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An die Hoffnung (Max Reger) 0 Hoffnung! holde! holde! gütig geschäftige! Die du das Haus der Trauernden nicht verschmähst, O Hoffnung! o Hoffnung! und gerne dienend, Edle, zwischen Sterblichen waltest und Himmelsmächten! Wo bist du? Wo bist du? Wo bist du, o Hoffnung! Wenig lebt ich, doch atmet kalt, Atmet kalt mein Abend schon, Und stille, dem Schatten gleich, Bin ich schon hier und schon gesanglos Schlummert das schauernde Herz im Busen. Im grünen Tale dort, wo der frische Quell vom Berge täglich rauscht Und die liebliche Zeitlose mir am Herbstlicht aufblüht, Dort, dort in der Stille, du Holde, Holde, Holde will ich dich, will ich dich suchen. Oder wenn in der Mitternacht Das unsichtbare Leben im Haine wallt und über mir Die immer frommen Blumen, die sicheren Sterne glänzen, O du Holde, Holde, dich, ja dich will ich finden. O du, des Aethers Tochter! Erscheine dann aus deines Vaters Gärten Und darfst du nicht mir sterblich Glück verheißen, Schreck', o schrecke mit anderem nur das Herz, Das Herz mir, o Hoffnung, o Hoffnung, Holde, holde, holde Hoffnung, o Hoffnung. Der Schildwache Nachtlied (Gustav Mahler) Ich kann und mag nicht fröhlich sein! Wenn alle Leute schlafen, So muß ich wachen, ja wachen! Muß traurig sein! Lieb Knabe, du mußt nicht traurig sein! Will deiner warten im Rosengarten! Im grünen Klee, im grünen Klee! Zum grünen Klee, da geh’ ich nicht! Zum Waffengarten! Voll Helleparten! Bin ich gestellt! Bin ich gestellt! Stehst du im Feld, so helf’ dir Gott! An Gottes Segen ist alles gelegen! Wer’s glauben tut, wer’s glauben tut! Wer’s glauben tut, ist weit davon! Er ist ein König! Er ist ein Kaiser! ein Kaiser! Er führt den Krieg! Halt 1 Wer da? Rund! Bleib mir vom Leib! Wer sang es hier? Wer sang zur Stund? Verlorne Feldwacht sang es um Mitternacht! Mitternacht! Mitternacht! Feldwacht!