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für die Grünhainer Chaussee. —ei Tagesgefchichte. SS -k 3. S. 3. f, I., 2. und I., 2. und 1., 2. und I. und 2. 1. und 2. Deutschland. Die österreichische Gulden-Krists veranlaßte de» Consum-Verein „König stadt", zum 3. d. nach der Landsbergerstraße 32 eine Versammlung einzuberufen und zu dieser insbesondere die Vereins-Lieferanten einzuladen. Nachdem die Letzteren sich theilS sür, theilS gegen die Annahme der Gulden ausgesprochen, schloffen sie sich nachstehender Resolution an: „In Erwägung, daß drei öster reichische Gulden genau dasselbe Gewicht wie zwei preußische Thaler haben, in fernerer Erwägung, daß die Gulden-Calamität nur von kurzer Dauer sei» kann, erklären die anwesenden Lieferanten deö Consum-Vereins „Königstadt", österreichische Gulden zu vollem Course anzunehmen." Weimar, 5. Juli. Der Nachteilzug von Berlin nach Frankfurt ist in der Nähe von Frötlstedt entgleist. Dem Vernehmen nach find 1 Bremser und 1 Passagier getödtet und einige Andere verwundet worden. Frankreich. Ueber die Neubefestiguna von Paris schreibt man der Allgemeinen Militär- Zeitung: „Wie man hört, streiten stch gegenwärtig zwei neue Pläne um die Ehre der Annahme; der eine von General Frossard, der andere von General de Riviere entworfen. Der erstere soll von dem früheren, der letztere von dem je tzigen Präsidenten der National-Bersammlung warm befürwortet werden. Beide Pläne sind hauptsächlich auf die Verstärkung der Süd- bezw. Südwestfront von Paris gerichtet; nach General Frossard'S Plan sollen die Forts des linken SeineuferS so weit vorg-schoben werden, daß die Stadt von dieser Seite gegen ein Bombardement geschützt sei, wobei jedoch die Forts immerhin nicht mehr als 8 bis 10 Kilometer von der Enceinte entfernt sein sollen. General de Riviere schlägt dagegen vor, die Forts noch viel weiter hinauszurücken; er will dem VertheidigungSgürtel einm solchen Umpfang geben, daß nicht nur eine Beschie ßung ganz unmöglich, sondern auch selbst die Cernirung sehr erschwert wird. Aus Lyon wird berichtet, daß dort jetzt die Civilbegräbniffe so zahlreich werden, daß eS häufig nicht möglich ist, sie alle des Morgens um 6 Uhr auS- zuführe», ein Theil der Leichen muß in Folge dessen dann 24 Stunden zurück- gehalten werden. Gegen die Verordnung des Präfecten, die bestimmt, daß nur 300 Personen einer Leiche folgen dürfen, wird zwar nicht gehandelt. ES finde» stch aber gewöhnlich drei, oft vier und fünf, zuweilen sogar sechs Leichmzüge ein, und da jeder von 300 Leidtragenden begleitet ist, so finden die Demonstra- Bormittags 10 Uhr, im Gasthofe zum deutschen Haus in Lößnitz für die 4. Abtheilung der Annaberg-Schneeberger, „ „ 1., 2. Und 3. Abtheilung der Aue-Lößnitz-Stollberger und „ ,. Zwickau-Zwönitzer Chaussee. Königliche Arntshauptmannschaft Zwickau und Königliches Forstrentamt Schwarzenberg, l am 4. Juli 1873. von Hausen, in dessen Auftrage und für stch: I. Brückner. B-MM im Bade zu Raschau Abtheilung der Raschau-RitterSgrüner, Annaberg-Schneeberger, Schwarzenberg-Johanngeorgenstädter, Eibenstocker und Brüssel hat die erste. Kammer in einer ihrer letzten Sitzungen dm außerge- wöhalichcn Credit von 20 Millionen Franken zum Bau und zurMöblirung von Schulhäusern bewilligt. Im deutschen Reiche war von den fünf Milliarden freilich kein Groschen für Schulhäuser oder Universitäten übrig. Während bei uns in Deutschland der Culturkampf auf Unterordnung der Kirch- unter den Staat, also auf noch engere Verbindung von Kirche und Staat hinausläuft, scheint man in Ungarn gesonnen, den einzig richtigen Weg einzuschlagen und zur Tren nung der Kirch: vom Staate zu schreiten. Im ungarischen Abgeordnetenhaufe stellt: .am 28. Juni der CultuS-Minister Trefort den Antrag, einen Ausschuß zu ernennen, welcher Vorschläge über die Regelung deS Verhältnisses von Kirche und Staat machen solle. Sofort erhob stch Deak, der Führer der Majorität, und entwickelt- das Programm derselben in kirchlich-politischen Angelegenheiten. Dasselbe verlangt Aneignung deS amerikanischen Systems hinsichtlich des StaateS und der Kirch', und als natürliche Consequenz hievon die Trennung der staat lichen Fundationcn von den kirchlichen, die obligatorische Cioilehe und die Nicht- b-vormundung in der Organisation der kirchlichen Autonomie. Die künftige Föderativverfaffung (BundeSstaatSVerfassung) von Spanien, wie Castelar sie sich auSgedacht hat und wie sie oh,ne Zw-ifel von den konsti- tuircnvcn Kort.ö angenommen wird, wird iw Wesentlichen,folgende Bestimmungen haben: Madrid wird zur Hauptstadt der Föderativrepublik erklärt und gehört a!S sosche keinem Staate an, vielmehr wird ste mit einem Umkreis von 10 Kilo metern und den 8 Dörfern, welche innerhalb desselben liegen, für neutrale Zone erklärt. Dte Hauptstadt des StnateS Neucastilien wird Toledo sein. Di-an deren 12 Staaten sind: Altcastilien mit der Hauptstadt Burgos, Galicien und Asturien mit der Hauptstadt Pontevedra, Estremadura mit. der Hauptstadt Trujillo, Ni-derandalusten mit der Hauptstadt LereS, Oberandqlusten mit der Hauptstadt Granada, Valencia und Murcia mit der Hauptstadt Alicante, Ca- wlondm mit der Hauptstadt Barcelona, Aragon mit der Hauptstadt Easpe, die Baskischen Provinzen und Navarra mit der Hauptstadt Vittoria, die Balearen mit b.r Hauptstadt Palma, die Canarischm Inseln mit der Hauptstadt Santa Cruz, die Insel Puerto-Rico mit der Hauptstadt San Juan. Wahrscheinlich wird die neue Verfassung zwei Kammern einführcn, den Senat und den Kongreß. I ne. wäre die V.rtrelunq der Staaten und würde aus 52 Mitgliedern, 4 von j.dem Staate b-stehm. Der Kongreß wäre die V rtretung des spanischen Volkes und würde 406 Abgeordnete zählen. Außerdem hätte jeder Staat seinen eigenen Kongreß, bestehend auS 100 Mitgliedern. Auf dem Papier nimmt sich die Sache allerdings recht gut aus, aber wenn das arme, sich selbst zerfleischende Spanien nur erst soweit wäre, daß diese Verfassung in Kraft treten kann. Nußicmd hat die Hauptstadt Khiwa wirklich eingenommen. Mit der Eroberung Khiwa's hat nun daS riesige Rußland den letzten unabhängigen Staat in Mittelasien vernichtet und die südliche Grenze Rußlands ist damit dem englisch-indischen Reiche um einige hundert Meilen näher gerückt. Was wird nun England dazu sagen? Rührt sich England nicht zeitig, so ist nach wenig Jahren cin Zusammenstoß Rußlands und Englands in Indien ganz unvermeidlich. Die stille Zeit, die todte Zeit, oder mit den frommen Herren Franzosen zu sprechen: die sai««» mort« — von den Zeitungsschreibern gewöhnlich „Gurken zeit" genannt — ist nun in der lieben Politik wirser angebrochen. , Zeder, der cö von den Lenkern und Leitern der hohen Politik irgend möglich kann, ! eilt in die Bäser, in die Sommerfrischen oder auf dir Landschlösser, um d-S LeibeS und der Gesundheit zu pflegen, und sich von den Strapazen und Müh- seligf-iten deS Regierens zu erheben. AuS dem deutschen Reiche ist in Bezug auf die stille Zit zu be merken, daß am 3. Juli abends der Kaiser nach Bad Emö abg-reift ist, Fürst BiSmarck bereits auf seinem Gute V rrzin weilt und die Mehrzahl der preußischen StaatSminister außerhalb Berlins weilen; StaatSministerialsitzungen sollen in Berlin in de» nächsten Wochen nur ausnahmsweise abgehalten werden, und auch ! die Verwaltungsmaschine des prcußischen'StaatSwescnS wird sich in den nächsten Wochen wohl etwas langsamer bewegen, da fast alle höheren Beamten theils brreitS auf Urlaub sind, oder doch bald einen solchen antreten werden. So be finden sich auch mehre der Minister in Bayern, Würtemberg ec. ec. auf Urlaub'. Da nun auch die Abgeordneten deS Reichstages schon in der vorvorgen Woche ihre längst schnlichst erwartete Heimkehr vollziehen konnten, so wird also sür Lie nächsten Wochen im deutschen Reiche in derThat eine stille Zeit herrschen. — Die große Verstimmung — Andere nennen eS Uneinigkeit — im preußischen Ministerium ist nunmehr öffentliches Geheimniß. BiSmarck wll entschieden mit i feinen H. H. Ministercollegen zürnen und soll durchaus als Minister deS Aeußern zurücktreten wollen, so daß also seinem jetzigen Urlaub später ein völliger Rück- ! »tritt aus dem preußischen Ministerium folgen würde. Da der gegenwärtig-i Ministerpräsident v. Roon sich auch auf Urlaub befindet, so hat augenblicklich i Graf Eulenburg das Präsidium deS preußischen Ministerium.' inne, und Graf ! Eulenburg und Fürst BiSmarck sollen schon seit Monaten, ja noch länger, auf sehr gespanntem Fuß- lcbcn, weil Graf Euknbu-g mehre Schritte Bismarcks Men die Nltramontanen nicht gebilligt habe. N uerdingS versichern wieder mchre Z-itungen, General Manteuffel (gcgenwärt'g noch in Frankreich,) würd: doch noch als Minister-Präsident in Preußen eintreten. Sollte das wirklich geschehen, dann wäre aber der Rücktritt Bismarcks ganz sicher, denn Bismarck und Man- teuff l waren seit lange zwei Gegensätze, wie Feuer und Wasser. W-Shalb Fürst BiSmarck mit einem Male so gar bitter gestimmt ist und aus dem Mini sterium scheiden will, darüber berichtet die „Rhein. Zeit.": Der Reichskanzler gcrieth in Sachen deS vielgenannten Wagener mit den übrigen Ministern sehr Heftig zusammen. Fürst BiSmarck hatte nämlich nicht übel Lust, Wagener nicht - -stürzen zu lassen, sondern ihn in seiner Stellung zu halten, stieß dabei aber auf den. energischesten Widerstand Roon's und der übrigen Minister. Wagener ; werde, so berichtet das genannte Blatt weiter, unzweifelhaft seine Entlassung erhalten, die Möglichkeit sei aber nicht ausgeschlossen, daß er seine Stellung im preußischen Ministerium mit einem Posten in der Verwaltung deS deutschen Reiches vertauscht. Die Geflissentlichkett, mit welcher die Special-Untersuchungs- Eommisston in ihrem Berichte an den König jeder Erörterung über Persönlich keiten auS dem Wege gegangen ist, läßt allerdings die Schlußfolgerung des rheinischen Blattes nicht gar so unmotivirt erscheinen. Und da auch LaSker, der ja bekanntlich der öffentliche Ankläger Wagener'S war, ganz beharrlich über den Gang der Untersuchung — schweigt, so ist fast mit einiger Gewißheit anzu- mehmen, daß diese Wagener-Affaire, die vor Monaten so gewaltiges Aufsehen machte, schließlich doch. . . . in Sand verläuft, und daß sonach in Erfüllung gehen würde, was Scharfblickende gleich anfangs voraussagten., Welt bleibt Welt! — Dte Widerhaarigkeit der preuß. Bischöfe gegen die Anordnungen der Regierung dauert fort und werden ste sür ihren beharrlichen Widerstand von Rom aus Lurch den heiligen Vater höchlich belobt. Wie dieser Conflict, der sich in jeder Woche ernster gestaltet, noch enden wird, ist noch nicht abzusehen, zumal jetzt in Frankreich der starre UltramontaniSmuS und JesuitiSmuS so mächtiges Ober wasser erhalten hat. In Frankreich geht eS unter dem Regiments Mac Mahon'S mit Riesen schritten — rückwärts. DaS Ueberwuchern deS UltramontaniSmuS wird im Lande und selbst in Deutschland mit wachsender Aufregung beobachtet. Die i.Jndependance belge" bringt an hervorragender Stelle einen geharnischte» Artikel über das Pariser Weihwedelregiment, dessen Gefahrm für das liberale Europa sie schildert. Eine Römerfahrt zur Wiederaufrichtung der weltlichen Herrschaft ist aller dings eine Unmöglichkeit; dagegen wird dem UltramontaniSmuS im Innern Frank reichs ei» Spielraum gewährt, welcher jenen Kreuzzug einstweilen völlig entbehrlich macht. Der Vatikan ist der jetzigen französischen Regierung eine Tribüne und der Papst der größte Redner der Partei, welche Frankreich zum Erecutor der Kirche Lcrabwürdigen will. Der Artikel schließt mit den bittern und schneidenden Worten: Wohl, Frankreich ist frei und ist H rr im eigenen Hause, und wenn eS Gefallen daran findet, noch lange eine Reglerung zu halten, welche aus dem schönen Lande nur ein großes Capuzmerkloster machen will, so ist daS seine Sache; seine Re- .gierung aber wird stch dann mit dieser Allianz begnügen, denn heute bereits kommt eS keiner Macht mehr bei, stch mit dem jetzigen Regiment in Versailles «inzulaffen. I» Belgien hat man für bessere Bauten als zu denen von Kaserne», Lie im deutschen Reiche noch immer nicht in genügender Anzahl angeblich vor- Händen sein sollen, heidenmässig viel Geld, um mit Manteuffel zu reden. 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