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400 Pfund * 9-/»Thlr. Hlir, uxd ««der«; 300 Maxx tx Laxdtte; SOO t« Amilla; -00 tx Tecla; 130 in Fligera und 200 in Monlenegre unter Themas Bartholome«. Die Cavallaie rst in dieser Zählung nicht inbegriffen. Die schwarze Flagge weht über den Forts und Schanzen von Cartagena als Erwiderung auf General CampoS Aufforderung zu capituliren. Die Belagerungs-Streitkräfte bestehen aus einem Bataillon- aus Mendiporria, 6 Compemni« aus Iberia, 250 Bale«, cianern, 400 Mureianem und 1500 Eattaaenenser». Das Einzige, was Ge neral EampoS bis jetzt gethan hat, ist, Plänkler gegen die Belagerten zu send«; die Kanonade der Stadt läßt er unerwidert. Den letzt« Nachrichten zufolge stand er circa 1 Kilometer von der Stadt entfernt. General Pavia hat die sämmtliche Miliz der Provinz Jaen entwaffnen lassen. Der frühere General- capttatn von Granada, CermanS, ist im Gefängxiß und soll für seine Handlungs weise während der jüngsten Ereignisse in den Anklagezustand versetzt «erden. Die Mannschaft der Fregatte „Carmen" hat sich empört und 40 der Rädels führer der Meuterei wurde« in Santa Pola gelandet und verhaftet. Don Carlos, der legitimistische Ritter von der traurigen Gestalt, hat an seinen Bruder einen Brief gerichtet, den man als sein Manifest bettachten kann. Der Brief lautet im AuSzuge: Lieber Bruder! Durch Broschüren und Jour nale ist Spanien über meine Gesinnungen als König und als Mensch genugsam unterrichtet Nichtsdestoweniger gebe ich zahlreichen und dringenden Aufforde rungen von allen Punkten der Halbinsel nach und richte diesen Brief an Dich. Ich spreche dabei nicht zu Dir allein, sondern zu allen Spaniern, die ja alle ebenfalls meine Brüder find. Ich kann mich Spanien nicht als Kronprätendent präsentiren, da ja durch die heilige Hand des Gesetzes die Krone bereits auf mein Haupt gestzt wurde, aber ich wünsche, daß das Recht, welches mir durch meine Geburt zusteht, befestigt werde durch die Liebe meines Volkes. Dem Volke mein Alles zu weihen, für vaS Volk zu sterben oder eS zu retten ist meine Pflicht... Ich appellire an alle Spanier, auch an Diejenigen, die sich meine Feinde nennen. Ich bedarf zwar nicht Aller, um auf den Thron meiner Vorfahren zu gelangen, wohl aber Aller, um die StaatSregierung auf soliden und unveränderlichen Basen herzustellen und meinem geliebten Spanien dauernden Fiieden und wahre Freiheit zu geben.... Ich weiß, daß diese Aufgabe auf gewaltige Schwierigkeiten stoßen wird, daß ich sie nicht werde lösen können, ohne den Rath der unparteiischsten und ehrenhaftesten Leute des Königreichs und der CorteS, welche die lebendigen Kräfte und die konservativen Elemente deS Königreichs repräsentiren.... Ich habe die neuere Geschichte studirt und weiß, daß jedes Jahrhundert seine natur gemäßen Forderungen und Bestrebungen hat.... Eine gewaltige sociale und politische Reconstruction (soll wohl heißen Reaktion) ist uns nöthig. Ich täusche mich nicht, wenn ich Dir versichere, daß Spanien hungert und dürstet nach Ge rechtigkeit, daß eö die dringende Rothwendigkeit einer würdigen und energischen, gerechten und ehrenhaften Regierung erkennt, und daß eS ängstlich nach der Rück kehr deS durch das Recht legitimirten Königreichs ausspäht... Spanien will nicht, daß man über den Glauben seiner Väter hinausgehe, noch daß man ihn verletze; eS besitzt die Wahrheit im KatholiciSmuS und begreift, daß, um ihre hohe Mission würdig zu erfüllen, die Kirche frei sein muß. Es weiß, daß das neunzehnte Jahrhundert nicht das sechszehnte ist, aber eS ist entschlossen, um jeden Preis die katholische Einheit zu wahren. * DaS Spanische Volk liebt die Dec«- tralisation und Du weißt, daß wenn meine Wünsche sich realtfiren, die übrigen Provinzen mit den edlen u glücklichen Baskischen Provinzen auf eine Stufe gestellt «erde« würden, während der revolutionaire Geist das Umgekehrte beab sichtigt.... Provinzen und Municipien sollen selbstständig sein... Spanien soll die Freiheit, die Tochter deS Evangeliums haben, nicht den Liberalismus, daS Produkt deS Umsturzes... Wir, der Königsohn, erkennen an, daß das Volk «icht für den König, sondern der König für das Volk da ist... Vor dem droh enden Bankerott kann das Land nur durch einen König gerettet werden... Ich halte eS für falsch, Spanien die Handelsfreiheit zu geben, welche auch von Frankreich und den Bereinigten Staaten zurückgewiesen wird... Wer da sagt, daS Volk sei König, der täuscht daS Volk, aber es ist wahr, daß Tugend und Weisheit die ersten Eigenschaften find, daß die Gerechtigkeit vor Allem hochge halten werden muß... Der Theil der Ration, welcher heute von Republk träumt wird sehe», daß der christliche» Monarchie Dinge möglich find, welche 300 Mi- niaturkönige nie fertig bringen können... Die Häupter der Parteien suchen Ehre, Macht und Reichihumr der christliche König dagegen, was kann er anders wol len, als das Wohl seines Volkes?... Du, mein Bruder, der Du die Ehre hast, unter dem Banner des unsterblichen Pontifex zu diene», flehe ihn ftir Spanien und mich um seinen apostolischen Segen. Dein Bruder Carlos. Königreich Sachfen. Dresden, 4. Sept. Bel den in den letzten Jahren vorgekommenen Eine neue Sendung Neue BollhenM ä Tonne 14 Thlr. empfiehlt LldKorrwülmMeMli, I (1—4) -r. vrüdergaffe 11,g. Adi«. LKerntalgseife in 1, 1 und 2 Pfd. Stücken bci50Pfd.ä3Ngr empfiehlt und versendet unter Nachnahme LbLorrwiuw,vrv8üeii, (1—4) I gr. vrüdergaffe 11, z g. Adler. Ein« neue Sendung in Kisten von LOO Pfd. » Ctnr. 18; Tblr. Pf. Reichstags- und LaxdtagSwahl« ist bekanntlich vielfach eine geringe Bethells gung wahrzuxehmsn gewesen. Insbesondere ist mehrseitig bemerkt worden, dass zahlreiche t« unmittelbare« Staatsdienste stehende Angestellte an de« Wahl« sich nicht betheiligt habe«. Letzteres ist um so bedauerlicher, alL die Nichttyeil- nahme von Personen, bei welchen ei» besonder«- Interesse für die Wahlhand lung vorausgesetzt werd« muß, auch andere Personen in Ausübung des ihn« zustehenden Wahlrechtes lässiger zu machen geeignet ist. Das königl. Ministe rium des Innern hat deshalb, wie wir vernehmen, von den in Kurzem bevor stehend« LandtagSergänjUngSwahl« Veranlassung genommen, die Beamt« fei nes ReffortS darauf aufmerksam zu mach«, wie wünschens Verth eS sei, daß sie sich, soweit sie als Stimmberechtigte betheiligt find, die Ausübung deS ihnen zustehend« Wahlrechts angelegen fein lass«. (Dr. I.) Wurzen, 2. Sept. Wie daS „W. W." berichtet, ist gestern Abend gegen 9 Uhr der Mühlmbefitzer H. im Dorfe Remt, als er sein Gehöft revi- dirte, von einem früher von ihm entlassenen Mühlenarbeiter, de» er vielleicht zuletzt etwas kräftig htnwegwieS, durch zwei Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden, so daß man ihn förmlich i« Blute schwimmend fand. Der Thäter wurde heute hier verhaftet. * Aus Flatow (Westpreuß«) wird gemeldet: Ein Bauer hatte sei« Fuhrwerk kurze Zeit vor der Etewnitzer Mühle ohne Aufsicht stehen lassen. Die Thiere wurden unruhig und brachen in den nahen Mühlengarte» ein, in de« ein Stand Bienenkörbe sich befand. Durch die Deichsel des Wagens wurd« mehrere Körbe umgeworfen. Die so in ihrer Thätigkeit gestörten Bienen fiel« nun in groß« Schwärmen über die Pferde her und zerstachen dieselben aufs Furchtbarste. Die herbeigeeilten Bewohner der Mühle versuchten zu retten, muß ten aber schnell daS Weite suchen. Durch Tausende von Stichen verletzt, fan den die Pferde ihren Tod. * Einen weise« Spruch hat jüngst ein Richter in einer Ortschaft bet Fünfkirchen gefällt. Im Orte erkrankte ein K nd DaS hochweise Concilium der männlichen und weiblich« alten Weiber der Nachbarschaft stellte die Diag nose, daS Kind sei verhert. Auch die subjektive Seite der Schuldfrage war bald in'S Reine gebracht. Wer anders konnte die Verruchte sein, als die alte, triefäugige Kata, die schon so unzählige- — Rindvieh verzaubert hat! De« Landsturm gleich zog die ganze Sippe vor das Gemeindehaus: „Herr Richter, verbrennt uns da- Ungeheuer! ' Der Richter fragte die Leute, ob sie denn an Heren glaubten, und als die Frage mit Akklamation bejaht wurde, schickte er nach dem Schullehrer und entschied dann im Beisein deS Letzteren wie folgt t „Da Ihr Eure Schulzeit so spottschlecht benutzt habt, so wird von heute ab Jeder von Euch an Sonn- und Feiertagen je zwei Stunden beim Lehrer zu« Unterrichte erscheinen. Erscheint Ihr nicht, so wird der Herr Lehrer so gut sei«, den Unterricht hier im Gemeindehause zu ertheile»: hierher werde ich Euch schon zu kriegen wissen. Im Uebrigen wird die Gemeinde dem Herrn Lehrer ftir d« Ertraunterricht ein Honorar bewilligen. * Der Mensch — einOfen. De Dyrenfurth sagt in ein;r Besprech ung über den Stoffwechsel; „Der Mensch gleicht einem wandelnden Ofen, dessen Magen den Herd und dessen Lungen den Schornstein bilde», durch welch'« bet einem Erwachsenen täglich 481 Liter verbrannter Kohle in Form von Kohlen säure entweichen." Emverstanden, wenn nur das Heizungsmaterial nicht so thmer wäre! — Nach Voit'S auf di-Normalverpflegung der bairischen Truppe» gegründeten Angaben genießt ein erwachsener arbeitender Mann täglich 133 - Gramm Eiweiß, 103 Fett, 324 Kohlehydrate, außerdem noch 30 Salze und 2800 Wasser — der Deutsche liebt aber Letzteres, wenn er es haben kan», ' mit Zusatz von Malz und Hopfen. * Der berühmte Göttinger Gelehrte Lichtenberg sagte einst: „Um sicher recht zu than, braucht man sehr wenig vom Rechte zu wissen, allein um sicher Unrecht m thun, muß man die Rechte studirt haben." * Ein sicheres Zeichendes eingetretenen Todes. Unter dieser - Ueberschrift hat vr Magnus in Breslau in Virchow'S Archiv ein sehr einfaches Verfahren angegeben, das darin besteht, daß man den Finger des auf Leb« oder Tod zu Prüfenden mit einem Faven recht fest und straff umschnürt. AM Lebenden wird man alsdann wegen des nicht aufgehobenen Blutkreisumlaufs in kürzester Zeit ei» Rothwerden deö abgeschnürten Theiles beobachten; tritt diese Färbung nicht ein, so ist bestimmt der Tod anzunehmen. Ist die Haut der Finger zu verhornt, so wählt man zu dem Versuche eine Zehe oder das Ohrläppchen. waren an heutiger Börse ä mit IS Ngr. lj Pf., 4 Silber» gülden mit 4 Ngr. 7 Pf. erhältlich Stollo-Vosmrd. Ein junger militärfreier Mann, welcher mit der Stickereibranche und der doppelten Buchführung voll ständig vertraut ist, sucht gestützt auf beste Empfeh lung pr. 1. oder 15. Oktober » o. Engagement, Offerten unter 8. 8. 400 befördert die E,p. d. Bl in Schneeberg. 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I. an, junge militärtüchtige Leute, welche einige Fettigkeit im Blasen von Blech-Instru menten haben, al- dreijährig Freiwillige eingestellt, und später bei genügmder Qualifikation zu Trompe tern ernannt werden. Reflektanten hab« sich unter Beibringung ihre- Berechtigungsscheine« und sonsti gen Legitimation-papieren im Bureau genannten Bataillons — Dresden, große Infanterie-Caserne Flügel v, Stube 11 — anzumelden. * Zum sofortigen Antritt werden zwei ordentliche, W Dienstmädchen verw. Geidel in Schneeberg. » /L^sThlmoWsgräs (1—3) de« Hammergute Tännicht.