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IMS. IMS. '," IrMö.WtKsfmmd ltcrlel«, Grüuhat», teia, Johanuaeor- .8öß«ttzMmstM«l. «^SLwuczeuber- M «» 3»»«ch. dit «»glich «ttAu-vahmeMo»' wz«. — P«U menet,-'»»« »ich IS ««r. — Äns«" tio«»«bühr«n di, gelpat- ' Z»lera»maim^, am Übend« «nchünend «tzkwmner bi» Gexmittar 1,Mr. K. TageSgeschichte In Folge Verordnung des Königlichen Finanz-Ministerium- ist in dem laufenden Jahre zur Deckung des bei der Handels- und Tewerbckammer zu Plauen erwachsenden VerwaltungSauswandeS ein Gewerbesteuerzuschlag von Einem Neugrofchen von jedem vollen Thaler Gewerbesteuer gleichzeitig mit dieser zu dem auf den 15. October diese- Jahre- anstehenden zweite» Hebetermine von den zur Entrichtung solchen Zuschlag- verpflichteten Ge werbetreibenden zu erheben. Indem wir die- hiermit bekannt machen, fordern wir die zur Zahlung obenerwähnten Zuschlages verpflichteten Gewerbetreibenden auf, ihn mit dem am I». Oetober d. I. fälligen zweiten Gewerbefleuertermine an unsere Stadtsteuereinnahmt zu Vermeidung executivischer Beitreibung abzusühren. Schneeberg, am ä Octöher 1873. Der Etadtrath. Geier. BekanntwLHung. Wegen Vergebung der bereit- in Rr. 2S1 d. Bl. annoneirten, auf 7S Thlr. MMgr. — - veranschlagten Lieferung von LasernementS- w. Utensilien <rifcklev-Geräthe«) an den Mindestfotdernden ist anderweit Eubmisston-verbandluU-termin auf den II dieses Monats, Skaehmittags S Mr, «»beräumt worden, bi- zu welche« Unternehmer ihre Offerten, in denen die Prel-sdrdmnigen nach den einzelnen Stücken zu stellen find, im Bataillon--Bureau abgeben wollen. Der Kostmanschlag, die vedingungm rc. könnm bi- zum Termine jederzeit «ingeschen werdm. Die Verhandlung vom Termine am L7, vor. MtS. wird hierdurch für üngiltig erklärt. Schneeberg, am 6. Oktober 1873. — » Die Garnisonverwattnug. von Gersdorff, Major. - Bekanntmachung, die Erhebung eines Gewerbesteuerzuschlages für die Handels- «nd Gewerbekammer zu Plauen auf das Jahr 1873 betr. Im GrvHyerzogchum Lveimar enlsauer v>e vocialvemokralie eine große Rührigkeit. Am 27. Septbr. tM socialdemokratische Volksversammlung in Weimar, am 28. eine solche in Tannroda und am 29. in Eisenach. Da» Hauptthema bei diesen Versammlungen war: „Der deutsche Reichstag und sein Rutzen für da- deutsche Volt." Ein Berliner Agitator Namen- Kleist, war der Hauptredner. Daß aber gerade im Weimar'schen, wo da- socialdemokratische Element durchaus nicht ve,breitet ist, die Agitation so lebhaft betrieben wird, hat seinen besonderen Grund. ES will nämlich keiner der seitherigen drei RelchS- tagS-Abgeordneten wieder ein Mandat annehmen, ebenso besteht bei anderen her vorragende» Persönlichkeiten innerhalb der Überalen Parteien durchaus keine Nei gung, ein — diätenloses Mandat zu übernehmen. Wen» daher die social- demokratische Partei sich de- Terrain- bet Zeiten bemächtigt, so ist eö gar nicht außer aller Wahrscheinlichkeit, daß ste bei den nächsten ReichStagS- wahlrn im Weimar'schen stegreich ist. In Frankreich schroten die „KönigSmacher" mit Siebenmetlenstiefeln vorwärts und sie halten wirklich die Zelt für gekommen, wo st- ihren Pla» endlich durchführen können, obwohl der größte Theil der Nation durchaus nicht» von ei»«» Grafen Ehambord al- Heinrich V. wissen will, eben weil er im Dienste der Jesuiten und Ultramontanen steht und nur im Geiste einer längst Verschwundenen und überwundenen Zeit regieren würde. Vorläufig ist die „Zu- rückberufstng" Ehambords auf Mitte Oktober festgesetzt. Broglie hat die Füh rung der monarchistischen Konspiration übernommen. Interessant wäre es, zu erfahr-«, wu welchen Preis der biedere Landsknecht geworben wurde. Welche Folgen da- wahnwitzige Unt-rnehmen Haden wird, ist gar nicht abzusch-n z Frank reich hat Aussicht, in den unseligsten Bürgerkrieg verwickelt zu werden. Die Opinion Nationale äußert über die Lage: „Durch an gewisses angeblich „väter liches" Regiment gelähmt, da- uns jetzt schon als Minderjährige behandelt,. als unfäh^, selbst zu konttahiren und zu drSponircn, und sich vermißt, uns in Sawen de- öffentlichen Unterricht-, der Verwaltung, der Handcl-polink zu den Zeiten d-S Königs Dagobert zurückzusühren, find wir in der schreckliche» Alternativ», entweder von alle» Nationen in die Acht erklärt zu werben, eine Ar« europä ischen, in seiner Entwicklung verknöcherten Ehina'S zu werden, oder das ver dummende und demüthigende Joch durch eine neue Revolution abzuschütteln, deren schreckliche Folgen unmöglich berechnet werden Alles da- muß bald ein Ende nehme», wenn man eine Nativ», die nie durch übertriebene Geduld glänzte, nicht bis zum Aeußeist-n treiben will; ein« Nation, die vor Allem einen Gräuel vor Ungewißheit, Doppelsinnigkeit und Zweideutigkeit hat." Achnüch spricht Ach Laboulaye t« Journal des Debars gegen die Nationalversamm lung aus, die Ach i« Rausche ihrer vermeintlichen Allmacht herausnehme» wolle, über Frankreich zu verfüge», ohne «S zu befragen. „Dem fran- zösische» Volke, setzt Laboulaye hinzu, steht «s allein zu, sich eine Regie rung zu wähle», die ihm gefällt, Fürchtet «a» sich vor emrm Plebwert, warum läßt »an dann »tcht «ne Nationalmrlammlung wählen, die von ihm bloß zu« Zwecke, eine Verfassung zu mache», berufe» wird? Set man nu» für Monarchie oder Repudlk, genug, es kann nicht» gemacht «erden, ohne daß Frankreich um»ittelbar darum »«fragt wird." Dies ist die Sprache der Vernunft. Loch leider wüd nur taub« Ohre« gepredigt. Die Jesuiten und Legitimisten haben jetzt «tcht Zeit, auf Vemunftpredizt« zu hören; ste spiele» o» lmuoue, und »ur auf diese» Spiel ist ihre Aufmerksamkeit gerichtet. ' Hoff« wir, daß -e schnell u»d gründlich verliere». — Die republikanisch« Par- LvlLLLILtMLeKuLK. Die Liste derjenigen Einwohner NeustädtelS, welche zum Geschwornenamte befähigt sind, wird vom 8. diese- Monat- ab 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier an RathSstelle ausliegen. Tiejenigm, welche nach 8. 5 de- Gesetze- vom 14. September 1868 voll dem Geschwornenamte befreit zu werden wünschen, haben ihre dieSfallfigen Gesuche, bei deren Verlust, schriftlich während der oben angegebenen 14 Tage beim unterzeichneten Stadtrathe anzuzeigen. Neustädtel, den 4. October 1873. Der Stadtrath das. Speck, Bürgermeister. Victor Emanuel ist, und zwar nach rascher und ununterbrochener Eisenbah«- fahrt, glücklich und wohlbehalten wieder in seinem schönen Italien angelangt. Dte Zeuungen sind also um ein sehr ausgiebige- Thema — einer KöntgSreise mit politischen Zwecke» verbunden — ärmcr. Victor Emanuel aber wird herz lich froh sein, die Reise glücklich hinter sich zu habe», weil er — obwohl König — durchaus kein Freund von der Hofeliquette und von Hoffestlichkeiten ist; er liebt ein einfache», ganz unaemrleS Leben, da- ihm in keiner Weise irgend eine» Zwang anflegt. Da aber Victor Emanuel dennoch an die Höfe von Wien und Berlin gekommen ist und sich dort der unvermeidliche» Hofetlquette gefügt hat, so müsse» ib» wohl sehr triftige politische Gründe zu seiner Reise «ach Deutsch- land genöthtgt habe«. „Ob er den Zweck sei«er Retse vollständig erreicht hat?" Ja, wer darüber genau unterrichtet sei« will, muß wohl ix Wien beim Reichs kanzler Adrassy und in Varzin beim Fürsten LiSmaick anfragen. Ob ihn aber Beide reinen Wei» einschenken, ob ihn Beide m dte Karte sehen lassen werde«, -1- steht freilich auf einem anderen Blatte. Im Drutfchen Reiche rumorte in der verflossenen Woche in de« meisten großen und kleinen Blättern dir Nachricht, daß zwischen dem Kaiser Wilhelm und dem Fürste« BiSmarck ene bedeutende Verstimmung herrsche, und deshalb habe sich auch Fürst BiSmarck bet der Anwesenheit de» König- von Italien so zurückgezogen und zurückhaltend gezeigt, deshalb habe sich auch BiSmarck nach der Abreise Victor Emanuel- sofort wieder auf sein Varzin zurückgezogen. Es soll nämlich gegen den Fürste» BiSmarck eine Pallastmtrigue in'S Werk gesetzt worden sein, iaht» zielend, den Reichskanzler au- — dem Sattel zu hebe». Die Möglichkeit, daß eine solche Jntrigue gegen den Reichskanzler angezettelt ist und vielleicht auch eifrigst betrieben wird, wollen wir nicht in Abrede stellen, da Bis marck in den hocharistokratischen und feudalen, m den uitramontane» Kreisen aber erst recht, viele und jedenfalls auch einflußreiche Feind« hat; ob «S dem« aber gelingen dürfte, den mächtigen Mann au» dem Sattel zu heben, so daß th« Kaiser Wilhelm, wie man sagt, fallen läßt, da» glaube» wir nicht. Der Kaiser weiß jedenfalls zu gut, wa» er seinem BiSmarck zu danken hat und darum wird er sicher nicht von ihm sich trenne«. Dte Zeitungen werde» noch etmge Zett an dem vorhanden sein soll, «den Z-rwürfniß zwischen dem Kaiser Wilhelm und seine« Reichskanzler BiSmarck herumllaube«, werden »och einige Zett hin durch allul-l „verbürgt flirr sellnde", die schließlich doch nur „unverbürgte" Nachrichten und Korrespondenz-« sind, bringen, und nach so und so viel Woche» wird Ri mand mehr über die Sache spreche» und BiSmarck wird sattelfester vaS edle Staarsroß retten, denn je. In Preußen stehen dte Landtagswahlen nahe vor der Thür, aber vo» ebrer Lebhaftigkeit der Wahlbewegung foll fast nirgend» etwa» zu spüre» sein. Wahldefprechang« haben hie uns da stattgefunden, allein sie verlief« in der gemüthlichsten Weise. Vom Au,etnande,platz« der Geister mrg«d» eine Spur, und so meint man allgemein, die nächsten Wahl« würden et» Ergebntß liefern, womit die Regierung die vollste Ursache hätte, zufrieden zu sei». — Dte Wider haarigkeit der höher« und niedere» katholische» Geistlichkeit in Preußen dauert fort, und obwohl alle Regierurg-organe vom Eullu-mmistetiu« an bi» herab zu« Landrach entschieden auftreten und «ingreife«, so ist doch bi» zur Stunde vo« Nachgeben der katholisch« Geistlichkeit, namentlich der Vtschöft, »och keine Rede.