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Dresdner Journal : 28.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189610288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18961028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18961028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-28
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 28.10.1896
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s B. ab G, o G. a B. a s. o B. o «. S. 0 G. S. 0 G. S. o B. tz. Mpt- Hrn. ; Hrn ^z>g; kten- ., per cmber MG, , ver 28,25, Hascr l82,00 , flau. !ktobsr N, G, 70er 41,70, N.S., Psarr- Lcigs- t Frl. , Lito örster, ; Hr Frieda Feodor ick ia m mit i. B, natzsch einizre Silber, nach- mster- 4 -etcrS- ikten >6 bis —18k, -144, loco 1- ftst- loco emer. s.l in luguft hosrat >mund rik in !l I.) >sn»l, 56 I.) neister ) ) iilotte »richS- Voll a G. 0 G. G. G. G. G. G. G. 8. 5 G. Kunst und Wissenschaft. Konzert. Das erste Philharmonische populäre Konzert, das gestern den Gewerbehaussaal dicht gefüllt hatte, führte zwei Solisten ins Treffen, von denen der eine, Hr. Willy Burmester, unserem Publikum seit mehreren Jahren als ein Geiger ersten Ranges bekannt ist. In der Zeit, seitdem wir ihn zuletzt gehört haben, hat sein Ton an Reiz und Süßigkeit noch gewonnen, sodaß er darin Sarasate jetzt am nächsten steht Auch seine Technik ist wenn möglich noch vollkommener und delikater geworden, womit freilich seine Freude an dem reichen virtuosen Können ebenfalls zugenommen hat. Letzteres bekundete sich gestern im ersten Satz von Beethovens Konzert, den Hr. Burmester mit außerordentlicher Glätte und bewundernswerter Aus meißelung des vielen Passagenwerks, doch ohne jenes Maß von Ruhe und Kraft spielte, welches dem geistigen Wesen dieser Tonsprache zu vollendetem Ausdruck verhilft. Dagegen versetzten da» Larghetto und das Rondo den Geiger ganz in fein eigenstes Element, namentlich in dem langsamen Stück ent faltete er einen Tonzauber und eine hingebende Empfindung in der Kantilene, die von berückender Wirkung waren. Hr. Burmester scheint zu denjenigen Künstlern zu gehören, die infolge des unruhigen Virtuosenlebens mit ungleich mäßiger Disposition kämpfen müssen, in ihren Leistungen nicht immer zuverlässig sind. Auch gestern stand er beim ersten Auftreten offenbar unter dem Eindruck einer Nervosität, die einen auffallenden Gedächtnisfehler bei den thematischen Paffagen de» ersten Satze« verschuldete und erst allmählich zurückwich Der Spieler erntete für seine Ausführungen, insbesondere noch für die glänzende Wieder gabe de» H-moU-RondoS von Saint-Sa.' n» enthusiastischen Beifall Die zweite solistische Mitwirkung ging von einer nor wegischen Sängerin, Frl. Margarethe Petersen, auS In der schönen äußeren Erscheinung eine echte Tochter des Nordens, bringt sie uns auch mit dem Klangcharakter ihres Mezzosoprans und mit der Art des Vortrags ihre Heimat zum Bewußtsein. Der Stimme sowohl wie der künstlerischen Gestaltung ist jene eigentümliche Herbigkeit beigemischt, die den Wohlklang wie die Macht des seelischen Ausdrucks in unseren Ohren und Herzen zunächst etwas beeinträchtigt und die doch alsbald einen schwerbeschreiblichcn Reiz aus uns austtbt, jenes der Sprödigkeit verwandte Element, das uns mit den Menschen wie mit den künstlerischen Produktionen aus den Skandinavischen Reichen nicht rasch vertraut werden läßt, dessen erfrischenden Eindruck wir aber sofort fühlen und hinter dem wir allmählich ein dem unseren nicht an Tiefe, sondern nur an Unmittelbarkeit, an Sinnlichkeit des Aus drucks unterlegenes Empfindungsleben entdecken Frl Petersen wird denn auch erst in dem Liederabend, den sie im nächsten Monat hier giebt, unserem Publikum völlig nahe treten, namentlich wenn sie es dem letzteren zugleich durch eine vorteilhaftere Programmwahl als die gestrige erleichtert, die rechte Stellung zu ihrem Wesen und Können zu finden Man wird dann bester erkennen, daß Frl. Petersen eine der besähigsten Liedersängerinnen ist, die in der Gegenwart aus dem Norden zu uns gekommen sind. Ihre Stimme ist ja nicht umfangreich und groß im Ton, aber sie klingt im Mezzovoce und Piano wunderschön und vor allem trägt die junge Sängerin mit Geschmack und mit Seele vor, ist mit jeder ihrer Ausgaben innerlich verbunden Gestern beobachtete die Zuhörerschaft gegenüber Frl. Petersen eine unverdiente Zurückhaltung und wurde geradezu ungerecht gegen ihre Leistungen, weil sie an den Kompositionen von L. Schytte nur mäßige» Gefallen fand. In der That ist dieser Eyklu» von neun textlich und musika lisch aus wenige Töne gestimmten Liedern ungeachtet schöner Einzelheiten nicht geeignet, im großen Raum und auf ein großes Publikum zu wirken Die Gewerbehauskapelle machte un« mit einer Orchester suite von E Grieg bekannt, die sich al» eine zweite Aus ¬ lese aus der Musik zu Ibsens phantastischen Drama „Peer Gynt" darstellt. Von den fünf Vorspielen und vier Tanzstücken, welche diese Partitur umfaßt, wird also nur mehr eines mit der verfehlten Dichtung die Ver gessenheit teilen. Und aller Wahrscheinlichkeit nach ist es darum nicht schade, denn schon diese zweite Suite erhebt sich bloß mit dem letzten Sätzchen (Solvejgs Wiegenlied) annähernd zu dem Wert und der Wirkung der ersten. Die Kapelle spielte unter Hrn Trenklers Leitung alle vier Stücke vortrefflich; dagegen zeigte es sich in Beethovens Konzert, daß die Disziplinierung des an manchen Pulten neu besetzten Jnstrumentalkörpers noch nicht ganz voll endet ist. Am Flügel begleitete Hr. Pittrich in seiner be kannten ausgezeichneten Weise. H. Poppe. Aus Julius Grosses Lcbenscrinncrungcn. IV. Der innere Jubel und das Heimatglück, mit dem Julius Grosse bei feiner Rückkehr aus Italien das bayrische Hochland und die bayrische Hauptstadt begrüßt hatte, schien ihm ein Festwurzeln und Gedeihen im Münchner Boden zu verbürgen. Und da in die Zeit nach seiner Heimkunft der im achten Buche seiner Lebens erinnerungen erzählte und für den Poeten und die Bürgersitte von München gleich charakteristische Liebes roman siel, der mit der Verlobung des Verfassers endete, so wäre ihm eine reiche Zukunft in Jsarathen um so mehr zu wünschen gewesen. Doch erhielt er Anlaß, seinen spä teren Erinnerungen die nicht neue, aber immer neu zu treffende Bemerkung voraufzuschicken, daß nur die Lust spiele mit dem Abschluß der Ehe enden, in Wirklichkeit aber die Laufbahn und da» Leben de« modernen Menschen erst recht mit der Gründung der Familie beginne „UnS Millionen de» Milieu« und namentlich aller freien Beruf«- artrn, bedeutet die Ehe, wie dem Schiffer und Kaufmann, ein tägliches Hinausfahren in den Sturm, ein dauerndes Kämpfen und Ringen um das Dasein Auch mir swar es so beschieden Kamen auch schimmernde Siege und Er folge und oftmals lange Reihen von sturmlosen Tagen, immer wieder wurde das Lebensschiff auf das hohe Meer hinausgeschleudert und die Kämpfe mit erregten Elementen und verborgenen Klippen erneuten sich ununterbrochen auch auf den sogenannten „Höhen des Lebens". Höhen des Lebens — allerdings konnten die nächstfolgenden Jahre Anspruch auf solchen Ausdruck machen, sie waren in viel fachem Sinne gleichartig, sodaß der Wechsel mehr in einer Reihe von Episoden bestand, bis dann immer wieder jähe Katastrophen hereinbrachen, gleichsam zum Beweise, daß die Ruhe nur ein täuschender Frieden auf vulkanifchem Boden gewesen." Der Entwicklung und dem Schluß vorausgreifend, sei hier daran erinnert, daß Julius Grosse nach einer Reihe von Jahren als Generalsekretär der 1859 gegründeten deutschen Schillerstistung eine ehrenvolle, weithin wirksame, seinen innersten Neigungen mannigfach entsprechende Stellung fand, daß diese Stellung jedoch ihn beim alle fünf Jahre eintretenden Wechsel des „Vororts", zu einem Wanderdasein zwischen Weimar, Dresden, Weimar, Mün chen und wiederum Weimar zwang, bis die Schiller stiftung zunächst dauernde Stätte in der Musenstadt an der Ilm fand. Immerhin war es ein freundliches Ge schick, das dem Thüringer, der in München nicht bleibend heimisch werden durfte, die Rückkehr in die unvergessene alte Heimat bereitete, die er, vielleicht unbewußt, in feinen Erinnerungen nicht leicht anders al« das grüne Thüringen bezeichnet. Bi« dahin aber hatte der Verfasser der „Ursachen und Wirkungen" Lebenskämpfe zu bestehen und Hemmnisse aller Art zu überwinden. Die Wechsel des äußern Geschick», die Graste zunächst betrafen, hingen zum Teil mit den Schwankungen zu sammen, denen da» Münchener Kunst« und Geistesleben in den Personen seiner Vertreter teils schon in den letzten M252 1896 Mittwoch, den 28. Oktober, abends. Nichtamtlicher Teil v. Metzsch. Lippmann. Bo-cl Edelmann. 9001 Amtlicher Teil re. nebst der Be- Zeug Taufscheines, Impfscheines, Konfirmationsscheines, ärztlichen Gesundheitszeugnisses, vom Ortsgeistlichen ausgestellten 1) eines 2) - 3» - 4) - nisses über das sittliche Wohlverhalten der Bewerberin, Srueunvngni, verfetzuufteu im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bet der 6) eines Zeugnisses der Gemeindebehörde über die Bedürftigkeit der Bewerberin. Dresden, am 22. Oktober 1896. Ministerium des Innern. IreisteU'en irn AnnastifLe zu Schweikershain. In dem Annastifte zu Schweikershain bei Wald ¬ fugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Tie Enthüllungen der „Hamburger Nachrichten" über geheime russisch-deutsche Neutralitätsabmachungen beherrschen fast ausschließlich die Diskussion in den politischen Zentren und in der Presse Europas. Hatte es gestern den Anschein gewonnen, als ob die Debatte über die Hamburger Enthüllungen sich schnell ver laufen würde, so ist die Situation durch die Stellung nähme, die inzwischen die deutsche Reichsregierung zu der Angelegenheit genommen hat, wieder umgestaltet worden. Unseres Erachtens wird man jedenfalls die Zweifel, ob die Behauptung des Hamburger Blattes den Thatsachen enispricht oder nicht, anfgeben können. Fürst Bismarck hätte, wenn die „Hamburger Nachrichten" wesenilich Unnchtiges gemeldet hätten, sicherlich das Woit ergriffen Das wäre geradezu seine Pflicht gewesen, da, wie der Fürst wissen mußte, die gewaltige Erregui g, die die Äußerungen des Hamburger Blattes verursacht hatten, ganz allein darauf zurückzuführen war, daß man das Blatt als durch die Autorität des Fürsten gedeckt ansah. Wenn der Altreichskanzler geschwiegen hat, so muß das Zu stimmung zu den sachlichen Ausführungen der „Ham burger Nachrichten" bedeuten Als eine weitere Stütze für die Richtigkeit der „Enthüllungen" darf es übrigens wohl auch angesehen werden, daß der „Nruen Freien Presse' eine Dar stellung von, wie sie sagt, zuverlässigster Seite zugeht, die sich sachlich vollständig mit den Ausführungen der „Hamburger Nachrichten" deckt Das Blatt berichtet folgendes: „Das crwähnte Abkommen Hot allc dings bestanden, und zwar nicht nur aus Grund mündlicher Vereinbarungen, sondern schriftlich, und ist von Ministern im Namen ihrer Monarchen vollzogen gewesen. Eine Mitteilung dieses Ver trages an die übrigen Mächte Hut nicht stattgesundcn. Ter Inhalt des 1881 auf sechs Jahre abgeschlossenen Vertrages zguig zwar nicht so weit wie der des deutsch-österreichischen »Bündnisses, das ein aktives militärisches Eingreifen des rincn Kontrahenten fordert, sobald der andere von Ruß land angegriffen wird; aber cs enthielt doch die Ver- TreSden, 22. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, dem Pfarrer Wilhelm Bernhard Hildebrand in Gundorf das Ritterkreuz l. Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Dresden, 26. Oktober. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Stabs arzt der Reserve Or. wvü. Eduard Emil Winkler in Leipzig für die von ihm in der Nacht vom 2. zum 3. August dieses Jahres unter eigener Lebens- einsach aus sein Treibuudsvcrhältnis beschränken werde. Damit war die Erneuerung des Abkommens verworfen, und eS lief im Sommer 1890 stillschweigend ab. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese deutsche Ablehnung, die durch gleichzeitige Aus nahme eines england- und polensreundlichen Kurses in ihrer Zuspitzung gegen Rußland verschärft wurde, Rußland be wogen hat, den jetzt vorhandenen Anschluß an Frank reich zu suchen, um den deutschen Ausfall zu decken " Und endlich wird auch aus Rom dem „Berl. Tgbt." folgende Auslassung der offiziösen „Agenzia Jtaiiana" mitgeteilt: Der zwischen Deutschland und Ruß'and best.hcnde Neutralitätsvertrag war für die italienische Regier ung kein Geheimnis. Dieselbe wußte jedoch, daß die Be stimmung, n dieses Vertrages dem Texle der Abmachunaen zwischen Deutschland und Italien sowie zwischen Italien und Österreich in keiner Weise widersprachen, Abmachungen, deren absolut defensiver Charakter durch besondere Vereinbarungen, die irgcud ein Mitglied des Dreibundes außerhalb dcs Rahmens des letz teren einging, nicht beeinträchtigt wurten. Ter ob der Ber- öfjcntlichungen des Bismarckorgans entstandene Lärm sei des halb ganz überflüssig, ebenso auch die Hoffnung der französischen Presse, daß die Tripelallianz durch dieselben erschüttert wor den sei. Daß es die deutsche Reichsregierung trotzdem ab- lehut, über die Behauptung der „Hamburger Nach richten" sich eingehend zu äußern, wird sime Ver wunderung erregen. Die Neichsregierung hat Mittel und Wege, die Bundesgenossen Deutschlands von unserer Vertragstreue zu überzeugen, ohne die all gemeinen Staalsintercssen gefährden zu müssen, was sich leicht bei einer öffentlichen Diskussion so heikler Fragen ergeben könnte. Motiviert wird diese Stell ung der Reichsregierung in der folgenden, gestern durch den „ReichSanzeiger" veröffentlichten Erklärung: Bei der öffentlichen Besprechung der jüngsten „Enthüllungen" der „Hamburger Nachrichten" über deutsch-russische Beziehungen bis zum Jahre 1890 ist vielsach der Wunsch hervorgetreten, die Regierung niöge auch ihrerseits das Wort zur Sache ergreifen Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß dies nicht geschehen wird. Diplomatische Vorgänge der von den „Hamburger Nachrichten" erwähnten Art gehören ihrer Natur nach zu den strengsten Staatsgehciinnisscn; sie ge- wissenhust zu wahren, beruht auf einer internationalen Pflicht, deren Verletzung eine Schädigung wichtiger Staalsintercssen bedingen würde. Die Kaiser!. Regierung muß daher auf jede Klarstellung verzichten, sie wird jenen Aus- lasfungcn gegenüber weder Falsches berichtigen, noch Unvoll ständiges ergänzen, in der Überzeugung, daß die Zuversicht in der Aufrichtigkeit und Vertragstreue der deutschen Politik bei a deren Mächten zu fest begründet ist, als daß sie durch der artige »Einhüllungen" erschütteit werden könnte. Der springende Punkt in der ganzen Angelegen heit erscheint uns der, ob die Thatsache der russisch deutschen Abmachung wirklich geeignet war, bei unseren Bundesgenossen Zweifel au unserer Ehr lichkeit aufkommen zu lassen. Die Frage ist ohne weiteres erledigt, wenn Österreich und Italien über die Abmachung durch Deutschland unter richtet worden waren. Eine Benachrichtigung Italiens scheint schon jetzt festzustehen. Von Österreich Ungarn weiß man es noch nickt Hat die Abmachung so gelautet, wie sie im Vorstehenden von der „Neuen Freien Presse" angegeben ist, dann war die Abmachung aber auch dann, wenn sie nicht Österreich-Ungarn mit- geteilt worden war, keine Unehrlichkeit. Tenn sie forderte von Rußland Neutralität, falls Deutschland angegriffen weiden sollte, von Deutschland Neutralität im Falle eines Angriffs auf Rußland. Beide Fälle be rührten aber nicht im mindesten die Interessen unserer Bundesgenossen, für die wir nur cinzusicteu hatten, wenn sie angegriffen würden. Unseres Erachtens also entbehrt die Behauptung von der deutschen Unehrlichkeit der logischen Be gründung. Wachbekelungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate November und Dezember werden zum Preise von 1 M. 70 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), fir a»S»ärtS: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 2 M. Ankündigungen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und es werden die Gebühren im Ankündigungs teile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile festgestcllt. Königs. Expedition dcs Dresdner Journals. Wekanntrnachung. Die Deutsche Lebensversicherungsgesellschaft Atlas zu Ludwigshafen am Rhein ist auf Grund der Verordnung vom 16. September 1856 zum Be triebe der Lebens-, Renten-, Aussteuer-, Jn- validitäts-, Kranken-, Unfall- und Eautions- versicherung im Königreich Sachsen mit dem Sitze in Dresden zugelassen worden Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesell schaft erfolgen unter Anderem im Deutschen Reichs- Anzeiger und in dcr Leipziger Zeitung. Dresden, am 26. Oktober 1896. Ministerium des Juneru, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Unterricht beginnt Ostern und dauert in der Regel ein Jahr. Die Aufzunehmenden dürfen nicht unter 15 und nicht über 22 Jahre zählen, sie müssen gesund und kräftig sein. Blutarme Mädchen pflegen den körperlichen und geistigen Anforderungen der An stalt nicht gewachsen zu sein. Das Ministerium des Innern, welches die den Zöglingen dcs Stifts gebotenen Vortheile weiter zu gänglich machen und zu gleichem Vorgehen an anderen Orten anregen möchte, wird für vier dazu geeignete, würdige und bedürftige Mädchen aus verschiedenen Landestheilen das Unterrichts- und Pflegegeld auf ein Jahr von Ostern 1897 ab bezahlen. Bewerbungen um eine dieser Stellen sind bis zum 10. Dezember dieses Jahres „an die Leitung des Annastifts, Herrn Pfarrer Rost in Schweikershain bci Waldheim" schrift lich zu richten und zwar unter Beifügung reich angcgrisfen würde. Es war dics dcr vielerwähnte zweite rusiischc Strang auf dem deutschen Vogen. Er brachte Deutschland in die Lage, nach der österreichischen wie nach der russischen Seite hin Deckung in Gestalt einer Zwickmühle zu haben, die es beliebig und ganz nach seinem Bedürfnisse nach der einen oder anderen Seite hin auf- oder zuzichen konnte und die ihm außerdem vollständigste Sicherheit vor Frankreich gewährte. Diese sür Deutschland so außer ordentlich günstige und ihm europäische Suprematie sichernde Sachlage änderte sich 1890. In diesem Jahre lies das 1884 geschlossene deutsch-russische Abkommen ab. sollte aber aus weitere sechs Jahre erneuert werden. Tie Vorbereitungen waren schon so weit gediehen, daß nur noch die Uuterschrijtcn vorzuncdmcn waren. Da trat die Kanzlerkrisis ein, und eines Tages erschien Schuwalow beim Fürsten Bismarck und erklärte ihm. daß dcr Zar Bedenken trage, das Ge schäft abzuschließen, wenn in Deutschland ein anderer Staatsmann als Bismarck die Lciiung der auswärtigen Angelegenheiten bekäme. Dieser russische Zwischenfall ent sprach genau der bekannten Aeußcrung Kaiser Alexanders III bci seiner Berliner Anwesenheit im Jahre vorher, als er dem Fürsten Bismarck crk ärte, er habe volles Vertrauen -u ihm. aber wer garantiere, daß er Kanzler bleibe ? Als der Kanzlcr- wechsel dann vollzogen war, erklärte sich Rußland dennoch bereit, a ch niit Gras Caprivi abzuschließcn, im offenba en Bewußtsein, daß selbst ein Staat wie Rußland eines sicheren europäischen Bundesgenossen nicht en Lehren könne, und als solcher kam sür die russische Defensive, also abgesehen von, deutjch- österreichischcu Bündnisse, Preußen beziehungsweise Deutschland nach allm Traditionell und »ach pvtllijchen Pelnunstgründen immer als nächster und sicherster in Bet: acht. Zu se nem Er staunen erfuhr jedoch Schuwalow mit seiner neuen Annäherung eine Zurückweisung von deutscher Seite mit dcr Begründung, daß Deutschland diese komplizierte Po litik nach zwei Seiten hin nicht sortsetzcn, sondern sich gesahr bewirkte Errettung eines Mannes vom Tode des Ertrinkens im Binnenhafen zu Hamburg die silberne Lebensrettungsmedaille bahnverwaltung sind ernannt worden: Eckner, zcilher Eisenbahnsekrctär, als Vorstand des Smtistiicben Bureaus in Dresden; Süßemilch, zeiihec Betriebsselreiär, als Eisenbahn- sekretür in Dresden; Zschörnig, zeither Bahnhofsmspektor 0. Klaffe, als GülcrvcrwcMer II. Klasse in Ehcmnitz; Meyer, zeither Fahrgeldkaffieer, als Bahuholcinspckwe II. Klaffe in Lößnitz; Thomas, zeither Stationsassistent l. Klasse. als Bahn- hossinspektvr II. Klasse in Großschönau; Grimm, zeither Fahr- geldkassirer, als Güterkassner in Reichenbach i. B , ob. Bhf; Schuritz und Glöckner, zeither Slationsassijtenlen I. Klasse, als Fahrgcldkassirer in Reichenbach i. V , ob. Bhs.; Heinrich, zeither StationeaffisteM I. Klasse, als Fahrgcldkassirer in Hohen stein-Ernstthal. Departement dcs Kultus und öffentlichen Unterrichts, Ernennungen und Besörderungen l. Gymnasien.' Dresden-Neustadt, Königliches: Wilhelm Max Winters bisher personalständiger wissenschaftlicher L.hrer, als stän diger Lehrer mit dem Titel „Olerledrer''; Meißen, Lehrer mit dem Titel „Oberlehrer"; Mittweida: Arthur Oskar Albert Richter, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer als ständiger Lehrer. III. Seminare. Walden burg: Arthur Otto Flemming, bisher Vikar, als ständiger Lehrer. Hierüber ist dem ständigen Lehrer vr. pkil. Max Robert Heeger an der Kreuzschulc in Dresden, vr. pLil. Eduard Johannes Klemm am Wettiner Gymnasium in Dresden, I)r. pkil. Richard Louis Le Mang an dem A »nenrealgymnasium in Dresden, vr. plul. Kmt Alexander Lincke an dcr Drei- königschule in Dresden, Kandidat des Predigtamtes Emst Johannes Hofmann, vr. pK I. Johannes Wilhelm Robert Fritzsch an der 1. Realschule in Leipzig und Kandidat dcs Predigtamtes Johannes August Otto Münckncr an der Real schule in Plauen i V , dcr Titel „Oberlehrer" verliehen worden. Erledigt: die ständige Lehrcrstelle zu Gelten grün lei Adorf. Kollator: Vie oberste Schulbehörde. Gehalt 1000 M, außeidem 1! M. 50 Pf. für kirchendicnstliche Verrichtungen, 72 M. für Fortbildungsschulunterricht, 75 M zur Beheizung der Schulstube, freie Wohnung und Gartengenuß. Geuche mit alle» ersordeilichen Beilagen find bis zum 7. November bei dem König!. B zirksschulinspcktor Hörig i» Oelsnitz i V. einzureichen. Zu besetzen: am 1. Januar 1897 die 5. ständige Stelle an der Schule zu Döhlen. Kollator: das Königl. Ministerium dcs Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: vvo M Gehalt und Amtswohnung, außerdem wird eine peisönlichc Zu lage ron 150 M. zugesichert Gesuche mit den erforderlichen Zeugnissen sind bis zum 15 November bei Lem Königl. Bezirks schulinspektor sür Dresden-Land, Schulrat Grüllich einzureichc». Staatseisen ¬ heim finden konfirmirte Mädchen aus ländlichen Familien Unterricht in Haushaltungsarbeiten, Weib- berg: Kandidat des Prcdigtamtes Karl Fri.drich Trautzsch, sichen Handarbeiten und in Fortbildungsfächern. Der bisher nichtständig« wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger -n ' V . I. V , < pflichtung zur „wohlwollenden Neutralität" sür Fürsten- und LandcS^chule:^ beteiligten beiden Mächte, beispielsweise also, Pollack bisher nichtständiger wissenschaftlich alS. Deutschland von Frankreich oder Rußland von Öster- perionalständiger Lehrer; Zwickau: vr. xdil Oswald Furchte- - -- --- . . gott Diener, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als personalstSndiger Lehrer. II. Realschulen. Franken- WMWWWMWWWMPM Dresdner Veiu«s»re1»: Für Dresden vierteftährlrch - Mart 50 Pf, b«i den Kaiser lich deutsche» PostanstnUcn vierteljährlich »Mark, außer- halb d«< Deutsche» Reiches Voß- nnd Etempeljuschlaa. Einzelne Nummern: lO Pf Grschrtue«: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends. Fenrspr -Anschluß: NrlßIL. Journal. AnkandtsongSgebühre»: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr -Anschluß: Nr 1DEK.
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