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^L2ir. 1873." Freitag, den 1-r September. «rschrint täglich «ttNuInahmeÄto» to g«. — v«tt wenec^t»- l«v IS Ngr. — Jnkn-rc tiotttaebühreu die gespot. te»e Zeile loPfem^e 2«'«a»e«annah»e für v- am Abend« erscheinet. ONuMM« btt vE.'.ij«, rl «hr. der «S «t-tt-amter »deüupat«, J>^ d^8^n««däa«ütvi^ derye» rmo der Gtadträth« A«, Elterlein, Srünhai«, Partenstein, Johanna«»»- a«ch«dr,Lößnitz Neustaotel. Gch»«bera,Schw«zenbertz stättefür die Verwundeten entnommen würde. Bei dem Oeser. stn^ 4 Zn Erandö^ and Srla ist gestern «in der Tsllwuth dringend verdächtiger Hund betroffen worden, welcher daselbst mehrere Hunde gebissen und hi-rauf seinen darnach G^ und^sonDgen'Mere," welche von einem «ollen oder der Tollwuth verdächtigen Hunde gebissen worden oder mit demselben in Berührung ge- kommen sind ohne Ausnahme zu tödten, 2 Ellen tief in die Erde zu verscharren und mit Kalk zu bedecken. UeberdicS sind in allen Dörfern deS hiestgen GerichtSamtSdezirkS bei einer Geldstrafe bis zu 5 Thlr. oder verhältnißmäßiger Gefängnisstrafe für j rew einzelnen ContraventionSfall alle Hunde 12 Wochen lang entweder einzuspcrren eher, dafern ste ins Freie gebracht werden, mit gut construirten Maulkörben zu versehen. Schwarzenberg, den S. September 1873. . . . Königliches Gerichtsami daselbst. Stoß. Personen gelüstet und 69 verwundet worden, Oesterreich. Wien, 10. Sept. Die amtliche „Wiener Zeitung" veröffentlicht ein v§n 7. d. datirt-S kaiserliches Patent, durch welches das Abgeordnetenhaus dc» ReichSrathS aufgelöst wird und sofortige directe Neuwahlen angeordnet werden. Der ReichSrath ist zum 4. November d. I. einberufen. Frankreich. Paris, 8. September. Die bonapartistischen Journals verlangen die Verlängerung der ReglerungSgewalt des Präsidenten Mac Mahon. Paris, 9. Sep«. Wie der „TempS" versichert, wäre die Regierung, in der Ueberzeugung, daß die monarchische Restauration unmöglich sei, entschlossen, nach dem Wiederzusammentretcn der Nationalversammlung die Verlängerung der AmtSrauer Mac MatzonS auf 5 Jahre zu beantragen. Die Regierung würde sodann an die Erörterung dcr constitutlom llcn Gestze hcrantretcn und dieselben insbesondere auö dem Gesichtspunkte einer Prüfung unterziehen, die gegenwärtig äe kaelo bestehende Republik aufrecht zu erhalten und zu orgamstren. Nancv, 10. Scptemb.r. Zur F-ier d.r Krönung einer der heiligen Jungfrau bei Veselize in Lothringen erricht ten Statue find.t heute eine große religiöse Festlichkeit statt, welcher die Bischöfe von Straßburg, Belley, Verdun und Metz sowie der Erzbischof von Besancon beiwohnen werden. Gegen 20,000 Personen nehmen an der Frier Th il. Italien. Rom, 6. Scptcmber. Ter deutsche Gesandte v. Keudcll erhielt aus G - sundheUSrückstchte» einen Urlaub; derselbe ist gegenwärtig in FraScaii und wird wahrscheinlich nach Berlin gehen. — Die zurückbleibendcn Minister werden de» König bis zu: Grenze begleiten. — Mehrere Journale bestätigen, daß der Papst unwohl ist und daß sich heute dessen B>finden etwas verschlimmert hat. Fast alle Italienischen Zeitungen beschäftigen sich mit dem neuesten Werks des Generals Lamarmora. Sie halten aber mit wenig Ausnahmen mit. der Beurtheilung desselben zurück, und diese wenigen sprechen sich nicht beifällig auö, sondern finden diese Art von Veröffentlichung diplomatischer Aktenstücks und StaatSschristen höchst unstatthaft. Der Florentiner „Sorriere Jtaliano" ver sichert, daß die Herausgabe dieses Wersts in Florenz einen äußerst unangeneh men Eindruck gemacht, daß sich Lamarmora in dcr öffentlichen Meinuna bedeu tend herabgesetzt habe und daß man allgemein bedauert, einen vorher so geach teten Mann aus Eitelkeit in die Fußtopfin PerkanoS treten zu sehen. Schließ lich stellt der Corrtere die Frage: darf ein Staatsmann, welcher Minister und Minister-Präsident gewesen ist und als solcher direkten Antheil an den delikate sten und wichtigsten Verhandlungen mit den fremden Mächten gehabt hat, den Archiven Aktenstücke entnehmen und sie in seinem Privat-Interesse veröffent lichen, zumal wenn fie Ereignisse der neuesten Zeit betreffen, an denen andere Staatsmänner mit betheiligt waren, welche noch an dcr Loitze auswärtiger Staaten stehen? Darf er, ohne von dcr Staatsgewalt dazu ermächtigt zu sein, Dokumente veröffentlichen, die nicht ihm, dem Ermimster, sondern der Regie rung, dem Staate gehören, und deren Bekanntmachung die guten Beziehungen unserer Regierung zu den auswärtigen Mächten stören und Freundschaft und Allianz erschweren, wenn nicht unmöglich machen könnte? Hier kommen Rechts fragen in'S Spiel, welche Angesichts der Bestimmungen über literarisches Eigen- lhum und Bewahrung der Staatsgeheimnisse kein Rechtskundiger zu Gunsten deS Generals Lamarmora entscheiden möchte. Er hat sich vor der öffentlichen Meinung, die ihm übrigens mit Unrecht verfolgt hatte, rechtfertigen wollen, und hat cS nun erst recht mit ihr verdorben. Spanien. Madrid, 9. Sept. In der heutigen Sitzung der CorteS legte der Chef dcr Executive, Castelar, einen Gesetzcntwm f vor, welcher die Regierung zu Aug- nahmcmaßregeln für die von den Carlisten bedrohten cder besetzten Provinzen ermächtig«. Die ganze Reserve soll eingezog-n und eine Kriegsanleihe von tOO Millionen Pesetas aufgenommen werden. Eine Geldstrafe von 5000 Pesetas wird den sich nicht stellenden R-scrvistcn angedroht. Die CorteS anerkannten die Dringlichkeit des Gesetzentwurfes einstimmig. Ebenso wurde der gewesene Chef der Exekutivgewalt, Salmeron, einstimmig zum Präsidenten der CorteS ge wählt. 122 Mitglieder wann anwesend. Ueber 30,000 junge Leute Haven sich schon zur Reserve gestellt. Heute haben Haussuchungen und Verhaftungen st.utgeftmd« infolge der Entdeckung einer Verschwörung zur Bildung von Car listenbanden. Röiiigreich Sachsen. Riesa, 8. Sept. Gestern Vormittag gegen 10 brach in dem am hiestgen Bahnhofe gelegenen Hotel „Zum sächsischen Hof" Feuer aus, welches mit sol cher Schnelligkeit um sich griff, daß trotz aller Anstrengungen der Löschmann- . schäfte« das ganze Innere deS Gebäudes ausbrannte, jedoch find sämuuliche Mobilien gerettet worden. Eingesandt. Nat onalltberal Friedrich Wilhelm I V. schreibt an Bunse» in einem neulich von der wissen schaftlich« Beilage der Leipziger Zeitung gebrachten Briefe ää. 1847: daß „liberale Deutsche meistens ohne Ausnahme MajoritätS-Anbetende Schöpse oder JntriguantS" seien. — Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 10. Sept. Die soeben erschienene „Pro.-Corr." meldet, daß der Besuch deS Königs von Italien in Berlin für den 23. d., der Besuch deS Kaisers Wilhelm in Wien vermuthlich für den 15. Octbr. zu erwarten sei. — Die Provinztallaridtage mit Ausnahme derjenigen Provinz Posen und der Rhein provinz, werden zum 5. Oktober etnberufen. — Die „Prov.-Corr." bespricht^die erfolgte Abtragung der französischen Kriegsschuld, hebt den besonnenen Geist der von ThierS erfolgreichst gehandhabten Politik hervor, welche Deutschland «S möglich gemacht habe, die Gchuldabtragung zu erleichtern und die AuSetxandcr- setzungSfristen abzukürzen, und schließt: Je stärker, zuverlässiger und thaisäch- licher die Bürgschaften sind, welche die Sicherh it Deutschlands in jetziger Aus dehnung gewann, desto aufrichtiger find die Wünsche für eine solche innere Neu gestaltung Frankreichs, welche eine Aera wahrhafter Ordnung und Freiheit bringt und zugleich den Weltfrieden fördern und befestigen hilft. Die „R. A. Ztg." theilt den Wortlaut der Cabinetö-Ordre mit, durch welche dem G.ncral-Feldmarschall Grafen v. Moltke der Schwarze Adler-Orden verliehen wird. Sie lautet: „Ich spreche Ihnen aus bewegtem Herzen Meinen Glückwunsch zu den erhebenden Gefühlen aus, mit welchen Sie der Feier deS -heutigen TageS beiwohnen werden. Sie blicken heute auf drei Kriege zurück, m welchen unsere Fahnen von Sieg zu Sieg gingen, in denen sich Ihr Rath und Ihre Ansicht jederzeit bewährte und in denen Sie Jhrcm Namen eine hohe Ehrenstelle in der Geschichte und in der Erinnerung dcr ganzen Armee für immer gesichert haben. Mögen Sie eine äußere Bethätigung Meines tiefempfun denen DankgefühlS gegen Sie darin erkennen, daß Ich Ihnen hcute hierdurch de» Schwarzen Adler-Orden in Brillanten verltihe. Berlin, den 2. September 1873. (gcz.) Wilhelm. Aehnlich lautet die CabinetS-Ordre, welche dem Grafen anzeigt, daß das Fort No. 2 bei Straßburg fortan den Name» „Moltke" tragen wird. Weißenfels. Wenn in Naumburg dte Gurke» zum Preise von 3 Sgr. pro Schrck verkauft worden find, so können wir als noch interessanter, wenn überhaupt inter ffant, mittheilcn, daß hier für 1^ Sgr. pro Schock dieser „Roh stoff zum Volks-Compot" verkauft worden ist. — (In Berlin wurde auf dem letzte» Sonnabcrdmarkt für die Mandel großer Gurken (zum Einlegen als Schäl gurken) nicht weniger als 1 Thlr. gefordert — und auch bezahlt. Elbing, 8. September. Im hiestgen GerichtS-Gefängniß ist die Cholera auöaebrochen und find in Folge dessen sämmtliche Gefangene, die zu Freiheits strafen bis incl. 6 Monaten vrurthcilt waren, vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Köln, 8. Scptcmber. ES verlautet, daß gegenwärtig in verschiedenen Gemeinden des Rheinlandes Adressen an die Bischöfe von Trier und Köln im Umlauf sind, worin die dringende Bitte gestellt wird, die Bischöfe möchten den Staatsgesctzen, insbesondere den über die Anstellung der Geistlichen, nachkommen, in Erinnerung, daß ähnliche Gesetze auch früher bestanden und die bischöfliche Autorität dadurch nicht im Geringsten beeinträchtigt werde. München, 3. September. Die Cholera hat allmählich sehr viele Leute von hier fortgetriebcn. Man schätzt die Zahl der Flüchtlinge auf 25 —30,000. Die zur Aufnahme von Fremden eingerichteten Orte in der Umgegend, besonders gegen raö Gebirge hin, sind überfüllt mit Münchenern. Da auch der Fremden zufluß sich g-wattig verringert hat, so sind nunmehr unsere Straßen bedeutend weniger belebt als sonst. München, 6. September. Die klerikalen Blätter jubeln einstimmig, daß die Sedanfeier in München im Ganzen kläglich durchgefallen sei, und daS „Bayer. Vaterland" als ultramontaner Clown macht folgende Späße: „Das Blatt für Reichsschweiswedelei und fortschrittliches Gewinsel in der Fürstenf ldcrgaffe (die „Neuesten Nachrichten") brachte vorgestern zum Andenken an den mörderischen Freudentag ei> en rührenden Nothschret. Der Vecchione (der Redakteur der „N. N.") bekam schon in früh ster Morgenstunde eine solche tropische Temperatur in den Kopf, daß er den faden Reichs-, Kreuz- und El.ndSzipfel aushängen ließ; da sich jedoch in seinem Regimert diesmal keine Affen befanden, so mag wohl dieses Fetzengeflatter jeder Vernünftige als Thorhcit anaesehn haben." In Fürth bei Nürnberg sind die Bewohner durch dte Kunde eines gräßlichen Unglücksfalles in Aufregung versetzt. Ein geselliger Verein hatte zum b liebt n B-rgnügungSplade „alte Veste" einen Ausflug veranstalt.t, d m sich ein äußerst zahlreiches Publicum anschloß. In h iterer Stimmung verfloß der Nachmittag. Als geg n 7 Uhr Abends die Seilschaft unter Vorantritt eines MufikchorS aus dem Wirth'chaftSgartcn zu dem nahen Thurm: zu hen wollte, brach die dahin füh rende Brücke, vermuthlich infolge der übermäßigen Belastung durch die Menschen menge, zusammen, die auf ihr B südlichen in dte Tiefe schleudernd. Herzzerreißend Jammer! Die unversehrt gebliebene« Theilnehmer deS Ausfluges stürzten herbei und bemühten sich, den in einem Knäuel daliegenden Personen hilfreiche« Beistand zu leisten. Während Alle mit den Verunglückten beschäftigt waren, erscholl plötzlich der Ruf „Feuer"; eine lichterloh« Klamme schlug au- einem an da- WtrthfchaftS« gebäude — woselbst bereits mehrere verletzte untergebracht waren — angrenzen den Stadel. Selbstverständlich stieg durch dies« Zwischenfall die Verwirrung aufs Höchste; alückltchrrweise beschränkte sich jedoch da» Feuer auf sein« Aus- gangSherd. Wie man vermuthrt, ist da» Feuer dadurch entstanden, daß nicht »te,-ihtge Vorsicht angewrndct wurde, al» au» de» Stadel Stroh zur Lager-