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oA,«bera,«SvarMbnL »Üdenfel« und Zwönch/ N»ttb»att d« etckts<mir«- »ründaM. Jo- Hemnarnpeulladt, Eckmee- bokk-DSwi-zenv«»«^«^ dmfel« uns der ^todträth« A»e, Elterlein, Grünhat«, «177. Sonnabend, M S. August. 187». ^geöIMsfmmd «rschektt ttslichWUAMnuhmeMov' wz», Pr«< vrenet^d»- uch iS Wr - Änku- , ttoiwaebührrn die gespal tene Zeile 10Psem>.ge.- Jvlera.enaunahne für dt- am Abende erscheinend, G Nummer bi. Bormttw, 11 Uhr. 'M» vergriffen werden darf. Schwarzenberg, am 31. Juli 1873. Das Königliche hohe Finanzministerium hat beschlossen, mit den generellen Vorarbeiten für dm Bau einer Eisenbahn auf Staatskosten von Schwarzen berg nach Johanngeorgenstadt, während der hierzu noch günstigen Jahreszeit, vorgehen zü lassen und wird von dieser Bahnlinie voraussichtlich die Flur der hie sigen Stadt betroffen. In Gemäßheit unö zugegangener Verfügung wird dies den betheiligten hiesigen Grundstücksbesitzern mit dem Bedeuten bekannt gemacht, daß die gedach ten Vorarbeiten in keiner Weise zu behindern und dem damit beauftragten Personale unweigerlich zu gestatten sind, auch an den aufzurichlenden Zeichen sich nicht Tagesgeschichte Deutschland. Der Stadtrath das. Weidauer, Bürgermstr. Der FrarwaiS schließt den Artikel mit folgenden emphatischen Worten: „Nur selten gibt eS einm anständigen, Aller würdigen Weg, um aus einer so großen Schwierigkeit herauszukommen. ES ist das Vorrecht erhabener Geister, diesen Weg sofort aufzufindm. Der Herr Graf hat abermals die Erhabenheit seiner Gesinnungen und den geistvollen Zarisinn seiner Vaterlandsliebe darge- than." Nun ja, es ist wirklich brav vom Graft» d'Hauffonville, daß er sich von einem deutschen Wohlthäter nicht im Edelmuth übertreffen lassen will; aber daS „Lied voqi brave» Mann" bedarf, um gut za klingen, kemcr Posaunenb-glcitung. Paris. Am Freitag Abend hat in Rueil (keincet-Oise) ein entsetzliches Ereigniß stattgcfunden. Einer der Commis eines Krämers kam mit dem Lichte einem Fasse nut Mineral Essenz zu nahe, während er aus demselben zapfte und wurde schwer verletzt. ES gelang, das Feuer zu löschen. Einer der Feuer wehrmänner stieg indcß unvorsichtigerweise eine Stunde später mit einem Lichte in den Keller hinab, um die Waarcn zu retten. ES erfolgte eine fruchtbare Detonation, und die Heftigkeit deS fortgeschleuderten Mauerwerks war so groß, daß 43 auf dem Platze anwesende Personen saft alle lebensgefährlich verletzt wurden. Die Verwirrung war entsetzlich, und die Dunkelheit der Nacht machte die Scene »och schrecklicher. Zehn der Verwundeten sind ihren Schmerzen erle gen, und bei den meisten der noch Lebenden ist die Hoffnung auf ihre Rettung nur gering. Der der Marschallin Mac Mahon vom Schah geschenkte Schmuck lst dem Verkäufer, einem Juwelier deS PalaiS Royal, bis j tzt noch nicht bezahlt und hat sich derselbe wegen seiner Forderung von 200,000 Francs an die Französi sche Regierung gewandt und Hülfe zur Erlangung deS Kaufgeldes beansprucht. Italien. Rom, 27. Juli. Die religiösen Körperschaften weigern sich, auf den ihnen zugeschickten Formularen die verlangten Erklärungen über ihren Perfonal- und VermögenSzustand einzutragen. Sie find fest entschlösse», nur der Gewalt zu weichen, und haben sich unter fortwährendem Prolcstircn nur zu mündlichen Erklärungen verstanden. Aus Rom schreibt man, daß die Bestehungen Frankreichs zu Italien sich immer ungünstiger zu gestalten schienen. Die letzten Berichte deS italienischen Gesandte» in Paris, Ritters Nigra, solle» darüber klagen, daß man ihm in Versailles und Paris mit großer Kälte begegnete, obwohl die officiellen Jour nale es nicht an schönen Worten fehlen lassen, indem sie versichern, daß Frank- relch großen Werth auf die Freundschaft Italiens lege. Die liberale» Journale werfen dem Gouvernement vor, daß eS sich nicht aufrichtig an Deutschland an- schließe und daß eS nicht rüste, denn, w.nn auch augenblicklich Frankreich noch nicht den Zeitpunkt gekommen glaube, Italien den Krieg zu erklären, so werde eS »och sicher später über Italien herfallc». Em radicaleS Blatt in Neapel, Roma, warf dieser Tage der Krone vor, daß sie die Interessen deS Lande, ver nachlässige und Frankreich gegenüber Familienpolitik treibe, wurde aber deshalb confiöcilk. Jedenfalls wäre eS besser gewesen, daS Gouvernement hätte eine amtliche Berichtigung dieser Nachricht veröffentlicht; jetzt wird sie um so mehr geglaubt. Die „R forma" findet eS unter den gegenwärtigen Verhältnissen „zweideutig und befremdend", daß in Rom ein italienischer Ministerpräsident refidire, welcher die Septemberconvention, schmachvollen Andenkens, mituntcrzeichnet habe, diese Convention, welche abgeschlossen worden sei, um dem Papste den Besitz von Rom zu garaNliren. Die „Risprma" erwähnt gleichzeitig, wie ein französisches Jour nal erst in diesen Tagen hervorgehokun habe, daß sür Frankreich diese Convention noch immer Geltung habe, da kein französisches Gouvernement, »ach Napoleon Ul., ein Abkommen mit Italien getroffen habe, wodurch dieselbe außer Kraft gesctzt sei. Diese Angelegenheit kann noch den Grund zu einer Kriegserklärung Frank reichs an Italien abgeben. Rußland. Warschau, 27. Juli. Bis zum 24. d. M. waren hier seit dcm Auf treten der Cholera-Epidemie von der Cwil- und Militärbevö'kerung im Ganzen 549 Personen daran erkrankt, von denen 180 gestorben und 234 aeNesen find und die übrigen sich noch in ärztlicher Behandlung befinde». Die Zahl der täglichen Erkrankungen war bis zu dcm genannten Tage auf 27 gestiegen. Außer der Cholera Epidemie grasstren hier auch Typhus und Pockm, die ebenfalls zahlreiche Opfer fordiern. Auch in den Gouvernements ist die Cholera saft überall verbreitet. Spanton. AÜS der tapfer» Bertheidigung deS FortS von Estella gegen die Carlisien wird unter Anderm folgender Zug von dcm Verhalten drS Militär Comman- »anten OberstlieutenantS D. Francisco Sanz erzählt: Der Eifer, de» die Banden an den Tag legten, u« de» Platz zu erobern, d.r während deS siebenjährige» Kriegs die Hauptstadt deS Prätenden en war, ist kaum zu beschreiben: Vetro- leumgefüllte Bombe» wurde» geschleudert, aus den nächste» Häusern und Barri- caden et» mörderisches Kanonen« und Gewehrfeuer eröffnet. Auch an Verlockungen und Drohchigen ließen Dorregaray undPerula es nicht fehle«, um die Handvoll Tapferer zur Uebetgab« zu bewegen; diese aber, und zumal der Oberstlkutenant SaNz, wiese» Alles zurück.' Vier Mal käme» Parlamentäre zu ihm, und zuletzt stellten sich als solche Dorregaray und Perula selber ei» mit dtr Gatti» de- OberstlieMenantS. „Franz ergib dich" sagte diese, „du bist verloren." Der Berlin, 30. Juli. Die „Prov.-Corr." befürwortet heute die Erhebung deS 2. September zu einem allgemeinen ErinnerunaStage an die Wiedergeburt deS Deutschen Reichs. Kaiser Wilhelm, sagt das Negierungöorgan, hat, so oft Wünsche in der angedeutetcn Richtung an ihn herantraten, fich stets dahin aus gesprochen, daß öS unstatthaft sei, durch unmittelbares Eingreifen von Setten der StaatSleitung den Gefühlen und Kundgebungen deS Volks die Bahn vor zuzeichnen. Der Monarch hat aber keinen Zweifel darüber gelassen, daß eS ihm zur Befriedigung gereichen würse, wenn das Andenken an die Großthaten deS letzten Krieges und an die Wiederauflichtung eines Deutschen Reiches aus freiem Antriebe vor. der Gesammtheit deS deutschen Volkes alljährlich gefeiert und wenn sür diese Feier der Tag deS 2. September gewählt würde. So möge denn die nationale Dankbarkeit de» 2. September dauernd zu einem Festtag für daS ganze deutsche Volk weihen! Die Dlrecüvn der Weimarischen Bank macht daS Publikum auf die in jüngster Zeit in Umlauf gesetzten Falflficate ihrer Banknoten » 10 Thlr. auf merksam, deren Unechtheit leicht an folgenden Merkmalen zu erkennen ist: In der Perlschrift auf der Vorderseite der falschen Scheine steht bei der Strafan drohung : „Berfältschung" statt „Verfälschung." Die Rummerzahlen ani linken ober» Rande der Rückseite find auf de» echten Noten sämmtlich gedruckt, auf de» falschen theilweise geschrieben, auch läuft die 6 auf der unechten Note in einen Punkt aus, in der echten nicht. Statt deS natürlichen Wasserzeichens der echten Roten zeigen die falschen ein durch äußern Druck vermittels Fettsubstanz nachgemachtcS Wasserzeichen. DaS augenfälligste Merkmal aber ist, daß die falschen Noten an allen vier Seiten beschnitten find, während die echten Noten auf den kurzen tseiten einen beim Schöpfen deS PopierS gewonnenen unbeschnitte nen Naturrand haben. Oesterreich. Wien, 30. Juli. Dit-Ankunft des Schahs von Persien in Penzing er folgte präcis 7 Uhr. Aus dem dortigen Bahnhofe erwartete der Kaiser nebst einer Ehrencompag nie den Schah. Tue Begrüßung des Schahs durch den Kaiser war einfach und herzlich. Der Kaiser war m Marschallsuniform, der Schah in schwarzer Tracht, Vrillantagrafft aus der Mütze, Brillantepaulcttes, Säbelgchängc aus Brillanten. Die Prinzen seines Gefolges befanden sich in einfacher Tracht. In Larcnburg wie in P nzing große Menschenmassen, die beide Majestäten mit lebhaften Zurufen begrüßten. In Larenburg warteten der Kronprinz sowie die E:zh»zöge Ludwig Victor, Albrecht und Rainer. Der Schah zog fich nach der Vorstellung bald Mück. Frankreich. Paris, 29. Juli. „General v. Manteuffel und Graf d'Hauffonville" betitelt der Franoais einen Artikel, der folgender Maßen lautet: „Im Augen blicke, wo tie deutschen Truppen Französisch Lothringen verlass-», hat der Gene ral Manteuffel, welcher den Oberbefehl über die deutsche» OccupationS-Truppen führte, eS für nothwendig erachtet, dem Maire von Näncy für die Hospitäler dreser Stadt die Summe von 20,000 Fr. zuzusenden. Man begreift leicht, welche verschiedene Gefühle dieses Anerbieten deS Generals v. Manteuffel bei dieser Gelegenheit erregen mußte. Einerseits war eS schwierig, die Armen einer so bedeutenden Freigebigkeit zu berauben; dann gab der General Manteuffel, während er fern Kommando in Nancy ausübte, häufig Zeichen der Achtung, welche ihm unsere braven lothringer Bevölkerungen einflöhen, und befleißigte sich bei der Ausführung seiner Pflichten einer bemerkenSwerthrn Mäßigung. Wie könnte man aber andererseits die Rolle, welche der General Manteuffel im letz ten Kriege gespielt, die Schlachte» von Pont-NoyelleS, Bapaume, di: Kämpfe an dem Toubs und im Jura, und unsere artnen Soldaten vergesse», welche vor Kälte starben und ohne Barmherzigkeit bis in die Schweiz hinein verfolgt wurden? Die Verlegenheit, sich so widersprechende Pflichte» zu erfüllen, «ar groß. DaS Dazwischrnkreten Hcrkn Graft» d'Hauffonville hät alle Schwierig keiten beseitigt; einem jener aus de» Herzen kommenden Gedanken Gehör gebend, richtete dec Präsident der Gesellschaft Ülr die Bcfchützüng der Elsaß-Loi-ringer <m den Maire von Nancy folgendes Schreiben: Herr Maire! Ich erfahre, daß der General v. Manteuffel, Kommandant der deutschen Truppen, welch- unsere Gegenden besetzt haben, die verbindliche Aufmerksamkeit hatte, vor der Räu»ung dem SeoeNiderätht voll Nancy die Summe von 20,000 Fr. anzublete», um de» Armen der Stadt zu Hülse zu kommen. Im Falle, daß die wegen der Interessen ihrer mittellosen Mitbürger besorgte Stadtverwaltung diese- Geschenk anzunehMt» für nöthig erachtet, be eile ich nuch, Ihnen mitzutheilen, daß die Schutzgesellschaft, deren Präsident ich zu sein die Ehre habe, fich glücklich schätz»« wird, sofort die nämliche Summe zu Ihrer Verfügung zu stelle», um sie de« Mitgliedern deS erwählten Gemein- deraths der' Stadt Metz mit der Bitte anjubtete», ste nach Md« StUvün- ke» an die unglücklichen Einwohner Vieser Stadt zu verthetle». Ich ergreife diese Gelegenheit «. s. ». Graf d'Haussonvtlle.