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4S1 7^ gicrung, blinde Parleianhänger, in die Kammer zu bringen. Schließlich wird i resp. 4 Thlr. 22 Ngr. 5 Pf. an die gedachte Firma, trug sie in das Un versichert, daß in der Politik der sächsischen Regierung, wie solche auf dem letzten j nahmcbnch ein und brachte sie zur Absenvung, zahlte jedoch nur 4 Thlr. 22 (5906-7) Herzlichsten Dank. ' Dank Wien« »avtuotm 1 GrüdM 1» Ngr. — VI Freunden für den reichen Blumenschmuck, sowie Allen, welche ihn zu seiner letzten Ruhestätte begleitet haben. Der Herr behüte Alle vor ähnlichen SchicksalSschlügm. Bernsbach, den 22. Mai 1873. Die trauernden Eltern und Geschwister. Zurückgekehrt vom Grabe unsres einzigen, 19 Iahe 4 Monate alten Sohnes Ernst Ullmann gerettet wurde. , / Eibenstock, am 28 Mai. In dem Armcnhause zu Carlöfeld ist am 25, Mai in den NachmittagSstunden der 78 Jahre alte Hammerschmied August Mar tin Reichenbächer die Treppe hmintcrgcsiürzt, hat sich dabei so beschädigt, dass er nach einigen Minuten darauf verstorben ist. Derselbe hinterläßt eine Fralt und 5 Kinder, welcke sämmtlich verheirath.'t sind. Bei der erfolgten gerichtliche* Aufhebung ist der Verdacht der Urheberschaft auf dessen Schwiegersohn, de« Armenhauöaufseher Friedrich Hermann Hildebrandt daselbst gefallen und e- ist derselbe wegen dieses Verdachts verhaftet und cingeliefert worden. Retheschank in Schneeberg. vraunbter schämt r Herr Schuhmachermstr. Müll« in der Frauengaffe undSchuhmacherSwittwe Rock stroh im Anhang. Weißbier fchän» Zimmermstr. Denkert in der HoSpitalgasse. Lagerbier fchänktr Herr Schankwirth Hüttel. L Lourddor s Thlr. 1Ü R-r. St Vt« EatalonienS erlassen, worin eine MassenauShebunz aller Bürger im Alter von 14 (?) bis 60 Jahren angeordnet wird. Die waffenfähigen Einwohner jedes OrtS haben die Freiwilligen der Rationalmiliz in ihren Operationen zu unter stützen. Alcalden, welche der Aufforderung nicht Nachkommen, werden mit einer Geldstrafe von 1000 —2000 Duroö belegt. Die Gaceta Populär entlehnt einer carltstischen Quelle die Angabe, daß zwölf junge Leute der vornehmsten legitimistischen Familien Frankreichs vollkommen be- waffnet und prächtig beritten, nach Spanten übergetreten seien, um in der car- listischen Armee zu dienen. In Barcelona ist man eifrig mit der Bildung des Landsturms beschäftigt. Fabrikanten und sonstige Gewerbtreibende erklären sich bereit, auf ihre Kosten sich selbst und ihre Arbeiter auSzurüsten und selbst den Sold zu zahlen. Der republikanische Cirkel hat eimen Landsturm-Ausschuß eingesetzt und stellt selbst ein ganzes Bataillon. Italien. Nom, 23. Mai. Ueber die Krankheit des Papstes sagt ein Londoner medicinischsS Fachdlait, „Lancet" daß sie viel ernster sei, als man amtlich ein räumen möchte. Erschöpfung deS Gehirns und Rückenmarks, daS Ergebniß ei ner lebenslänglichen Anlage zu fallsuchtähnliche» Anfällen, tritt zu Tage, wäh rend andererseits die ParorySmen des Hustens, welche von Bronchitis herrühren, an und für sich schon hinrcichen, die Eongestionen herbeizuführen, welche die oben erwähnten Anfälle nach sich ziehen. Auch sonst zeigen sich bedenkliche Symptome, und die ärztliche Prognose würde in der That selbst dann eine sehr ernste sein, wenn Se. Heiligkeit nicht ein vielgeprüfter 80jähriger Greis wäre. Rom, 26. Mai. fDie Deputirten-Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung Vie noch übrigen Artikel des Klostergesetzes angenommen. — Die Chefs der hiesigen Sibtheilung der Internationale sind verhaftet worden nnd sollen wichtige Aktenstücke bei ihnen vorgesimden und mit Beschlag belegt sein. Unter den Verhafteten befindet sich kem Römer. Florenz, 27. Mai. Bei der Audienz des Französischen Gesandten beim Päpstlichen Stuhle, Grafen Courcellcö, welcher die amtliche Mittheilung über Vie Veränderung seines Gouvernements machte, äußerte sich der Papst wie das „Giornale di Firenze" erfährt, in anerkennendster Weise über Thiers und Re- musat. Er habe stelS sür Frankreich gebetet und we.de jetzt mir größerem Ver trauen als jemals seine Gebete fortsetzen, daß Gott seine Segnungen ausgieße alber die den wahren christlichen Grundsätzen so sehr ergebene Nationalversamm lung und über das neue Staatsoberhaupt, daß alle Bürgschaften sür die Auf rechterhaltung der von allen Seiten bedrohten Ordnung Gerechtigkeit und Civi- lisation darblete. Königreich Lachsen. Dresden, 27. Mai. Taö heute Abend erschienene „DreSdn. Journ." Widerlegt in einem sehr ausführlichen Artikel die von der liberalen Presse er hobene Beschuldigung, daß in der politischen Haltung der sächsischen Regierung eine Acnderung eingetreten sei. Die Angriffe gegen die Regierung werden Punkt für Punkt erörtert und als auf Unwahrheiten beruhend nachgewiesen. So sei cS z. B. gar nicht wahr, daß General v. Lwnhardi katholisch geworden, der v. Z-Hmensche Fall eine reine Personalfrage geblieben, eine allgemeine Verordnung NeS Minister an die Amtsblätter sei nicht ergangen, nur bezüglich dreier Amts blätter seien die betr. Behörden auf deren tendenziöse, die Regierung herabwür- vigenden Angriffe aufmerksam gemacht worden. Auch die Behauptung, daß die sächsische Regierung in eine antipodische Strömung gegen das Deutsche Reich und dessen Entwickelung gerathen, sei nichts als eure tendenziöse Erfindung; cS eristire kein principiellcr Gegensatz zwischen der sächsischen und der RUchsregie- rung, auch in der Papiergeldfrage nicht, nur sei in letzterer unsere Regierung bemüht, eine Vermehrung der direkten Steuern von circa jährlich 400,000 Thlrn. von den sächsischen Steuerpflichtigen abzuwendcn, in welcher Bemühung sicherlich keine RcichSfeindlichkeit zu finsen sei. DaS ganze Gebühren der oppositionell.» Partei sei nur ein großes Wahlmanöver, um all- entschiedenen Feinde der Rc- Ngr. 5 Pf. und des Porto in tue Poflcasse ein und half sich behufs Bllait- ciruna der fehlenden 50 Thlr. wieder durch Anfertigung und Absendung von drei Vorschußbrieien über zusammen 50 Thlr. mit singirter Adresse poste »e- stsote und fingirtem Absender. Diese Vorschußbriefe und der Vorschußbrief über 12 Thlr. 13 Ngr. blieben, nachdem sie retour gekommen, ungedeckt und veranlaßten daS gerichtliche Einschreiten gegen den Angeklagten. Jndeß ist spä ter auch ihretwegen dem PostfiScuS Ersatz geleistet worden. — Der Gerichts hof verurtheilte den Angeklagten wegen Unterschlagung im Amte (§8 350, 354 , deS Str.-G.-B.) 2 Jahren 2 Mon. G.fänguiß, unter AnrechAWg von 3 Mo naten auf die Untersuchungshaft. / , s ' (Zw. Ä.) O o v t l r Ä) e s.l' Schwarzenberg, am 27. Mai 1873. Aür 'heutigen Tage fiel in de« vom Schwarzwasser abgeleiteten sogenannten Hammergraben ein 2jährigeSMn^, waS nur durch die schnelle Hilfe deS Hm. Schlossermeisters Klug, welcher sofort mit eigener Lebensgefahr in den Graben sprang, vöm Tode deS ErtrinkenS seit de« 7. April 1872 beim Postamt Neustädtel-TchDttSfr-mit. täM 20 Diätrn «»gestellt. Wenn unter solchen Umständen dek von HäuS au- nicht Vas' mögende und in der Hauptsache auf fremde Hilfe angewiesene Angeklagte, der stet- einen soliden Lebenswandel geführt, in Schulden gerieth, so kann man sich hierüber nicht wundern. Falsches Schamgefühl hielt ihn nach seiner Ang«* ab, sich seinen Eltern, die schon viel für ihn gethan, oder einem auch schon oft in Anspruch genommenen Gönner in Chemnitz zu entdecken und so wurde er auf die abschüssige Bahn des Verbrechens geleitet. Rach seinen umfassenden Geständnissen, die er auch in der Hauptverhandlung wiederholte, fertigte er An fang September 1872 während seiner Amtirung einen Postvorschußbrief nach Höhe von 25 Thalern unter der Adresse seines Vaters sowie mit seine« Ra men als Absender und mit dem Bestimmungsorte Elster poste res«»«« an, trug denselben in das Zuschreibebuch ein und veranlaßte hierauf dessen Abferri- gung. Gleichzeitig schrieb er drei Postanweisungen im Gesammtbetrage von 14 Thlr. 15 Ngr. an drei drängende Gläubiger in Hainichen, trug dieselben, -hne den Betrag zur Postcasse einzuzahlen, in das hierzu bestimmte Annahmebuchei* und brachte fie zur Absendung an die Adressaten, während er zur Erfüllung vs* 25 Thlrn. den Resi mit 10 Thlr. l5 Ngr. der Postcasse baar entnahm unv anderweit für sich verwendete. Bei der Postcasse in Hainichen wurden die oben- gedachten 14 Thlr. 15 Ngr. an die Adressaten ausgezahlt. Der Postvorschuß- bricf kam nach Ablauf der vorgeschriebenen 14tägigen EinlösungSfrist zurück. Der Angeklagte machte nun geltend, er habe von einem Bekannten ödet seinen Geschwistern, gewiß wisse er cS nicht, erfahren, sein Vater sei wie andre Jahre in Elster, wollte daher die Uebcrzeugung gehabt hrben, sein Vater werde den Vorschußbrief einlösen. Dem gegenüber mußte man freilich fragen, waru« sendete der Angeklagte dum den Brief nicht direkt, sondern poste restante an seinen Vater, und wie konnte er überhaupt erwarten, daß lctztrer ohne vorherige Benachrichtigung auf der Post nach einem solchen Briefe Nachfrage halten würde? Als der fragliche Vorschußbmf nach Schneebug zurückkam, besaß der Angeklagte keine Mittel, ihn zu decken. Ec unterschlug deshalb einen nach Hartenstein be stimmten Brief mit 58 Thaler Einlage in Papiergeld, nach dem derselbe a« 20. September 1872 mit andren Wertsendungen zur Weiterbeförderung mit de* nächsten Postzügen an gedachten Bestimmungsort amtlich in seine Hände gelangt war. Der Angeklagte versichert bierbci, cr habe den fraglichen Brief nicht ge öffnet, er sei verletzt gewesen, daS Papiergelo habe hcrauSgehangen. Er be hauptete auch, er habe nicht gleich die ganze Summe herausgenommen, sondern erst 26 Thlr. zur Einlösung dcö mchrerwähntm LorschußbriesS, später der Reff zur Tilgung von Schulden. Am 16. September 1872 verschritt der Angeklagte während seine Amtirung wieder zur Anfertigung eines Postvorschußbriefs nach Höhe vnn 20 Thlrn. unter der fingirten Adresse „Herr Lorenz auS Chemnitz, Aue poste restante, inliegend Versicherungs sachen." ES blieb ungewiß, PH der Angeklagte sich als Absender genannt oder einen falschen Namen angegeben. Auch diesen Brief trug cr gehörig ins Zuschrcibebuch. ein und veranlaßte die Abfertigung, während cr den Betrag von 20 Thlrn. der Postcasse entnahm unp für sich verwendete. Nach Ablauf der EinlösungSfrist kam der fragliche Vot- schußbrief zurück und cS wurde vom Angeklagten Deckung verlangt, ein Not stand, der eins ermaßen dafür spricht, daß er sich als Absender richtig genannt. Der Angeklagte besaß nur theilweise die Mittel zur Deckung. Er fertute da her am 3. October 1872 einen neuen Poftvorschußbrief nach Höhe von 12 Thlr. 13 Ngr. mit dem erdichteten Namen „Carl Heinrich Lorenz" ln Chemnitz poslck ro-tsnto als Adressaten und diesmal auch mit dem erdichteten Namen „T. A. Schneider" als Absender an, trug den Betrag inö Zuschreibebuch ein unh vek- au/aßte die Abfertigung. Durch diesen Brief und baare Einzahlung von 8 Thlrn. wurde der frühere Vorschußbrief über 20 Thlr. sammt Porto gedeckt. Der An geklagte schuldete endlich einer Berliner Firma für seine Uniform gegen 55 TM Am 30. September 1872 fertigte cr zwei Postanweisungen über 50 Thlr, unkt fühlen wir unS gedrungen, unsem innigsten Dank auszusprechen. Insbesondere danken wir den lieben Jünglingen und Jungfrauen für die vielen Spenden und für die veranstaltete Trauermufik, sowie für die Landtage klar und offen dargelcgt worden, eine Aendcrung in keiner Beziehung und nach keiner Richtung hin eingetreten sei. (CH. TO Leipzig, 21. Mai. Die Socialdemokraten haben, wie der „Volksbote" meldet, aus Anlaß der nächsten Wahlen entschieden Stellung gegen die liberale Partei genommen. In einer am 17. d. M. in Dresden abgchaltenen Versamm lung wurde eine Resolution folgenden Inhalts angenommen : „Die heutige Ver sammlung erklärt, daß die bisherigen liberalen oder fortschrittlichen Abgeordneten das Volksrecht in keiner wesentlichen Frage vertreten haben nnd daß das Volk an ihrer Wiederwahl gar kein Interesse hat. Leipzig, 26. Mai. Friedrich Hecker ist am Sonntag, den 25. Mai, wieder auf deutschem Boden angelangt. Der Rcdactmr der Gartenlaube empfing sofort von ihm eine Depesche aus Bremen: „Herzlichen Tank für das Will- kommen. Auf baldige Begegnung in Leipzig. Hellauf Deutschland! Fr. Hecker." Am 24. Mai fand beim königl. Bezirksgericht zu Zwickau die öffentliche Hauptverhandlung wider den Posteleven Richard Otto Cpornbergcr statt, wel cher sich bei dem inzwischen aufgehobenen kgl. Bezirksgerichte Eibenstock seit Oc tober v. I. wegen Beamtenunterschlagung, Urkundenfälschung, unbefugter Er öffnung von Briefen, bez. Betrug in Untersuchung und Haft befunden hatte. Der bisher nicht bestrafte Angeklagte ist den 24. Oct. 1850 in Chemnitz ge boren, wo sein Vater als penfionirter Wagenwärtcr lebt. Er besuchte in Chem nitz die Elementarschule, später die Realschule, auf der cr das MaturitätSeramsn bestand, und zuletzt daö Polytechnikum, machte als ein einjährig Freiwilliger dm Krieg in Frankreich mit, wurde im August 1871 zur Reserve entlassen und sand hierauf als Eleve Anstellung im Postvienste. Als verpflichteter Posteleve war er zunächst beim Postamt Lengenfeld i. V. und Hainichen ohne Besoldung, Im Gasthaus zum „grünen Thal" in Nnderlöstnitz sollen am LL dieses Monats, Vormittags V Uhr, auf dem Frenzel - Günther'fchen Walde in Nredcrlößnitz aufbereiteten ISO Stück Nadelholz-Stämme (meist Kiefern) von 9—23 Centimeter Mittenstärke, 28 , „ Stangen von 9-14 Centimeter Unterstärke gegen Baarzahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt gemacht werdenden Bedingungen versteigert werden.