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i878 <«868-70) G Deutschland. Berlin, 17. August. Den Torpedos wird eine ganz besondere Aufmcrk- samkeit zugewendet. Man beabsichtigt sie auch zur LandeSv.-rtheidigung zu ver- w nden, wo dieselben dann minenartig wirken würden, namentlich zur Unsicher- machung deS BortenainS von Festungen; zudustm Zweck« werden die Torpe- Erlchekut täallchmttAu-uahmeRow- toz». — Dni» meneu^d»- l«b 15 Ngr. — Wla» ttonsaebtchrm btt Ap» teue Zell« 10 Pfenmqt.^' J»rer«»enann«chne kur du am SbeNde erscheinendp G Stummer bU Boruitttar 11 Uhr. Der Knabe ist 12 Jahre alt, klein, kräftig gebaut, hat blondes kurzgeschnittenes Haar, blaugraue Augen, frisches Aussehen, eine Lücke in der oberen Zahnreihe. , Bekleidet war er bei seinem Weggänge mit schwarzen, grau gestreiften Tuchbeinkleidern, hochschließender einreihiger Weste von gleichem Stoffe, kurzem braunen Tvchrock mit schwarzem Sammetkragen, dunkelblauer sog. Schülermütze, Schaftstiefeln, Hemd mit halben Aermeln, weißem Umschlagkragen. Subhastationsbekanntmachung. «achbemerkte dem Handelsmann Henn Christian Friedrich Kraft in Elterlein eigenthümlich, resp. was das Grundstück unter 3) anlangt, zu zwei ideellen An- theilen, zugehörige^GnmdMcke^mid^w«^^ Fol. 160 deS Grund- und Hypothekenbuchs und Nr. 155 des Brandcataste!ö für Elterlein, 2) das Feld - und Waldbodengrundstück Fol. 644 deS Grund? und Hypothekenbuchs und Nr. 21 o. deS Flurbuchs für Elterlein und 3) das Raumgrundfiück Fol. 26 des hiesigen Grund- und Hypothekenbuchs für dH auswärtigen Grundstücke und Nr. 521 d-S Flurbuchs für Elterlein, mit dem Torflager und mit zwei von obengenanntem Kraft darauf erbauten Torftrockenhütten, »von welchen Grundstücken am 24. Mai 1873 ohne Berücksichtigung der Oblasten das unter 1) auf 686Thlr. — - das unter 2) aus l öO THlr. — - — - und das unter 3) mit Zubehör auf 630 Thlr. — - — - gewürdett worden find, auf den Anttag zweier Släublger nothwendiger Weise versteigert werden, Was unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichtSstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Granhain, den 17. Juni 1873. - DaS Königliche Gerichtsamt daselbst. Kretzschmar. könne. Auf diesem Gebiete find, wie unsere Regierung glaubt, außer änderen Maßnahmen besonders Abänderung der Gesetzgebung über die Concessionen der Auswanderungs-Unternehmer, wie Reformen in de» Bestimmungen über die Beaufsichtigung des AuSwanderungSwcsenS in dm Hafenplätzen und Erleichte rungen für die Rückwanderung möglich und empfthtenöwerth. Ferner handelt eS sich um Prüfung der Maßregeln, welche erforderlich find, um das Rechts verhältnis zwischen den ländlichen Arbeitgebern und den Arbeitern zu regeln und d,n Arbeit-Vertrag gegen widerrechtliche Berletzung zu schützen. Weiter soll die Conferenz berathen, ob die zur Giltigkeit des ArdeitSvertrageS noch erforderliche schriftliche Form, unter entsprechender Aenderung der landrechtlichen Vorschriften, aufzegrben werden kann; endlich soll sie Mittel Vorschlägen, um eine Besserung in der Lage und Lebensstellung der ländlichen Arbeiter herbeizuführcn und Rath ertheilen, ob und wie man dem Arbeiter mehr als bisher zu einem eigenen Besitz verhelfen solle, vielleicht unter Mithilfe deö Staates, z. B. durch Erleichterung der Zerstückelung von Grundstücken und der Gründung neuer Ansiedelungen. Eine vorübergehende Maßregel von Setten der Regierung würde die Beschrän kung der öffentlichen Bauten und frühzeitige Beurlaubung aus dem Militärdienst sein. — Das find in der Hauptsache Vie Ansichten der Regierung. Wir haben zunächst darauf geachtet, wie die Stimmung in der landwirth- schaftlichen Presse gegenüber der ja offenbar aus bester Absicht einberufenen Eonferenzen sich stellt und können nur unsere Befriedigung ausdrücken über den objectivruhtgen und richtigen Standpunkt dieser Presse und der Stimmen aus den Kreisen practischer Landwirthe. Man hält hier für die richtigen Mittel der Abhilfe: Hebung der Industrie und Landwirthschaft durch Organisation der erforderlichen Unterrichtsanstalten, Förderung deS Chaussee-, Eisenbahn-, Canal- baucS, Aufmunterung durch EtaalSprämien, Erleichterungen deS Credits der ländlichen Besitzer, Beseitigung der Schwierigkeiten bei der Ansiedelung und dem Grunderwerbe, Dccentralisation des Sparkassenwesens, Verkleinerung der zu großen Verwaltungsbezirke zum Zweck leichterer Uebersicht Und Fürsorge für die länd lichen Verhältnisse, umfassende Beurlaubung deS M litärs zur Zeit der Ernte und Ackerbestellung, Erleichterung der Rückkehr enttäuschter Auswanderer, zelt- gemäße Reformen in der Zoll- und. Steuergesetzgebung. Schließlich schlagen die Praktiker vor, polizeiliche Vorkehrungen gegen die eigentliche Seelenverfäuferer resp. reichSgesetzliche Beschränkung der Auswanderererpedtenren auf das wirkliche Bedürfnis, Eontrole der Agenten, Ausweisung aller ausländischen Werbecommiffare. Wir haben erst die Practiker reden lassen wollen, um später unsererseits uns über die Frage ausführlicher zu äußern. Heute wollen wir nur am Schluffe un- dahin auösprechen, daß mit kleinen Administration-Maßregeln, zu welchen frühere Zetten gern zu greifen Pflegten, dem Uebelstande nicht wirksam abzuhelfen ist, sondern nur durch wirkliche Verbesserung der materiell n und socialen Verhältnisse, ein Standpunkt, auf den sich in erfreulicher Weife auch die Regierung in de« jetzigen Eonferenzen gestellt zu haben scheint. TageSgeschichte. Die ländliche Arbeiterfrage Seit dem Frühling deS laufenden JahreS werden alle ländlichen Kreise, Vereine und Pr- ßorgane deS nördlichen und namentlich nordöstlichen Deutschlands von der lebhaftesten Sorge für die Zukunft beschäftigt, und zwar wegen bedenk licher Zunahme deS Arbeitermangels. Der Druck deS Nebels wir» für die Landwirthschaft um so größer, als neben den Löhnen auch alle andere« Betriebs kosten sich gesteigert und in den Preisen der landwirthschaftlichen Erzeugnisse noch keine genügenden Ausgleichungen gefünden haben. ES ist thatsächllch festgestellt, daß tue Bevölkerung in den LandeStheilen, in denen der Ackerbau vorherrscht, alljährlich eine erhebliche Verminderung erleidet, und zwar nicht allein durch Auswanderung überS Meer, sondern auch durch Ueberfiedelung in andere Gegen den und Provinzen, welche' Beschäftigung und gute Löhne bieten. Es find da- namentlich die größeren Städte und die Industrie-Bezirke. Im Hinblick auf die wichtige Stellung, welche dcr Ackerbau in de» wirthschaftlichen Verhältnissen deS Landes einnimmt, konnte die StaalSregierung sich nicht der Pflicht entziehe«, die Verhältnisse einer gründlichen Prüfling zu unterwerfen und zu fragen, tn- rvtefern sie mittelbar oder unmittelbar zur Abhilfe der beklagten Uebelstände Mitwirken könne. Nachdem diese Angelegenheit durch eine vom Minister-Präsidenten veranlaßte Denkschrift zum Gegenstand näherer Erörterungen in Regierungskreisen gemacht worden war, tagt jetzt bekanntlich eine aus Commiffarien der verschiedenen Ministerien zusammengesetzte Conferenz unter dem Vorsitz des Ministers für die Landwirthschaftllchen Angelegenheiten, Grafen KönigSmarck, um die wichtig, sten der in Anregung gebrachten Vorschläge einer eingehend-n Berathung zu unterzieh:» und so eine Grundlage für die weiteren Erwägungen des StaaiS- MinisteriumS zu gewinnen. In erster Linie also nehmen fett lange schon die besorgnißerregenden Aus wanderung-Verhältnisse die Aufmerksamkeit in Anspruch und bilden auch bet den Conferenzen, wie wir hören, einen Hauptpunkt der Erwägung. Die amtlich fcstgestcllte, aber hinter der Wirklichkeit erheblich zurückbleibende Gesammtzahl der in den Jahren 1844 bis 1871 de« preußische» Staate durch Auswanderung entzogene» Personen beträgt nämlich nicht weniger als 641,657. Die Flut der Auswanderung hat im Westen begönne» u»d sich i» ziemlich regelmäßtger Be wegung «ach ve» Oste« fortgesetzt, wo sie ihre» Höhepunkt erreichte. Beinahe drei Viertel aller «u»wanderer wäre« erwachsene Personen, und von letzteren gehörten fast zwei Drittel dem mäxnliche» Geschlechte an. Von 1844—1871 hat demnach der preußische Staat über 300,000 wehr- und arbeitsfähige Männer verloren, oder, wenn wir eine annähernde Schätzung der in amtlichen Men nicht Verzeichneten bmzufügen, in 27 Jahren gegen eme halbe Million rüstiger Männer! Dem steht eine Einwanderung im gleiche« Zettraum von 108,260 Personen gegenüber. «S ist aber dabet die schlimme Thaisache noch besonders hervorzuheben, daß der Ackerbau verhältnißmäßig t» doppelt stärkerem Grade bei der Auswanderung al- bet der Einwanderung betheiligt ist, letztere kommt vor- zügöweise dem Handel unp der Industrie zu Gute. Die Conferenzen iollm hauptsächlich und zuerst untersuche», ob und durch Welch« Maßregel« di» Auswanderung in ersprießlicher Weise beschränkt werden Nr^ll vom diesjährigen Gesetz- und BerordnungSblatte ist erschienen und liegt in der RathSerpeduion zur Einsichtnahme aus. Inhalt- Bekanntmachung, die Abänderung de- PostreglementS vom 30. November 1871 betreffend; Bekanntmachung, den Sparverein zu Auerbach be treffend; Bekanntmachung, die Begräbnißcaffe der Dachdeckerinnung zu Dresden betreffend; Bekanntmachung, eine Abänderung deS der Bekanntmachung vom 26 Januar 1864 beigcfügten Verzeichnisses über die Zuweisung der in dm Oberlausitzer Parochieen lebenden fremden ConfessionSverwandten an Vie Gastlichen ihres Glaubens betreffend; Verordnung, das Verbot der Annahme der Oesterrcichischen Em- und Zweiguldenstücke pp. bei den StaalS- und anderen öffentliche-» Lassen betreffend; Bekanntmachung, eme Prioritätsanleihe des AclienvereinS der Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden betreffend; Bekanntmachungen, die Rich- tungSIinie der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn betreffend; Bekanntmachung, den Spar- und Vorschußverein zu Brand betreffend; Bekanntmachung, die Publikation einer Lehrordnung für die evangelischen Schullehrer-Seminare betreffend; Bekanntmachung, die Richtungslinie der Berlin-Dre-dner Eisenbahn betreffend. Schneeberg, den 16. August 1873. Der G^a^dtrath. Am 16. dieseSMonatShat"sich der sud S beschriebene Knabe von seinen hier wohnhaften Pflegeeltern, vermuthlich in der Absicht, nach Spremberg fich zu wenden, heimlich entfernt. Wir bittm, im BerretungSfalle ihn anzuhalten und wegen seiner Abholung schleunigst Nachricht anher, gelangen zu lassen. Schneeberg, den 18. August 1873. Der Stadtrat h. . . Mittwoch, bat 20. August. WMgeöIMssrmO!