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Sonnabend, dm IS. September 1873 d« „ 213. M vr lgs 9 Uhr, -alten und swickau. ler und en TageSgeschichte Deutschland. Döhnel ingen Ihr zanze Re- ackelt und reunde. 8a«st«- kvvm-- empfiehlt -berg. zu den ung einer 61—72) heS Mittel »ren ihre . Quan- i. Thaler. 853—54) I «.Neckar d. i. mit dem ridel, am »sie. 'belgaffe, in der >e- 2) 1t, Oeffentliche Vorladnng. Der Korbflicker Gustav Hunger. KuS Lauter hat fich wider eine Men ihn vorliegende Anzeige zu verantwort«. Da der derzeitige «Onthrlt Hungers unbekannt ist, wird genannter Hunger hiermit öffentlich vorgeladen, —- am «. Oetober 18»», » Uhr Bormittags, ter «hüulM.^iv' rgeuftadt, Schnee- uKaih Weidauer, Bürgermstr. ben"Da die unteren Stagen bereits durch'FämllienH beim^väü^beschäftigten Maurer und Zimmerleute bewohnt war, so ist auch ein Menschenleben zu be klagen, indem ein fünfjähriger Knabe von dem einstürzenden Mauerwerk erschla gen wurde. Außerdem sind auch 3 Arbeiter verletzt worden und haben nach dem Hospital gebracht werden müssen. Die zur Stelle gerufene Feuerwehr hat mehrere Stunden damit zugebracht, die Verschütteten an das Tageslicht zu be fördern. Der Einsturz soll in Folge schlechter Beschaffenheit veS verwendeten Baumaterials und durch fehlerhafte Treppenanlage herbeigeführt worden fern. Wie der Augenschein ergibt, hat sich das Gebäude gegen 9 Zoll »ach der Rück wand zu gesenkt und wird wahrscheinlich von Grund aus abgebrochen werden müssen. Am Nachmittag war die städtische Baucommisfio» zur Stelle, um de» Thatbestand festzustellcn. Für den MichaeliS-Termin war der größte Theil der Lokalitäten des Neubaues bereits vermiethet. Oesterreich. ung zu er- Zwei in -erzulegen. >enkte unö jen. rran. denfAst mwderStadkUhe Elterlein Hain, Wien, 6. Sept. Die Broschüre Lamormora'S (die unser gestriges Blatt auszugsweise mittheilte) und ihre Veröffentlichung gerade in demselben Auaen- bltcke, ln welchem sich Victor Emanuel zur BersöhnungSreise nach Wien anschickt, hat hier daS lebhafteste Aufsehen erregt. Daß er dm hohen und höchsten Kreise» mit seinen Enthüllungen schwerlich viel Neues zu bringen vermochte, steht wähl außer Frage. Dennoch muß man annehmen, daß diesem Aufwärmen über wundener politischer Situationen ein vorbedachter Plan zu Grunde liegt. Bei der staatsmännischen Vergangenheit deS Generals liegt die Vermuthung nicht allzu fern, Laß seine Veröffentlichung zunächst in französischem Interesse geschah. Kann er nicht direct auf die maßgebenden Persönlichkeiten einwitke», so versucht er doch, den ultramontanen und legitimistischen Elementen, welche das Freund- schaftSverhültniß deS QutrinalS zu dm Höfen von Wien und Berlin scheele» AugeS ansehen, Material in die Hände zu spielen, um ihre Interessen mit Hülfe kosmopolitischer Ränke vortheilhaft zu vertreten. Zwietracht zwischen Oesterreich und dem neue« Deutschen Reiche zu stiften, scheint dem französischen Sympathiem Lamormora'S eine HeldeNthat ersten Ranges, ja, ginge eS nach ihm, so müßte das „herzliche Einvernehmen" sich nicht von Rom, Wien und Berlin, sondern von Row, Wien und Versailles datiren. Merkwürdig in dieser Hinsicht ist namentlich sein Hinweis auf das Trentin, auf welches er noch immer nicht ver zichtet zu haben scheint, während er eingesteht, daß ihm Triest gegenüber die Traübcn für Italien zu sauer scheinen. Dennoch mag er sich zu dieser Ent sagung auch nicht verstehen, ohne eine« Partherpfeil gegen Deutschland abzu- schie-cn, dm« er mötivirt seine Resignation mit der vergiftete« Bemerkung: „Die Interesse« Liefst Handelsstadt find zu sehr an Deutschland (!) gekettet." Die Absicht ist leicht zu durchschauen. Bei der Gier, mit welcher Ma« in feudale« und klerikalen Kreise« nach einer Handhabe sucht, Uw beim Kaiser Fran, Joseph, Ler doch auch mehr oder weniger Gefühlsmensch sein mag, die Stellung deS gemeinsamen Ministers deS Aeüßern zu untergrabe«, darf man er warte«, daß Lie Betreffende« alle die unangenehmen Erinnerungen, welche beim Souvetain Liefe enthüllenden Rückblicke wachrufen müssen, nach Kräften auSzu- beuttN suche« werden. Graf Andrassy ist übrigens gewarnt mW weiß, wessen er sich von seinen intimste» Feinde« gerade aus Anlaß LeS Besuches Victor Emanuel'« zu versehr« hat. Frankreicb. Paris, 7. September. Der „Constltuiiynnel" schreibt: „Vorgestern, den 5. September, find die letzten 250 Millionen von dem Lösegelde Frankreichs an die Schatzmeister LeS Deutschen Resches abgeführt worden. So wäre« wir denn mit dem Steger quitt. Aber wir bleiben die Schuldner der aanjeN Welt, welche uns Lie fabelhafte Summe von fünf Milliarde» geliehen hat. Diese unserem Lande so bereitwillig dargebotene Anleihe ist für UNS emo Ehrenschuld, die wir nicht auf unsere Enkel abwälzen dürfen. ES wäre zu viel, wenn wir ihnen neben der erdrückenden Erinnerung unserer Fehler und unseres Unglücks «och die schwere pecuniäre Last vermachten, dieselben loszukaufen. Die Anleihe von 1871 war ei» vortreffliches Hilfsmittel, uns von einer widerwärtigen Re alität, nämlich der fremden Occupation, zu befreie« und an Stelle derselben eine andere, noch immer lästige Realität, die Schuld, zu setzen. Die Schuld ist auch eine Occupation. Die Titel der Befreiungsanleihe bilde» eine friedliche und vertrauensvolle, aber gleichwohl gewichtige Garnison, welch« anständig un terhatten und rücksichtsvoll behandelt sein will, bis wir sie ihrer Heimath, d. i. ihren UrsprungSkaffe», wiedergeben könne». Mit GotteS Hilfe und mit dem Beistände der vier Bundesgenossen: Ordnung, Eintracht, Grbfit und Sparsam keit wird uns dies hoffentlich gelingen. Man muß es sogar nicht bloS hoffen, sonder» auch wollen, md wenn wir nur recht wollen, wird daS Sprichwort: „Wer feine Schulden bezahlt, verbessert seine Güter!" sich herrlicher al« je be- an hiesiger Amtsstelle zu seiner Vernehmung zu erscheinen. Auch werben alle Polizeibehörde^ ersucht, Hunger'n aus diese Vorladung aufmerksam zu machen und anher zu weisen. Schwarzenberg, den 8. September 1873. , Königliches GmchtSamt daselbst. Stoß. B exanntmachung. In Crandorf und Erla hat ein toller Hund mehrere Hunde gebissen und steht man sich in Folge dessen veranlaßt, die Hundesperre im hiesigen Stadtbe- . M in der Weist anzuordnen, daß die Hunde 12 Wochen lang von heute an gerechnet und bis zum 4. December dieses Jahres einzusperren sind, oder solche Loch nur mit wohl construirte« Maulkörben versehen ins Freie gelassen werden dürfen. Schwarzenberg, am 11. September 1873. D er Stadtrath allda. Berlin. Der König von Italien wird, wie verlautet, während seines hiefigcn Aufenthalt« Wohnung im königlichen Schlosse «ehmen. Die Vorberei tungen zu stimm Empfange find bereit« im Gange. ES versteht fich von selbst, daß der Reichskanzler v. Bismarck einige Tage vor Ankunft deS italienischen Monarchen von Barzin hier eintrifft, und ebenso wird auch der Ministerpräsident v. Roon um diese Zeit seine« Urlaub unterbrechen. Es werden glänzende Parade« auf vcm Tempelhofer Felde und Manöver bei Spandau abgehaltrn Werden. Im Weiteren find die ersten Kräfte unserer Oper und LeS BalletS »gewiesen worden, fich der General. Intendantur in jedem Falle zur Disposition zu stellen. Durch alle Schichten hindurch nimmt daS Publicum an dem Besuche Bittor Emanuels den lebhafteste« Antheil, schon weil Jeder sich sagt, diese Entrevue werde von erheblicher Bedeutung sein. Rach einer d?r „Pharmac. Ztg." aus angeblich zuverlässiger Quelle zu- l gehenden Correspondenz stll dem nächsten Reichstage rin Gest tzentwurf vorgelegt werden, welcher für die Apotheker die Gewerbefrelheit bringt. i München, 8. September.' Die StaatSregierung verbietet Len bayersche« i Theologen den Eintritt in das deutsche Collegium in Rom, so lange dasselbe I von den Jesuiten oder Jesuiten verwandte» Orden geleitet wird. — Vom Eon- nabend biS Sonntag Abends sind 20 ErkrankungS- und acht Todesfälle an der Cholera vorgckommen. Der deutsche Kronprinz hat die ihm für seine Jnspec. ttonSreist m Bayern .vom König Ludwig angebotenen Hoftquipage« und Hof- I Pferde dankend abgelehnt. Posen, 11. September. I« Folge der Bestrafung von etwa 50 Schülern, I die trotz Verbots LeS Direktors bet der Kirchenvisttanon auf der Dowtnstl die I Schule versäumt hatten, sande« vor dem Schulhause gestern Ansammlungen und I Ruhestörungen statt, die durch polizeiliches Einschreiten bald beseitigt wurden. Die „Köln. Ztg." macht folgenden Vorschlag in Bezug auf die Gelder, M welche in Ausführung der Kirchcngesttze durch Geldbußen, Temporaliensperre, M Entziehung von Subventionen u. dergl. in die SiaatSkassen fließen, bezw. den- M selben verbleiben: ES muß aus ihnen — sagt sie — ein besonderer Fonds ge- M bildet werden, der dazu bestimmt wäre, nach weiterer zu treffender gesetzlicher M Anordnung, einmal den Nothständen entgegenzutreten, welche die Bischöfe herauf- M zubeschwören sich anschicken, und dann ihrer Autorität, soweit die Ausübung und W Inanspruchnahme derselben eine unsittliche geworden ist, den Boden zu entziehen. M ES könnten aus diesem Fonds Staatö- und Gemeindeschulrn gegründet oder M unterstützt und mit besseren Lehrmitteln versehen, es könnten vermögenlostn Cchü- M lern diejenigen Vortheile zugewandt werden, die ihnen bisher aus der unentgelt- M liehen Ausnahme in Knaben-Convicte und Seminarien erwuchsen, und cS ließen M sich schließlich gar zu gering bedachte Pfarr- und andere geistliche Stellen da- W paus ausbeffern. Dies würde zunächst ausschließlich in katholischen Gemeinden M zu geschcheu haben, natürlich unter Wahrung deö paritätischen Charakters der M betreffenden Lehranstalten, weil ja zunächst die betreffenden Fonds von Angehöri- M gm diehr Kirche eingegangen find und eingehen werden, und erst im Falle, daß M Lem Bedürfnisse Ler katholischen Gemeinden bis zu einem gewissen Grade abge- M Holfen wäre, könnten aus diesen Mitteln, mit Rücksicht auf den paritätischen , M Charakter der Kirchcngesttze, unbedeuklich auch protestantischen Gemeinven Zuwen- M Lungen gemacht werden. Mainz, 7, Sept. I» Len am letzten Mittwoch Abend zwischen hier und Bingen laufende» letzten Zügen wurden Lie Passagiere vor Let Station Rie- Ler-Jngelhesm Lurch Stöße tn die größte Angst versetzt. Bet näheret Unter suchung fand sich quer über Lie Schienen LeS HauptgeleiseS ein starkes Stück sog. Räderst» mit fast zwei Fuß langen Nägeln vor einer Schwelle derart be- Mgt, daß eS nur dem Zufall zu danken ist, daß nicht Lie Züge an dieser Stelle auf einem hohen Damm entgleisten. Es waren LaLurch etwa 800 Men schenleben gefährdet. Dem StatwnSaendarmen in Oberingelheim gelang gestern Lt« Entdeckung deS Urheber« Liese» Frevel«. ES ist «in Sprengler, der sofort bet der Vorführung dem Friedensrichter da« Brkennwtß abletzte, Laß er auf Liese Weise seine» mit dem Arbeüerzug regelmäßig von hier (seiner Arbeitsstelle) dorthin kommenden Vater beseitige» wollte, weil derselbe sein« Einwilligung zur I Verehelichung vmveigert hatte. I BreSlau. Ueber den schon kurz gemeldete« HauSeinsturz liegen I letzt «eitere Mitth-ilungen vor: Am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr I stürzte da« vierstöckig« «och i« Bau begriffen« an L«r Ecke Ler Posener Straße I auf der Blehweid« belegen«, Lech Pfandltther Fuch« gehörige Hau« tn sich zu- I saannen, so Laß nur Lt« Vorderfront «nL Li« betLe» Slebttmauern stehe» bltr- . Kalb,, rchöpsrn- a. «»«st- ^sch ge- (1—2) »sttm. ---SMSIolkchrund Erscheint täglich mit Rutzn ah meMo»» toast. — Preil viertel,^. WtstaebAA di« gÄ teue Zeile 10 Pfeil.., ge.- J»sieramt«mah«ei»fur dk am Ai«»« rrscheiuelchc O Nummer bis Vmmittet > 11 Uhr-