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SSV Der Regierung ist, «ieHvo» der „Agence Lava-" -t zugegange», daß durch die „J»te«atio»ale" vo» ; der Nationalversamm- Sin Paar starke, gut eingefahrene lichtbraun^ 13 Viertel hoch, 5- und 8jährig, find veränderungs halber billig zu vertaufm (8053—55) Gleichzeitig wird noch bemerkt, daß nach Befin den unter 4 Srück die Wahl gelassen wird. Untersachsenfeld bei Schwarzenberg. Verloren NLVSAkr Gasthofe zur Son« ein golbneS Bouton mit eine« weißen Steine. Der ehrliche Kinder wird ge beten, selbiges in der Erped. d. vl. in Schneeberg gegen gute vrlohnung abzugeben. Zugleich wird vor Ankauf gewarnt. . Fädlerinnen gesucht bei Herrn Heinrich Hochmuth in Eine tüchtige wird gesucht auf eine dreireihige f- Maschine und ist in der Erped. d. Bl. zu erfragen. Aufpasser V sucht bei August Geyer in Neustädtel. aerrire" — und kosten 12 Kranes 50 Centimes (erste Qualität) und 9 Franc- (zweite Qualstät) die hundeü Stück. BanerkenSwrrth ist die Milde des Sene- ralralhS; er setzt nämlich keine Strafe für die an, «nicht ihm Eoncurrenz «ach«, und bestraft auch nicht die Geistlich«, welche die falsch« Kreuze etnsegn«. Die Wallfahrt« nach d« hiesig« Kirchen haben bereit- heute Morgen begonnen. Unter den Pilgerinn«, die fich in der Kirch« St. Genovefa etnfanden, war« viele hochgestellt» Damen, darunter die Marschallin Mac Mahon, die Herzogin v. vroglte, die Schwiegertochter de- Herzog- v. Broglie und die Fürstin Azar- toriSka, die Tochter de- Herzog- v. Nemours. Pari-, 24. Juli. D»» »st, „»H " gemeldet wird, die Nachricht zugegang«, daß durch dk England aus Befehl ertheilt sä, während der Vertagung lang Strikebeweaung« in Frankreich zu organistr« und daß unmittelbar^« diese« Zwecke schon Agent« der „International«" nach Frankreich herüber gekommen sei«. Der Minister deS Innern hat in Folge dessen den Präfecten die strengste Ueberwachung aller Umtriebe der „International«" anbefohle» und der Kriegsminister hat ebenso angeordnet, daß jede Berührung der Soldaten mit Ausländem vermied« und verhindert werde. Paris, 25. Juli. Rach einer Meldung der „Agence HavaS" aus Ma drid vo« 25. Juli zufolge hätte LontreraS in Karthagena gedroht, fich deS dort ankommenden preußische» Handelsschiffes zu bemächtigen, wenn die Rückgabe de- weggenommenen Jnsurgentenda«pfer „Bigilante" mit dem Deputaten Galvez nicht erfolg« sollte. Das Gerücht, daß die Insurgenten in Karthagena dm dortig« deutsche» Eonsul als Geisel festhielte», ist unbegründet. Spanien. vo« Bayern fich wiederholt bestimmt für die Ausstellung ange«eldet habe, doch sei über die Zeit seine- Erschein«- noch immer keine Verfügung ergänz«. Ran nehme nur an, daß er nicht mkt de« deutsch« Kaiser dort zusammentreffe wolle. München, 24. Juli. Die Gemahlin des ehemalig« Ministerpräsident« v. d. Pfoidten wurde be» Ragatz vo» ei»«t Eisenbahnzuge überfahr« und getädtet. Frankfurt a. M., 25. Juli. In dem Proceffe gegen die Thälneh«er an dem Biercramall« vom 21. April erkannte» die Geschwome» dm größt« Theil der Angeklagten des qualificirt« LandfrtedenbmchS für schuldig, und ver- urtheilte der Gerichtshof die Rädelsführer Israel, Schebert und Kropp in . 4 jährige Zuchthausstrafe, sowie zu 10jährige« Verluste der bürgerlich« Ehr«- rechte. Bei dm übrige» 44 Angeklagte» erkannte der Gerichtshof auf Zucht hausstrafe von 2 Jahren bis zu 9 Monaten Gefängniß. U EmS, 25. Juli. D-r Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachs« find soeben hier angekommen. Der Kaiser empfing dieselbe» am Bahnhöfe Md ftihr mit per Kronprinzessin im off«« Wage» nach dem Curhause, wo da- Dejeu ner stattfindet. Das Kronprinzliche Paar wird h Ute Nachmittag um 4 Ubr wieder nach Coblenz zurückkchren und dort noch bis morgen Vormittag verwei len. —Morgen Nachmittag um 4 Uhr wird der Kaiser von hier nach Coblenz abreism. Posen. Die „Ostd. Ztg." schreibt: Wie bekannt, hat das Wunderwas ser von LourdeS sogar s.inen Weg bis nach Posen gefunden und wird auffal- lendcrweise nicht in Apotheken und Mineralwasserniederlagen, sondem in einer frommen Buchhandlung » Liter 3 Sgr. verkauft und soll, nach der Versicherung deS Verkäufers von alln Krankheiten, außer von der — Dummheit heilen. Seine Heiligkeit der Papst PiuS aouu» hat nun in seiner Unfehlbarkeit daS Waffergeschäft von LourdeS gründlich ruinirt. Wie Lemberger Blätter erzählen, hat einer von den den Papst umlungerndcn Jesuiten diesen beschwatzen wollen, dcmZWass-r eine Reclame zu machen und seine Wunderthätigkeit für einen neue» Beweis der göttlichen Allmacht zu erklären. Da sei denn doch dem Unfehlba ren die Geduld ausgegangen und er soll im heiligen Zorne ausgerufen haben: „L uu» »aonä» »tupiäiti»!" (Nichts als schändlicher Unsinn!) Die Posener .Agentur deS Wassers der Quelle zu LourdeS könnte also gegen den Papst we gen Schädigung im Erwerbe Klage erheben. Vor dem II. Criminalsenat des Ob ertribunalö wurde folgender Fall verhandelt. Am 2. November vorigen JahreS, dem Tage aller Seelen hatten sich in Uder bei Heiligenstadt, Morgens, viele Mitglieder der katholischen Ge meinde auf dem alten Kirchhofe versammelt, um an den Gräbern zu beten, als plötzlich der Pfarrer und Dechant L ineweber, welcher die CultuShandlung ge leitet hatte, entgegen der früheren Sitte, die Gemeinde behufs Vornahme weite rer Gottesdienstlicher Handlung n nach dem neuen Kirchhofe zu führen, sein Ornat ablegte, sich an der den alten Kirchhof begrenzenden Straße aufstellte und nachdem er Männer und Burschen zum Bleiben aufgefordert, folgende Rede be? gann: „Liebe Pfarrkinder! In ver Kirche und auf der Kanzel dürfe» wir nicht mehr aussprechen, was in der Welt vorg ht, so bin ich denn gezwungen, euch etwas auf der Straße mitzutheil n. In Bayern ist die Verordnung erschienen, daß die Schulkinder nicht mehr bei der Mess- Dienste leisten dürften, und daß die Schüler auch nicht m hr den Gottesdienst an den Werktagen besuchen sollen. Denkt euch nur, wenn so etwas m einem katholischen Staate vorgeht, waö soll Wn da erst in einem evangelischen erwarten. Ich will euch sagen, der König von Bayern (hier zeigte der Dechant auf seine Stirn) ist sehr jung, sein Va-er ist früh gcstorbm und seine Muttr ist evangelisch aus dem Preußischen Königs hause. Da könnt ihr euch d.nk n, wie er erzogen ist. Bismarck schreibt immer hin nach Bayern und schickt seine Schweinehirten hin. Ihr wißt ja, so hat er selbst die Leute genannt und so kommen dort die Gesetze zu Stanve, darum müssen wir alle den Katholikenverein.n beitrctcn." In Folge dieser Rede wurde wu-d- L. des Vergehens wider die öffentliche Ordnung angeklagt und mit Rück sicht darauf, daß er im Jahre 1866 bereits den Oestcrreichischen Waff n den Sieg über Preußen gewünscht, sich stets unter Vornahme unanständiger Gebchr- dm verächtlich über „den klugen Tiömarck mit allen seinen Schweinehirten" geäußert, in erster Instanz zu sechs Monat n Gefängniß verurth-ilt, welche in zweiter Instanz auf 2 Monate herabgesetzt wurde. Oesterreich. Lemberg, 21. Juli. Nach einem amtlichen Bericht der galizischen Statt halterei sind in Galizien vom 15. Mai bis 6. Juli 51,577 Cholera Erkran kungen, darunter mehr als der dritte Theil (19,007 Personen) mit köstlichem AuSgang vorgekemmen. Die Cholera ist in 17 Bezirken unv 54 Ortschaf ten ausgetreten. Vom 1. bis 6. Juli waren 1177 Personen an der Cholera erkrankt, nnd daran 382, also wiederum der dritte Theil, gestorben. Prag, 23. Juli. Um beunruhigenden Gerüchten über die Verbreitung der Cholera in Prag vorzubcugen, bringt daS „Prag. Abendbl." zur allgemeinen Kcnntniß, daß laut den dieöfälligen amtlichen Berichten während der ersten Hälfte deS Monates Juli in den sämmtlichcn Spitälern Prag- 136, in der ärztlichen Privatpraxis 56, im Ganzen vaher 192 Cholerafälle in Prag vorkamen; 83 davon find in Genesung, 82 in Tos übergangen Md 27 Person« sind am Schluffe der RapportSsrist im Krankenhaus- verblieben. Frankreich. Paris, 22. Juli. Der „Generalrath der Wallfahrten in Frankreich" veröffentlicht heute durch sein Amtsblatt „Pvlerin" ein Decret, durch welches er die Verlheilung der Pilgerkreuze, die Einsegnung derselben rc. genau festsctzt und fich selber daS auSschltcßliche Vorrecht der Anfertigung beilegt, so wie den Handel damit und de» Verkauf verbietet. Diese Kreuze find sehr einfach — «in rotheS Kreuz auf weißem Flanell mit der Jnschrieft: „vomioo Oliristo Aus r-m HmmrMteTäMcht iß anstehendes «rasfutter zu verkauf«. (7971—80) Madrid, 24. Juli. Wie «an der Pariser „AgenceHavaö" meldet, hat die Panzerfregatte Sr. Majestät des Deutsch« Kaisers „Friedrich Karl" de» kleinen Jnsurgentendampfer „Bigilante" genommen, der auf ver Fahrt nach Amerika fich befand, um dort die Autonomie zu proclamire». Der Deputirte Galvez, das Haupt der Insurgenten in Cartagena, »ar an Bord deS Jnsnr- gentendampferS. Amerika. In Brasilien hat das Vorgehen einzelner Bischöfe gegen die Freimaurer zu ernsten Ruhestörung« geführt. Schauplatz derselben war die Stadt Per nambuco, wo die Liberalen — zu denen fast die gesammte wohlhabende Bürger schaft gehört — am 14, Mai eine Demonstration gegen den Bischof und die von ihm protegirten Jesuiten veranstaltet hatte», um ihrer Mißbilligung über die von jenem Kirchenfürste» und andern Bischöfen gegen verschiedene Freimaurer verhängte ErcoMmunicatio» Ausdruck zu leihen, Md zugleich dem wegen seine- Eintritts in den Freimaurer-Ord« vom Priesteramt entsetzt« Decan von Olinda, vr Joaquim Francisco de Faria, eine Huldigung darzubringen. Zu diesem Zweck wurde, unter Betheiligung deS Barons v. Billa Bella, eines einflußreiche» gemäßigt« Mannes, eine tausendköpfige Prozesston gebildet, welche durch mehrere Straßen und dann vor das Gymnasium zog, wo Reden gehalten und Hochrufe ausgebracht wurden. Die Kundgebung verlief zwar ohne alle Störung der Ordnung, hatte aber ihres Eindrucks auf die niedern Klassen der Bevölkerung nicht verfehlt, welche nun auch in ihrer Art demonstriren und dem Regierungs präsidenten Pereira de Lucena am Abend gegen den CleruS zu Hülfe komme» wollten. Mit dem Eintritt der Dunkelheit theilte sich der zusammengelaufene Pöbel in zwei Colonnen, von denen die eine auf das Jesuiten-Collegium, die andere auf die Druckerei der „Uniao", deS Organs deS Bischofs, losschritt. Hier zerschlug der erregte Haufen daS ganze Material der Druckerei, warf die Papieroorräthe zu den Fenstern hinaus, und unterhielt mit denselben volle vier Stunden lang auf der Straße ein Freudenfeuer. Weit schlimmer noch erging eS dem Jcsuiten-Collegium, wo nicht nur alles verwüstet und geplündert, sondem auch vier PatreS schwer mißhandelt wurde», darunter ein krank im Bette lie gender so arg, daß er unter den Schlägen deS Janhagels seinen Geist aufgab. Nachdem man dann die Capells des Collegiums erbrochen, die Heiligenbilder zerstört und die Beichtstühle gänzlich zertrümmert hatte, zogen die inzwischen wieder vereinigten Haufen vor daS außerhalb der Stadt gelegen- Palais deS Bischofs, wo man jedoch Truppen zum Schutz aufgestellt fand, deren Officiere die Aufwiegler zum Abzüge bewegten, ohne daß diese fich dort Gesetzwidrigkeiten hatten zu Schulden kommen lassen. Der folgende Tag verlief ruhig, indessen sammelten fich am Nachmittag deS 16. Mai wieder aufrührerische Haufen auf dem Fürstenplatz, wo arg geschrieen und gepfiffen wurde, und wo junge Schrift steller und Gelehrte revolutionäre Resen zur Verherrlichung der Republik oder gar der Commune hielten. Plötzlich erschien eine Abtheilung Cavallerie, welche anfänglich mit Jubel begrüßt, dann aber verhöhnt und gereizt wurde, so daß sie, als alle Aufforderungen zum AuSeinandergehen fruchtlos blieben, zu einer scharfen Attake genöthigt war, vor der alles auseinander stob. Nach den letzten Nachrichten, welche vom 21. Mat datiren, wollte Präsident Pereira de Lucena zurücktrete« und svllt njjdie Jesuiten Pen Entschluß gefaßt habe» die Provinz ,u verlassen. * Dresden. „Ich will Ihnen bis 8 Uhr Abends Urlaub geben,'Loitte^ um nach Loschwitz zur Kirmeß zu fahren," sagte kürzlich, wie die „DreSd. Pr. berichtet, ein Dresdener Hausvater zu seinem Dienstmädchen; „dann aber müs sen Sie wieder zurück sein, da meine arme Frau, wie Sie wisst», sehr krank ist." Lotte versprach, pünktlich wieder zurück zu sein, und fuhr ab. Es kam die Nacht aber keine Lotte. Um Mitternacht, als die Familie im tiefen Schlafe lag, wurde der gestrengö Hausherr durch ein heftiges Läuten erschreckt; besorgt eilte er nach der Hauöthür, entriegelte dieselbe und sah vor sich den Telegraphen- boteu, welcher ihm die nachstehende Depesche einhändigte: „In Loschwitz ist viel los. Lassen mich nicht fort. Komme morgen Lotte." Jungfrau A. V. in G Da Eie uns jede» mit einem so werthvoll« Namen beehrt habe», so fühlen wir uns gedrungen, Ihnen auS Dankbarkeit wenigstens einen Rath zu ertheilen, und zwar, daß Eie fich möchten bemüh«, die SV voll zu mach«, denn mit SV —s— läßt fich eS besser rühmen, als mit 38 - Einige Bekannte. (Diejenige Person, die am vergangenen Sonn- tag meine Eammetjacke in der Graupnersch« Echankwirkhschaft zu Bockau muthwilligerweise an fich gezogen, ersuche ich hiermit, dieselbe bis nächste Mittwoch jurückmgeben, sonst mache ich die Person namhaft. AugnOe R.