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können auf keinen Fall stattfinden. wird in ein Weifiwaaren-EonfeetionS-Ge» Die in der Vo»eur8i»»88e des Stroh- Chemnitz, Anfang August 1873. schäft in Plauen i Boigtl. pr. 1. September vr O»8l«n»LSv Gütervertreter in FörtöS Creditwesen Die in der Soiroru'Si»»»«« des Sttoh Hutfablikanten GuLtu« IkSrtS vorhandenen Waaren-Vorräthe, alS: *(8475 —77) LL-NV!»-"M-, Sammt, Schmuckfedern und Blumen, Lunte und schwarze Seidenbänder, ausgeputzte Damenhüte, Hutfacons, sowie andere zur Strohhut' fabrteatkon gehörige Gegenstände, tollen von jetzt ab innerhalb der nächsten 14 Tage in größerenParthten (im seitherigen Geschäfts- locale, Landstraße Rr. 34, Bairischer Hof) billig verkauft werden. festes. DaS Fest selbst begann, begünstigt vom schönsten Wetter, früh S Uhr' durch Reveill« und Abfeuem von Käkonenschüffen und fand von Bonntttag S bis halb 11 Uhr der feierliche Empfang der Sänger durch verschiedene Deputationen Statt. Nachdem -ch die anwesenden 40Gesanz,Svereine in de« von der Turnet- fruerwehr abgeschlossenen Platze vor de« geschmackvoll deeorirten Podiunt verfa««elt hatten, ertönte von demselben ein von dem Schwarzenberger Gesang verein recht brav vorgetragenes vewillkoMMNungSlted und richtete »ach dessen Beendigung Herr Halbenz tm Ramen der Stadt mit kräftiger, weithin vernehm barer Stimme folgende Ansprache an die werthen Gäste r Geehrte Herren, theuere SangeSbrüderl Zu« 8. »bererzgebirgifchen Gausängerfeste Ste in ihrer Mitte zu begrüße», hat unsere Stadt die Ehre und die Freude, und mir ist der schätzenswert»« Auf trag geworden, dieses Grußes Ueberbringer zu sein wie Seiten des Berlins, so Seiten der städtischen Collegien und der gesammten Bürgerschaft, und wenn ich so schöner Aufgabe mich nicht allenthalben so entledige, als «S dem Feste und Ihrer Gegenwart gegenüber gefirmte, so mögen unsere freundlichen Blick«, unsere warmen Händedrücke, so mag die Stadt selbst in ihrem Festschmucke den Mangel meiner Worte ergänzen. Ein schönes Fest ja nicht bloS, ein bedeutungsvolles ist eS, zu dem wie uns vereine«, ein Fest der Lieder! Das deutsche Lied aber hat zu allen Zeiten auf den Gebieten des StaateS und der Kirche große Aufgaben zu lösen ge habt und gelöst. Ich will der Zeit nicht gedenken, der Reformation, wo der Geist religiöser Freiheit tm Liede von Stadt zu Stadt, von Land zu Land getragen ward, ich weise bloS darauf hin, wie das deutsche Lied vor wenig Jahrzehnten noch geächtet und verfolgt von manche» Staatslenkern, in den letzten Jahren unsere Brüder von Kampf zu Kampf, von Sieg zu Sieg geleitete und wie eS den hohe» Sonnentag deutscher Einheit, nach der eS oft in bangen Accorden geseufzt hatte, jubelnd begrüßte. Die Sänger treiben jetzt Werke deS Friedens und kennen nur einen Kampf, den Wettkampf des ForlschreitenS in der edlen Kunst, und zu solchem friedliche« Kampfe und zu solcher friedlichen Siegeöfreude heißen wir Sie herzinnig will kommen ! Mögen auch die Stunden die Sie hier verleben, der SangeSlust und der Sängerfcelmdschaft gewidmet sein, möge kein Mißton den reinen Accord stören, damit — daß ist die kühne Hoffnung, der wie so gern uns hmgeben! — damit, sage ich, auch beim nächsten, beim 9 obererzgeblrgischen Gausängerfeste, die Tage von Schwarzenberz wie eine liebe harmonische ReminiScenz sortklinge». Willkommen denn, liebe Herren und Brüder, willkommen in unserer Stadt und ein Hoch unserer Kunst uns ihren Meistern und Jüngern l Hoch. Hieraus dankte Herr Canror Röder aus Johanngeorgenstavt im Namen der versammelten Sänger sowohl den Behörden wie der Einwohnerschaft-Schwarze«, berg für die so überaus reiche Schmückung der Stadt, für die in jedweder Be ziehung so trefflichen Festanorvnungen und schloß seine Rede mit einem harmo nischen dreifachen Hoch auf die Feststadt, das aus dem Herzen kommend, laute« und begeisterten Wiederhall in den Herzen der anwesenden Sänger sand. Nach den vorangcgangenen Proben begann Nachmittags 2 Uhr das Kirchm- concert, welches gewlssermaßen aus 3 Abteilungen bestand: auS Orgelpiecen von Bolkmar und Töpfer, vorgetragen vom Herrn Organist Böhlig aus Schneeberg auf der zu Solovorträgen sich leider wenig eignenden Orgel; aus 3 allgemein«« Gesängen, von denen besonders die Motette von Beethoven: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre", welche sich so recht für große Massen von Sängern eignet, hervorzuheben ist, und aus 3 Gruppengesängen unter Führung der Herren Dirigenten der Gesangvereine Schneeberg, Johanngeorgenstadt und Buchholz. Unmittelbar nach dem Kirchenconcerle ordnete sich der Festzug, den Vorreiter sche Ungeziefer über Berg und Thal. I« der letzt«» Woche habe« die Carlisten zwar keinen größeren Erfolg errungen, dafür aber mehrere schwach« Truppenab- theilungen gefangen genommen. Sie haben bessere Officiere als die Reguläre« und sind wunderbar vertraut mit allen Wege» und Schletchpfad«. An Waffe» fehlt eS nicht, denn an der Küste von BiScaya wurden kürzlich Tausende von englischen Remington-Gewehren auSgeladen. Der UniverS weiß natürlich nicht genug von der Begeisterung für „Karl VII." und von der Siegeszuversicht sei nes Hauptquartiers zu erzählen. Mit Entzücken berichtet das fromme Blatt, daß Don Carlo« sechs Fuß groß sei, sechs Spracht» spreche, „einen wahrhaft königlichen Anstand" und eine große Meisterschaft in der Führung de« SäbelS «nd der Pistole besitze. Letzteres ist allerdings nur seinen gute« Freunden be kannt) seinen Feinden hat er seine Fertigkeit in dieser Beziehung nie gezeigt. Ferner theilt der UniverS der Welt mit, daß Don Carlos auf dem Rocke em Herz Jesu trägt, welches ihm seine Gemahlin eigenhändig — wir wollen hof fen auf die Brust — gestickt hat. Als der Prätendent am 26. Juli den An griff auf das Fort d'Jbero leitete und „rings um ihn Menschen und Pferde fielen", beschworen ihn seine Adjutanten, sich für größere Schlachten zu erhal- le». Er aber schlug mit der königlichen Rechten auf das gestickte Herz Jesu: und sprach : „Fürchtet nichts l Gott will, daß ich Spanien rette, und»—Marga rethe betet!" Richt wahr, das klingt romantisch, das wirkt auf die zarten Nerven der schönen Leserinnen, und man weiß ja, daß die Frauen in der Poli tik werthvolle Bundesgenossen find. Schade, daß uns der Raum »erbietet, noch mehr auS dem UniverS zu melden und die rührende Geschichte zu verdeut schen, wie Don Carlos und Donna Margarita in Venedig einander gegenüber wohnten, wie ste Abends auf dem Balcone, er von Ruhm und ste von Liebe träumten; wie sie einander anseufzten und endlich ein Paar wurde». Aber wir haben eS nicht mit dem Herzenöroman drS Prätendenten, sondern mit dem Her zeleid der Madrider Regierung zu thun, die sich in einer wahrhaft bedauernS- werthen Lage befindet und für die verzweifelte Anstrengung, mit der ste daS von allen Seiten herein brechende Unglück abzuwenden und zu bekämpfen sucht, auf richtige Anerkennung verdient. Nikolaus Salmeron nimmt seine Aufgabe ernst; er weiß, ?daß eS sich um Leben und Tod für Spanien handelt, und er trifft seine Maßregeln danach. DaS Geheimniß, warum unter Pi y Margall alle Schritte der Regierung zur Bekämpfung der „Unversöhnlichen" falsche oder ver spätete waren, ist jetzt enthüllt. Man begreift nun die Anklage der Rechten, Pi sei ein Verräther;' man begreift auch, warum am 18. Juli die Jntran- stgenten in die Kammer kamen, um wie Ein Mann für die Wiederwahl P:'S zum Präsidenten der Erecutivgewalt zu stimme». Pi y Margall hat Farbe be kannt: unter dem Proteste, den zweiundachtzig „unversöhnliche" Deputirte gegen daS Decret der Regierung erließen, welches vieJnsurgentenschiffe von Cartagena als Piraten erklärt — steht sein Name obenan. Königreich Sachfen. DaS „Dresdner Journal" enthält unt-rm 5. August folgende amtliche Bekanntmachung: „Se. Majestät der König haben in Folge Allerhöchstihrer gegenwärtigen Erkrankung Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen zu Aller- höchüdcro Stellvertreter bezüglich aller Regierungsgeschäfte bis auf Weiteres zu bestellen, Allerhöchst Sich bewogen gefunden." Dresden, den 3. August 1873. Gesammtministerium. v. Nostitz-Wallwitz. Roßberg. „Pillnitz, 3. August. Eine weitere Besserung im Befinden Sr. Maje stät des Königs ist nicht eingetreten. Allerhöchstdieselben fühlten Sich den gan zen Tag über wieder matt und angegriffen." vr Fiedler. vr Ullrich." „Pillnitz, 4. August. Se. Majestät der König haben ziemlich gut ge schlafen, und haben sich dadurch die Kräfte etwas gehoben. vr. Fiedler, vr. Carus, vr. Ullrich. Dresden, 4. August. Seit unserer vorgestrigen Wittheilung betreffs der Cholera sind bis heute (Montag) Mittags 18 neue CholeraerkrankungS- sälle in hiesiger Stadt vorgekommen; auch sind während desselben Zeitraumes von den sämmilichen bisherigen Erkiankungssällen wiederum 8 tövtlich verlau fen. Die meisten der vorgedachten Erkrankungen mit oder ohne tödtlichen Aus gang betreffen Personen von hiesiger Gerbergaffe. Lommatzsch, 1. August. In Leuben ist die Cholera aufgetreten. Gestern und heute sind je eine Person daran gestorben. Altenberg, 2. August. Wie der „B. v. G." meldet, schlug der Blitz gestern Nachmittag in Schcllerhau in die Scheuer deö Gutsbesitzers Seifert und äscherte diese sowie das Wohnhaus desselben Gutes ein. In Stadt Bärenstein und umliegenden Dörfern hat Hagelschlag ungeheure Verheerungen angerichtet. Strehla, 1. August. Heute gegen Abend schlug der Blitz in die Scheune deS dem Rittergutsbesitzer Starke auf Canitz gehörigen Vorwerks Leck witz und setzte dieselbe in Brand. Sämmtliche Erntevorräthe sowie 7 Stück Kalben und etwa 100 Hühner kamen in den Flammen um. bei gutem Salair zu engaairen gesucht. Be werberinnen, die schon solchen Posten mit Erfolg be gleitet haben, erhalten den Vorzug. (8481—831 Adressen unter AI. I?. 286 befördert die Annoncen-Expedition von Hassenstein u. Bogles in Plauen i. V. Sehr fettest» Gottlieb Loo«, Webergaffe. I Ludwig Miesel, Topfmarkt. Aus rem HammerMteTänntcht ist anstehende- Gra-futttr zu verkaufen. (7971—80) Der achte Sängertag des Obererzgebirgtfchen Gau Sänger Bundes in Schwarzenberg. Die durch ihre romantisch-reizende Lage, durch ihre bieder» Bewohner so Vortheilhaft sich auSzetchnende Stadt Schwarzenberg gab am vergangene« So«ntag durch ihr angelegtes Festgewand so recht deutlich zu erkennen die Freude und allgmeine Teilnahme an der Feier deS diesjährig» oberer,gebirgischen Gesang klErkiiMl L gen und Benutzung der Kegelbahne, sowie zu feinem Tucher'schm und Dresdener Bier ladet «rae- benst ein Li. L». Ein flinker, zuverlässger, junger Kaumaim, L sucht; Offerten unter Chiffre 81. ^0 A -«fördert die Expedition dieses Blattes Schneeberg. (8487—88) eröffneten und der sich durch die festlich decorirten Straßen der Stadt nach dem alL-Festplatz gewählten Bade Ottenstein bewegte. Obgleich hier, soweit irgend möglich, für Plätze gesorgt war, vermochten doch die ko schönen Räumlichkeiten daS durch daS herrliche Wetter herbeigelockte zahlreiche Publikum kaum zu fasse». DaS Programm deS hier stattfind enden EoncerteS wieS 6 Nummern auf, ztt Anfang: „Und hörst du das mächtige Klingen" von Marschner; zu Ende: „Hoch und hehr" von Fr. O to, beide als allgemeine Gesänge unter Direktion des Bundesdirigenten H rr« Cantor Röder aus Johanngeorgenstadt, der nach de« Schluffe derselben ein dreifaches Hoch demKaiser, d-m deutschen Reiche und un serem vielgeliebten, leider durch Krankheit hart geprüften Köitg Johann auS- brachte, welches ein laut tönendes Echo in der versammelten Menge hervorrief. Die Einzelgesänge, welche von den Gesangvereinen „Liedertafel" zu Bockau, „Arion" zu Lauter, „Liederkranz" zu Geyer und „Orpheus" zu Raschau auS- geführt wurden und in denen zum Theil viele Solt'S vorkamen, waren nur dem nahe sitzenden Publikum deutlich vernehmlich, und uns jeder Kritik betreffs der Wahl der Gesänge und der Ausführung derselben enthaltend, können wir jedoch nicht umhin, die Liedertafel von Bockau als denjenigen Verein zu bezeichne«, der die meiste Anerkennung im Publikum gefunden hat. DaS Fest fand in der nämlichen würdigen Weise seinen Abschluß, wie «S begonnen; Frohsinn und Heiterkeit war bis in die spätesten Stunden der Rächt die Devise der GesanzeSbrüder und GesangeSfreunde, kein Mißton, keine Dis harmonie störte dieses schöne Volksfest, dessen man sich gewiß nach Jahren noch mit Freuden erinnern wird. Dresdner BS.se, vom 4. August. Oesterr Silbergulde« waren an heutiger Börse mit 4 IS Ngr 2z Pf. erhältlich.