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Dresdner Journal : 19.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189609199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-19
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 19.09.1896
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Amtlicher Teil Nichtamtlicher Teil amtsrichter Oberjustizrat Richter in Zwickau Lunst und Wissenschaft bezirk: Werdau schau XV. Wahl- Richter in in Erimmit- stellte Körner in einer Zeit, welcher dies noch gar nicht als natürlich galt, die Forderung der durchkomponierten Oper. Er wußte dieses ästhetische Gebot nicht anders als mit dem Wunsche zu bezeichnen, daß die ganze Oper einem großen Finale gleichen, also das gesprochene Wort ver meiden sollte. Schubert hob aus dem Singspiel eine Reihe von „Nummern" heraus, welche er in Musik setzte Daß alle die Körnerschen Verse, welche zwischen den komponierten Nummern zurückgeblieben waren, nur gesprochen werden sollten, ist nicht anzunehmen Bei eingehender Betrachtung findet man doch auch Ensemble und Ehor zwischen den komponierten Stücken! Um das Werk mit Schuberts Musik der modernen Bühne zu gewinnen, wurde in der Dichtung alle«, was zwischen den Schubertschen Nummern übrig war, nach Möglichkeit gekürzt und derart zusammengezogen, daß auch von der naiv dramatischen Methode des Singspiels: „Du mußt es dreimal sagen" Abstand genommen werden konnte. So ist nun die dramatische Gestaltung der hübschen Anekdote eben auf jenes bescheidene Zeitmaß reduziert, welches sie bei dem Mangel tieferer Konflikte gerade noch ausfüllen durste. Die verkürzten Überleitungen von einer „Nummer" zur andern wurden zu knappen Rezitativen in der Weise bearbeitet, daß Körners Forderung einigermaßen erfüllt erscheint Der Bearbeiter dachte nicht entfernt daran, sich „Ergänzungen" oder „Erweiterungen" Schubcrtscher Musik anzumaßen, denn das Peinliche und aus 6'^, von Drogueu, Hardwaren, Chemikalien, Schießpulver aus ungefähr 7>^ Millionen M-rk Besonders bemerkenswert ist die Zunahme in der Lieferung von Kriegsmaterial für die chinesische Negierung; in den beiden letzten Jahren sind allein für 4»^ Millionen Mark Bewehre, für 2»^ Millionen Mark Kanonenrohre und für rund It Millionen Mark Geschosse und Schießpulver nach China geliefert worden. Der Export von Anilinsarten betrug in der gleichen Zeit 29054 Dopvelzentnrr im Werte von beinahe 12 Millionen Mark, die Ausfuvr von Nähnadeln 8483 Doppelzentner und von Wollenwaren 12098 Doppelzentner Ein großer T>il der deutschen Ausfuhr nach China, namentlich soweü der Versand über englische Häsen stattfindet, ist übrigens in diesen Zistern nicht enthalten, wie auch die von Deutschland geliesertcn Schiffe und Schiffsaus- rüstungsstücke in den amtlichen Aussuhrzahlen nicht mit aus- gejührt sind JedcnsallS ist aber, vorausgesetzt, daß die Nach richt von der bevorstehenden Erweiterung deS chinesischen Handelsgcbieies nicht als bloße Zukunstsmusik sich hcrausstellt, der deutsche Aussuhrhandel nach China noch einer großen Aus dehnung sähig, und die deutsche Regierung wird daher bei den bevorstehenden Vertragsverhandlungen mit China unsere weit verzweigten wirtschastlicheu Interessen im Osten Asiens sicher lich gebührend berücksichtigen Seelendrangc folgend, der Musik zu und ging nach Wien, wo er als Mensch und Künstler Achtung errang Sein LcbenSende erinnert an Körners Geschick Auch Steinacker solgte zweimal dem KriegSruse, welcher die Jugend des Vaterlandes in die Reihen forderte Ter zweite Feldzug brach seine Lebenskraft. Steinacker holte sich den Keim zu sch cercr Krankheit, welcher er schon im Jahre 1815 erlag Mit einer Klavierphantasie „l.e, Ackisnr" bat er, den nahen Tod erwartend, in ergreisender Weise von der Welt Abschied genommen. Diese Hoffnung auf „Besserung" der Dinge ist, wenn sich England wirklich in Zukunft völlig zurück hält, auch ganz und gar nicht eitel. Denn in Wahr heit ist der Grund, daß sich die Dinge überhaupt so gestaltet haben, daß ihre „Besserung" dringend ge wünscht werden muß, sogar einzig und allein darin zu erblicken, daß sich England abseits des Weges der übrigen europäische Mächte gehalten hat. Man kann also nunmehr die türkische Frage mit ungleich größerer Beruhigung be>rachten als bisher. Und dann wird man auch in Europa gern geneigt sein, auf den Um stand kein allzugroßes Gewicht zu legen, daß die Eng länder ihr friedfertiges Herz gerade in dem Zeitpunkte entdeckten, als Rußland ein sehr eingehendes Interesse für die Befestigung an den Dardanellen an den Tag legte und russische und türkische Offiziere gemein sam untersuchten, ob dort noch alles in Ordnung sei. Dresden, 17. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bergdirektor bei dem Privatsteinkohlenwerke „Kaisergrube" zu Gersdorf, Robert Wilhelm Hey, das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Albrechtsorden zu verleihen. in Breitenborn, 35. Lberamtsrichter Bretschneider Zur Laqt. Man kann nicht ohne Genugthuung feststellen, daß — von den selbstverständlichen Ausnahmen abge sehen — die Stellungnahme der deutschen Presse zu Abstellungen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für a«S- »ärtS: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 3 M. HW"' Wir ersuchen unsere geehrten Post bezieher um rechtzeitige Erneuerung der Be stellungen bei den betreffenden Postämtern, da mit in der Zustellung der bezogenen Exemplare keine Unterbrechung eintritt. König!. Expedition des Dresdner Journals. XVI. Wahlbezirk: 34. Pfarrer Siebenhaar Theater an oer ' Wien aufgesuhrl woroen" Damit Bervervliche solcher muptatttcher Einmischung ist ihm Ve- 32. Superintendent vr. pkU. 33 Oberamtsrichter Kramer Tie wirtschaftliche Erschließung Chinas. Die jetzt beendigte Weltreise deS chinesischen Vizekönigs Li Hung-Tschang ist bekanntlich mit der Absicht der chinesischen Regierung, die Seezölle Chinas zu erhöhen und dieserhalb in Verhandlung mit den Vertragsmächten zu treten, in Verbindung gebracht worden Daß China das Bestreben hat, eine Revision und Erhöhung des Tarifs der Seezölle vorzunehmen, um so wohl die Mittel zu der ihm von Japan auserlcgten Kriegs entschädigung aufzubringen, als auch die durch de» Krieg er littenen Verluste an Kriegs- und Flottenmatcrial zu ersetzen und die brennend gewordene Reorganisation von Heer und Flotte vorzunehmen, war schon früher bekannt geworden Wie jetzt von d>r „Ostaj Korr." bestätigt wird, hat thatsächlich Li- Hung-Tschang Verhandlungen zu dem angedeutcten Zweck mit den Vertragsmächten gepflogen, die zu dem Ergebnis geführt haben sollen, Laß die Mächte mit einer Tarifrevision zu gunsten Chinas im Prinzip einverstanden seien, wenn die chinesische Regierung Erleichterungen für den Jm.cnhandel schaffe. In erster Linie soll sich die englische Regierung bereit erklärt haben, in die verlangte Erhöhung der Zölle zu willigen; dagegen verlangt aber England, daß China sür den aus wärtigen Warenimporl neue Verkehrswege schaffe, durch welche jenem neue Handelsgebictc erschlossen würden, bez daß das gesamte Handelsgebiet in China erweitert melde England scheint hierbei sein Augenmerk vor allem aus die Anlegung eines Eisenbahnnetzes in China und die Erlangung billiger Frachten sür den Import zu richten, wodurch allerdings der ganze Innenhandel Chinas einem unberechenbaren Ausjchwung Hugesührt werden würde und die Importeure durch vermehrten Warenimporl sür den erhöhten Einfuhrzoll entschädigt werden tönntcn. Die Anlage von Eisenbahnen würde dann vermutlich auch zur Beseitigung des Likinzollcs sichren; wenigstens könnte diese Jnlandsteuer dann nur noch an der Endstation im Innern des Reiche- zur Erhebung gelangen, wäürend bisher von Waren, die »ns Innere gingen, fast in jedem Distrikt, den sie zu passieren hatten, immer wieder auss neue Likin von Len verschiedenen Lokalbehöiden grsordeit wurde. Wie sich die deutsche Regierung zu den chinesi schen Wünschen stellt, ist bisher offiziell nicht bekannt geworden; daß sic einer Erhöhung der chimsischen Seezölle gegen Zu geständnisse die eine Vermehrung des deutschen Exports nach China vcrsvr.chcu, nicht abgeneigt ist, kann um so mehr an genommen weiden, als sie den gleichen Standpunkt auch Japan gegenüber beim Abschluß des neuen deutsch-japanischen Handels vertrags eingenommen hat Der bisherige Handelsvertrag zwischen Deutschland und China sichert Deutschland das Recht der Meistbegünstigung in China zu, ohne den chinesischen Pro- dukien die gleiche Vergünstigung bei der Einsuhr in Deutsch land einzuräumen. Wenn bisher ter deutsche Handel mit China im Vergleich zu dem gewaltigen Umfange dieses Riesenreiches noch nicht so bedeutend war, wie zu wünschen, so zeigt er doch insofern eine für uns günstige Entwickelung, als weitaus sein Hauptteil aus die deuischc Ausfuhr nach China entfällt, während die Einfuhr chinesischer Erzeugnisse in Deutschland noch ziemlich zurückgeblieben ist und erst >n den letzten Jahren einige Zunahme auswcist. In der Haupliache mag diese Erscheinung in dir verhältnismäßig niedrigen Stellung begründet sein, Lie der Exporthandel Chinas bisher in ter Handelsgejchichte der Welt cinnahm. Unser Import ans China bewertete sich 1891 auf 13^, 1895 auf 19>/z Millionen Mark; Thee, Borsten, Bettsedern, Stroh- und Bastwaren, Kampher, Galläpfel, Baumwolle, Rohseide, Gewürze machen den Hauptbestandteil desselben aus Tie Aussuhr Deutschlands naM China erreichte 1891 einen Wert von 33>/z, 1895 einen solchen von 30 Millionen Mark Im letzten Jahre stellte sich der Export deutscher Eisenwaren nach China dem Werte nach aus nngcsähr 12 Millionen Mark, der Export von Kupfer- und Messing waren (namentlich Kriegsmunition) aus 5^, von Wollwaren Was sich seiner Brust entrungen hatte, schien völlig los gelöst von seinem Streben. Darum wohl auch die „gött liche Länge" seiner Werke, weil Schubert nur in dem Fortspinncn seiner Gedanken Wonnen empfand, die er möglichst zu verlängern suchte. Das Fertige hatte sür ihn keinen Reiz... So blieb auch „Der vierjährige Posten" im Pulte ruhen Körner hatte das „Singspiel" gleichfalls in seiner fruchtbarsten Schaffenspcriode gedichtet, im Jahre 1812, da er in Wien, von aller Welt geliebt, ein Schützling der Gesellschaft, der litterarischen und musikalischen Kreise, und, wie er selbst sagte, gerade so recht „im Zuge" war. Körners Beziehungen zur Musik waren die innigsten Mit Begeisterung schloß er sich jener Schar kunstbeflissener Dilettanten an, welcher Wien die Gründung der „Gesell schaft der Musikfreunde" und ihres Konservatoriums ver dankt. Körner wirkte in glühendem Musikeifer auch unter den 70 Bässen am 29 November 1812 in der berühinten Ausführung des Händelschen Oratoriums: „Thimotheus, oder die Macht der Musik", welche Aufführung der auf keimenden „Gesellschaft der Musikfreunde" im Entstehen, nach Hanslicks Wort: „die erste Weihe gegeben hatte". Mit Opernplänen trug sich Körner die ganze Zeit seines Wiener Aufenthaltes Für Beethoven sollte er „Ulysses' Heim kehr" schreiben, auch Spohr erbat einen Operntext und legte dem Dichter die Idee des „Faust" nahe, welche Körner aller dings verwegen fand. Von Körners sicher leitendem musikalischen und ästhetischen Gefühl giebt neben zahl reichen Briesstellen vornehmlich eine unscheinbare aber viel bedeutende Anmerkung zum „Vierjährigen Posten" Zeugnis: „Die Absicht des Dichters war, daß dieses Singspiel durchgängig wie ein Finale komponiert werden sollte. Auf diese Art ist es in Wien von dem verstorbenen Steinacker*) in Musik gesetzt und auf dem dortigen *) Steinacker, ursprünglich in der Buchhandlung Göfchen in Leipz g thätig, wandte sich später, einem mächtigen wußt. Er mar also ängstlich bemüht, die verbindenden Rezitative so knapp und einfach zu halten, daß sie neben den Schubertschen Stücken sich nicht ungebührlich aufblähen konnten Legten doch früher die Meister selbst auf die verbindenden Rezitative kein großes Gewicht — der Be arbeiter darf also für sein anscheinend frevelndes Beginnen vielleicht einige Nachsicht erhoffen ... Da Schubert auch die Hauptszene vor dem Schlußgcsang, also die eigentliche Schicksalswendung und Lösung, offen ließ und der Be arbeiter hier am wenigsten durch ungehörige Zuthaten stören durfte, nahm er einen ganzen, wesentlichen Teil der Ouvertüre Note für Note herüber und paßte, ohne die Struktur der Musik zu ändern, dem Schubertschen Orchester die Verse Körners als Recitativc an Ob ihm dies gelungen, mögen andere beurteilen — er möchte es aber als einen glück lichen Zufall bezeichnen, daß sich jener Hauptteil der Ouvertüre in die Schlußszene natürlich einfügen ließ und somit die ganze Ouvertüre mit der wichtigsten Situation der Dichtung m einen organischen Zusammenhang gebracht werden konnte. Die erste Szene wurde durch Einschieben der Winzerchöre au« Schuberts Singspiel „Die beiden Freunde von Salamanca", Text von Johann Mayrhofer, belebt An Stelle der ursprünglichen, überaus hoch liegen den, ausgedehnten Gebet-Arie Käthchens wurde eine Arie aus demselben Singspiel ausgenommen, mit deren Text sich die Verse Körners ohne Zwang vereinigen ließen Der scherzhafte Frauenchor nach Erscheinen des Generals schien als kleine Ritardation vor der Schlußszene paffend; er wurde mit seinem wesentlichen Text einem Schubertschen Opernsragment: „Der Spiegelritter" entnommen So ist manche» vergessene Schubertsche Stück zwanglos zu dem „Vier jährigen Posten" geraten und mit ihm zum Bühnen leben erweckt worden Die einzelnen Nummern 1 bis 9 der Schubertschen Musik erfuhren außer einigen Kürzungen keine Veränderung Auch die Instrumentierung blieb un- Tagesgeschichte. Dresden, 19. September Ihre Majestäten der König und die Königin zeichneten gestern, Freitag, abend die Borstellung der Operette „Waldmeister" im Residenztheater mit Allerhöchstihrem Besuche aus. Se Majestät der König begaben Sich mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg und in Be gleitung ces Flügeladjutanien vom Dienst heute früh H7 Uhr mit Bahn nach Klingenberg und von dort zu Wagen inS Spcchtshausener Revier zur Hochwild jagd Die Rückkehr nach Strehlen erfolg; voraus sichtlich nachmittags 0 Uhr von Bahnhof Tharandt aus. Dresden, 19. September Se. Königl. Hoheit der Prinz Albert ist gestern, nachmittag 3 Uhr.'>7 Min. von den Jagden beim Grafen v. Rödern in Roßers dorf in Schlesien nach Dresden zurückgekehrt und hat Höchstsich nach der Prinzlichen Billa in Hosterwitz begeben. Dresden. Die auf dem 5. Oktober d. Js. einberufene sechste ordentliche Landessynode wird, vorbehältlich der Prüfung der vorgenommcnen Ersatzwahlen durch die Synode, aus nachgcnanntcn Mitgliedern bestehen: X. in den 27 Wahlbezirken gewählte Abgeordnete. I. Wahlbezirk: 1. Oberhospredkfzer, Vizepräsident Or tbeol. et. pliil. Meier in Dresden, 2. Geheimer Finanzrat v. Kirchbach in Dresden, ll. Wahlbezirk: 3. Lberkonsistorial- rat, Superintendent Dr tbeol. ot. pbil. Dibelius in Dresden, 4. Bürgermeister Leupold in Dresden. Hl. Wahl bezirk: 5 Pfarrer Große in Kötzschenbroda, 6. PrivatuS Gysae in Serkowitz. IV. Wahlbezirk: 7. Superintendent Dl pbil. Blochmann in Pirna, 8. Rittergutsbesitzer v Carlowitz auf Liebstadt, 9. Oberförster Hahn in Postclwitz. V. Wahlbezirk: 10. Pfarrer Ur. pliil. Schönberg in Weisiropp, 11. Oberamtsrichter Weidauer in Nossen. VI. Wahlbezirk: 12.SuperintendentHässel bart hin Freiberg, 13. Schneidermeister Braun in Freiberg. VII. Wahl bezirk: 14. Pfarrer Böttcher in Pretzschendorf, 15. Be zirksschulinspektor Richter in Dippoldiswalde. VIII. Wahl bezirk: 16. Pfarrer Hammer in Bärnsdorf, 17. Okonomie- rat Eulitz in Pulsitz, 18. Oberamtsrichter Scheuffler in Großenhain. IX. Wahlbezirk: 19. Geheimer Kirchenrat, Superintendent Ur. tbsol. Pank in Leipzig, 20. Geheimer Rat Professor Ur. zur. Wach in Leipzig. X. Wahlbezirk: 21 Pfarrer Uw. Lehmann in Zwenkau, 22. Fabrikant Zickmantel in Reudnitz. XI. Wahlbezirk: 23. Super intendent Spranger in Borna, 24. Kammerherr Frhr. v. Friesen auf Rötha. XII. Wahlbezirk: 25. Pfarrer Arnold in Roßwein, 26. Geheimer Kommerzienrat Niethammer in Kriebstein, 27. Gutsbesitzer Däweritz in Doberschwitz. XIII. Wahlbezirk: 28. Pfarrer Ur. pbil. Otto in Hohnstädt b. Grimma, 29. Rittergutsbesitzer Ur. v. Wächter auf Röcknitz b. Wurzen. XIV. Wahl bezirk: 30. Superintendent Meyer in Zwickau, 31. Ober „Der vierjährige Poste»." Singspiel in einem Aufzuge von Th. Körner Musik von Franz Schubert. Am Mittwoch findet im Dresdner Hoftheater die erste Ausführung deS kleinen Singspiels von Körner und Fr. Schubert statt, welches Hr. Ur. R. Hirschfeld, der unseren Lesern wohlbekannte Wiener Musikschriftsteller, der Ver gessenheit entrißen und bühnenfertig gemacht hat. Zur Orientierung geben wir hier das Vorwort zum Textbuchs, das uns vom Bearbeiter in entgegenkommender Weise zur Verfügung gestellt worden ist. „Der vierjährige Posten" verknüpft zwei Namen, welche dem deutschen Volke teuer sind: Franz Schubert und Theodor Körner. Die bevorstehende Schubert-Feier ist ein freudiger Anlaß, die liebenswürdige, dramatisierte Anekdote aus dem Massenqrabe der Archive, aus dem Ehrengrabe der Gesamtausgaben ans Licht der Bühne zu fördern Auf die Bühne gehört „Der vierjährige Posten", wenn auch nur einige wenige Gesangsstücke des kleinen Werkes wert wären, dein Privatvergnügen der Bibliothekare ent rissen und ins laute Leben derOffentlichkeit eingeführt zu werden Franz Schubert schrieb die Musik zum „Vierjährigen Posten" im Mai des Jahres 1815. Die Ouvertüre, am 13. Mai begonnen, war am 16. Mai vollendet Am Schluffe des ganzen Singspiel« steht das Datum des 19 Mai Über hundert Lieder, darunter „Heidenröslein" und „Der Erlkönig", auch „Lützow« wilde Jagd", dann die Symphonien in B und v, Werke für die Kirche, wie die Messe in 6, schließlich ein halbe« Dutzend Opern und Singspiele waren der reiche Ertrag de« Jahre« 1815. Dem achtzehnjährigen Jüngling strömten die Melodien in solcher Fülle zu, daß er sich um deren Schicksal, wenn sie einmal niedergeschneben waren, nicht mehr kümmerte der wichtigen türkischen Frage eine durchaus korrekte gewesen ist. An Versuchen, die deutschen Sympathien auf Englands Seite zu ziehen, hat es zwar anfäng lich nicht gefehlt. Es ist ja hinlänglich bekannt, daß es in Deutschland eine ganze Reihe Preßorgane giebt, die eine Rußland gegenüber nicht gerade die Achtung verletzende Sprache sofort mit höhnischen Worten als „Kriecherei vor Rußland" bezeichnen, die aber ihr eigenes ununterbrochenes Verbeugen vor England als selbstverständlich und würdig finden. Auf dieser Seite und auch von einigen anderen Leuten, deren Herzensgüte jedenfalls höher zu bewerten ist, als ihr Verständnis für die großen politischen Zeitfragen, wäre es nur gar zu gern gesehen worden, wenn sich infolge der Metzeleien zwischen Türken und Arme niern in Konstantinopel auch bei uns in Deutschland ein „Entrüstungssturm" gegen die Türkei hätte ent fachen lasscn und wenn dann womöglich die deutsche Diplomatie Arm in Arm mit unsern liebenswürdigen, uns bekanntlich so wohlgesinnten englischen Vettern die „türkische Frage" aufgerollt hätte. Man hat aber nur allzubald eingesehen, daß für eine derartige Be wegung der Boden in Deutschland gegenwärtig so ungünstig, wie nur irgend denkbar ist. Christliches Mitgefühl mit Armen und Unterdrückten ist in Deutsch land gewiß in ebenso hohem Maße vorhanden, wie bei irgend einer anderen Nation. Das bestreiten zu wollen, wäre einfach thöricht. Aber es giebt Mo mente, wo der vernünftige Mensch sich der Pflicht bewußt werden muß, seine Gefühle über nüchterne, sachliche Erwägungen nicht die Oberherrschaft gewinnen zu lassen. Und es wäre geradezu die Unvernunft seMt, wenn man tausend Armeniern zuliebe das Ent stehen von politischen Verwickelungen fördern wollte, die voraussichtlich Hunderttausenden von Christen das Leben kosten müßten Es ist also den Engländern allein überlassen ge blieben, einen Entrüstungisturm gegen die Türkei und die Regierung der hohen Pforte zu entfachen. Und infolge des ÄuSbleibens jeder Unterstützung von aus wärts hat auch dieser Sturm glücklicherweise sehr bald jede irgendwie gefährliche Vehemenz eingebüßt. Man hat in London erkannt, daß man sür sich allein nicht mehr d e Fähigkeit har, nach Belieben Fragen von schwerwiegendster allgemeiner politischer Bedeutung aufs Tapet zu bringen, und darum heißt es jetzt abwiegeln nach allen Kräften, darum tönen jetzt Klänge von solcher Milde, wir das gestrige offiziöse Communiquö aus London herüber, in dem es heißt: Die Anschuldigungen Ler kontinentalcn Presse, welche Eng- lavd alle möglichen selbstsüchtigen und hinterlistigen Pläne im Orient unterschieben, haben in den anttlichen Kreisen Lon dons nur Erstaunen hervorgerusen. Tie englisch: Re gierung thut weder etwas, noch beabsichtigt sie etwas zu thun, das auch nur die geringste Begründung sür die Anschuldigungen der ausländischen Presse abgeben könnte Wenn diese Anschuldigungen durch die Ausdrücke dis U, willens Ler englischen Presse gegen die Türken seil Len letzten Metzeleien verursacht sein sollten, so genügt cs wohl, daran zu erinnern, datz die Regierung nicht die Verantwortlichkeit übernehmen kann sür das durchaus natürliche Gefühl des Ab scheus, we.chcs Giausamkeiten wie die in Konstantinopel ver übten der öffentlichen Meinung der ganze» zivilisicrien Menschheit einflößen müssen. Indessen chtt die englische Politik in Lieser Angelegenheit keinen Wechsel ersahren, sonkern handelt wie bisher in vollkommener Überein stimmung mit anderen Mächten. Ter englische Botschafter in Konstaniinopel hat täglich Unterredungen mit den anderen Botschaftern Nichtsdestoweniger ist es augenscheinlich, daß die öffentliche Meinung in England durch die schrecklichen Ereignisse in Konstantinopel so lebhaft erregt wuidc, daß die Regierung niemals eine Unterstützung finden würde, wenn sie abermals für die lürkische Regierung einträte. Wenn die Mächte keine Mittel finden, gemeinfam Maßregeln zu ergreifen, um den Metzeleien ein Ende zu machen, welche biständig durch die fchlcchtc türkische Verwaltung hervorgcruien werden, )o bleibe als einzige Ver- haltungSlinie sür die englische Regierung nur übrig, sich abseits zu hallen und zu hoffen, daß die Lage eine Besserung erfahren werde Erunmuugen, Bersetzuunev rc. im Sffeutltcheu Dienste. Tepartement der Finanzen. Bei der Postverwalt ung sind ernannt worden: Guido Gustav Alfred Kemps, August Hermann Benedict und Heinrich Kühnemann, zeither Lber-Postaisistenten, als Büreauassistenten bei der Kaiser!. Lbcr- Postdirectiou zu Leipzig. Tepartement des Kultus uud öffentlichen Unterrichts. Erledigt: Die Kirchschulstclle in Tanneberg (Bez Dresden). Kollator: das Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Gehalt: 1000 M. vom Schuldienste, 517 M. 95 Pf. vom Kirchendienst und freie Wohnung. Bewerbungen mit sämtlichen Zeugnissen sind bis zum 10. Lkiober einzusenden an Len Königl. Bezirksschulinspcklor Schulrat Wangemann in Cölln a. E. Zur Erledigung kommt: die 2. ständige Lchrcrstelle an der cinsachen Volksschule zu Au er Hammer Kollatur: das Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 1000 M. AnsangSgchalt, 100 M persönliche Zu lage, 200 M. Wohnungsäquivalent, 108 M. sür Fortbildungs- schuluntcrricht, 36 M. sür Turnunterricht im Sommerhalbjahr Bewerbungsgesuche mit Len erforderlichen Beilagen sind bis 7. Oktober an den Königl. Bczirksschulinspcktor Or. Hanns in Schwarzenberg einzureichen Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle in Cainsdorf. Kollator: der Gemeinderat daselbst. Einkommen: der Anfangs gchali von 1200 M einschließlich Wohnungsgeld erhöht sich von drei zu drei Jahren bis zum Höchstgehalte von 2100 M einschließlich Wohaungsgcld. Gesuche sind unter Beisügung sämtlicher Prüsungs- und Amtssührungszeugnisse bis zum 7. Oktober bei dem Gemeinderatc in Cainsdorf einzureicheu; — eine ständige Lehrerstelle in Lichtentanne Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen: 1000 M. Gehalt, ivo M unwiderrufliche, in die Altcrszulagcn nicht einzurechnende persönliche Zulage, 36 M für Turnunterricht und freie Wohnung. Gesuche sind unter Beisügung sämtlicher Prüsungs- und Amtssührungszeugnisse bis zum 7. Oktober bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Schulrat Lohse in Zwickau cin- zureichen. Dresdner Für Dresden vierteljährlich 2 Mart 50 Pf., bei den Kaiser lich deutlchcn PesimchaUen vierteljährlich 3 Mark; außer halb des Deutschen Reiche« Poft- und Stempelzufchläa. Einzelne Nummern; 10 Pf. Urschet»»»: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Fernfpr -Anschluß: Nr.lTOK. Journal rlnkü»dt«»ngSgtbübre«: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de« Dresdner Journal» Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr Anschluß: Nr 12A5.
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