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187». »»««».att „ Nll ros. WU> der Stadträthe dti »end« warzenb«» und Zwönitz. O Nummer bl« vermittle« U wbr. . tionsaebühren die gespa^ t«e Zeile 10 Pfemuae. - Jnkertumanuahne am Abende «ich Donnerstag, den 4. September. ZrzgBMksstmO "" Erscheint - täglich wt>ul»,hmevtoi»- wa«, — Pret« vrerieuid». itch IS »Mk. — Ä»k«> - (8541—43) vr. Wimmer, Bezirksarzt. Subhastationsbekanntmachung. Bekanntmachung. Lie Königlich» KreiSdirection hat wahrzunehmen gehabt, daß bei ewigen tätlich verlaufene« im hoben Grade verdächtigen Choleradurchsällm feiten de« behandelnden Aerzte nicht früh und dringlich genug diejmtgen Maßnahmen empfahl« worden sind, welche zur Zeit gegen die Ausbreitung der Cholera angewen- pet werden, wie insbesondere die DeSinfection der von dem Kranken benutzten Nachtzeschirre, AbtrittSgrubm und Wäsche, beziehentlich die Vernichtung der letzteren, indem dieselben die Anordnung dieser Maßregeln de« Bezirksarzte überlass« zu müfstn geglaubt hab«. Wenn nun bei einer solch« Annahme i« Kalle einer wirklich« Choleraerkrtmkung die beste Zeit zur Verhütung einer weiteren Verbreitung derselben ver absäumt werden kann, so hat der Unterzeichnete Veranlassung erhalten, die Herr« Aerzte des hiesigen Medicinalbezirks darauf aufmerksam zu mach«, wie es in* öffentlichen Interesse liegt, daß sie bei dergleichen Erkrankungsfällen so früh als möglich die angedeutet« Vorkehrungen zur Vernichtung des Ansteckungsstoffes treffen. Schwarzenberg, den 2. September 1873. Von dem unterzeichneten Königlich« Gerichtsamte soll den 9. O c t ober I 873 tzgs dem Schankvirch David Friedrich Möckel in Reinsdorf zugehörige Haus GruKstück Rr. 43 des Katasters und Nr. 38 des Grund- und Hypothebnbuchs ftir Reinsdorf, welches Gwndstück am 1S. Juki 1873 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2849 Thaler — - — - gewürdett worden ist, nothwendigerWeise versteigert werd«, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wildenfels, am 24. Juli 1873. ... , KottGtcheS GerichtSamt daselbst. > Bernhardi. (9409-10) L o H. Bleyl, BekiebS-Jngr. ^fiel"»vährend dessen geistvolle junge Gamn noch heuie im Wahnsinn sich be findet. Nachdem Napoleon wiederholt nach unseren Rheinprovinzen gierig die Hände auSgestreckt, hinderte er unseren Krieg mit Oesterreich nicht nur nicht, sondern begrüßte ihn tückisch mit der geheim« Erwartung, schließlich, wenn sich nur erst die Kämpfer tief erbittert und in einen langen Krieg verwickelt hätten, uns dann am Rheine Stücke unseres Landes leicht durch einen Handstreich ent reißen zu können. Nachdem auch dieses vergeblich gewesen und das unruhige französische Volk über die Siege Preußens der Napoleonischen Regierung unab lässig vorwarf, daß nur sie die Schuld an diesen Siegen trage, denn Preußen habe nie siegen dürfen, weil Frankreich damit das sogenannte „Prestige" verloren, d. h. die erste Rolle in der Welt zu spielen aufgehört — suchte der rathlose Kaiser die Ausregung nach Außen zu lenken, w»r Deutsche wurden wiederum, zum 22. Male im Laufe der letzten drei Jahrhunderte, zur Beute auSersth«. W.r sollt« wieder mit Blut und Gut und Land den maßlos«, verletzten Ehr geiz der Nachbar« sühnen, wir sollten mit den uns zugedachten Niederlagen jenes verwegene Volk beruhigen und dem jungen Erben den wankend« Thron seines alternden VaterS al« Besiegte wieder befestigen. Es kam anders! Dem Sohn- der von Napoleon I verfolgten und beschimpften Königin Louise, unserem greisen Kaiser war eS beschieden, des Neff«, den zweiten Kaiser Napoleon, gefangen zu nehmen. Mit Sedan brach die kais rlich« Macht zusammen, die letzten Acte des blutigen Drama'S spielt« vor Paris. Auf d« Schlachtfeldern hatten alle deutsch« Stämme wacker zusammen in Leben und Tod gestand«, die politische Einheit war mit Blut zusammengeschweiß', unser Kaiserreich stand nach vier- undsechzigjährtgem Schlafe m neuem Glanze und nie dagewesen« Größe wieder auf, wir wurden wieder eine Ratio»! Zum ersten Malt wieder durfte unsere Nation mü Stolz vor die übrig« Völker treten, zum erst« Male fühlt« wir Alle halb erstaunt, halb beschämt, daß wir, die von all« Nachbar« verspottete, geringgeschätzte Ration, wenn wir geeint und einig sind, als die erste Macht Europa'S aufzutretcn da» Recht und die Kraft haben. Und doch find wir nicht eitel geword«, sondern bescheiden und mit Ausdauer sofort an den inner» Aus bau des Reiches gegangen. Bei diesem Ausbau, bet der unermüdlichen Arbeit des Reichstages und dm große» Gesetz« und Reform« auf all« Gebiet« ist der nationale Gedanke so mächtig geword«, daß heute Aon kein Kleinstaat und selbst Baiern eS nicht «ehr wagen würde, gegen dm Bestand des Reiches in off nen Widerstand zu tret«. Scho» wurde. bis in die neuere Zeit Deutschland vom Auslande bii den j inner« War« und der kläglichen Zersplitterung und Machtlosigkeit nur noch auf der Bahnstrecke lagernder alter Schwellen gegen sofortige BaarMkunz soll erfolgen: Freitag, den S September s. e , Nachmittags 3 Uhr auf der Halßstelle Fährbrücke, „ 4H „ „ BahnhofStein und in dessen Nähe. Sonnabend, den v September » Nachmittags 3) Uhr auf Bahnhof Niederfchlema, » 4^ ,, ,, Bue» Montag, den 8. September r v , Nachmittags 2j Uhr auf Bahnhof Schwa»yenl»erg, - ,, 3^ „ ,, ,, Dienstag, den S September L v , Nachmittags 2 Uhr auf Bahnhof Schneeberg und „ 4 „ „ Haltestelle Oberfchlema. Königliches Jngenieurdureau Zwickau, am 2«. August 1873. Tage-geschichte. Der Tag von Sedan. Am zweite» September war eS drei Jahre, daß alle deutschen Gau«, ja Europa und die Well die Depesche durchzuckte: „Die Kapitulation, wodurch die ganze französische Armee vor und in Seda» kriegsgefangen, ist socb« mit dem General Wimpffen unterzeichnet. Der Kaiser Napoleon Hal sich nur Mir ergeb«, da er das Kommando nicht führt und Alles der Regmtschaft in Paris überläßt. Seinen Auf- «thaltSork werde Ich bestimme», nachdem Ich Ihn gesprochen habe in einem Rendcz-vouS, das sofort stattfindet. — Welch' eine Wendung durch GotteS Führung 1 Vor Seda», den 2. September 1870. Wilhel m." Wem von uns trete nicht lebhaft vor die Seele die ungeheure freudige Aufregung über diese Nachricht, ein Jubel, wie ihr unser Volk noch nie ge sehen, ein Stur« der Begeisterung, der nicht nur das erwachsene Geschlecht lief ergriff, sondern selbst die Kinderwelt packte, die nicht eine Stunde länger auf der Schulbank zu halten war, sondern electrifirt auf die Straße sprang, das scheinbar Unglaubliche gleich dm Erwachsen« immer und immer wieder an dm Anschlagsäulen Md in den Extrablättern zu lesen! Wer von uns erinnerte sich nicht, daß die Jugend unaufgefordert sofort das Denkmal des alten vom Volke geliebten Helse», die vor der Berliner KaiserwshnMg stehende Reiterstatue des alt« Fritzen erkletterte und mit Blum« und Kränz« schmückte. Wer ged« kl Nicht der Straßmscme«, wo sich SüeS, ob Freund ob Fremd die Hände reichte und umarmte! Alle Städte deS ganz« Vaterlandes schmücktm sich, die Flaggen an den Fahnenstangen flogen auf, um dm groß« Tag des Sieges zu verherrlich«. Gefangen — Napoleon — gefangen, der Man«, von dessen Launeuno RmjahrSzruß die Welt jahrelang dm Frieden abhängm sah und am ersten Tage jedes Jahres Nachrichten aus Pari» bang entgegenharrte, der Mann, dem fast zwanzig Jahre hindurch Europa huldigte, wie dem allmächtigen Führer der Geschichte, der Rann, der das Wort: „Das Kaiserreich ist der Friede", mtt der That dahin tnterpretirte, daß er binnm einem kurzen Zeiträume fünf Kriege führte: in der Krim, in China, in Italien, in Mexico. Beim fünft« Kriege sollte ihn, den ehemaligen Abinteurrr und Gesänge»« zu Hamm, der Fluch sei nes Lebens ereil«, in welchem er Tausende und Abertausende seiner Soldaten Ichiglich IM Interesse der hohen Politik geopfert und Tausende nach Mexico auf die Schlachtdank geschickt, für einen völlig nichtigen, Frankreich Md der Welt nutzlos« Pla», dem auch der unglückliche Maximilian von Oesterreich zum Opfer i