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882 Im sollen fichtene 74 143 18 346 918 1961 Scheite, Rollen, Aeste und Stöcke folgende auf Breitenbrunner StaatSsorstrevier in 6 von Vormittag« 8 Uhr an, den Bezirken: „Unruhe und Hintere Rabenberg" in den Abheilungen 10, 37, 38 und 39 aufbereitete Hölzes al«/ buchene Stämme von 16—36 Em. Mittenstärke, fichtene . . 11—31 . . (sortirt), ' - - 11—29 - - (unsortirt), 2 buchene Klötzer - 22—27 . Oberstärkt, 2., ünd 3,, M. lang, 1138 fichtene - . 8-15 - - Schleifhölzer, 1441 16—69 - - (sortirt), 320 Stück fichtene Stangen von 10—12 Em. Unterstärke, 505 - - - - 13—15 - 3 Raummeter buchene Scheite, 5 - - Aeste, Spanien« Zustände nehme» wieder einmal einen Anlauf zum Bessern. Der Grund dafür ist unstreitig, daß East el ar, einer der wärmsten und begeistertsten Patrioten Spanien«, wleder an die Spitze der Regierung getreten ist; jedoch diese« Mal ergreift er da« Ruder der Staatsgewalt mit größerer Entschiedenheit und energischer Thatkraft, al« wie da« vorge Mal. Bei den seit Monaten fast Woche für Woche eingetretenen Ministerwechsel stand Castelar bekanntlich seit mehr al« Monatsfrist schon einmal an der Spitze der Regierung; allein damals glaubte Castelar noch mir seiner gewaltigen Rednergabe das unglückliche Spanien auf bessere Bahnen lenken und sowohl die Aufrührer und Rebellen im südöstlichen Spanien als wie die raubsüchtigen und mordbrennerischen carlistischen Banden durch d'N Donner seiner Rede bewältigen zu können. Doch die feurigsten Red:» Castelars »erhallten spurlos im allgemeinen Gräuel der entfesselten Leiden schaften, die zügellose Soldateska wollte sich in keiner Weise fügen, wollte nur zum allerkteinften Theile seine Schuldigkeit lhun, und so erkannte Castelar seine Ohnmacht und trat von seinem hohen Posten zurück. Die Zustände Spaniens verschlimmerten sich aber immer mehr und jetzt wurde von den CorteS der thatkräftige Salmeron an die Spitze der Regierung gestellt. Salmeron entwickelte eine ungemeine Thättgkeit und richtete sein Augen werk vor allen Dingen darauf, die zügellose Armee zu reorganifiren und den Geist deS Gehorsams im Heere wieder zur Geltung zu bringen. Doch auch Salmeron trat nach kurzer Krist wuder von seinem hohen Posten zurück, weil «S ihm durchaus nicht gelang in dem total verliederten und verrotteten Heere auch nur einige Ordnung herzustcllen. Und warum gelang ihm das nicht? Weil er ein ganz entschiedener Gegner der Todesstrafe ist, und er sich schlechter dings nicht dazu entschließen konnte, gegen widerspenstige und ungehorsame Militärs die Todesstrafe anzuwenven. Die Rebellen im südöstlichen Spanien machten aber immer größere Fortschritte und die säubern Carliften feierten auch nicht r kurz die blutigen Gräuel der Aufrührer und Carlisten waren nahe daran, daö arme Spanten an den Rand d:S Verderbens zu bringen. Da ermannten sich die CorteS und hielten am 6. September eine dreizehnstündige Sitzung, in weicher Castelar abermals, trotz seines anfänglichen Widerstrebens, an die Spitze der Regierung gestellt wurde. In einer seiner Reden am 6. September sagte Castelar: „Er sei zwar auch ein Gegner der Todesstrafe; allein angesichts deS schweren Bürgerkri geS und der von allen militärischen CommandoS auSgegangenen dringenden Forderungen könne man die unermeßliche Verantwortlichkeit, ohne Armee zu bleiben, nicht übernehmen; daß wenn nach langem Widerstreben, und nur einer gebieterischen Nothwendigkeit weichend, er die Führung der Erecutiv- gewalt übernehme, dies einzig und allein der Rettung der Republik wegen ge schehe, da er andererseits vollkommen überzeugt sei, daß bei der Politik, die er «inschlagen müsse, sein guter Name und seine Popularität für immer geopfert sein würden; aber Name, Ruhe und auch sein — Lebe» wolle er willig hi»geben, wenn nur der Zweck erreicht werde. „Ist nur das Vaterland gerettet, dann mag die Verleumdung mir in das Dunkel des Privatlebens folgen, in welches ich nuch jurückziehen werde." Allein für jetzt bleibe ein Anderes nicht übrig, al« — die Todesstrafe, namentlich gegen meutrische und absolut ungehorsame Müitär«. Jetzt endlich gelte e«, die Strenge anzuwendrn." Und nun stellte Castelar die Bedingungen, unter welche» er wieder an die Spitze der Regierung treten wolle: 1. Da« Prärogativ der Begnadigung muß wieder, wie früher, ausschließ lich der Exekutivgewalt angehören. 2. Das Mißtraue» rer Republikaner gegen jene Militär«, die bisher der Republik nicht gedient, muß aufhören und darf kein Htnderntß gegen künftige Benützung dieser Militärs bilden. 3. Vollmacht, die Armee zu verstärken, die früher im großen Carlistenkriege bi« auf 220,000 Mann gebracht war. 4. Die vürgerwehr »ach dem neue» Gesetze, ein Element der Ordnung, au« Bürgern aller liberalen Parteien gebildet; Ankauf von einer halben Million Gewehre für diese Miliz. 5. Ein Anlehnen von vier- bi« fünfhundert Millionen entweder al« ZwangS- ankhnen oder durch anderw-itige Beschaffung, ausschließlich de« Carlistenkrtege zu widmen. 6. Gewalt, wenn nölhig, die constitutionillcn Garantien zu suSpendiren einzeln und partienweise gegen sofortige baare Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mimmerzeichneten Oberförster in Breitenbrunn zu wenden. Mittags 1 Stunde Pause. Königl. Forstrentamt Schwarzenberg und Königl. Revierverwaltung Breitenbrunn, am 17. September 1873. I. Brüstner. Schulze. TageSgeschichte. Emilio Castelar und die Zustände in Spanien. Holzauktion auf Breitenbrunner Revier PechsteinMen Gasthofe zu Breitenbrunn onnerstag, den T. Oetober L 8 1 und die AyuntamientoS und Deputationen abzusetze», welche direct oder indirekt dem EarltSmuS Vorschub leisten. „Keine dieser Bedingungen darf verweigert werden," hieß eS zum Schluffe. Inder That wurden sie von der Versammlung vollinhaltlich und einstimmig angenommen. Ein Castelar will also von jetzt an nicht blsS durch die Macht seiner Rede, sondern auch durch entschiedene Thaten, durch mannhafte Kraft und Streng« sein unglückliches Vaterland zu retten suche». Wird eS ihm qelmgen? Oder ist di- einst so ritterliche spanisch- Ration schon so ti:f versumpft, daß auch Strenge, wo sie nothwendig ist, nicht mehr verfängt? Eastelar, der, wie er vor Monaten selbst sagte, sein „Spanien abgöttisch liebt", macht also jetzt gleichsam den „letzten Versuch", da« sich selbst zer fleischende Spanien wieder zu geordneten Zuständen zurück zu führen. Di« nächsten Monate werden unö lehre», von welchem Erfolg dieser „letzte Versuch" ist, Deutschland. Fürst Bismarck trifft am Sonntag tn Berlin ein und wird während der Anwesenheit deS Königs von Italien hier verweile». Nach einer Mitcheilung der „Köln. Ztg." solle» falsche Zwanzig-Markstücke im Umlauf sein. Dieselbe» find leicht daran zu erkenne», daß ste we»iq Klang habe» und daß die Randschrift größer ist, al« bei de» echte». — Also Vorsicht l Hannover. Die einzige Tochter deS Komponisten Marschner war ver- heirathet an einen Hauptmann in SchleSwig-Holsteinschen Diensten. D-r Mann hatte das Unglück, im Kriege zum Krüvpel geschossen zu werde», und erhielt dann eine Anstellung mit 300 Thlr. Gehalt. Da sich die Familie vergrößerte, versuchte die Frau, ihre Emnahm-n durch eine PenstonSanstalt zu erhöhen; aber das Unternehme» mißglückte an zwei Orte». Jetzt, nach ihrer Vaterstadt Hannover zurückgekehrt, hat sich diese durch Nahrungssorgen bedrängte Mutter von sieben Kindern vor etlichen Tagen in einer Schmiede erhängt. Und eben ist man in» Begriff, dem berühmten Tonkünstler an dem Orte seiner langjährigen Wirksam keit ein Monument zu setzen! In der Frage, was die Reife Victor Emanuel'« nach Berlin veranlaßt habe, stimmen die Italienischen Blätter nicht ganz mit den Deutschen überein. Jndeß nehmen sie die Behauptung, daß eS Victor Emanuel gewesen sei, der zuerst die Absicht ausgesprochen habe, einen Besuch in Berlin zu machen, mit der Erklärung an, daß, wenn eS auch vielleicht nicht ganz wahr sei, eS in so verbindlicher Weise gesagt werde, daß eö wohl das Beste sei, diese Meinung für die richtige zu halten. Nach ihnen ist eigentlich der Entschluß deS König«, nach Berlin zu reisen, da« Resultat einer Reihe glücklicher Umstände, welche zusammengewirkt haben, um ihn zur Reife zu bringe». Die beiden Souveraine hatten schon zu verschiedenen Malen den Wunsch ausgesprochen, sich die Hände zu schütteln. So, al« Prinz Humbert und die Prinzessin Margarethe in Ber lin waren, und als das kronprinzliche Paar in Italien war, dann al« der Kaiser Wilhelm die Prinzessin Margarethe in Schwalbach besuchte und al« er erfuhr, daß Victor Emanuel die Wiener Ausstellung besuchen würde. Aber Fülst Bismarck war eö, der zuerst in officieller Weise zu verstehen gab, daß der Besuch deS Königs von Italien in Berlin sehr wünschenöwerth wäre, und al« der Kaiser erfuhr, daß der König nach dem Besuch der Ausstellung tn Wie« auch Berlin zu besuchen gedächte, so telegraphirte er ihm: „Ich bin sehr er freut, daß Ihre Majestät einem meiner lebhaftesten Wünsche Ausdruck ge geben haben." Oesterreich. Wien, 17. September. Der König von Italien ist heute Rachmittag nach 5 Uhr auf dem festlich geschmückten Bahnhose der Südbahn eingetroffen, woselbst außer dem Kaiser und den Erzherzögen auch die Spitzen der obersten Behörden und der VerwaltungSrath der Südbahn zum Empfange anwesend waren. Die Begrüßung he« König« durch den Kaiser und die Eezherzöge «ar eine sehr herzliche. Auf dem Bahnhofe war eine Ehrencompagnie mit Fahne aufgestellt. Ihre Majestäten der Kaiser und der König von Italien fuhren in einem sechsspännigen Galawagen vom Bahnhose nach der Hofburg, von de« zahlreich versammelten Publicum überall tebhaftest begrüßt. In der Hofburg sand die Vorstellung der gesummten Hoschargen und der Minister statt. Der König von Italien stattete dann mit seinem Gefolge der Kaiserin einen längen» Besuch ab »nd begab sich hierauf zum Diner in seine Gemächer. Da« Pro gramm für die Anwesenheit de« König« von Italien enthält für morgen r Kamt-