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Dresdner Journal : 06.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189610064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18961006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18961006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-06
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 06.10.1896
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Strehla, 5 Oktober. Der 16. Bezirksfeuer- wchrtag der Amtöhauptmannschaften Grimma br. H. Dahlmann 1. Kgl Hpt-Gest Grabitz' F-St. Gold schraube 2 Desselben ff H Eisvogel 3 Mit dreivierlel Lingen gewonnen Einsiedler und Ulwin unpla^ert Tot: 13:10 — IV. Oktober Rennen 2009 M Frhrn E v. FalkenhausenS 3j. ff -St. Mimosa 1. Fürst Hohenlohc- OehringenS 3j F.-H Ulan 2. Hin G. v BleichrSderS »j. ff -H Feuergott 3 Mit drei Längen gewonnen. Tot: 27 : w. — V. Ossizier-Hürden-Rennen 1000 M. Maj. H. v Arnim« 6z br H AthanaS 1. Rittm v Lynard« a. F-St Ed>lgarde 2 Lt. ByerSdorsS a. F -W Glücksstern 3 Mit drei Längen gewonnen. Bier liesen. Tot : 18:10. — VI. Abschieds-Handicap. 2000 M Hrn H. v. TreSlews Sj br.H. Oberst 1. Hrn. A Beitt 2j schvbr St. LaGltana I 2 Frhrn E. v. FalkenhausenS 3j. F.-St Theodosia l 3. Ma drewi-rtel Längen gewonnen. Füns liesen. Tot.: 81:10. * Im Monat September d. I. herrschte in der hie sigen Ausgabestelle für zusammcnstellbare Fahr scheinhefte — Carolastraße l6 — noch immer eine rege Thätigkeit; es wurden neben den Sommer-, Zeit- und sonstigen Fahrkarten 2376 Stück zusammenstellbare Fahr scheinhefte angefertigt und hierfür rund I22OOO M ver einnahmt o Neuerer Bestimmung zufolge können die in Dresden- Altstadt und Neustadt, sowie in Tharandt nach Marienberg gelösten Rückfahrkarten bei der Rückfahrt auch vom Bahnhof Wolkenstein aus über Zschopau- Flöha benutzt werden * Der Norstand des Sächsischen PestalozzivereinS setzt als Herausgeber der „Sächsischen Schulzeitung" für die »hm zugehenden besten Origlnalarbeiten 400 M. in 6 Preisen aus, und zwar einmal 100 M, zweimal je 75 M- und dreimal je 50 M Die Zeit der Preisbewerbung läuft vom 1. Oktober d. I bis mit 30. September 1897. Die Redaktion der „Sächsischen Schulzeitung" bringt nach freier Wahl die eingesandten Arbeiten zum Abdruck in genannter Zeitung. Die Wahl der Themen rc. ist in das freie Ermessen der Bewerber gestellt; doch wird auf die Beleuchtung pädagogischer Zeitfragen besonders aufmerksam gemacht. * Alle für den Festausschuß der Ausstellung des Sächsischen Handwerks und Kun st gewerbes bestimmten Zuschriften, Rechnungen u s. w. sind von jetzt ab an die „Verwaltung der Ausstellung" zu richten. * Die Gesellschaft „Titania" hierselbst veranstaltet am nächsten Sonnabend, den 10. Oktober, abends 8 Uhr, im Konzerthause „Zum Schwan" am Schützenplatz einen Wanderabend, bestehend in Vorträgen und Tanz. und Oschatz, der am Sonntag in unserer Stadt ab gehalten ivurde, verlief unter ungemein reger Beteiligung aufs beste. Die im „Ratskeller"' abgehaltene Telegierten sitzung wurde von dem Vorsitzenden, Hrn. Klug - Gölzern, mit einem Hoch auf Se. Majestät den König, den hohen Protektor sächsischer Feuerwehren, eröffnet. Aus dem von Hrn. Klug zum Vortrag gebrachten Jahresbericht ist folgendes hervorzuheben: Der am 13. November 1881 gegründete Verband bestand ,u Ende des letzten Verbands- jahreS aus 17 Wehren Die aktive Mannschastszahl be trug 1257, die sich aus den Wehren der Ortschaften Brandis, Eolditz, Dahlen, Grimma, Gölzern, Hubertu«- burg, Liptitz, Machern, Mutzschen, Nerchau, Oschatz, Polenz, Püchau, Strehla, Trebsen, Wermsdorf und Wurzen zu sammenseht Hierzu kommen noch die beiden freiwilligen Feuerwehren Malkwitz und Zschadraß sowie die Fabrik- feuerwchr der Maschinenbauanstalt Gölzern, welche erst kürzlich dem Verbände beigetrcten sind; es ist somit der Verband zur Zeit 20 Feuerwehren stark Die gesamten Wehren sind mit 38 fahrbaren und 18 Handspritzen aus gerüstet 1 l Wehren stehen Spritzenhäuser zur Verfügung. Nach Erledigung interner VerbandSangelegenheiten fanv in feierlicher Weise die Überreichung der Ehrrnmedaille für 15 jährige treue Dienste im Berufe an 37 Wehr männer statt Nachrichten aus den L'andesteiten. —tü. Großenhain, 5. Oktober. Se. König!. Hoheit der Prinz Friedrich August wohnte der am heutigen Tage hier abgehaltenen ersten diesjährigen Reitjagd des Großenhainer Parforcejagd-VcreinS in der Nähe der Paulsmühle bei Kalkreuth bei. Die weiteren Neitjagden wervcn Montag, Mittwoch und Sonnabens abgehalten und mit der Hubertusjagd anfang November d. I. geschlossen werden Das in anderen Orten unter Leitung des Hrn. Wernig-Berlin mit bestem Erfolge aufgeführte Militär- schauspiel 1870 71 wird auch hier, und zwar in dem „Hotel zum Gesellschastshause" zur Aufführung gelangen; die erste Aufführung ist für den 17. Oktober in Aussicht genommen. * Leipzig, 5. Oktober. Nach einer vom Unioersitäts- richter Hrn. Justizrat vr. Meltzer jüngst bewirkten Zu sammenstellung sind an unserer Universität in den letzten zehn Jahren 33 Stiftungen neu entstanden, deren Zinsen besürftigen Studierenden zukommen. Im gleichen Zeitraum wurden am Königlichen Konviktorium der Universität 9 Freistellen begründet. — Die hiesigen Buchbinder hielten am Sonnabend abend zwei kleinere Versammlungen ab, in denen sie den gegenwärtigen Stand der Lohnbewegung besprachen. Es wurde hierbei ge äußert, daß die neuen Abmachungen über Arbeitszeit und Stunvenlohn von den meisten Arbeitgebern eingehalten würden, doch sei man im allgemeinen eher geneigt, den männlichen, als den weiblichen Beschäftigten die höheren Löhne zu gewähren. Die Organisation habe am Orte wesentliche Fortschritte gemacht, gegenwärtig gehörten dem Zentralverbande ungefähr 1200 Mitglieder hierselbst an. — Heute morgen ist in Kleinzschocher auf dem Über gange des Schönauer Weges über das Bahngleis der 5 Uhr 14 Min von Plagwitz nach Gaschwitz ab gehende Personenzug an ein den Übergang passierendes Ochsengeschirr (Lastwagen), auf dem sich fünf Frauen befanoen, angefahren und hat letzteres am Hinterteile er faßt und umgeworfen. Die Frauen sind dabei zu Boden geschleudert und eine von ihnen anscheinend innerlich schwer verletzt morden. * Zwickau, 5. Oktober. Nachdem sich neuerdings der Bezirksausschuß bei der König!. AmtShaupImannschast Zwickau für ken Bau einer elektrischen Bahn zwischen den Städten Glauchau, Meerane und Crim mitschau ausgesprochen hat, entschied sich nunmehr auch der Bezirksausschuß Glauchau in gleichem Sinne. * Aus dem Vogtlands, 5. Oktober. Am 3 d M. morgens wurde unweit der Haltestelle Raun der Linie Reichenbach-Eger ein Eisenbahnfrevler festgenommcn und dem Adorfer Amtsgerichtsgefängnis zugeführt. Der Mann, ein böhmischer Maurer, Namens Buschik, hatte sieben ausrangiertc Bahnschwellen auf das Gleis geschleppt, eine Varriäre und ein Haltsignal abgebrochen, sowie außer dem eine Frau angefallen. * Plauen i. V., 5. Oktober. Die Obstausstellung des Vogtländischen Bezirksobstbauvereins der König!. Aintshauptmannscbaflen Plauen und Oelsnitz, die am Sonntag im großen Saale des Etablissements Barth mühle bei Jocketa eröffnet wurde und heute abend ge schlossen wird, ist mit 311 Sorten Früchten beschickt worden. An Preisen wurden 2 erste, 3 zweite, 13 dritte und 5 Anerkennungen erteilt. Trotz der diesjährigen un günstigen Witterung war Obst vorhanden, wie es in solcher Schönheit niemand erwartet hatte. Jocketa, Trieb, Liebau, Reimersgrün, Nuppertsgrün, überhaupt die ganze Umgegend von Barthmühle hat schönes Obst geerntet. * Sebnitz, 5. Oktober. Die vom Schandauer Bezirks- obstbauverein im Saale des Hotels „Stadt Dresden" hier veranstaltete Obstausstellung ist gestern Abend ge schloffen worden. Die Prämiierung der ausgestellten Früchte erfolgte am Freitag Mittag. Die Ausstellung, welche nicht nur von Sebnitz, sondern auch von den um liegenden Ortschaften und Nachbarstädten sehr reich be schickt ivar, gestaltete sich infolge ihrer Vielseitigkeit zu einer äußerst lehrreichen. ÄMik und Volkswirtschaft. * Morgen, Mittwoch, den 7. Oktober, findet eine öffentliche Sitzung der Bewerbekammer Dresden vormittags 10 Uhr patt Aus der Tagesordnung stehen der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Lie Abänderung der Gewerbeordnung (Zwangsorgani sation des Handwerks ; Aushebung der Tre-duer Jahrmärkte, Berichterstatter: der Borsitzende Stadtrat Schröer; Verleihung von Anerkennungsurkunden; Zuwahl eines Mitgliedes in die 3. (gewerbliche) Kommission * Wie das „B T ", wie es sagt, von zuständiger Seile er- sährt, sind nach der außerordentlichen Anspannung der Reichs- bank, welche sich in dem letzten Ausweise wiederspiegelt, die Rückflüsse bisher durchaus nicht derartig gewesen, wie es nach der Erfahrung der früheren Jahre erwartet werden durste. An gesichis des inzwischen cingetretenen wesentlichen RückmngeS d<s PrivaldiskontoS ist diese Th itsache besonders beachtenswert Sie findet anscheinend darin ihre Erklärung, daß der Privatdiskont an der Börse gegenwärtig zum Teil von solchen Wechseln die von Bank aus Bank gezogen sind, sogenannten Finanzwechseln, bestimmt wird, welche die RcichSbank nicht diskontiert. Die Leitung der Reich-bank rechnet damit, daß auch in der nächsten Zeit ein beträchtlicherer Rückfluß von Mitteln nicht eintreten wird, ledenfalls nicht in solchem Umfange, daß die Bank aus der Uebcrschreitung der Notenstener herauskommen kann. Unter diesen Verhältnissen zieht die Leitung des Institutes eine wei tere Erhöhung de« Diskonto- bereits in Erwägung. Es ver dient noch Erwälmung, daß die Bank zur Zeit ausschließlich von dem Jnlande in Anspruch genommen wird. * In der gestern abgehaltenen VerwaltungSratSsitzung der K.K.Teppich- und Möbelstoff-Fabriken vorm.Philipp HaaS u. Söhne, Wien wurde die Bilanz für 1895,96 vor gelegt. Der Reingewinn beträgt 326 240 Gu,den (gegen 310 931 Gulden), welcher nach Extradorierung d>S ordentlichen Reservefonds mit 3-000 Gulden und des außelordentlichcn mit 60 000 Gulden die Verteilung einer Dividende von 4 äh gleich 8 M. per Aktie (gegen 3'^^, gleich 7 M. im Vorjahre) zuläßt. DaS Geschäft hat sich auch in diesem Jahre recht zu friedenstellend entwickelt, und da die Gesellschaft nunmehr an nähernd lOOovOo Gulden Reserven bei 4 000 t)>>0 Gulden Aktien hat, so dürften die Rückstellungen in früherer Höhe künftig nicht mehr notwendig sein. Die Generalverfammlung wird am »6. November d. Js. abgehalten werden * Ueber die Mechanische Treibriemenweberei und Seilfabrik Gustav Kunz, A.-G in Treuen i. S wurde einem Aktionär aus Anfrage an maßgebender Stelle mitgetcilt, daß der Geschäftsgang ein guür und der Umsatz gegen das Vorjahr bedeutend größer sei, soda» man mit ziemlicher Bc stimmtheit annehmen könne, daß das Erträgnis des laufenden Ge schäftsjahres das vorjährige mindestens erreiche. Der Kurs der Aktien ist verhältnismäßig zurückgeblieben, wah.scheinlich mit Rücksicht aus die Erböhung des Aktienkapitals; doch werde diese keinesfalls auf die Dividende schädigend einwirken. * Nach dem Geschäftsbericht der Thodeschen Papier fabrik, Altiengesellschait zu Hainsberg hatten in dem am 30. Juni beendeten Gcfchäjtsjahre wohl alle Fabriken reichliche Beschäftigung, d>e Preise zeigten jedoch nicht die erwünschte Festigkeit. Produziert wurden 5176200 kg Papier und ver kauft für 1716818 M Der Bruttogewinn beträgt 101045 M. Hiervon sind 62306 M. zu Abschreibungen bestimmt, 1933 M für den Reservefonds, 1547 M zu Tantiemen für den Auf sichtsrat, 4641 M für Beamte, Fabrikperfonal, 27000 M. zu einer Dividende von <K, der Rest von 3556 M. soll aus neue R chnung vorgelragen werben. * Das Budget des Österreichischen Eisenbahn- minisieriums enthält, wie alljährlich, auch eine Schätzung des Erträgnisses, welches die Kaiser!. Ferdinands-Nord bahn aus dem Betriebe des lausende» Jahres zu erwarten hat, weil diese» Erträgnis für den Anteil des Staates am Rein gewinne ter Nordbahn von Wichtigkeit ist. Tie Regierung ver anschlagt ihre Gewinupartizipation mit 1,3 Millionen Gulden Die Betriebseinnahmen werden mit 36497 700 Gulden (4- 1644762 Gulden), die Betriebsausgaben mit 20488300 Gulden (-P 829142 Gulden), das Erfordernis für den Dienst der Prioritäten mit 5942500 Gulden (g- 87 750 Gulden) ange setzt. Hiernach würde sich für das Jahr >896 ein Überschuß von 10066 900 Gulden ergeben und d.e Teilungsgrcnzc zwischen Staat und Negierung, die bekanntlich 1 0 Gulden pro Aktie oder 7 451125 Gulden beträgt, würde um 2 015775 Gulden überschritten sein. Von diesem Mehrbeträge würde die Hälfte, somit 1,3 Millionen Gulden, dem Staate zufließen. Auch für das vergangene Jahr hatte die Regierung ihren Gewinnanteil mit 1,3 Millionen Gulden veranschlagt. Infolge der bedeuten den Mehrausgaben war jedoch der Gewinn der Nordbahn ge ringer ausgefallen, als die Regierung ermattet hatte, und die Gewinnquote hatte nur 943000 Gulden betragen. * Das Budget des Österreichischen Finanzministeriums ent hält auch diesmal wieder das Programm für die im nächsten Jahre durchzuführenden Münzprägungen. Die gesamte Aus- münzung, welche für daS nächste Jahr plojektiert ist, umfaßt 50,6 Millicnen Gulden und ist um rund 6 Millionen Gulden kleiner als die Prägung des heurigen Jahres. Die Auspräg ung des Kontingents an Nickelmünzen ist vollendet, von den Eilberkronen werden noch 12,36 Millionen Gulden fehlen. Da gegen ist von den neuen Bronzcmünzen noch der größere Teil herzustellen Die Kosten der Münzprägung werden mit 499415 Gulden präliminiert und bieten gegenüber dem Vorjahre eine Erhöhung um 10.-404 Gulden. * Die Einnahmen der AussigTeplitzer Eisenbahn betrugen im September d. I. 546 974 Gulden gegen 510202 Gulden im September 1895, mehr 36 772 Gulden. Seit 1. Januar wurden vereinnahm: 4647486 Gul.cn gegen 4439572 Gulden im eutspicchenden Zeitraum des Vorjahre-, d. i. 207 914 Gulden mehr * Vom englischen Silbermarkt wird berichtet, daß in London in der letzten Woche für 190006 Pfd Sterl. Silber barren angekommen, davon 183000 Pfd Sterl aus New Port und 7000 Pfd Sterl, au« Westindien; exportiert wurden >50 500 Pfd Sterl, nach Bombay und 5000 Pfd. Sierl. nach Kalkutta, zusammen also 155500 Pfd Sterl. Ter Preis des Silbers har sich ohne Änderung auf 30'/,. Pence g halten. cS ersogten nur wenig Umsätze. New?)vrk trat in mäßigem Um fang al- Verkäufer aus. In mexikanischen Dollar- war eben- salls nur wenig Geschäft. Der nominclle Preis stellt sich 1 «I unter demjenigen von Bar.cn Die Zuteilung von indischen Louncil-Btll- umfaßte 4,9 Millionen Rupien (2,90 Millionen Kalkutta 0,63 Millionen Bombay und 0,56 Millionen Madras). Der Begebung-Preis belief sich in der Hauptsache auf 1 cd. 2'/,, ä. Telegraphie Transfer« wurden nicht zugeteilt. * Vom englischen Geldmärkte schreibt man: Die Bankrate ron 3 üh hat ihre Wirkung gelhan und die Gold- Versendungen naw Amerika haben vorerst ausgedört. während anderseits starke Zufuhren au- Australien erwartet werden. Trotzdem Geld im Zusammenhang mit dem Quartal-Wechsel und den Bedürfnissen für die Ultimoliquidation ziemlich knapp war, wurde im offenen Markte die Bankrate nremalS erreicht und 2hß <>, war der höchste Satz, der für Geld bewilligt wurde, während Diskonten nur vorübergehend zu 2^, bis 2'/,, gtz am Markte waren und heute bereit« wieder unter 2 zu placieren sind Man rechnet aus eine weitere Erleichterung, trotzten, die ausländischen Wechse kurse bereit« wiedcr zurückgrgangen sind, neben den dem Mailte zugeströmtcn 2 Millionen Pfund Sterling, zur Hälfte japanischen Guthaben« und zur Hälfte z-rückgezahltcr Reu-Südwale- Schatzschcine, ist mit einem starken Rückfluß au« den Provinzen und au- Louponfälligkeiten zu rechnen. Aber anders.:» ist nicht zu vergessen, daß im Lause de« Monat» über 7 Millionen Piund Sterling Einzahlungen sür neue Emissionen zu leisten und daß große Jmpoi:c von Prvdultcn * Die einstige „schwedische Nachtigall", Christine Nilsson, welche gegenwärtig ein reizende« Häutchen in Madrid bewohnt, hat bei dessen Ausstattung einen drolligen Gedanken zur Au-sührung gebracht, infolgedessen zwei ihrer Zimmer bei ihren Freunden mit dem Spott namen „Archive sür Musik und Magen" belegt worden sind. Die Sängerin hat nämlich beide Zimmer in höchst merkwürdiger Weise tapezieren lasten: ihr Schlafgemach mit den Noten all der Lieder und Partien, welche sie in ihrer langen Künstlerlausbahn so oft gesungen hat, und ihren Speisesaal mit all den — wohlverstanden bezahlten — Rechnungen au- den Hotels aller Herren Länder, in denen sie auf ihren Gastspielreisen gut gegessen hat. Wieviel heitere und trübselige Erinnerungen sich an diese Reliquien einer Künstlerlaufbahn knüpsen müssen! Wie vieler Freunde und Neider sie täglich gedenken muß, wenn sie bei der Toilette und bei den Mahlzeiten die Tapeten an ihren Wänden studiert! * Warum erröten wir? Der physiologische Vor gang des Errötens besteht darin, daß die kleinen Haut arterien sich plötzlich auSdehnen und eme größere Menge Blutes aufnehmen. Künstlich kann das herbeigeführt werden durch Einatmen von Amylnitrit. Welche physio logischen Vorgänge oder Zustände erregen aber die Nerven, die in den Wandungen jener kleinen Hautarterien endigen und deren Ausdehnung veranlassen, sodaß Erröten ein tritt? Der Psychologe Melinaud erklärt, daß die vier hauptsächlichsten Ursachen des RotwerdenS Bescheidenheit, Demut, Schüchternheit und Zorn sind, und zwar errötet man auf Grund dieser Eigenschaften nur in Gegenwart anderer. Nur sehr wenige Menschen werden auch rot, wenn sie allein sind. Kleine Kinder erröten niemals. Zwar erwähnt Darwin in seinem Werk „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen" zwei kleine Mädchen im Alter von zwei und drei Jahren, die rot wurden, wenn sie ge scholten wurden; aber er nennt sie ausdrücklich Ausnahmen. * Eine Ervlawine. Nus Agram, 2. Oktober wird gemeldet: Der Lastenzug Nr. 6212, der heute früh um 6 Uhr 25 Alin, von Agram nach Zagorien abging, wurde zwischen den Stationen Novimarof und BudinScina durch eine Erdlawine verschüttet. Die Maschine und drei Waggons wurden unter dem herabstürzenden Erdreich förmlich begraben, wobei dem Bremser Bartolec beide Füße wie mit einem Mester abgeschnitten wurden. Das übrige Begleitungspersonal konnte sich noch rechtzeitig retten und kam mit dem bloßen Schrecken davon. Von Agram wurden sofort eine Hilfsmaschine und die nötige Zahl von Arbeitern nach der Stelle der Katastrophe ent sendet, um so rasch als möglich die Linie wieder fahrbar zu machen Der verunglückte Bremser wurde in das Spital nach Warasdin gebracht. * Eine Volkszählung im Tierreich haben die Mitarbeiter des englischen „Zoological Record" veran staltet, indem sie eine Tafel zusammenstellten, welche annähernd die Zahl sämtlicher lebenden Tierarten und deren Verteilung auf die einzelnen Tierklasten an geben soll. Säugetiere giebt es danach 2500 Arten, Vögel 12 500, Reptilien und Amphibien 4400, Fische (fast so viel als Vögel) 12 000, Manteltiere 900, Mollusken 50000, Armfüßler oder Molluskoiben 150, Bryozoen 1800, Krufter 20000, Milben, Spinnen und Skorpione 10000, Tausendfüßler 3000, Insekten nicht weniger als 230000, Würmer 6150, Seesterne, See igel und Seewalzcn 3000, Schwämme 1500, Korallen, Äedusen und Polypen, Ouallen 2000, Urtiere oder Protozoen 6100 Arten, — zusammen 366 000 verschiedene Arten, wovon über zwei Drittel Insekten sind. Manche derjenigen Klasten, die heute eine verhältnismäßig geringe Artenzahl aufweisen, haben in der Vorzeit der Erde eine weit gewaltigere Ausdehnung gehabt, so besonders die Armfüßler, die Bryozoen und Schwämme; auch die Mollusken, die heute nach ihrer Artenzahl den siebenten Teil der ganzen Tierwelt einnehmen, besaßen einstmals eine ganz ungeheuere Verbreitung. * Aus Tarnopol wird der „N. Fr. Pr." vom 4. Oktober berichtet: Der Ort Szczurowice im Bezirke Brody wurde vollständig eingeäschert. Sämtliche Herrschaftshäuser, die Propstci, Kirchen, Schulen und 118 Häuser wurden ein Raub der Flammen. 698 Bewohner kampieren auf dem Felde. Der Schaden beläuft sich auf 300000 Gulden. * Die König!. Eisenbahn-Betriebsinspektion in Berlin macht unter dem 5. d. Mts. bekannt: Der Personenzug 87 sollte heute in Luckenwalde wegen Ueberholung durch Schnellzug 31 auf einem Nebengleise einfahrcn. Hierbei ist ersterer Zug wegen falscher Weichen stellung auf emen Rangierte:! gefahren, wodurch fünf be ladene Wagen entgleisten und beschädigt worden sind. Beim Unfall haben zwei Reisende leichte Kontusionen er litten. Betriebsstörungen sind nicht eingctretcn. Die Unter suchung ist eingeleitet. * In der Nähe von Garst ang (Grafschaft Lancaster) warf der Wind einen von.den Pfosten um, welche in regelmäßigen Abständen längs der Bahnlinie die Ent fernung anzeigen. Ter Pfosten fiel auf das Gleise, welches dem von dem Zuge des Kaisers von Rußland benutzten entgegengesetzt ist, und war lange vor dem Passieren des Kaiserlichen Zuges beiseite geschafft. * Die Berliner Abendblätter melden, daß eS zwischen den feindlichen Stämmen der Suaheli und Massai in der Gewerbe-Ausstellung in Berlin am 4. d. Mts. vormittags zu einer heftigen Fehde kam. Die in der Kolonial-Ausstcllung vertretenen Mitglieder beider Stämme waren in Streit geraten, der alsbald in Thätlichkeiten ausartcte. Die Leute schlugen mit Knitteln aufeinander ein, ehe die Aufseher und Gendarmen gegen die Exzedenten einschritten. Die Schwarzen mußten schließlich zur Be ruhigung eingesperrt werden. * Die größte Glocke der Welt ist kürzlich in Cincinnati in den Vereinigten Staaten gegossen worden. Sie wiegt 30000 Pfund, ist acht Fuß breit an der Öff nung und sieben Fuß hoch. Der Klöppel allein wiegt fast 700 Pfund. DaS Glockenmetall besteht aus 78 Teilen Kupfer und 22 Teilen Zinn. Diese Mischung wurde zuerst in 120 Pfund schwere Barren gegossen, ehe der eigentliche Glockenguß begann. * Ein heiteres Pendant zu dem berühmten „Genöral Staff" der Franzosen aus dem deutsch-französischen Kriege hat ein großes Pariser Exportmagazin geliefert. Ein Wiener Kaufmann, der Herzog heißt und am Franz Josephs-Kai wohnt, bestellte bci diesem Magazin eine Hängelampe, die er an die Adresse: „Herzog, Franz JosephS-Kai Nr. . ., Wien", zu senden an ordnete. Nach einiger Zeit traf eine Kiste mit der Lampe ein, die folgende Adresse trug: „!ckr. Io ckuv vrsnyois ckosvpk Huai Rr. . Vionns (^utrioüv). Die Findigkeit der Post brachte e« jedoch zuwege, die Lampe trotz der heiteren Adressierung an Ort und Stelle zu schaffen. Rennsport. Hannover, 5. Oktober. I. Seelhorst- Rennen. 3vooM Hrn A Bett-2j. F.-St. Jenny Lind 1. Maj. Faddy» 2j. F.-St Saqe 2. Kgl. Hpt -Gest Grabitz' 3j. dbr. St. Fein-Iiedchen 3. Um eine halbe Länge gewonnen. Sech« Pferde liefen. Tot.: 80:10. — II. Große« Hanno versches Armee-Jagd-Renncn. Ehrenpreis Sc. Majestät de- Kaiser- und 4000 M Oberg Gr. Schlipvenbach« 4j F.-Lt. Teonie 1. Rittm v Eynard» 4j. F-W Plektron 2 Maj. v. Hcydcn-L'nden« a F -W. Buschir: 3. Um einen Korf ge wonnen. Ach: liefen. Tot.: 84: 10. — II'.. Deutsche« St. Leger. 16 500 M Für Dreijährige. Hrn. B May« * Am Sonnabend, den 3. Oktober, an dem Tage, an welchem vor 80 Jahren der damalige Prinz Wilhelm von Preußen in Memel zum ersten Male in die Front der Armee eintrat, fand daselbst in Gegenwart des Grafen Lehndorff als des Vertreters des Kaisers, des Ober- präsidenlen Grafen Bismarck und anderer hochgestellter Gäste die feierliche Enthüllung des Kaiser Wilhelm- Denkmals statt Dieses Denkmal ist der Stadt vom Kommerzienrat Pietsch zum Geschenk gemacht worden. Die Stadt war in allen ihren Teilen festlich geschmückt, auch die Schiffe im Hafen trugen Flaggeilschmuck; alle Geschäfte waren geschlossen. In Gegenwart einer vieltausendköpfigen Menge begann um 11 Uhr vormittags die Feier mit einem Choral und darauffolgendem Gebet. Nach einer Ansprache des Stifters, Kommerzienrat Pietsch, siel die Hülle des Denkmals, welches den Kaiser in Generalsunisorm dar stellt. Die Ehrencompagnie präsentierte das Gewehr. Das trübe Wetter hcllte sich plötzlich auf, sodaß im Augenblick der Enthüllung herrlicher Sonnenschein erglänzte. Ein 120 Mann starker Sängerchor stimmte die von Ernst Wichert verfaßte und vom Musikdirektor Ernst in Memel in Musik gesetzte Festhymne an Hierauf brachte Bürger meister Altenberg ein Hoch auf Kaiser Wilhelm II. aus. Unter Begleitung zweier Militärkapellen sangen alle Fest- tcilnehmer die Nationalhymne. Zum Schluß fand vor dem Denkmal ein Vorbeimarsch der Garnison, der Krieger vereine, aller anderen Vereine, der Innungen, der Gewerk schaften und Schulen statt. Um 1 Uhr nachmittags war offizielles Frühstück; am nachmittag fand ein Volksfest im Schützengarten und abends ein Radfahrerlampionkorso statt. v. 8t. Aus Brüssel wird uns von einem Mitarbeiter geschrieben: Eine hochinteressante Anlage werden im nächsten Jahre die Besucher der hiesigen Weltausstellung sich anzusehen Gelegenheit haben; eS handelt sich um die Her stellung einer Bahn mit einem nur aus einer Schiene be stehenden Schienenstrangr, die auf dem an den Ausstellungs- park grenzenden Plateau von Jterberg erbaut werden soll. Diese Bahn wird elliptisch und 5 Kin lang sein, eine Steigung von 1 auf 100 und einen Halbmesser von 500 in haben Auf dem einschienigen Gleise wird ein 17m langer Wagen laufen, der 100 Personen aufnehmen kann und der durch 4 Dynamos in Bewegung gesetzt wird. Dieser Wagen soll trotz der außerordentlich starken Kurven mit einer Geschwindigkeit von 160 bis l70lcm in der Stunde fahren, während bekanntlich sonst die schnellsten Züge auf dem Kontinente höchstens 80 Icm in der Stunde zurück legen. Versuche, die mit der einschienigen Bahn in England gemacht wurden, sollen vorzügliche Resultate ergeben und vor allem festgcstellt haben, daß auf einer solchen Bahn auch bei der größten Geschwindigkeit Entgleisungen weit weniger zu befürchten sind, als auf der zwcischienigen. Der englische Ingenieur Parker ist mit der Herstellung der ganzen Anlage beauftragt morden, die zweifellos daS all gemeine Interesse erregen wird. * Unfälle mit Säuren. Die in Leipzig erscheinende „Drogisten-Zeitung" schreibt: „Der Jahresbericht der Beauf tragten der Gesellschaft zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands teilt folgende Un fälle mit Säuren mit und schließt hieran einige Vor schläge, wie die mit dem Umgang mit Säuren verbundenen Gefahren vermieden werden können. Beim Umgießen eines Ballons Salpetersäure zersprang der Boden des Ballons; die Salpetersäure floß in den Fabrik raum. Nachdem zu der Säure, um die Einwirkung auf den Fußboden adzuschwächcn, einige Eimer Wasser ge gasten waren, wurde die Flüssigkeit ausgefegt und vor der Thür mittels einer Schaufel in Eimer gebracht. Einer der Arbeiter, der das Einschauseln und auch später noch das Ausfegen des Raumes besorgt hatte, ist dann, ohne daß er beim Verlasten der Arbeit über irgendwelche Be- . schwerden geklagt hätte, am anderen Abend infolge der Einatmung von Salpetersüuredämpfen verstorben Die vor genommene Sektion läßt einen Zweifel an der Todes ursache nicht zu, giebt aber der bei dem Verstorbenen konstatierten Herzerweiterung mit Schuld an den tödlichen Folgen de» Unfalles. Alle übrigen Arbeiter, die das Ausfegen mit besorgten, haben keine Folgen von dem Aufenthalt in dem mit Gasen angesüllten Raume verspürt. Ein gleicher Unfall ereignete sich im Materialkeller einer Apotheke. Ein Ballon mit Salpetersäure zerbrach dort. In Abwesenheit des Betriebsunternehmer« machten sich drei Arbeiter daran, die ausgelaufene Säure durch Streuen von Sägemehl aufzutrocknen. Dabei entwickelten sich massenhaft nitrose Gase, was ganz natürlich war, da durch die Einwirkung der Salpetersäure auf das Säge mehl ein förmlicher Nitrierungsprozeß eingeleitet wurde. Infolge Einatmens dieser giftigen Gase starb einer der Arbeiter an Lungenödem, während die anderen beiden mit Entzündung der Luftwege davonkamen Ganz das gleiche falsche Verfahren hatte auch beim Ausstichen von Schwefel säure noch einen weiteren Unfall zur Folge Statt Kreide in die Säure zu schütten, hatten die Arbeiter Sägespäne genommen; hierbei entwickelte sich schweslrge Säure, durch deren Einatmen ein Arbeiter betäubt wurde. Die Arbeiter waren bezüglich ihre« Verhaltens bei der Handhabung von Säuren nicht genügend belehrt worden Durch Zu fall oder die Eigenart des Betriebe« veranlaßte Unfälle werden leider nicht ganz zu vermeiden sein; aber Ausgabe der Betrieb-Unternehmer wird eS trotzdem bleiben, wo irgend angängig, durch Einführung geeigneter Schutzvor richtungen oder durch Beaufsichtigung und Belehrung der Arbeiter auf eine Verminderung der Unfälle hinzuwirkcn Um die oft vorkommcndcn Verletzungen der Füße durch Laugen oder ätzende Säuren zu verhüten, sollte streng daraus gehalten werden, daß die Füße der Arbeiter durch dauerhafte Fußbekleidungen geeigneten Schutz erhalten. Beim Umsüllen und Tragen von Sauren und Laugen, beim Aushacken von heißen Schmelzen und ähnlichen Arbeiten ist da» Tragen von Schutzbrillen cnischieden zu empfehlen." * Flöha, 5. Oktober AuS Anlaß der nunmehr be endeten Revision und der Feststellung der Vermess ungsnachträge der zur Oberforstmeisterei Zschopau gehörigen Forstreviere fand am Freitag nachmittag im Hotel Fritzsche hier die Bekanntgabe des Ergebnisses statt. Hieraus folgte ein Festesten, an dem die Herren Landforst meister Hesse und Lberforstmeister Schulze aus Dresden, Oberforstmeister Zschimmer aus Zschopau, die zu genannten» Bezirk gehörigen sieben Oberförster (Schellenberg, Plaue, Borstendorf, Dittersdorf, Rabenstein, Rossau und Sachsen burg) sowie zehn Forstastessoren, welche die Vorarbeiten zur Revision besorgt hatten, und Rentbeamter Seifert aus Schellenberg teilnahmen Derartige Revisionen und Ver messungsnachträge finden aller zehn Jahre statt. * Meißen, 5 Oktober. Der Elbgaubund der Stenographenvereine nach Gabelsberger hielt gestern hier unter dem Vorsitze des vr. moä. Greif- Radebeul seine diesjährige Versammlung ab. Von den 11 zum Bunde gehörigen Vereinen waren 7 durch Dele gierte vertreten Die Hauptgegenstände der Tagesordnung waren ein Vortrag des derzeitigen VerbandSvorsitzendcn vr. Greif über die beste Art der vom Bunde für Steno graphie zu treibenden Propaganda und ein Preisschreiben.
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