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Dresdner Journal : 29.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189608292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-29
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 29.08.1896
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vti»S»ret«: yüi DreSdra viertetiLhrllch 2 Mark 50 Pf., bei den »aiser- lich deulfchen Postanftalten vierteljährlich 3 Mark; außer halb deä Deutschen Reiche« Post- und Stcmpelzuschtaa. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Tonn- und Feienage abend». Fernspr -Anschluß: Rr.lL-ä. Dresdner M Journal AnküudigungSgcbühren: Für den Raum erner aespal- tenen Zeile kleiner Schrift ro Pf Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf Bei TabeUen- und Ziffernsatz entsprechender Aufschlag Herausgeber: königliche Expedition de- Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 20. Fernspr Anschluß: Nr 1"A». ^§201 Sonnabend, den 29. August, abends. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für den Monat September werden zum Preise von 85 Pf. angenommen fir DreSde«: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), f«r a«S- »ärtö: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 1 M. In Dresden-Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Hofmnsikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt straße 2, wo auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden und wo, ebenso wie bei dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (Pcrsonenhauptbhf.), Herrn Kaufmann Simon, Cirkusstr.24 (Ecke Pillnitzer Straße), Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 2 und Frau verw. Siegmeier, Alaunstr. 19, einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. Löaigl. Expedition des Dresdner Louruals. Amtlicher Teil. > Wekanntmachung. Das Ministerium des Innern hat I) der Kranken- und Begräbnißkasse der Zimmerer zu Dresden, eingeschriebene Hülfskasse, auf Grund des Nachtrags vom 28. Juli 1896 zum revi dirten Statute vom 15. Januar 1893, 2) der Kranken- und BegräbnißunterstützungSkasse „Gute Hoffnung ' für Reinsdorf und Umgegend, eingeschriebene Hülfskasse, auf Grund des I.Nach trag- vom 13 Zuli 1896 zum revidirten Statute vom 9. Oktober/11. Dezember 1892 bescheinigt, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Kranken gelbes, den Anforderungen des 8 75 des Kranlen- sersicherungsgesctzes vom 1-5. Juni 1883 in der Fassung der Novelle vom 10. April 1892 nach wie vor genügen. Dresden, am 22. August 1896. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vodcl. Lippmann. Ernennungen, Berjetzaugev rc. im öffentlichen Dienste. Departement des KnltuS und öffentlichen Unterrichts Erledigt: die Kirchschulstelle in Nikderlungwitz bei Glauchau Kollalor: die oberste Schulbehörde Einkommen: lvoo M. vom Schuldienst, 746 M 54 Pf. vom Kirchendienst und Amtswohnung. BcmcrbuugSgefuchc mit sämtlichen Zeug nisfen bis in die neueste Zeit sind bis zum 16 September bei dem K. Bezirksschulinspektor Schulrnt Lötzsch in Glauchau ein- znreichcn; — die Kirchschulstelle an der ullassigen Volksschule zu Frau endors bei Geithain. Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen: tvoo M. vom Schuldienst, 72 M Fort- bildungsschulhonorar, l8M. für Erteilung von Turnunterricht, 3Zt M vom Kirchendienst und Amtswohnung Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher Zeugnisse bis in die neueste Zeit bi» zum 15. September bei dem Ü Bezirksfchulinspclior Ur Pudger in Borna einzureichen; — die unter Kollatur der obersten Lchulbehörde stehende 2. ständige Lehrerstelle an der Schule zu NiedersriederSdorf. Das Einkommen der Stelle beträgt 1000 M. sür den Schuldienst und 69 M. sür den Kirchendienst, wozu noch 72 M für den Fortbildungsschulunterricht kommen Gesuche mit den gesetzlichen Beilagen, unter denen ein musi kalisches Zeugnis wünschenswert ist. sind bis zum 8 September an den bis zum 5. September beurlaubten K. Bezirksfchul iuspektor Zimmler in Löbau einzureichen. Nichtamtlicher Teil. Ter „Thronwechsel" in Sansibar. Wie bekannt, haben sich die Engländer nach dem unerwarteten schnellen Ableben des unter ihrem Pro tektorat über Sansibar „herrschenden" Sultans Hamid- bin-Thwain gezwungen gesehen, unter Heranziehung der in der Nähe von Sansibar ankernden Kriegs schiffe den Widerstand der Streitkräfte ihres verstorbenen Schützlings, welche die Anrechte Said Kalids ans die Sultanswürde verteidigten, mit rascher Hand zu brechen. Man kennt auch den schnellen Verlauf dieses Zwischenspiels, das der von den Engländern vorgenommenen Proklamier ung des Said-bin Hamond, eines nahen Verwandten des verstorbenen Hamid, zum Sultan vorangegangen ist. Auffallend erscheint bei alledem, daß der englische Generalgouverneur für den in Sansibar seit dem Tode des langlebigen Sultans Said Said (des Vaters des eben verstorbenen Sultans) landeS üblich „unerwarteten" Thronwechselfall nicht in geeigneter Weise vorgesorgt hat, sodaß sich die Nachfolge ruhig und regelrecht ganz nach den englischen Wünschen hätte vollziehen können. Merk würdig ist ferner, wie Said Kalid, von dessen englandfeindlicher Gesinnung und Haltung jedermann in Sansibar gewußt hat, gleichsam unter den Augen des englischen Generalgouverneurs und seiner Beamten, die im Sultanspalaste wie in ihrer eigenen Behausung ein- und attsgingen und die über die bewaffnete Truppe des Sultans nach ihrem Ermessen disponieren konnten, die Füglichkeit gewonnen hat, sich, wenn auch nur für die Dauer weniger Stunden, zum Herrn des Sultanpalastes zu machen und den Engländern zum Trotz sich zum Sultan proklamieren zu lassen. Es ist noch völlig unaufgeklärt, mit welchen Mitteln dieser von den Engländern fortwährend bewachte Thro::,rätendent es zuwege gebracht hat, daß die über 2500 Mann zählende Besatzung von Sansi bar mit Ausnahme der unter Kapitän Raiken stehen den Abteilung von 400 Mann sich sofort und bereit willigst ihm zur Verfügung stellte. Fast hat es den Anschein, daß das im Jahre l895 begründete Protektorat Englands über Sansibar von den Arabern cuf der Insel sehr schwer empfunden worden ist, sodaß sie, nach dem vermutlich von ihnen selbst ge waltthätig herbeigeführten Ableben des Werk zeuges der Engländer, Hamid-bin - Thwain, einen letzten, von langer Hand vorbereiteten Ver such gemacht haben, um sich der englischen Herrschaft zu entledigen. Said Kalids Aufruhr ist aber nun so rasch als glänzend gescheitert. Die Insel Sansibar, die nur etwas über 1500 «jm umfaßt und deren Be völkerung sich hauptsächlich in der gleichnamigen Hafenstadt konzentriert, ist keine Rhodesia, deren weit gedehntes Gebiet sich nur schwer beobachten und be herrschen läßt Binnen einer Stunde hatten die eng lischen Schiffe den schönen Sultanspalast und das von den Aufrührern ebenfalls verteidigte Zollgebäude in Trümmer gelegt, sowie einen von Anhängern Said Kalids besetzten Dampfer in den Grund gebohrt, woraus der Widerstand der Sansibariten gebrochen war und Said Kalid selbst mit seinem militärischen Unterführer Sales in das deutsche Konsulat floh, um dort Schutz zu suchen. Durch die Einsetzung Said-bin-Hamonds haben die Engländer diejenigen Lügen gestraft, die aus Anlaß der diesmaligen Erledigung des sansibarischen Thrones die Ansicht aussprachen, daß die britische Regierung Sansibar nun in aller Form auch den letzten Nest seiner Scheinselbständigkeit nehmen werde, indem sie die Sultanswürde gar nicht weiter vergebe. Für den jetzt erfolgten Akt der politischen Mäßigung ist wohl die ungünstige Lage maßgebend gewesen, in der die englische Reichsunmittelbarkeit sich in den südafrika nischcn Gebietsteilen, wo die eingeborene Bevölkerung sich mit der Herrschaft der Fremdlinge nicht gutwillig befreunden will, in letzterer Zeit befunden hat. Es ist außerdem zur Zeit auch weit vorteilhafter, die Verwaltung derartiger Ländergebiete durch die seit herigen, nominell den SchattensuUanen unterge ordneten Landesbehörden unter englischer Leitung besorgen zu lassen. Und als ein weiterer Grund wird von der englischen Presse selbst zugegeben, daß ein der artiger Abschluß dieses „blutigen Zwischenfalls" schon aus schuldiger Rücksichtnahme auf Deutschland sich nicht empfehle, da die deutsche Regierung schwerlich auf die im Vertrage von 1890 ausbedungcne deutsche Konsulargerichtsbarkeit werde Verzicht leisten wollen. Diesbezüglich irrt sich die englische Presse denn auch keineswegs, da wichtige Interessen des deutschen Kolonialbesitzes in Ostafrika für die Erhaltung des statu« guo auf Sansibar mitsprechen und für die Haltung Deutschlands in dieser Angelegenheit maß gebend sein dürften. Eagesgeschichtr. Dresden, 29. August. Wie nunmehr feststcht, werden aus Anlaß der am 3 September stattfinden den großen Truppenparade die nachgenannten Fürst lichkeiten, Suiten und militärischen Gäste in Dresden eintreffen: I. Se. Majestät der Deutsche Kaiser; Gefolge: vom Hofstaat: Hosmarschall Frhr. von und zu Egloffstein und Leibstallmeister Plinzner; vom Hauptquartier: Kommandant Generallicutenant General adjutant v. Plessen, Generalmajor ü la suito v. Kessel, die Flügeladjutanten Oberst v. Scholl, Oberst v. Moltke, Oberst Graf v. Klinckowstroem, Oberstlieutenant v. Löwenfild, Obcrstliemenant Graf Moltke, Major v.Boehn undMajor o.Jacobi,Generalarzt Prof. Or.Leut hold; vom Militärkabinett: der Ehef desselben General der Infanterie Generaladjutant v. Hahnke, Oberst v. Villaume, Abteilungschef, Oberst v. Arnim, stellver tretender Abteilungschcs; vom Zivilkabinett: der Ehef desselben Wirkt. Geh. Rat vr. v Lucanus. Zum Ehrendienst sind befehligt: Generaladjutant General lieutenant v. Treitschke, Mititärbevollmächtigter Oberst lieutenant und Flügeladjutant Graf Vitzthum v. Eck- städt, Hauptmann v. Schlieben vom 2. Grenadierregi ment Nr. 101 und als Ordonnanzoffizier Premier lieutenant v. Ennard vom I. Ulanenregiment Nr. 17. II. Sr. König!. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen; Gefolge: die Adjutanten Korvettenkapitän Müller und Rittmeister Clifford Kocq v Breugel. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major v. Laffert vom 1. Königshusarcnregiment Nr. 18. III. Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig; Gefolge: funkt. Chef des Stabes der 1. Armeeinspektion Generalmajor Frhr. v. Gayl, persönlicher Adjutant Obirstlieutenant Frhr. von und zu Egloffstein, Flügeladjutant Ritt meister v Krosigk. Zum Ehrendienst ist befehligt: Abteilungschef im Kriegsministerium Oberst v. Kirch bach. IV. Se. Königl. Hoheit der Prinz Fried rich Heinrich von Preußen; Gefolge: militärischer Begleiter Major v. Arnstedt. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major v. Pillemem vom 10 Infanterie rcgiment Nr. 134. V. Se. Königl. Hoheit der Prinz Joachim Albrecht von Preußen; Ge folge: Premierlieutenant Frhr. v. d. Goltz. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major Kaden vom 2. Feld artillerieregiment Nr. 28. VI Sc. Königl. Hoheit der Prinz Viktor von Italien, Graf von Turin; Gefolge: persönlicher Adjutant Major Graf Kunst und Wissenschaft. Im Sächsischen Kunstverein befindet sich gegenwärtig eine Kollektivausstellung von Werken de« im Vorjahre jung verstorbenen Berliner Malers Robert Warthmüller. Dem großen Publikum ist der Name dieses Künstlers aus illustrierten Zeitschriften geläufig, die einzelne seiner Gemälde wie „Das Liebesmahl" und historische Genrebilder, in deren Mittelpunkt Friedrich der Große von Preußen steht, vielfach reproduzier haben Im Kunstverein sind etwa vierzig ausgeführte Werke und ebensoviel Studien und Skizzen von ihm zu sehen, und man gewinnt hier die rechte Vorstellung von der Vielseitigkeit seines tüchtigen Könnens. Zunächst bean spruchen zwölf große Porträts unsere Aufmerksamkeit, die alle mit großem Fleiß und sehr elegant ausgeführt sind. Einige davon, wie das Bildnis der Frau Gräfin S, auf welchem der etwas müde, verschleierte Gesichtsausdruck vortrefflich gelungen zu sein scheint, sind in Bezug aus die plastische Wirkung durch den nüchternen kreidigen Hintergrund behindert; diejenigen Figuren, die sich von einem farbig kräftigeren Grunde abheoen, sind damit ent schieden im Vorteil Ein .Herrenporträt, das neben dem prächtigen Konterfrei der reizenden Gattin des Malers hängt, und weiter eine Dame in schwarz-grünem Kleide 'mk> wohl die eindrucksvollsten Arbeiten WarthmüllerS auf diesem Gebiete. "Noch stärker als die Zahl der Porträts sind die der Landschaften Wenn man die an der linken Wand des HauptsaaleS hängende Flußlandschaft (mehr eine Studie) und das „Motiv aus der Neumark" mit dem Herbstbilde „Goldregen" und mit einigen Winter stücken vergleicht, so gewahrt man unschwer den Fort schritt, welchen der bi« zu seinem frühen Tode rastlos strebende Künstler in der Behandlung des Kolorits ge macht hat Bei der Mehrzahl der Landschaften erfreut man sich an der vortrefflichen Zeichnung, der reinen Farbe, der grtreulichen Naturstimmung, überall offenbart sich ein solides Können, das jedem Detail sein Recht werden läßt und zugleich auf die Gesamtwirkung, auf die Hannonische Anordnung, auf den stimmungsvollen Zusammenhang eifrig Bedacht hat Unter den Genrebildern des Malers nehmen die historischen nach Inhalt und Vortrag den ersten Platz ein, mit der dominierenden Persönlichkeit des großen Preußenkönigs, wie wir sie aus der vorbildlichen Menzelschen Darstellung kennen „Der König überall", „Friedrich vor der Schlacht bei Roßbach" u a m. sind fertige, wirksame Produktionen, nicht durch Originalität und großen Zug bestechend, aber anziehende und spannungsvolle Bilder, für die ein wackerer Künstler sein Bestes eingesetzt hat. Man braucht nur einen Blick auf die vielen ausgelegten Studien Warthmüllers zu werfen, um sich — soweit das nicht die Bilder selbst dem weniger Kundigen verraten — von der großen und kritischen Sorgfalt im Entiversen und Verbessern zu überzeugen, welche im Schaffen des Malers, und nicht nur bei diesen Arbeiten, geltend und vorteilhaft gewesen ist. Unter den anderen Genrebildern sind zwei besonderer Aufmerksamkeit wert, „Das tote Fohlen" und „Trüber Herbst", in welchen das Figürliche mit der Umgebung, dort mit dem Stallinterieur hier mit der Landschaft, harmonisch zusammengeht, der Eindruck des psychischen Vorgang- von der Lokalstimmung unterstützt wird Beide Darstellungen sprechen den Beschauer un mittelbar an und zwingen ihn durch die lebensvolle warme Charakteristik zu herzlicher Anteilnahme Ein anderes Gemälde dieser Art „Schwerer Entschluß" ist im Rokoko - stil sehr fein durchgeführt, leidet aber unter der viel zu groß geratenen Gestalt des werbenden Husarenoffiziers Wenn noch erwähnt wird, daß sich auch zwei ansprechende Blumenstücke in dieser Sammelausstellung befinden, so ist die Vielseitigkeit des Malers genügend angedeutet Sich darüber im einzelnen zu unterrichten, möchten wir den Kunst freunden al» sehr lohnend empfehlen; sie werden aus keine großen überraschenden Wirkuiigen stoßen, aber vielen gediegenen, in Gegenstand und Behandlung ausdrucksvollen und zum Teil tiefere Empfindungen anrufenden Leistungen begegnen und sich zuletzt nicht de« Bedauerns erwehren können, daß dieser Künstler augenscheinlich aus der cmpor- steigendcn Linie seiner Thätigkeit durch den Tod abgerufen worden ist. Wie fast immer in der letzten Zeit, beherbergt der Kunstvcrein auch gegenwärtig eine stattliche Reihe von guten Bildern So sind, um heute nur einige zu nennen, zwei Gemälde von H. Darnaut (Wien), „Strandpartie bei Rapallo" und „Alte Wehre", in Farbe, Beleuchtung und stimmungsvoller Auffassung wohlgclungene Arbeiten, ebenso trotz des stumpfen Tons eine Dorslandschaft mit Schaf herde von Irmer (Düffeldorf) und zwei frische, natur wahre Bilder von K. Rettich (Lübeck), von denen das eine einen sehr kräftigen Farbenaustrag hat, während in dem anderen („Herbstmorgen") die ganz dünne Deckung eine besondere technische Geschicklichkeit des Malers zeigt. Auch LouiS Bollers (München) „Waldteich" ist eine gute Leistung, unbeschadet des übermäßig großen Formats Von Cari Becker (Düffeldorf) findet sich ein kernig gemaltes Sce- stück vor, auf dem unr die Wolkengestaltung nicht einwand frei ist. G. Schwabe (Düsseldorf) hat ein prächtiges Genrebild „Aus der kleinen Stadt" ausgestellt; der über legene GcsichtsauSdruck der Frau, die dem Disput ihres Gatten mit dem Pfarrer und einem anderen Bürger des StädtleinS zuhört, ist von schlagender Wahrheit und feinster humoristischer Wirkung Auch „Philemon und Baucis" von W Amberg (Berlin) gehört zu den besten hier vorhandenen Produktionen in der Genremalerei; selbst wenn die Verkörperung der sinnigen Idee aus dem Bilde entfernt wäre, würde dieses mit der lauschigen, traulichen Örtlichkeit, an der wir das greise Paar sehen, eine eigene und höchst erquickliche Wirkung ausüben. Ein weiteres ausgezeichnetes Genrebild ist „Der Nachbar" von Simmler (Berlin), ein alter Mann in Unterredung mit einer drallen Wäscherin, die offenbar ein Schmeichelwort des selben mit behaglichem Lachen aufnimmt. So gesund und vollsastig wie die weibliche Figur ist auch das blitzsaubere Kolorit des Gemälde« « (Schluß solgt) di Carpeneto, Ordonnanzoffizier Lieutenant Graf Fö. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major v. Tschirschky und Bögendorff, ü lu »uite des Gardereiterregiments. VII. Se Königl Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern; Gefolge: persönlicher Adjutant Haupt mann Frhr. v. Laßberg. Zum Ehrendienst ist be fehligt: Abteilungschef im Kriegrministerium Lberst- lieutenant Franke. VIII. Se. Königl. Hoheit der Prinz Rupprecht von Bayern; Gefolge: persön licher Adjutant Premierlieutenant v. Stetten. Zum Ehrendienst ist befehligt: Hauptmann v. Gehe vom 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100. IX. Se. Königl.Hoheit der Prinz Leopold von Bayern; Gefolge: Generalstabsoffizier Major Vitzthum v. Eck- städt, Adjutant der 4. Armee-Inspektion Premier lieutenant v. Staudt. Zum Ehrendienst ist befehligt: Abteilungechef im Kricgsministerium Oberstlieutenant d'Elsa. X. Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig Holstein. Zum Ehrendienst ist Major Frhr. v. Stein zu Lausnitz vom 2. Königin Husaren - Regiment Nr. 19 befehligt. XI. Se. Durch- baucht der Fürst Reuß j. L. Heinrich XIV.; Gefolge: Flügeladjutant Hauptmann Graßmann Zum Ehrendienst ist befehligt: Oberstlieutenant Frhr. v. Friesen vom 3. Infanterieregiment Nr. 102. XII. Sc. Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin. Zum Ehrendienst ist befehligt: Hauptmann v. Hinüber vom Schützen (Füsilier-) Regiment Nr. 108. XIII. Se Durch laucht der Erbprinz Renß j. L. HeinrichXXVII.; Gefolge: Kammerherrv.Carlowitz Hartitzsch, Ordonnanz offizier Hauptmann v. Hopsfgarten Zum Ehrendienst ist befehligt: Major Kinder, Führer des 2. Königin Husaren-RegtS. Nr 19. Außerdem werden noch folgende nichisächsische Offiziere zur Teilnahme an der Parade in Dresden anwesend sein: u) aus Deutschen Bundesstaaten: Preußischer Kriegsminister Gcnerallieutenant v Goßler nebst Adjutant Major Gras v. Brühl, der Chef des Gencralstabes der Armee General der Kavallerie Graf Schlieffen mit Adjutant Major v. Unger, der komman dierende General des Preußischen Gardecorps General der Infanterie v. Winterfeld mit dem Hauptmann vom Generalstabe v. Woyna, der Kommandeur der Preußischen Gardekavalleriedivision Generallieutenant Gras v. Wartensleben nebst dem Divisionsadjutanten Rittmeister Frhrn. v. Richthofen, der Inspekteur der 1. Kavaliericinspektion General der Kavallerie v. Krosigk, der Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Preußischen Kriegsministerium Geuerallieutenant Frhr. v. Falkenhausen, der Bayerische Kriegsminister General- lieutenant Frhr. v Asch zu Asch auf Oberndorfs mit seinem Adjutanten Rittmeister Frommel, der Bayer Militärbevollmachtigte in Berlin General major Frhr. Reichlin v. Meldegg mit dem Gesandt schaftsattachö Premierlieutenant Frhrn. v. Axter, der Württcmb. Kriegsminister General der Inf. Frhr. Schott v. Schottenstein nebst seinem Adjutanten Haupt maun Steinhardt, der Württemb. Militärbevollmäch- tiqte in Berlin Generalmajor Frhr. v. Walter; 6) Fremde Militärattaches: Amerika: Kapitän d. Inf. Evans, Argentinien: Oberst Riccheri, Chile: General Martinez, Frankreich: Lberstlieutenant Graf von Foucaula, Großbritannien: Oberstlieutenant Grier fon, Italien: Oberst Prudente, Japan: Oberstlieute nant Jyoso Tamura, Mexiko. Kapitän d. Inf. Cer vantes, Österreich Ungarn: der Militärbevollmächtigte in Berlin Major Prinz v Schönburg-Hartenstein, Durchlaucht, Rumänien: Major Averesco, Rußland: Oberstlieutenant Prinz Engalytscheff, Schweden und Norwegen: Major Rustad, Siam: Hauptmann Saly- ooth, Türkei: Oberstlieutenant Sami Bey Die Durchlauchtigsten Fürstlichkeiten mit Aller höchst und Höchstihren Suiten werden im Königl. Nordische Seen und Schlosser. II. Die dänischen Landseen sind bei ihrem geringen Um fang zumeist insclloS, ein ununterbrochener Wasserspiegel stellt sich dem Blick dar, der von einem Ufer zum anderen reicht Die großen schwedischen Seen, und vor allen der Mälar, werden durch ihre Einbuchtungen und Inseln der art geteilt, daß eine Übersicht der ganzen mächtigen Wasserbecken, die dem Blick auss Meer hinaus gleichen müßte, nicht ivohl möglich ist Die Inseln sind es, die die Fülle der völlig verschiedenen Eindrücke, der Überrasch ungen Hervorrufen, die dem Reisenden bei jeder Fahrt durch die Jnselgärten in der Nähe Stockholms und die einsameren Eilande im Norden und Westen des SccS be gegnen Breite, grüne Flächen mit Waldhügeln, wohl gelegenen Dörfern, mit Landsitzen, großen und kleinen Schlössern jeder Art und jeden Stils, winzige Klippen- inscln mit Raum sür ein paar Fischerhütten, wunderliche Felsbrocken, aus denen wenige Nadclbäume mit ihren Wurzelästen die Hälfte des kargen Bodens überspannen, geben der Inselwelt des Mälar die denkbar größte Ab wechselung In vielfach gewundenen Linien erweitern und verengen sich die User, die man vom Schiff aus erblickt; zahlreiche Dampfer, die den See nach allen Richtungen hin durchschneiden, unterhalten den Verkehr der Eilande untereinander und mit dem Festland Schmale Wasser straßen werden von den riesigen Eichen der Waldinseln beinahe überschattet, breite, glänzende Flächen gleichen eben so vielen Einzelseen Am Ein- oder Ausgang des Mälar bei Stockholm, lagern sich die kleinen Eilande Lingholmen, Stora Essingen, Fogelön und KerSön den großen prächtig bewaldeten Lofö, Ekerö und Ska höchst malerisch vor, breitere Wasserspiegel bilden dann die Vorhallen zu diesen, im Norden schneidet eine Ha.binsel des Festlandes so tief in den See hinein, daß Losö über KerSholm durch lange Holzbrücken mit Stockholm in Ver bindung steht und da« große Königliche Sommerschloß Drottningholm eben so gut, wenn auch nicht in eben so
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