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Für Dn-lx» »i«Miahrl»ch «art so Pf, »ei de» «aiser- lich dkulichcn Pvstaustaltr» vierttliLhrllchSMark; außer- Grschetie»: Täglich mit Aus»ah»e der So»»- und Feiertage abend«. Aeruspr.«afchluß: Nr 1>-t. Dresdner Hournal. ««ktudtinngSgebützre»: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift >0 Pf Unter „Einaefandt" die Zeile üv Ps Bei Tabellen- und Zifftnyatz entsprechender Aufschlag. Her« «««eßer: Königliche Expedition de« Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr «0. Fernspr-Anschluß: RrlststS. 18S« Sonnabend, den 24. Oktober, abends. W24S ^Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate November und Dezember werden zum Preise von 1 M. 70 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für »SNartS: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 2 M. Lmigl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. TreS-eu, 24. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Veränderungen in der Armee zu genehmigen: Offiziere, Portepeefähnriche u. s. w. .^Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Ten 22. Oktober 1896. v. Kirchbach, Oberst und Abth.-Chef im Kriegs- Ministerium, zum Kommandeur des 3. Feld Art.- Regts. Nr. 32 ernannt. Rosenmüller, Oberst-Ltnt. und Kommandeur des Train-Bat-. Nr. 12, der Charakter als Oberst verliehen. Frhr. v. Friesen, Oberst-Ltnt und etatsmäß. Stabsoffizier des 3. Jnf.-Regts. Nr. 102 „Prinz- Regent Luitpold von Bayern", unter Beförderung zum Obersten, zum Kommandeur dieses Regts. ernannt. Schneider, Oberst-Ltnt. und Bats-Kommandeur vom 7. Jnf.-Regt. „Prinz Georg" Nr. 106 als e!atS- mäß. Stabsoffizier in das 9. Jnf.-Regt. Nr. 133, Kracke, Major und BatS.-Kommandeur vom 8. Jnf.- Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, unter Be förderung zum Oberst-Ltnt., als etatSmäß. Stabs offizier in das 3. Jnf.-Regt. Nr. 102 „Prinz- Regent Luitpold von Bayern", Bartcky, Major L la auite des Kriegs-Ministeriums und Militär-Intendant des Armee-Korps, als Bats.-Kommandeur in das 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, v. Seydlitz, Major und Abth - Kommandeur vom 2. Feld-Art.-Regt. Nr. 28, als Abth.-Chef in das Kriegs-Ministeriunr, — versetzt. Lehme, Major und Bats.-Kommandeur vom 3. Jnf.- Regt Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", unter Stellung ü la suite dieses Regts., zum Militär Intendanten des Armee-Korps, Kaden, Major vom 2. Feld Art.-Regt. Nr. 28, zum Abth.-Kommandeur, — ernannt. v Zezschwitz, Major von demselben Regt., von der Stellung olS Battr.-Chef enthoben. Frhr. v. Wirsing, Major aggr. dem 7. Jnf.-Regt. „Prinz Georg" Nr. 106, als Bats.-Kommandeur in dieses Regt einrangirt. Die Portepeefähnriche: Hille vom 4. Jnf.-Regt. Nr. 103, Martini vom Schützen (Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108, Henning vom 10. Jnf.-Regt. Nr. 134, Edler v. der Planitz vom 2. Jäg. Bat. Nr. 13 — zu Sek.-Ltnt-, befördert. Fabian, Roth, Müller, Pramann, Unteroffiziere vom 5. Jnf.-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, zu Portepeefähnrichen ernannt. Struve, Prem. Ltnt. vom 1. Königs Hus.-Regt. Nr. 18, in das 2. Königin Hus.-Regt. Nr. 19, v Meding, Prem.-Ltnt. vom 2. Königin Hus.-Regt. Nr. 19, mit der Erlaubniß zum Forttragen seiner bisherigen Uniform in da- 1. König- Hus -Regt. Nr 18, — versetzt. Wolfgang Graf zu Castell-Castell, charakteris. Porl-Fähnr. vom Garde-Reiter-Regt., Frhr. v. Reitzenstein, Unteroffiz, von demselben Regt., Etzel, Unteroffiz, vom 2. Ulan-Regt. Nr. 18, — zu Portepeefähnrichen ernannt. Mosche, Hauptm. und Battr.-Chef vom 3. Feld-Art.- Regt. Nr. 32, in gleicher Eigenschaft in da- 2 Feld- Art.-Regt. Nr. 28, Richter I, Prem-Ltnt. vom 1. Feld-Art.-Regt. Nr 12, unter Beförderung zum Hauptm, vorläufig ohne Patent, als Battr.-Chef in das 3. Feld-Art.-Regt. Nr. 32, Nicolai, Prem.-Ltnt. vom 2. Feld-Art.-Regt. Nr 28, mit der Erlaubniß zum Forttragen seiner bisherigen Uniform, in das 1. Feld Art.-Regt. Nr. 12, — versetzt Leonhardi, Port.-Fähnr. vom 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12, zum Sek -Ltnt. befördert. Die Unteroffiziere: Michaelis, Eberhardt vom 2. Feld-Art.-Regt- Nr. 28, Scheerer, Käppler vom Pion.-Bat Nr. 12, Geyer von der 8. (König!. Sächs) Komp, des König!. Preuß. Eisenbahn-Regts. Nr. 2, — zu Portepee- fähnrichcn ernannt. Kannengießer, charakteris. Oberst-Ltnt. z. D., unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 4. Jnf.-Regts. Nr. 103 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, von der Stellung als Kommandeur deS Landw.-Bez. Freiberg enthoben. v. Sandersleben, charakteris. Oberst-Ltnt. z. D. und Bezirksoffizier beim Landw-Bez. Dresden- Ältst., zuin Kommandeur des Landw.-Bez. Freiberg ernannt. Kratzert, Major z. D. und Bezirksoffizier beim Landw.-Bez. Leipzig, der Charakter als Oberst- Ltnt. verliehen. Teichmann, charakteris. Major z. D. und Bezirks offizier beim Landw.-Bez. I Chemnitz, in gleicher Eigenschaft zum Landw.-Bez. Dresden Ältst, versetzt. Blohm, Oberst-Ltnt. z. D., zuletzt im 9. Jnf.-Regt. Nr. 133, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Gren -Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" mit den vorgeschriebenen Ab zeichen ertheilt. Im Beurlaubten stände. Ten 22. Oktober 1896. Zocher, Prem-Ltnt. von der Res. des Fuß-Art.- Regts. Nr. 12, Hennicke, Prem.-Ltnt. von der Res. des Pion.-Bats. Nr. 12, — zu Hauptleuten, Tränkner, Sek.-Ltnt. von den Jägern 1. Aufgebots des Landw-Bez. Schneeberg, zum Prem.-Ltnt., — befördert. II. Abschic-sbcwilligungen. Im aktiven Heere. Den 22. Oktober 1896. Schmidt, Oberst und Kommandeur des 3. Feld-Art. Regts. Nr. 32, Meißner, Oberst und Kommandeur des 3 Jnf.- Regts. Nr. U>2 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", — in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche, mit Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Wittmer, Oberst-Ltnt. und etatsmäß. Stabsoffizier des 9. Inf. Regts. Nr. 133, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform de- 5. Jnf.-Regts. „Prinz Friedrich August" Nr. 104 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, — zur Dirp. gestellt. Schuster, Sek.-Ltnt. vom 1. Feld-Art.-Regt. Nr. 12, zu den Offizieren der Res. dieses Regt-, übergeführt. Im Beurlaubtenstande. De« 22. Oktober 1896. vr. Zimmermann, Prem.-Ltnt. von der Inf. 2. Aufgebot- de- Landw.-Bez. Großenhain, behufs Auswanderung, Junkelmann, Prem.-Ltnt. von der Inf. 2. Auf gebots des Landw.-Bez. Leipzig, behufs Ueber- führung zum Landsturm 2. Aufgebots, — der Ab schied bewilligt. 0. Im Lanitäts-Korps. Ten 22. Oktober 1896. vr. Haferkorn, Assist.-Arzt 1. Kl. vom 3. Jnf.- Regt Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", zum Stabs- und Bals.-Arzt des 3. Bats 10. Inf - Regts. Nr. 134, Walter, Assist.-Arzt 2. Kl. vom 2. Gren.-Regt Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", die Assist.-Aerzte 2. Kl. der Res.: vr Haufe des Landw-Bez Dresden-Ältst, vr Rumpelt des Landw.-Bez Pirna, Degering, vr. Päßler, vr. Barnick, Hillmann des Landw. Bez. Leipzig, Große II. des Landw.-Bez. Planen, die Assist.-Aerzte 2. Kl. der Landw. 1. Auf gebots: vr. Hesse des Landw. Bez. Leipzig, vr. Schnabel des Landw.-Bez. Plauen, — zu Assist.-Aerzten 1. Kl, die Unterärzte der Res.: vr. Schütte, vr. Heise des Landw. Bez. Leipzig, — zu Assist-Aerzten 2. Kl., — befördert. vr. Seifert, Stabsarzt der Res. des Landw.-Bez. Dresden-Ältst, behufs Uebersührung zum Land sturm 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, nachstehende Ordensdekorationen zu verleihen: das Komthurkreuz 2. Klasse des Albrechts-OrdeuS: dem Obersten v. Kirchbach, Kommandeur des 3. Feld Art.-Regts. Nr. 32, bisher Abth-Chef im Kriegs- Ministerium, dem Obersten z. D. Schmidt, bisher Kommandeur des 3. Feld-Art.-Regts Nr. 32, dem Obersten z. D. Meißner, bisher Kommandeur des 3. Inf Regts. Nr. 102 „Prinz-Regent Luit pold von Bayern"; daS Offizicrskreuz desselben Ordens: dem Oberstlieuteuant z. D. Wittmer, bisher etats mäß. Stabsoffizier des 9. Jnf.-Regts. Nr. 133;1 das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienst-Ordens: dem charakteris. Oberstlieutenant z.D. Kannengießer, bisher Kommandeur des Landw.-Bez. Freiberg, dem Major Bartcky, Bats. Kommandeur vom 8. Inf. Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, bisher Militär Intendant des Armee-Korps. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachbcnannten Offizieren die Ellaubniß zur Anlegung dcr ihnen verliehenen nichtsächsischcn In signien zu crtheilen, und zwar: des Konigl. Preußischen Rothen Adler-Ordeno 4. Klasse: dein Hauptmann Wangemann, Komp. Chef vom 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100; Lunss und Wissenschaft. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 23. d. Mts: Erstes Symphonie-Konzert der Generaldirektion der König!, musikalischen Kapelle und der Hoftheater. Liszts Dante-Symphonie, in Dresden zum ersten Male <m Winter 1857 unter des Meisters Leitung im Hoftheater mit der König! Kapelle zu Gehör gebracht, hat die zweite Aufführung sehr spät danach in dem gestrigen Konzerte gefunden In lokaler Beziehung und für die jüngere Generation handelt es sich somit um eine Novität, während wir musikgeschichtlich ein vierzig Jahre altes, vielbesprochenes Werk vor uns haben. Aus letzterem Gesichtspunkt verzichten wir auf eine längere Darlegung, um so mehr als uns auch die Dante-Symphonie nicht dazu bekehrt, LiSzts ästhetisches Prinzip, die Entwickelung musikalischer Gedanken nach poetischer Vorschrift statt nach eigenem Gesetz, al« kunstfördernd gelten zu laßen und in der symphonischen Produktion diese« so ideal gestimmten Mannes ein Gleichgewicht der Intentionen und der voll bringenden Kraft anzuerkennen Über die Dante-Sym phonie, die im ersten Teile („Inferno") den Grimm der hoffnungslosen Verzweiflung, im zweiten („Purgatorio") das Emporringen au« den Tiefen de« Schmerzes zu den lichten Höhen ver Verklärung darstellt, ist auf Freunde« wie auf Feindes Seite so erschöpfend geschrieben worden, daß man in der Litteratur nicht einen einzigen Spalt er blickt, wo sich noch eine neue und notwendige Bemerkung einschieben ließe. Man hat lediglich zu erklären, ob man unbedingt zur Fahne der Neudeutschen hält oder nicht; einer Verstärkung der Position bedarf eS weder hüben noch drüben und eine Verständigung ist heute genau so wenig zu erreichen wie vor Jahrzehnten Nur die Wagnerleute, die gegenwärtig da» Heft in Händen haben und sich dabei immer noch so hitzig geberden, el« müßten sie lauter Niederlagen auswetzen, pflegen jene Erklärung mit unnötig langem Atem vorzubringen Wer sich übrigens mit dem Werke recht vertraut machen will, dem sei beim Durchgehen der Partitur der Aufsatz von Ambros („Kulturhistorische Bilder aus dem Musikleben der Gegen wart") über die Symphonie empfohlen Trotzdem wir das der Komposition äußerst günstige Gesamt ergebnis dieser Studie nicht teilen und befürchten, daß die glänzend vorgetragenen Ansichten manchen unselbständigen Kopf betäuben, wünschen wir doch, daß sich dieser Fülle feiner Bemerkungen wieder einmal verdiente Aufmerksamkeit zuwenden möchte. . . . Die Sym phonie ist gestern unter Hrn Schuchs Leitung so vorzüglich ausgeführt worden, daß nach dieser Seite hin der vollen Wirkung des Werkes nichts im Wege stand. Dennoch haben wir zu demselben keinen neuen Zugang gefunden und sind am Ende nicht viel bester daran gewesen wie die Mehrheit des Publikums, die weder einige klare Bilder au« der Divina comsckia noch einige Kenntnis der Partitur mitbrachte. Letzteres ist aber unerläßlich, wenn man einen Teil besten aus der Symphonie hcrauShören will, was LiSzt in dieselbe hin eingelegt zu haben meinte, und wird nicht ersetzt durch die Aufnahme der ziemlich schwer verdaulichen Erläuterungen R. Pohl« Noch immer kehren un« ganze Abschnitte au« beiden Teilen die bekannte Aufschrift über Dante« Höllenthor (Dasciats ogm »pei-ao/a) entgegen und der absolute Musikgenuß — ein schlimmes Wort gegenüber der Kunst der Programmmusiker — beschränkt sich auf den b'is-ckur-Zwischen satz (Episode der France«ca) de« „Inferno", auf den poetischen Eingang de« Purgatorio und auf da« trotz seiner Länge schöne, erhebende Magnificat, für da« Li«zt da» Ritual motiv de» dritten Kirchentonc« und den in kühn verbun denen Dreiklängen sich ergebenden Stil Palestrina« ver- wendet hat .. . Der Beifall de» Publikum« drückte viel Respekt, aber keine Begeisterung au« Und in der That, e« müßte ein bö»williger Beurteiler sein, der hier nicht mit höchstem Respekt die begeistigte Auffassung, die außer ordentliche Hingabe des Komponisten an den Gegenstand, sein heißes Ringen mit demselben betonte, und ein schlechter Musiker, der nicht beim Eingehen ins Detail hundert interessante und schöne Funde machte und seine Bewunder ung vor der erfinderisch, phantasievoll, kühn gehandhabten Technik bezeugte. Aber von diesen Punkten aus bis zum reinen musikalischen Genuß vorzudringen, sich von der Achtung zur Liebe zu erheben und alle großen Präten sionen des Werkes für eminente Erfüllungen hinzunchmcn, das ist uns und vielen nicht gegeben Funkelnagelneu waren in dem gestrigen Konzert zwei Lrchesterstücke aus der Musik zum Drama „Königskinder" von Engelbert Humperdinck: daS erste „Hellafest" und „Kinderreigen", das zweite „Verdorben — gestorben" und „Spielmanns letzter Gesang" bezeichnet Beide, in der Er findung nicht bedeutend, sind doch auf den rechten Ton gestimmt, in Harmonie und instrumentaler Fassung sorg fältig und stimmungsvoll koloriert und einer ansprechenden Wirkung sicher, wo man die Länge des zweiten Stückes mit der Kraft der Motive nicht allzu kritisch zusammenhält Als Solistin wirkte eine unserem Publikum stets hoch willkommene Künstlerin mit, Frau Lilli Lehmann. Sic sang Donna Annas Rachearie und die beiden Lieder Klärchens (aus „Egmont") von Beethoven, die man selten in der Öffentlichkeit hört Sie bot in der Arie, obwohl sie hier stimmlich noch nicht ganz frei mar, eine in Wahrheit und Schönheit des Ausdrucks, stilistisch vollendete Leistung und erntete später für den gesanglich meisterhaften, be seelten Vortrag de» zweiten Klärchenliedes so enthusiastischen Beifall, daß sie da« Stück wiederholte. H P. Aus Julius Großes Lebenseriunerungen. II. Die Studienjahre Iuliu«Große» inHalle(1849—1852) fielen mit dem merkwürdigen Aufschwung der deutschen des KomthurkreuzeS des Konigl. Bayerischen Militär- Verdienst-Ordens: dem Oberstlieuteuant Franke, AbtheilungS-Chef im Kriegs-Ministerium; deS Ritterkreuzes 1. Klasse desselben Ordens: dem Hauptmann v. Gehe, Komp -Chef vom 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr 100; des Ritterkreuzes 1. Klaffe des Konigl. Württem- bergischen Friedrichs-OrdenS: dem Premierlieutenant v. Stammer vom Carabinier- Regt, kommandirt als Assistent zur Militür-Reit- anstalt; Dresden, 2l. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Direktor der höheren Schule für Mädchen zu Leipzig, vr xllil. Jakob Anton Wychgram, den Titel und Rang als Pro fessor in der 4. Klasse der Hofrangordnung zu ver leihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Privatus und Stadtrath Wetzlich, sowie dem Kaufmann und Stadtrath Weigandt in Dresden das Ritterkreuz I. Klasse vom Älbrechtsorden und dem Baumeister und Stadtrath Adam daselbst den Titel und Rang als Baurath zu verleihen. -Derorönunc;, die in Umlaus befindlichen Reichsgoldmünzen, Einthalerstücke, Reichs-Silber-,Nickel und Kupfer münzen, sowie Reichskassenscheine, Rcichsbank- noten und Roten der Privatnotenbanken betreffend Um ein Urtheil über den Geldumlauf zu ge Winnen, ergeht hierdurch auf Antrag des Reichsschatz amtes an I) alle dem Ministerium des Innern unterstehenden Königlichen Behörden und Verwaltungsstellen, welche Kassen haben, 2) alle Stadträthe und die Polizeiämter zu Leipzig und Chemnitz, sowie 3) alle Sparkassenverwaltungen die Anweisung, am 36. laufenden Monats bei dem Kassenschlusse festzustellen, welche Beträge nach Markwährung I. an Reichsgoldmünzen und zwar: 1) an Doppelkronen, 2> - Kronen und halben Kronen, II. an Einthalerstücken und zwar: 1) deutschen Gepräges, 2) österreichischen Gepräges, III. au Reichssilbermünzen und zwar im Einzelnen: 1) an Fünfmarkstücken, 2) - Zweimarkstücken, 3) Einmarkstücken, 4) - Fünfzigpfennigstücken, 5> - Zwanzigpfennigstücken, IV. an Nickelmünzen, V. - Kupfermünzen, VI. - Reichskassenscheinen und VII. - Noten und zwar: 1) der Reichsbank, 2) - Privatnotenbanken in den unter ihrer Verwaltung stehenden Kassen vor handen sind und das Ergedniß nach den bezeichneten Sorten getrennt bis zum 5. November dieses Jahres anher anzuzeigen. Dresden, am 14. October 1896. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Paulig. Litteratur zusammen, dessen Anfänge freilich in das Jahr zehnt zwischen 1840 — 1850 zurückreichen, der aber im Jahrzehnt zwischen 1850 und 1860 weithin sichtbar ward Obschon von litterarischen Jntereßen aller Art er füllt und neben den ernsthaft begonnenen juristischen Studien poetischen Bestrebungen huldigend — der Dichter veröffentlichte 1851 ein Erstlingsdrama „Nienzi" — scheint Grosse von den bedeutendsten und bleibendsten Erscheinungen jener Jahre, von Hebbel, Otto Ludwig, Gust. Freytag, Gottfried Keller u. a , wenig berührt worden zu sein. Aus seine eigene Entwickelung hatten zunächst die litterarischen Vorlesungen von Robert Prutz den stärksten Einfluß, denen er freilich nachrühmt, daß sie Front gegen die Willkür der Romantik und die flache Tagesschablone der Jungdeutschen gemacht, die Stellung und das Wirken des einzelnen Dichter« an den großen nationalen Zeitfragen gemeßen hätten, die aber offenbar noch viel zu sehr vom Geist der vierziger Jahre, von der beständigen Verwechslung und falschen Vermischung der Politik und der Kunst erfüllt waren, um wirklich al» Pfadzeiger durch die Wirrnis der Gegenwart zu dienen Daneben aber trat er einem Kreis von jungen Nach- und Neuromantikern nahe, in dem man, wie einige Jahre vor Große» Erinnerungen schon aus Otto RoquetteS „Siebzig Jahren" erhellte, ein poetisch und studentisch frohes Leben führte und vielseitige Teilnahme an aller Kunst und vielen Künsten bewährte Das HauS de» Universitäts richters Julius Thümmel bildete den Mittelpunkt diese« Kreises, und Große widmet diesem Frühgeschiedenen und Vielverdienten ein anziehendes Gedenkblatt. „Thümmel, kaum zehn Jahre älter al« wir Studenten, vereinigte in sich die vielseitigsten Talente und wäre von Natur au« eigentlich berufen gewesen, ein große« Theater zu leiten. Er komponierte reizende Lieder, schrieb später mehrere allerliebste Lustspiele, aber seine Hauptstärke war Shakespeare, dem er mehrere wertvolle Monographien gewidmet hat, so über Shakespeare« Frauengestalten, Aber