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— «i» (7791-98) iS freund- 12 g. 3 Uhr Tagesgeschichte Koz. / 500 111 122 81 15 Mobiliar« tm Land- dergl. ßß ««g ») onstruirt, »mer vor der Ge Auftreten dcr Ultramontancii, >'o grcß auch ihr- bisherigen Erfolge in Frankreich fein wögen: cS ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Je toller die Mode, desto kürzer währt sie, — die Erfahrung wird man auch diesmal machen. Mode aber und nichts weiter, ist eS, diese ganze fcömmlerische Wirthschaft; von einer Neubel.bung oder einem Aufschwung des religiösen Ge- fühlS kann dabei auch nicht entfernt die Rede sein; ei» Mummenschanz dauert aber nicht jahrelang. Bezeichnender in dieser Beziehung als alles Andere ist die Thatsache, daß die Regierung selber entschieden grgen den Verdacht deS Kle- rikaliSmuS protestirt. Ist dieser Protest freilich auch wenig begründet, so geht doch so viel daraus hervor, daß sie nach dieser Richtung hin weiß, was im Lande vorgeht, weiß, daß die große Mehrheit die Nation nicht mit den vom „UniverS" mit so frecher Offenheit vertretenen Grundsätzen übereinstimmt. So sehr aber diese Vroglie, Ernoul u. A. auch danach streben mögen, sich die kleri kale Partei zu Freunden zu halten, — das schön- VerlMniß ist schon darum schwerlich von Dauer, weil sUbst dieses Ministerium es nicht wagen darf, zur Verwirklichung dcr letzten Ziele deö UltramontaniSmuS, der Wiederaufrichtung der päpstlichen Tcrritonal-Herrschast seine Hand zu bieten. Ohne jegliche Swtze m dcr öffentlichen Meinung, im Gegentheil, in direk tem Gegensatz zu ihr, unterstützt nur von dec zw.'if.lhaften BundeSgenossenschafl dcS KleruS, vegetirt das in sich gespaltene Ministerium deS Provisoriums in den Tag hinein, solange, bis eS an seiner Unfähigkeit zu Grunde geht. Daß eS sein Dasein so lange fristen soll:«, um wider Willen, irgend einem per Prätendenten die Wege zum Thron zu ebnen, fürchten wir nicht, darum nicht, weil die Ultramontanen und Jesuiten ihr h uchlerischeö Werk zu schamlos und frech betreiben. Der Bogen aber, der zu sehr gespannt wird — bricht. in, Joharmgeor- lötzninÄrnstHtet. ca.Vä>«M«berd VN, mßeren, id vor hohem Stellung 1-97) Utes in k. S. Mm rigenten lb 8 Uhr. eitigkett 735-26) Messing, n Holz >on eberg. rin ist hat mbaren treten. ftigung -73- tätzlichrmMNuatzmeMm» wgü, T-vVSn* vreyev^b» 15-«qe - tionSaebühre^ di« tz^pa! tene Zeil« io Insecu»enan'iahne für !> au-" ende G Nummer bi» Borurtt»»» von Bormitta-- 10 Uhr an, sollen in dem Gasthofe zu Niederfchlema 300 Stück weiche Stämme von 21 b:S 33 CenNmeter Mittelstärke, „ 12 ,, 20 „ „ — „ „ „ „ 1" » „ zur Versteigerung an den Meistbietenden unter den vor der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen gelangen. Die zwei ersten Posten find in dem Forstorte „Hammerholz", die 2 letzten im Forstorte „Rittergutöwald aufbereitct Wer diese Hölzer vorher besehen will, wolle sich an Hemr Rathörevierförster Arnold in Oberfchlema wenden. Schrreebsrft, nm 17. Juli 1873. Der R a r h» Jähnichen, Stadtr. Fnttaa, d«Ms. Juli. 187,. KgckMt-sfmmd „ Iß ßß Iß DaS Königs. Gerichtsamt daseM. - . - . . Feßler , Der bisherige Bergarbeiter Ferdinand Moritz Theodor Zeißl-r auS Richerschlcina ist heute als Waldauffeher verpflichtet worben. Schneeberg, am 17. Juli 1878. D e R a t h. RutzhotzWuetiotl IvM. chen erhalten. erg. , Nach der Sestiideordnung vom 10. Jaguar 1835 fiüd Dienstboten der sHrrrfchaft und deren Vetttetem Treue, Ehrerbietung und Gehorsam schuldig «Nd im Fälle des Ungehorsams und der Widerspenstigkeit M« der Aufwiegelung deS Rebengesindes zu strafen. Angesicht« vielfacher Klagen der Dimsthetrsthasten werden die Dienstboten a» ,hre Pflicht hierdurch erinnert, und werden Zuwiderhandlungen mit Hast- flrafe bis zur Dauer von Sechs Wochen geahndet werden. Schneeberg, den 16. Juli 1873. Die gegenwärtige Regierung in Frankreich im Bunde mit den Ultramontaneu. Der 24. Mai war einer der verhängnißvollsten Wendepunkte im inncm staatlichen Lcben Frankreichs. Welches schwere Unheil die jetzige Regierung noch über das unglückliche Land bringen, oder wie lange die französische Nation diese Regierung, dieses Ministerium Broglie-Beule und diese mehr als erzreactionäre Nationalversammlung noch dulden werde, wer vermag das zu sagen? Nach dcr politischen Despotie eines Napoleon III. will eine sogenannte Nationalversammlung in ihrer Majorität mit dem heuchlerisch-bigotten Ministerium Broglie-Beu.'ö treulich Hand in Hand gehend das französische Volk der finstern Willkür- und BerdummunzShcrrschaft der Pfaffen und Jesuiten unterwerfen. Das ist das End ziel des verdammenSwerthcn Strebens der leitenden Männer zu Versailles, daö dcr Hauptzweck aller Jntriguen und Kabalen der mit einander verschwornen, und Doch stch gegenseitig tödtlich hassenden Fraktionen und der von ihnen bestellten Strohmänner einer Scheinregierung. Wohl wiffcnd, daß sie nichts weniger ver treten als den Geist und den Willen Frankreichs in seiner großen Mehrheit, suchen diese Heuchler und Intriganten dennoch thr Mandat zu einem „langen Parlamente" auSzudehnen. Wir deS ihnen gelingen? Unmöglich; aber auch: — möglich, denn hie frühere sprudelnde Kraft der französischen Nation scheint wirk lich von ihr gewichen, scheint versiegt und vertrocknet zu sein. Wäre dem nicht also, längst hätte sie der Schmach von Versailles ein Ende gemacht. Aber, fragt man vielleicht, haben denn Mac Mahon und seine Minister, haben die Abgeordneten der Majorität in der Nationalversammlung — „die Männer her Ordnung", wie sie sich so gern nennen — nicht die gcfammte klerikale und ultramontane Partei und die tm Geheimen mächtigen Jesuiten auf ihrer Seite und im Rücken, und ist die klerikale Partei augenblicklich nicht mächtiges, kühner und unternehmender denn je? Wohl wahr! Aber man über sehe ja nicht, daß hinter der so auffallend zur Schau getragenen Frömmigkeit, hinter dem religiösen Unfug der Raffen-Wallfahrten rc. nichts weiter steckt als eitel Hcuchelci und nur Heuchelei, Freilich ist aber auch unter dem so jämmer lich zusammengebrochenen Kaiserreich die französische^Nation auch in religiöser Beziehuna so systematisch verdorben worden, daß die Gefahr für de» Steg deS geistigen Verfinsterungssystems in Frankreich gegenwärtig vjrl größer erscheint, als in früheren Jahrzehnten. In der Thal läßt ja auch die Sprache der Ultra montanen an Entschiedenheit und Offenheit nichts mehr zu wünschen. „Die Revolution", schreibt „UniverS^ in einer seiM btzten Nummern, hat als ein Programm: die Prinzipien von 89 mit den Menschenrechten. Dieses Programm hat überall die Oberhand; die Grundsätze, die eS aufstellt, sind die der modernen Gesellschaft ; aber ste Gefellschäst ist auch Überall in Gefahr, von der Revolution verschlungen zu cherden. . . Die Presse, die Finanzwelt, der Handel, die Industrie, die Elsenbahken, die Verwaltungen, die Massen, die Regierungen selbst: alle find — revotuttonär^ass« find Agenten der Revolution; alle haben sich gegen die Gesellschaft verschworen (!)).. . ES ist ketn Heil «qhr außer bet der Kirche, Wsir unversöhnlichen Feindin, diesem verkörperten Gegensätze der Revolution. — Diese beiden Mächte, mäch tiger als die Armeen, die Massen, die Staaten, mächtiger als Alles, kämpfen jetzt mit einander auf Lehen und Tod. Pe« revolzmonären Programme von 89 setzt die Kirch« das kathol ischeProgräm« des Shllabus entgegen. . . . Leib an Lcib ringt die Kirche.mit der Revolution^ sie unteryimmt den Kampf, beseelt von vcr hohen Idee, aus ivelchemTHatm hervörgeben, sie ttifft das Uebel an der Wurzel. Warten wir nb, welche vo«^ beider den Sieg davonträgen wird." Eine abscheulichere, widerwärtigere SWtzei, wie dieses hat wohl kau« Deutschlands Berlin. Der plötzlich und ganz unbegründet eingetretene Widerwille ge gen die sonst so gern genommenen österreichischen Gulden fängt nicht nur an zu schwinden sondein an manchen Stellen sich in daö G gentheil umzukehren. So lust man an der Thür des in der Potsdamerstraße 11 befindlichen Porzellanla dens eine Bekanntmachung, in welcher die Besitz rin deS Geschäfts dem Publi kum ankündigt, daß sie keineswegs acsomien sei, der unsinnigen Speculation mit den österreichischen Gulden Unterstützung angedeihen zu lassen. Sie nehme deshalb nicht nur zu jeder Zeit düse Geldstücke zu ihrem vollen Werth an, fond rn berechne dieselben bei Einkäufen, d.ren Preis über einen Gulden betrage, mit 21 Sgr. Ueber Bismarck flatt-rn fortwährend SersaiioNScnten in der Luft h rum. Es wird ihm hartnäckig in die Schuhe geschoben: er wolle partout regierender Fürst in Deutschland werden. Zuerst habe er das Herzögthum Lauenburg auf'S Korn genommen und ihm mit klüger Berechnung die ergenthümliche Sonderstel lung Legcben, für die gar kein begreiflicher Grund w Dann habe er nach dem Tode deS jetzigen Herzogs von Brau'nfchweig sich den dortigen HerzogS- mantel um die Schultern knüpfen wollen. ' Gegen dies« neue Vetterfchaft aber hätten^stch mißmuthig alle regierendes Mstenhäupter Deutschlands erklärt. Nun trachte Bismarck darnach, Herzog von Elsaß-Lothringm'zu werden. Preuß» sei eS- nicht einverleibt, einem anderen Fürstenhause habe man eS nicht geben wollen. Republik dürfe «s nicht werden, und die Regierung durch BundcSftith und Reichstag Habe ihre großen' Cchattcnscit n. Bismarck aber fei ganz der Mann, mit den dortigen Schwierigkeiten fertig zu werden. Wir glauben eS grrN/^baß eS keinen bessern Grcnzwächter gegen Frankreich geben würde, als den Htto Bismarck, Herzog von Elsaß-Lothringen; aber ob der Mann, per setzt w Vgrzin däinit defchästiat ist, den E.trqg seiner Rittergüter durch eine intensiv»« Ändwirthschast zu heben, dkescN yochfliegLnden Planen ernstlich nach- bängt, dazu möchten wir denn doch ein Fragezeichen machen, das sich wegen zw-i.