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s«) irteS »atten Cho ir» Ori evei Pass« Landg r deneS Hc Llols» 1 vi Lohne da zu vermi« Alle^ Fluren ai berger Sl namentlich fteiheit in besonders jetzt ab i angezeigt Aue dem Antrag hervorzutrcte», daß die Nationalversammlung sich auflöse. Wir unsererseits glauben, daß die Auflösung der Nationalversammlung allerdings loqischerweise unvermeidlich ist, wen» der Antrag auf Restauration der Monarchie fällt, daß aber Herr ThierS für jetzt alle seine Anstrengungen darauf conantriren wird, dieses letziere Projekt zu Falle zu bringen. I» einer anderen Note gesteht der „Soir" selbst, daß der Brief deS Herr» Thiers an den Maire von Nancy in den Departements gewaltig eingeschlagen hat und daß die Provinzblälter mit auffallender Uebcrcinsttmmung den ehemaligen Präsidenten als den Mann be zeichnen, welcher „allein im Stande wäre, die Republik zu retten." Paris, 6. Oktober. Der Stimmung, wie sie augenblicklich in den repu blikanischen Kreisen von Paris vorherrscht, gibt auch ein Correspondent der „Voss. Ztg." in folgendem Briefe Ausdruck: „Nachdem der Reihe nach Graf Chambord seine Unentbehrlichkeit versichert, Prinz Napoleon mit der Revolution coquettirt, Marschall Mac Mahon durch seinen CabinetSchsf seine völlige Unpar teilichkeit hat constatiren lasse» und Gambetta den Monarchisten den Fehdehand schuh hingeworfen hat, war eS Zeit, daß auch Hr. ThierS wieder auf dem Plane erschien und seine Stellung als Führer der vereinigte« Linken einnahm. Auch er nimmt kein Blatt vor den Mund und führt eine Sprache, wie man sie nur vor dem Kampfe zu führen pflegt. CS entspricht den Ton deS ThierS'scheu Briefes vollkommen der allgemeinen Stimmung. Man hat hier und noch mehr in den Departements die monarchistischen Bestrebungen satt und möchte, daß der Spuk endlich ein Ende nehme. Es ist zwar recht großmüthig vom Grafen Ehambord, daß er wie Ftgaro'S Gebieter auf das Hus primae »«oOs und andere für ihn vielleicht ebenso unwesentlichen Rechte deö Mittelalters verzichtet hat, aber auch nach dem Uebrtgen wird er sich wohl müssen den Appetit vergehen lassen. Die Monarchie hier zu Lande ist in ihrem letzten, reif und überreif ge zeigten Eremplare gefallen, wie eine Birne vom Baume; man kann eS versuchen, fie dem Aste wieder anzuhängen, aber wie lange wir- sie halten? Auf die Armee allein kann sich die Monarchie nicht stützen; die Dlöctplin im Heere ist rein äußerlich, da Soldaten wie Omctere ganz ebenso in Parteien gethetlt find, wie di« Civilbevölkerung, mit der sie trotz der Versuche, dies zu verhindern, üt fortwährendem Contacte stehen. Ich bin überzeugt, daß das Militär beim Aus bruch eines Bürgerkriegs zum größten Theil einfach die Waffe» wegwerfen oder gar zum Aufstand übergehen würde, und meine Ansicht gründet sich auf That- sachen. ES ist möglich, daß die Kammermehrhett Heinrich V. beruft, aber fie wird eS sehr rasch bereuen; eS ist möglich, daß er dem Rufe Folge leistet und kommt, aber er wird sich erst gratuliren könne», wenn er heiler Haut wieder fort ist. MonS (an der Französischen Grenze), 8. October. (Samter'S T-legr. Off.) Casimir Perier, Dufaure, Grevy, werden in Paris ein Manifest zu Gunsten der Republik veröffentlichen. Aehnliche Kundgebungen «erden in den Provinztalstädten folgen. Mac Mahon hat einem Vertrauten ThierS' eröffnet, daß er fest bet seinem Worte, die Beschlüsse der Majorität der BolkSrepräsen- tanten als Befehle anzusehen und fie auSzuführen, verharre und nicht gesonnen sei, aus seiner Reserve weder zu Gunsten der cinen, noch der anderen Partei herauszutreten. Er könne versichern, daß er die conservative Republik mit der selben Energie vertheidigen «erde, wie jede andere in der souveratnen Majorität beliebte Regterung-sorm. Tp antun. Madrid, 4. October. Die Jnsuraemenschiffe „Tetuan" und „Fernando , el Catolico" find, gefolgt von einer englischen KrtegSschaluppe vor Garruchia in der Provinz Almeria angekommen. Eie bewirkten eine Landung zu dem Zwecke, um Provisionen zu erhalten, und fie scheinen die Absicht zu haben, die Silber- eknigen Tage» ein strikrähnlich-s auf Erhöhung der Weißbrodprelse gerich Unternehmen der hiesigen Bäckermeister schmählich zu Grunde. Dieselben hi nämlich etnmüthig beschlossen, sme Preise um 33z pCt. zu erhöhen und dies auch den Bürgern und Bürgerinnen unserer Stadt durch Circulare angezeigt. Aber eS waltete der Geist der Weiber von Schorndorf in der schönere« Hälfte der Bewohner LandSbergS. Etnmüthig beschlossen st: in mehreren Eonferenze«, h-ldenmüthige« Widerstand zu leiste«, und sollte selbst das Pävpelkind in der Wiege darunter leiden. Und es gelang I Die Frauen decrettrte« ein: allgemeine Schrippen- ic. Enthaltsamkeit und männigltch fügte sich diesem Ukas. Drei Tage lang trotzte« die Bäcker; aber mit dem Versteinern ihrer Schlipp.» schmolz umgekehrt die Rinde um ihr Herz; sie krochen zu Kreuz und proclamirten mittels deS StadttrommlerS unter allgemeine» Si-geSjubel der Bevölkerung den statu» quo »ot«. — Da- thate» die Frauen von Landsberg!! Frankreich. Parts, 6. Oct. Gestern am Sonntag gab eS sechs Pilgerfahrt«, heute wiederum drei, eine in der Diöcese von Toulouse, die beiden anderen in denen von Reim- und Rodez. Morgen nochmals zwei, eine in der Diöcese von Seez, die andere, nur von Männern, in der von NimeS; dann werden noch am 8., 9., 10. und 11. Oktober je eine, Pilgerfahrt Statt finden. Die für den 11. angesetzte geht zum heiligen Martin «ach Tours und wird als eine nationale «»gekündigt. Der wohl nicht allbekannte Unterschied zwischen einer einfachen und einer nationalen Pilgerfahrt besteht darin, daß an der einfache« nur die Gläu bige« einer bestimmten Diöcese oder Stadt Theil nehmen, an der nationale« aber die Gläubige« vo« ganz Frankreich. ES ist unbestreitbar, daß dieses merk würdige Treibe« in Frankreich nicht allein dem religiösen Eifer und dem Fana tismus der Legitimisten zuzuschreiben ist, eS gibt noch eine dritte, auf welche man weniger achtet. Diese ist, daß die ländliche Geistlichkeit darin eine Ge legenheit zur Erheiterung und zu weltlichen Genüssen findet, welche im eigenen Dorfe nicht zu haben sind. Zu Hause werde« st- sehr genau beobachtet, m den kleinen Localitäten von 300 bis 1500 Einwohnern ist Nieman» sicher vor Klatschereien und sie sind Sklave« der öffentlichen Meinung deö OrtS; aber auf der mehr oder weniger «eiten Pilgerreise find ste nicht so gebunden. Bie kön ne« ihre Reiseroute nach ihrem Belieben einrichten, sich in de« großen Städten aufhalten und genießen einer relativen Freiheit. Es scheint sogar, daß dtLseS eine beträchtliche Anzahl deS niederen CleruS veranlaßt hat, ihre Pilgerfahrten möglichst weit auSzudehnen. Die Herren Pfarrer und Bicare reisen auch selten ganz allein, meistens haben st- eine Nichte, eine Verwandte oder sonst eine fromme Dame ihres Ortes zur Begleitung, und, so haben denn schon mehrere Bischöfe eine« gewissen Verdacht gegen die auffallende Reiselust ihrer Geistlichen gefaßt. Zwei Bischöfe in Südfrankreich haben bereits an die Pfarrer ihrer Dtöcesen ein vertrauliches Rundschreiben erlasse», worin ste die Pilgerfahrten zwar autheiße», aber doch de» Eifer derer zu mäßigen suchen, die gar zu viel reise». Paris, 6. Oktober. Der „Soir" (wohlgemerkt jetzt nicht mehr das Organ deS Herrn ThierS, sondern ei« farbloses, wenngleich schon auf de» Monarchis mus eingerichtetes ReuigkeitSblatt) will erfahren habe», daß Herr ThierS g neigt sei, bei Beginn der Session an der Spitze seiner alten und n-uen Freute mit und den Verthrtdiger Lachaud, ob eS «othwendig sei, daß man den Zustand der Betreffenden constatircn lasse. — Lachaud (Vertheidiger) hält es für gut, daß man- dieses thue, da er auf die Aussage« derselben halte. — Präsident ordnet an, daß der Zustand derselben geprüft werde. Keiner der Herren Ofstciere wird Anstand daran nehmen. Dieses wird Montag geschehen, und wenn sich ihr Zustand nicht geb.ssert, werden ihre schriftlichen Aussagen vorgetragen werden. — Der GerichtSschreiber fährt nun mit dem Aufruf der Zeuge« fort; nachdem er vier bis fünf Mann vorgetmgen, unterbricht ihn der Präsident: „Diese Zeu gen bewohne« die annectirten Länder. Man wird Maßregeln ergreifen, um de ren Reise zu erleichter» und deßhalb die Vermittlung der Diplomatie in Anspruch nehme». — Der größte Theil der Zeugen, die gestern fehlten, ist auch heute nicht gekommen. Einer derselben befindet sich im Gefängniß und der Präsident ordnet «i, daß man die nöthigen Schritte thue, damit er zur rechten Zeit vor dem Kriegsgericht erscheinen könne. Nachdem der Aufruf der Belastungszeugen be- cnvet, schreitet man zu dem der Entlastungszeugen, Der erste ist der General Picard. — Lachaud: Herr General Picard befindet sich auf einer JnspecttonS- r-ise; er wird aber zur rechte« Zeit zurück sein. — Von den übrigen Entlast ungszeugen Bazaine'S sind nur wenig« erschienen; General Dubreuil u«d der Er Staatsminister Rouher fehlen wieder. General Gondrecourt ist jedoch gekom- nien. Als man seinen Namm aufrief, trat er vor und sagte: Ma« hat mich als Brigade-General bezeichnet, ich bin aber DtvistonS-General. — Präsident: Man wird Notiz davon nehmen. — Nachdem der Präsident dann ang ordnet, diß alle f-hlenden Zeugen, sowohl die d-S RegierungS-Commiffariu- als die der L.rth:ivigung, für nächsten Montag nochmals citirt werden, gibt er dem GerichtS schreiber das Wort, um mit dem Voitrag d S Berichts deS Generals Riviere sortzufahren. Nachdem der Bericht die Ereignisse von der Schlacht vom 18. bis zu der Festsetzung in der Umgebung der Festung gegeben, geht derselbe auf die. Beziehungen näher ein, welche zwischen Bazaine und Mac Mahon bestanden. Es hand-lt sich darum, zu beweisen, daß Bazaine vom 19. bis 23. oder 24. August mit Mac Mahon Beziehungen haben konnte. In dieser Beziehung lau ten die Angaben der Officiere widersprechend und eS kommen dabei sehr pein lich- Persönlichkeiten zum Vorschein. — Sehr harte Worte fallen gegen den Marschall. Sein Vertbeidiger Lachaud, der nach einem Eremplar, daö er in der Hand hält, den Bericht genau verfolgt, neigt sich dann zum Marschall hin, u n ihm einige Worte zu sagen. Besonders ergreifend wirkt eS, wenn der Marschall in dem Bericht von den Officieren höheren und niedere» Ranges Lügen gestraft wird. —- Um 2 Uhr 20 Minuten wird die Sitzung aufgehoben. Um 3j Uhr wird dieselbe wieder aufgenommex und der erste Theil deS Berichts beendet, der zweite Theil deffelbe» begonnen. Derselbe ergrht sich über die Beziehungen deS Mar schalls mit den Deuische« und bespricht die Angelegenheit Regnier'S. Marschall Bazaine hörte dem Vortrage deS Berichts nicht ganz mit dem Gleichmuth zu, wie gestern. Als der GerichtSschreiber eine Grelle deS Berichte- la-, worin eS heißt: „Er, der sein Land hätte retten könne«, war unbestreitbar eines der tdätigsten Werkzeuge seines Unterganges", da schien Bazaine sehr ergriffe» zu s in; er legte die Hand einen Augenblick auf seine Augen, und er schien seine Aufregung verbergen zu wollcn. Mit seinen Händen spielt er auch viel, bald fallet er sie zusammen, bald stützt er mit der einen seinen Kopf, während er die andere über die Brust legt, u. dgl. mehr. Man sieht, daß dieser lang an dauernde Vortrag deö Berichtes, worin ihm sein Auftreten auf das schärfste vorgeworfen wird, seine Nerven aufregt. Was Bazaine besonders schwer zur Last gelegt wird, ist der Umstand, daß er in M tz g-blieben und nicht versucht har, sich mit seiner Armee durchzuschlagen. Er behauptet, daß die- in einem KriegSralh beschlossen worden sei, der am 26. August 1870 in Metz Statt ge funden habe und in welchem alle Anwesenden, wie die Marschälle Canrobert und Leboeuf uns die Generale Frossard, Soleil, Bourbaki und Cosfinieres de Norseck sich für das Verbleiben vor Metz aussprachen. Das Protocoll über diese Sitzung fertigte Genera! Boyer an, den Bazaine später tnS deutsche Haupt quartier sanvle. Dasselbe ist aber in so fern nicht gültig, al- eö nicht von de» Generale» unterschrieben ist, welche ihr «»gewohnt, und zwar deshalb dem Be richte nur als Rens ignement beigesügt. Dieser KriegSrath hat auch noch des halb Wichtigkeit, als am 26., also am Tage, wo er abgehaltcn wurde, nach den Aussagen mehrerer Zeugen Bazain« die Depesche erhalten habe, wo man ihn aufforderie, dem Marschall Mac Mahon entgegen zu marschiren. Bazaine will diese Depesche aber erst am 29. erhalten und sofort den Ausfall vom 30. versucht haben. Da aber am 26. im KriegSralh über die Frage, ob man Metz verlassen solle, berathen wurde, so schenkt der Bericht de» Zeugenaussagen Glau ben und nimmt deshalb an, daß der Marschall wirklich bereits die Meldung hatte, daß Mac Mahon zu seiner Unterstützung herbeieile. Die Unterhandlun gen, zu denen Regnier Anlaß gab, schaden dem Marschall ebenfalls viel. Der Bericht spricht in Folge derselben die Ueberzeugung aus, daß er sich auf ver brecherische Verhandlungen mit dem Feinde eingelassen. Der Bericht ist übrigens für den Marschall keineswegs günstig, und der Glaube, daß er nicht freigespro chen, also zum Tode verurtheilt wird, fängt an, Raum zu gewinnen. Der Marschall selbst scheint übrigens nicht ganz beruhigt zu sein, weil man heute in Trianon einen versiegelte« Brief übergeben, de» er nur dann eröffnen soll, wenn gewisse Umstände emtreten. Die Sitzung wird erst um 5 Uhr geschlossen. Deutschland. Berlin, 9. Oktober. Die soeben erschienene „Norddeutsche Allg. Ztg." hört, daß der Präsident im Proz-ß Bazaine, der Herzog von Aumale, der deut schen Regierung den Wunsch auSgediückt habe, Ihm zu gestatten, die Festung Metz und die Schlachtfelder um Metz aufzusuche». Für diese Inaugenscheinnahme jenes Kriegsschauplatzes würde, schreibt die „R. A. Ztg.", ein Jncognitobesuch deS Herzogs von Aumale genügt haben. Das Nachsuchen der Erlaubnis lasse die Absicht einer Demonstration, einer wi»e ea-setae erkenne«. ES sei nicht erwünscht gewesen, unvorsichtigen Personen Anlaß zur Compromittirung zu geben und dieselben durch die Persönlichkeit deS Herzogs mit d>n Gesetzen in Konflikt zu bringen. (Darnach hätte die deutsche Regierung das Gesuch deS Herzogs abgelehnr. Anmerkung der Redaktion) Krotoschtn. Am Vorabende deS VersöhnungStage-, am 30. Sept., kam der hiesige Braueretbefitzer Z. i« die htefige Synagoge und benahm sich in einer Werse, daß der Thürsteher ihn hinau-nothigte. Z. ging hierauf nach Hause, holte seine Doppelflinte, kam in Begleitung zweier Hunde zur Synagoge zurück und feuerte dafelbsi zwei Schüsse ab. Zum Glück hatte bereits der größte Th«l der Betenden die Synagoge verlassen. Die Schüsse, eine halbe Stunde früher abgefeuert, hätten vtellelcht eine schlimmere Katastrophe herbetsühren können, al bte vor Jahresfrist in der Ostrower Synagoge sich ereignete. Die eingeleitete Untersuchung wird da- Nähere ergeben. Lands berg a. W. An dem Widerstande unserer Hausfrauen ging vor Loui billigst «inen v auf'S L Stande schiffe »v ergriffe», Widersta K» Depesche rufen un * werden r nung ver einer Wi sich aufti zeug, mei Spielzeug chen keim * (10773^