sowohl «ach dem Telegramm der Time» al» nach der Mitteilung dti Gazzetta d'Jialia und nach sonstig« damit übereinstimmen den Berichte» hat Graf Chambvrd sich ««schied« geweigert, Verpflichtung« «ege» eine» Krieges gegen Italien zu Gunsten deS Papstthum», überhaupt eines Kriege» au« religiöse» Motiv« zu übernehmen, — mag er nun, wie die «inen angeben, ein« solch« Krieg im allgemeinen für absurd «rklätt oder nur «äußert haben, Frankreich sei j tzl nicht in der Lage, Krieg zu führen; es brauche Fried«, um sich zu sammeln uns zu entwickel«. Das ist jedenfalls das gescheiteste Wort, welches Graf Ehamkord gesprochen hat, das gescheiteste, welches überhaupt in diese« neuest« Wtrrfal der Parteien gesprochen worb« ist. Die Fahne, ob ste weiß odrt dreifarbig, sichert die Zu- kunft Frankreich» nicht; die Franzos« find unter der Trikolore von Ludwig Philipp genasführt, von Napoleon III. tyrannifirt Word« nach Herzen-luft. Auch die Versüssung allein thüt ts nicht: weder die Charte von 1814, «och die Eharte vörttb von 1830, noch weniger da-, «aS ««ter dem zweiten Kaiserreich Verfassung hieß, hat Frankreich vor Korruption, persönlicher Willkür und an- ttMt-amle- Sdrünhwn, Jv- Hamme»,-eMwdt. bauA« mw der Ktadttttth« Mü^^erlein, «rünhain, Freitag, den L Otto-er. FrzgeV.DMHwB (1—2) in Aue. von heult lädt-i. » ist von i Böttcher« luptwache. rchmittag- ag Nach« rerg. (.Friedrich Hel. Schü« t,Weberg. M 4 P«>z. OelanntWach^ 2) für Mea^ll d«I Äahlzwang», nach Maaßgabe de» Gesetze» vom 13. Mai diese» Jahre» bei Verlust de» Anspruchs auf EWädigung bi» zum 31. Dicember diese» Jahre» HA der Königlich« Amtshauptmannschaft anzumeldcn find. In diese Anmeldungen find wenden d) ?ine aenaue BeÄnuna"deS Rechte», für welche» Entschädigung au» Staatsmitteln beansprucht wird und e) die Angabe der von den Anmeldenden beanspruchten Entschädigungssumme aufzunehmen^m noch alle diejenigen Nachweise und Documente beizubringen, welche da» Gesetz und die bezügliche Ausführungs-Verordnung erfordern. Annaberg, den 30. September 1873. . König!. Amttzhauptmannschaft. von Einsiedel.