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Mittwoch, den 4. Juni Wildenfels und Zwönitz. er. »sthofe Im Rathhause zu Zwönitz sollen T 8 l. rkchor. TaLtzsSgeschichte lt« ja». »Schwär- »len Music» KS23-24) (1-2) lue. immer wieder —Frankreich war in der verflossenen bei den Cabineten Europa'-, in den politischen Blättern allen geselligen Kreisen. Der Sturz des alten ThicrS Marschalls Mac Mahon zum Präsidenten, oder mit Frankreich und Woche das Hauplthema «Ler Farben, so wie in tS Aufführung, »n Aue, uns (1 S) l, sowie an ilAüt. Königliches Gerichtsamt daselbst. Kretzschmar. von Vormittags 9 Uhr an, verschiedene MeubleS, Hauö- und WirthschaftSgeräthe, Kleider und andere Gegenstände, gegen sofortige Baarzahlung localgerichtlich versteigert werden, was mit dem Bemerken hiermit bekannt gemacht wird, daß den im hiesigen Amthause und im Rathhause zu Zwönitz aushängenden Anschlägen je ein Verzeichniß der zur Versteigerung gelangenden Gegenstände angefügt ist. Grünhain, am 27. Mai 1873. Bekanntmachung Die neuerer Zeit so häufig vorgekommenen, durch Verwahrlosung des Feuers verursachten Waldbrande geben Veranlassung, mit hierzu elngeholter Genehmigung des Königlichen Finanzministeriums, das Publikum andurch wiederholt vor unvorsichtigem und unbefugtem Gebühren mit Feuer in den Waldungen «>ch auf den angrenzenden Wegen und Flächen ernstlich zu verwarnen und auf die einschlägenven Bestimmungen dek Strafgesetzbuches, wodurch das unbefugte AnMdcn von Feuer in Wäldern oder Haiden n it Geldstrafe bis zu zwanzig Thalern oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen, die aus Fahrlässig keit herbeiaeführte Jnbrandsteckung eines Waldes aber mit Geldstrafe bis zu dreihundert Thalern oder mit Gcfängniß bis zu eine« Jahre be droht ist, sowie auf die noch immer in Kraft bestehende Vorschrift in Cap. 3 8 20 der Dorffeuerordnung vom 18. Februar 1775 hinzuweisen, wonach beim Ausbruche eines Waldbrandeö die Bewohner der nächsten Ortschaften verbunden sind, sofort und ohne Aufgebot mit A rten, Hacken oder Schaufeln nach der Brandstelle zu eilen und nach Anleitung der Forstbeamten durch Fällung von Bäumen, Ziehung von Gräben und auf jeve sonst zweckmäßige Weise zur Beschrän kung des Feuers behülflich zu sein, bei Versäumung oder Verweigerung dieser Pflicht aber Geldbuße bis zu fünfzig Thalern oder verhältnißmäßige Haft strafe zu gewärtigen haben. Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, am 26. Mai 1873. Die Königliche Oberforstmeistcrei und die Königlichen Gerichtsümtcr daselbst von Götz. In Stellv.: Colditz, Assessor. Kühn. - Schubert, Aff. Deutschland. Berlin, 31. Mai. Der Schah von Persien ttaföj Uhr auf de« Pots damer Bahnhöfe ein, wo eine Ehrencompagnie aufgcstillr war. Der Kaiser be grüßte denselben mit Händedruck, stellte ihm de« Kronprinzen und die Prinzen des Königshauses vor. Der Einzug erfolgte programmmäßig unter Cavallerie- -itd die Erhebung deS andern Worten: der Staatsstreich der vereinigten Legitimisten, Orleanistcn und Bonapartisten kam der Welt zu urplötzlich uns zu überraschend. Freilich war, wie nunmehr ganz klar vorliegt, die ganze Sache längst von der Rechten —- den Monarchisten — in der größten Stille eingefädelt, vorbereitet und ge plant, und man begreift nicht wohl, wie Thiers — der alte Erzpfiffikus — von dem Plane keinen Wind bekommen hatte. Oder hat ThierS dem Winde, der ihm den Plan zugcflüstert, keinen Glauben geschenkt und hat sich für unent behrlich und unersetzlich gehalten, oder hat er, von dem Plane unterrichtet, in der Stille seines Herzens gedacht: „Mag die verbissenste und rücksichtsloseste Oppositionspartei, der das Wohl deö Vaterlandes nichts, ihr eigener persön licher Vortheil aber alles gilt, mag diese Partei thun, was sie nicht lassen kann, ich habe zwei Jahre hindurch genug getragen, genug geduldet und gelitten; ich bin vollständig müde, noch länger eine Gewalt auszuüben, die mir fast jeden Tag meines Lebens verbittert. Mag es nun die Oppositionspartei selbst einmal versuchen; mag Frankreich erfahren, welches Glück ihr durch das Regi ment der Rechten erblüht." Sei eS nun so oder so, mag ThierS um den Plan gewußt oder nicht ge wußt haben, es steht doch so viel fest: durch ThierS Sturz und durch die Er hebung Mac MahonS zum Präsidenten ist das französische Staatöschiff aus dem republikanischen in das monarchische Fahrwasser gerathen. Nun ist aber der nunmehrige Präsident Mac Mahon eifriger Anhäger und Verehrer deS gestürzten Kaiserreichs, ist ein Engvertrauter der stolzen und bigotten Eugenie, mithin ist fast mit Gewißheit anzunehmen, daß er vorzugsweise zu Gunsten „Lulu'S" wirken und schaffen wird. Wie werden aber solches Wirken und Schaffen die Legitimisten und Orleanistcn ausnehmen? Wird also nicht sehr bald ein tiefe: Riß die jetzt cngverbundencn Legitimisten, Orleanistcn und Bonapartiften scheiden? Wird nicht bald gegenseitiger bitterer Groll da herrschen, wo, um ThierS zu stürzen, völlige Einigkeit herrschte? Wird demnach das monarchische Fahrwasser auch genug Tragfähigkeit besitzen, um glücklich im monarchischen Hafen "landen zu können? Eine wichtige Frage, die zur Stunde niemand beantworten kann. Der Sieg der Rechten am 24. Mai ist aber auch sicher und gewiß ein entschiedener Sieg deS Papstes, der Ultramonlanen und der Jesuttenpartei. Mac Mahon soll selbst ein Nltramontane vom reinsten Wasser sein und seine Frau Gemahlin erst recht, denn erst vor wenigen Monaten hat sie, die nunmehrige Frau Präsidentin, eine Prozession von fast hunderttausend Theilnehmern nach LourdeS geführt, um die Hülfe der heiligen Jungfrau für Frankreich und ... . den heiligen Vater zu erbitten. Die große und starke Partei der Ultra- montanen in Frankreich soll deshalb auch ganz stillvergnügt auf den Sieg der Rechten blicken. Welche Folgen aber der Sieg der Rechten nach sich ziehen dürfte, wenn eS ihr gelingen sollte, längere Zeit am Ruder zu bleiben und mit den Ultramontanen Hand in Hand zu gehen, wer vermöchte das zu ermessen? Deutschland hat sich endlich ermannt und hat die Jesuiten Und die mit ihnen verwandten Orden ausgetrieben; Frankreich aber wird ihnen jetzt wieder ein recht gemächliches Daheim bereiten Welch« Fäden werden dann die Herren Jesuiten und Consorten in Frankreich spinnen? WaS aber diese säubern Herren hoffen und zu erreichen streben, daraus mache» ste schon hatte, nachdem die Rechte in Frankreich ast fett 10 Tagen am Ruder fitzt, gar kein Hebt. Hier ein laut sprechender Beweis. DaS crzultramontane Blatt: „Das Vaterland", das in München erscheint, schließt nämlich in einer seiner neusten Nrn. einen Artikel, ter einen heißblütige» Glückwunsch für den Sieg der Rechten in Versailles ent- :n2.d.M. 4 Uhr an, dtel, wozu mring. m 2. Feier- üonatS,von in enau. vs-He- mmen und hält, mir solgenvcn „sehr christlich unv versöhnlich" klingenden Prophezeiungen: „Wir werden nun bald die Kanonen sprechen hören. Die inö Herz getroffene Partei der Revolution wird alsbald in Frankreich sich erheben wollen, um de finitiv nicdergeworfcn zu werden und dem legitimen Königthum Platz zu machen. In Italien wird sie jenen traurigen Victor Emanuel hinwegfegen, um dann von Frankreich gebändigt und aufs Haupt geschlagen zu werden und einer muen Ordnung die Bahn frei zu machen. Die Revolution wird sich nicht auf Frank reich und Italien allein beschränken. Die Pforten der Hölle werden sich überall öffnen, aber den Fels, der da ist die ka-holische Kirche, werden sie nicht über wältigen Wir stehen am Vorabend großer gewalriger Ereignisse, am Ufer eines MecreS von Thränen und Blut. Aber jenseits erwartet uns ein Eiland deS Friedens, der Triumph der Kirche und Gerechtigkeit!" Also in „Thränen und Blut" wollen ste waden, diese „erzchristlichcn und erzfrommcn" Ultramontanen, das sind jetzt ihre Ziele. Toch cS wird ihnen nicht gelingen! Die jetzt in Frankreich geschlagene Partei, die sich jetzt bei diesem Staatsstreich so ruhig und gesetzlich bewtcö, wird sicher auch sür die Folge so klug sei, und wird den Ultramonlanen und Erzreaktionären den Gefallen nicht thun, und wird eine Revolution herau» eHwören. Sie wird ganz einfach auf die Uneinigkeit der für jetzt Hand in Hand . ehenden Parteien warten, dann wird ste ihr Ge wicht in der Nationalversammlung wieder in die Wagschale werfe», und so wird sie auf gesetzlichem Boden jedenfalls den Sieg wieder auf ihre Seite lenke». Im deutschen Reiche zählt jetzt wohl die Mehrzahl unserer ReichStagS- abgcordncten zu den — Unzufriedenen. Und weshalb? Weil der Reichstag gar nicht enden will und die Reichöboten also Woche für Woche für ihr gutes und schweres Geld im theuern Berlin verweilen yiüssen. ES fanvm Be- rachüngen statt, ob jetzt zu Pfingsten der Reichstag nicht bis zum Herbst zu vcrlagen sei, allein aus verschiedenen Gründen sand man eine Vertagung sür bedenklich. Man wird also forltagc» indem man meint, bis zum 24. Juni alle noch vorliegenden BerathungSgegenftände bewältigen zu können, zumal die Reichsregierung ein Einsehen gehabt und für jetzt das ReichSmilitärgesetz zurück gezogen hat. — Die Opfer die das deutsche Reich fordert, werden den deutschen Kleinstaaten trotz deS heidenmäßig vielen Gelbes, daS wir erobert haben, gerade in materieller Beziehung immer sühlbahrer. Besonders die Matrikularbeiträge lasten schwer auf ihnen, wie man aus manchem Schmerzensschrei in der Presse erfthen kann. Wahrscheinlich um ihnen einen kleinen Trost zu bringen, will die Voßische Zeitung wissen, daß aus Anlaß der in jüngster Zeit erhobenen Klagen einer Reih- von Kleinstaaten, namentlich der thüringischen, über die i finanziellen Opfer, welche ihnen die Verfassung deS deutschen Reiches auferlegt, di- Reichöregierung jetzt ernstlich gewillt sei, baldmöglichst die Matrikular umlagen abzuschaffen und durch RetckSsteuern zu ersetzen. — AuS Schles wig meldeten in der verflossenen Woche die Zeitungen: Die Aushebungen zum Militär sind jetzt wohl überall beendet und haben ein noch schlechteres Resultat geliefert, als im vorigen Jahre. Wird nicht durch Beseitigung der dreijährigen Dienstzeit der Auswanderung bald Einhalt gethan, dann wird man auch daS weibliche Geschlecht für wehrpflichiig erklären und Amazonenregimenter bilden müssen. Beispielsweise werde angeführt, daß auf den Westseeinfeln Sylt und Föhr mit zusammen 8—9000 Einwohner sich zwei Individuen stellte», die noch dazu dtenstuntauglich waren. In Spanten dauert die Paukerei mit den Karlistenbande» fort. Au- Italien wird gemeldet, daß sich der Papst von seiner Krankheit so zicmlich wieder erholt habe. Er hat die Kaiserin von Rußland empfangen. ««ttdeatt der 1L6 achttzamt-r Ao» daunaeeroen^a^, »chnee- SM.SLN',-zenver«u.jSow densttt «noderGtadtrSthe Aue,'Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Iohanngeor- 1873. Ersan»». täglich«« AuSnahmrMvw 5 w' — Vrew vierten-Ur- Uch IL Rgr. — Inin- tionSgebühre« die gespal tene Zeile 1» Pfennige.- ^nlera.enannahne für Ke am Abknde erscheinend» G Nummer bis Vormittag 11 Uhr. seierrage »er Bock. ^§67. lögezeichneke -.Stck.kPf. NASN. Nachmittags nladet -chneeberg. d.M., von an, wozu rchneeberg. Nachmittags einladet -chneeberg. achm. 4Uhr Schneeberg. Sa«, bige. iachmittagS lladet chlema. on Nacho«, iladet »erschlema. Nachmittag Karlsbader adet