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Dresdner Journal : 17.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189608170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-17
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 17.08.1896
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WWW 1!M 1875 wurde v St Generallieutenant, 1877 vteneral- Hast befindliche Unteroffizier erscheint de» direkten Landes der stimn mit d Garni trafen zu wc diesen den 6 setzen wollte treten dahin« handli Verha Krisi giltig apost laut A Smo bekani präsid licher sowie Militi aus ! Militi berief« Präve nicht gesühl erkanr fahl b präsid I,. die V ungen, L kurz eine! Oste unter im Z er d« dami um ! lische Borg von des Mach Zeit gegen Ä.ed Behai dem bestät Äayp^ erhalt einer aegrif Aegy tötet decken angefi S zuvcrli die c Ratsch Ubertr öffentl denmal daß ?! neuen So h« Erpedi 1882 einem Punkte 14' ne Beurte Bedeut Di daß di Avsbe» muß. 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Dezember 1888 ab al» Generaladjutant weiland Sr. Majestät de« Kaisers Wilhelm I. in den Listen geführt General Frhr. v Steinäcker lebt in Berlin — Die „Nordd Allg Ztg " enthält in ihrer vorgestrigen Abendnummer folgende im Druck hervorgehobene Aus lastung: Die am 13 und 14. d Mts erfolgte Durch fahrt der gesamten Übungsflotte durch den Kaiser Wrlhelmkanal, deren vorzügliche« Gelingen Sr Majestät dem Kaiser am Freitag abend von dem Staatsminister v Boetticher telegraphisch gemeldet werden konnte, bildet einen glänzenden Beweis für die Leistungsfähigkeit des Kanals. Im Verlaufe von etwa 30 Stunden haben zwei Torpedobootsdivisionen (3 V-Boote und 12 8-Boote), die aus Avisos, Kreuzern und einem Panzerschiff zusammen gesetzten Aufklärungsgruppen von zusammen 8 Schiffen, eine aus 3 und zwei aus je 4 Schiffen bestehende Panzer divisionen und die Division der 4 Schulschiffe — ins gesamt mit dem Flaggschiff 39 Kriegsfahrzeuge — in kriegsmäßiger Schnelle die Schleusen und den Kanal ohne jede Störung durchfahren Die Durchfahrt, welche zum Teil mährend der Nachtstunden erfolgte, ist nicht nur wegen der großen Zahl der in kurzen Abständen schnell aufeinander folgenden Schiffe, sondern namentlich auch dadurch bemerkenswert, daß die größten Panzerschiffe unserer Marine, die der Brandenburgklaste, mit vorzüglichem Er folge daran teilgenommen haben Sofern der Kanalbau verwaltung die Aufgabe gestellt war, eine für unsere größten Panzerschiff- bequem und sicher benutzbare Wasser straße zwischen der Nord- und der Ostsee herzustellen, hat sie, wie diese Probe gezeigt hat, ihre Aufgabe glänzend gelöst Die Kanalanlagen haben sich der außergewöhn lichen Inanspruchnahme, wie sie so sich nur m seltenen Ausnahmesällen wiederholen wird, vollkommen gewachsen gezeigt Nicht minder haben sich die sämtlichen Betriebs einrichtungen, insbesondere die Schleusen, vorzüglich be währt, und dem gesamten Personal, insbesondere den für die Leitung des Betriebes verantwortlichen Beamten, ge bührt für die tadellose Lösung einer schwierigen Aufgabe die höchste Anerkennung. Die Ablegung einer solchen Probe kann nur dazu dienen, den Ruf und das Ansehen unseres Kaiser Wilhelmkanals im eigenen Lande wie im Auslande zu erhöhen und die letzten Bedenken in betreff der Sicherheit und Bequemlichkeit dieses Wasserweges zu zerstreuen, die zu dem bisher verhältnismäßig geringen Verkehr im Kanal beigetragen haben mögen — Mit dem am 1. Januar 1897 in Funktion tre tenden Fleischereiberussgenossenschaft wird die Zahl der gewerblichen Berufsgenosscnschaften auf 65 erhöht werden Als das Unfallversicherungsgesetz vom 6 Juli 1884 am 1. Oktober 1885 auch in seinem materiellen Teile in Kraft trat, gliederte sich die Organisation in 57 Berufsgenossenschaften Im Mai 1885 wurde das sogenannte Ausdehnungsgesetz erlassen und trat am 1. Juli 1886 in Kraft Mit dem letzteren Tage wurden fünf neue Genossenschaften ins Leben gerufen, die Spedi tionsspeicherei- und Kellerei-, die Fuhrwerks- und die drei Binnenschiffahrtsberufsgenossenschasten Im Jahre 1887 wurden wieder zwei neue Unfallversicherungsgesetze erlassen und mit ihrem Inkrafttreten auch zwei neue Berufsgenossenschasten gebildet, die See und die Tiefbau- Berufsgenostenschaft. Seit jener Zeit hat die Zahl der gewerblichen Berufsgenofsenschaften eine Vermehrung nicht erfahren Dagegen begann im Jahre 1888 die erste Gruppe der landwirtschaftlichen Berufsgenossen schaften sich zu bilden Von den überhaupt in Aussicht genommenen 48 eröffneten im Laufe des genannten Jahres 22 ihre Thätigkeit Im Laufe des Jahres 1889 traten dann die übrigen 26 hinzu, zuletzt und zwar am 1. Ok tober 1889 die Berussgenossenschaft für das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Von da an bildeten 112 Beruss- gcnossenschaften die Träger der Unfallversicherung. Vom 1. Januar 1897 ab werden es 113 sein. — Vom 28 bis 31. Oktober findet in Paris der zweite Kongreß der „Lilianes eoopsrativs inter nationale" statt, die sich die Förderung des Genossen schaftswesens und den Zusammenschluß der darauf ge richteten Bestrebungen in den einzelnen Ländern zum Ziele gesetzt hat. Zur Teilnahme an diesem Kongreß, der in erster Linie die Vollendung der auf dem vorjährigen in London abgehaltenen Kongreß in Angriff genommenen internationalen Organisation bezweckt, sowie an den Arbeiten des vorbereitenden Komitees sind auch eine Anzahl von Männern in Deutschland eingeladen worden, die sich auf dem Gebiete der Arbeiterfürsorge und des Genossenschafts wesens verdient gemacht haben. — In der Landesverratsangelegenheit teilt der Gouverneur von Thorn mit, daß die vom Depeschen bureau „Herold" verbreitete Nachricht über die Verhaftung eines Wallmeisters jeder Begründung entbehrt. ES ist weder ein Wallmeister verhaftet, noch überhaupt der Be teiligung an dem Verbrechen verdächtigt worden. Der in gewachsenen Bernsteinwaldes zusammengeschwemmt wurde und deren Entstehung oben ongedcutct worden ist. Wäh rend diese Schicht an der Nordküste des Sanilandes nur etwa einen Meter stark zu sein pflegt, erreicht sie am West strand eine Mächtigkeit bis zu 6 m und liegt dicht am Seeufer nur wenige Meter unter Seespiegel. Schlagen gegen diesen Streifen blauer Erde, der in der Entfernung weniger Kilometer die Küste des SamlandcS umkreist, die Sturmwellen kräftig an, so wird er mechanisch zerstört, die Erde wird fortgespült, die festen Bestandteile der Schicht, also der Bernstein, werden an das Festland heran geschwemmt. Die einfachste und daher älteste Methode der Bern steingewinnung ist demnach das sogenannte Lesen, Auf suchen und Sammeln des nach heftigen Stürmen auf den Strand geworfenen Bernsteins Ist dieser einmal von seiner Lagerstätte loSgeristen, so erhält er sich seines ge ringen spezifischen Gewichts wegen ziemlich lange in den Fluten schwebend und wird, wo diese in aufbrausender Brandung den sanft ansteigenden Vorstrand in die Höhe eilen, bis an die obere Grenze der Seespülung empor getragen Gleichzeitig werden auch die feinen Sandmasten und besonders der in großen Mengen ebenfalls vom Meeresboden losgeristene Tang (b'uous vegwulosus und t»ütiM»tus) abgelagert und halten den Bernstein zwischen sich fest. In einer einzigen Herbstnacht 1862 wurden an der Küste zwischen Palmnicken und Nodems, also auf einer Strandlänge von kaum 6 km, gegen 2000 kz- Bernstein im Werte von fast 36000 M aufgelesen Übrigen» ist nach allen Erfahrungen die Richtung de» Sturmes von sehr bedeutendem Einfluß auf die Menge de» ausgeworfe nen Bernsteins Wenn der Sturm vom Lande her weht, so ist auf gar keinen Ertrag zu rechnen Am meisten ist eine reiche Ausbeute zu erwarten, wenn nach recht hefti gem Seewinde der Sturm in der Richtung aus Nordwest abstillt, und wenn die allmählich niedriger werdenden Wellen in derselben Richtung gegen da« Land laufen und dort den Bernstein fallen lasten (Fortsetzung folgt.) Verrats schuldig Die ganze Affaire soll von Metz au« eingeleitet worden sein — Die Verteidigung Friedrich Schroeder« vor dem Appellgericht zu Dar-eS-Salaam wird ein Berliner Rechts anwalt führen, nachdem der Termin der zweiten Instanz so gelegt ist, daß der Verteidiger rechtzeitig in Dar-e«- Salaam zur Stelle sein kann Den Vorsitz im Appell- gericht (Obergericht) führt der Assessor vr Raffel, der den Oberrichter Eschke vertritt Die Verhandlungen gegen Schroeder in der ersten Instanz in Tanga haben vier Tage gewährt, vom 27. bis einschließlich 30. Juli. Das Urteil wurde am 31. Juli gesprochen Zufällig mußte (der „Post" zufolge) an diesem Tage Pflanzer Denkler, der ScbroederS Verteidigung führen sollte, die dringend nötige Heimreise antreten, da am Morgen der fällige ReichSpost- dampser Tanga verließ So war Schroeder gerade in der entscheidenden Stunde ohne Vertretung. Pflanzer Denkler wird in Bälde in Berlin eintreffen und dann wird jeden falls genaueres über die gegen Schroeder erhobene Anklage bekannt werden — Das am 14. d. MtS herausgegebene 28. Stück des Reichsgesetzblatte« enthält die Verordnung vom 9 August 1896, die Rechtsverhältnisse der Landesbeamten in den Schutzgebieten betreffend österreich-Uugarv. Wien Die Ankunft des russischen Kaiserpaares hierselbst erfolgt, wie nunmehr endgiltig feststeht, am 27 August auf dem Nordbahnhof. Dort werden der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich, sowie sämtliche in Wien anwesenden Erzherzoge und Erzherzoginnen zum Empfange erscheinen. In der Hofburg findet Galadmer und abends in der Oper Theätre pars statt Am 28. ist große Parade, die vom Kaiser Franz Joseph persönlich kommandiert wird und in deren Verlauf der Zar sein österreichisches Dragonerregiment dem österreichischen Kaiser persönlich vorführen wird Bei dem Konzert in der Hof burg am Abend soll besonders das Eello in den Vorder grund treten, da der Zar selbst ein Eellospieler ist Am 29. erfolgt dann vormittags die Abreise des Zarenpaares vom Nordbahnhof aus. Buda-Pest Der Kaiser von Rußland schenkte dem ungarischen Nationalmuseum den Säbel des Fürsten Georg Rakoczy aus dem Kaiserlich russischen Hofmuseum, welcher sich zur Zeit in der Millenniumsausstellung befindet. Der russische Botschafter in Wien, Graf Kapnist, verstän digte hiervon den Minister des Äußeren, Grafen Golu- chowski, durch eine Zuschrift. In derselben heißt es, sein Kaiserlicher Herr, der erfahre, welch lebhaftes Interesse man in Ungarn für dieses historische Andenken hege, habe ihn mit der Übermittelung der Schenkung betraut, durch welche der Kaiser bekunden wolle, wie hoch er die Herz lichkeit schütze, welche das Verhältnis zwischen dem russischen Kaiserreich und der österreichisch-ungarischen Monarchie charakterisiert Graf Goluchowski dankte in einer Zuschrift, in welcher er »ritteilte, Kaiser und König Franz Joseph sei durch diese zarte Aufmerksamkeit sehr lebhaft berührt und betraue ihn damit, durch Vermittelung des Grafen Kapnist dein Kaiser Nikolaus seinen aufrichtigsten Dank zu über mitteln Er beeile sich, die Schenkung der ungarischen Regierung sofort mitzuteilen. Die Zuschrift des russischen Botschafters werde von der ungarischen Nation mit leb hafter Befriedigung und dankerfüllten Gefühlen ausgenommen werden tragenden Kosten wurde auf privatem Wege aufgebracht Unter den Veteranen der Polarforschung erregte Nansens Plan, unter Zugrundelegung einer über den Nordpol gehenden Meeresströmung sein Schiff mit den treibenden Eismassen zum Ziele bringen zu lasten, zum Teil geradezu Entsetzen; beispielsweise erklärte der durch seine Expedition von 1881/84 bekannte Greely eine „Treibreise mit dem Packeise vom sibirischen Ozean her für unverständig, un möglich und fast so gut wie Selbstmord." Auf alle Fälle war Nansens Expedition aber in mehr facher Hinsicht von allergrößtem Interesse, da sie Klarheit über verschiedene Probleme zu bringen im stände war, nämlich in erster Linie darüber, ob wirklich eine Meeres strömung, wie Nansen angenommen hat, über den Nordpol geht und ferner, ob Nansens Schiff den gehegten Voraus setzungen entsprechen würde Nansen hatte seinem Schiffe eine solche Bodenform gegeben, die dem anprestenden Eise keinen Widerstand bietet, die vielmehr die Möglichkeit ge währen sollte, das Schiff zu heben und schlimmstenfalls aufs Ei« zu schieben, wenn es von diesem arg bedrängt wird. Noch liegen keine Nachrichten vor, welcher Art die EiSverhältniffe waren, innerhalb deren sich das Schiff „Fram" bewegte. E» ist aber so aut wie selbstverständlich hinzunehmcn, daß das Fahrzeug während dieser langen Reise aus die härteste Probe gestellt wurde Daß e« nun aus dem Kampf mit dem Polartise siegreich hervorgegangen ist, be weist, daß der Versuch gelungen ist. Der Nordpol ist trotz der gewaltigen Kraftäußerung, die diese Expedition darstellt, noch nicht entdeckt, das große Rätsel bleibt, sofern nicht etwa Andree der große Wurf gelingt, bis auf weiteres ungelöst. In erster Reihe stellt sich al« Hauptergebnis die Erreichung eine» außerordentlich hohen Breitengrades dar, der die bisherigen „Rekords" um ein Erhebliches übertrifft Schon mit dem Fahrzeug „Fram" selbst wurde eine erstaunliche Höhe erreicht, der 84. Grad, während bisher ein Schiff al« höchsten Punkt 82 Gr. 24' nördliche Breite erreicht hat Dies war während der RarrSs<f^n Expedition 1875, die aus dieser Breite überwinterte Im übrigen war die nördlichste Stelle, die von Menschen erreicht worden war, 83 Gr 24'. ältesten Zeiten hat man dort und namentlich am so genannten Samland, das sich zwischen der Ostsee und den in die beiden ostpreußischen Haffe einmündenden Flußarmen Pregel und Deime ausdehnt, die Beobachtung gemacht, daß Bernstein mit Tangrcsten, abgerollten Holzstückchen und Muschelschalen vermengt, häufig vom Meere an den Strand geworfen wird Da erfahrungsgemäß gerade nach heftigen Stürmen die Menge de« angeschwemmten Bern steins gegen sonst sehr bedeutend vermehrt ist, so kann man folgern, daß dieser erst durch die Macht der sturm gepeitschten Wellen von seiner bisherigen Lagerstätte los- gerissen wird Da ferner die Wellen eine starke mechanische Kraft nur bis zu einer verhältnismäßig ge ringen Tiefe des Meeres auszuüben vermögen und da überhaupt nur an gewissen beschränkten Stellen der Küste ein reichlicherer Auswurf an Bernstein gefunden zu werden pflegt, so ist der Schluß begründet, daß das vermutete Bernsteinlager nicht allzuweit vom Strande und dazu in der Nähe jener erfahrungsgemäß reichen Küstenstrecken zu suchen ist. Weitere Forschungen haben gezeigt, daß man im Samlande fast überall, wenn auch oft erst nach tiefem Graben, auf eine Erdschicht stößt, in welcher Bern stein in ähnlichen Stücken wie im SeeauSwurf gefunden wird Im westlichen Teil des Samlands liegt diese Schicht ungefähr 30 m unter der Oberfläche des Landes, das zunächst aus alluvialen und diluvialen Land- und Mergelablagerungen, darunter aus einer mächtigen Lage abwechselnder Sand- und Braunkohlenschichten, und endlich aus der sogenannten Glaukonitsormation zusammengesetzt wird Die letztere besteht aus einem 10 bi« 20 m mächtigen Thonsand, der durch zahllose Glauk-nitkörnchen grünlich gefärbt ist und häufig von „Krant", einer Art Eisensandstein, in schmalen Bändern durchzogen wird. In der ganzen Dicke der Glaukonitformation kommen schon vereinzelte Bernstein stücke und gelegentlich auch größere Ablagerungen solcher vor; in regelmäßiger Häufigkeit findet sich Bernstein aber erst in der untersten Lage der ganzen Formation, die eine intensiv blaue Färbung besitzt und deswegen „blaue Erde" genannt wird Eß ist die» jene Schicht, die seiner Zeit au» den Trümmern de» Kreidelande« und des auf diesem Vaterlande zu decken, um da« Einvernehmen der Arbeiter verschiedener Länder zu verhindern " Rom. Der Prinz von Neapel ist gestern früh in Antivari gelandet, wo er vom Erbprinzen Danilo von Montenegro empfangen wurde. Beide Prinzen begaben sich von Antioari nach Cettinje Da der Prinz von Neapel im strengsten Inkognito reist, fand kein offizieller Empfang statt — Die Wegnahme der holländischen Schiffes „Doel- wyk" mit der Waffensendung, die für den König Menelik bestimmt war, beschäftigt augenblicklich die öffentliche Mein ung in Italien fast ausschließlich Die „Jtalie" weist jetzt daraus hin, daß, wenn der Waffenhandel auch in den anderen Gegenden Afrika« verboten sei, diese« Verbot sich jedenfalls nicht auf Abessynien erstrecke und Italien seiner Zeit selbst Abessynien diese Ausnahmestellung geschaffen habe Crispi wollte nämlich zur Zeit, als die europäische Kon ferenz in Brüssel zur Regelung verschiedener Asrikafragen tagte, die Gelegenheit benutzen, um dem italienischen Pro tektorat über Abessynien eine greifbare Gestalt zu geben, und er suchte daher den König Menelik dazu zu bewegen, sich von Italien auf der Brüsseler Konferenz vertreten zu lassen. Er sandte am 26. Februar d. IS zu diesem Zwecke zwei dringende Depeschen an den Grafen Antonelli, den damaligen Gesandten Italiens beim König Menelik, von denen die zweite folgendermaßen lautete: „Der Nutzen für Menelik, sich von uns in Brüssel vertreten zu lasten, ist einleuchtend. Er nimmt auf diese Weise zum ersten Male an einem Akt allgemeinen politischen Rechts teil und entzieht sich als eine der vertragschließenden Par teien den Beschränkungen, welche man dem Waffen handel nach dem Inneren Afrikas auferlegen will" Menelik, der sofort einsah, wie vorteilhaft es für ihn sein würde, in Brüssel vertreten zu sein, beauftragte Crispi mit der Vertretung in Brüssel, ersuchte ihn aber ausdrücklich in seinem Antwortschreiben, „so zu handeln, daß sein Staat (Abessynien) nicht der nötigen Waffen und Munition beraubt werde." In Brüssel zeich nete damals der Baron de Renzis, Gesandter des Königs Humbert, nicht nur als Vertreter seines Souveräns, sondern als Delegierter des Königs Menelik Italien hat also selbst Menelik das Recht eingeräumt, die Waffen zu kaufen, die er zur Verteidigung seines Landes braucht, und die Kaperung des „Doelwyk" durch italienische Kriegsschiffe erscheint der „Jtalie" aus diesem Grunde an fechtbar. Doch, wie dem auch sein mag und selbst für den Fall, daß die Ergreifung der „Doelwyk" keine Ver wickelungen internationalen Charakters nach sich ziehen wird, hat dieser Vorfall immerhin seine bedenkliche Seite für Italien, da durch diesen wieder, trotz aller Ableug nungen der regierungsfreundlichen Blätter, der Beweis geliefert wurde, daß Menelik sich von neuem zum Kriege rüstet und daß die Jntriguen der Gegner in Afrika fort dauern. Menelik hat sich ja freilich nach der Schlacht vom 1. Mürz nach Antotto zurückgezogen, aber es ist nicht gesagt, daß er dort noch lange bleiben wird. Er soll die Absicht haben, demnächst wieder nach Tigre zurückzukehren, um dann wieder mit Waffengewalt von den Italienern die Annahme seiner Friedensbedingungen zu erzwingen Ob es dem Abgesandten der italienischen Regierung, dem bekannten Schweizer Ingenieur Jlg, gelingen wird, den König Menelik umzustimmen und ihn namentlich zur Herausgabe der dreitausend italieni schen Gefangenen zrx bewegen, ist noch sehr fraglich Großen Illusionen über die friedlichen Absichten des Königs Menelik und das zu erwartende Resultat der Mission Jlgs scheint sich übrigens die italienische Regierung nicht hinzugeben, denn noch vor kurzem hatte der Gouverncur von Eritrea, General Baldissera, bevor er zur Kur nach Karlsbad reiste, in Rom lange Besprechungen mit dem Kriegsminister Pelloux über den künftigen Verteidigungs plan der afrikanischen Kolonie. Die Regierung soll, nach verschiedenen Meldungen, fest entschlossen sein, die Grenz linie des Marebflusses nicht zu überschreiten und die Offensive nicht zu ergreifen, dagegen aber jene Linie in einen solchen Verteidigungszustand zu versetzen, daß die italienischen Truppen in der Lage seien, jeden Angriff zurückzuschlagen General Baldissera wird im September nach Massauah zurückkehren und die Leitung der Kolonie wieder übernehmen. Bis dahin wird sich die Situation ohne Zweifel nach der einen oder anderen Richtung ge klärt haben und cs sich zeigen, ob Italien den Kamps mit den Abessyniern aufs neue ausnehmen muß. — Der Papst hielt gestern mittag in seiner Privat bibliothek Cercle. Anwesend waren mehrere Kardinale, Bischöfe, sonstige Prälaten und Vertreter des römischen Adels sowie katholischer Vereine. Der Papst dankte für die ihm dargebrachten Glückwünsche und sprach sich lobend über den verstorbenen Kardinal Monaco La Valetta aus; sodann ließ er sich über den demnächst stattfindenden Kongreß über Eucharistie in Owieto und über den gegen das Freimaurertum gerichteten Kongreß in Trient Vortrag halten und sagte seine vollste Unterstützung für das Ae deihen der katholischen Mission in Syrien und Zentral afrika zu Zum Schluß erteilte er allen Anwesenden den Vermögen Frankreichs um mehrere hundert Millionen ver mehrt Um das Werk zu vollenden, werde er im Parla ment beantragen, für einen Gesetzentwurf zu stimmen, durch welchen die landwirtschaftliche Versicherung geregelt werde und Landwirtschaftskammern geschaffen würden — Die „Libre Parole" spottet über alle Vorschläge, die darauf hinauslaufen, dem Zarenpaar Geschenke bei dessen Besuch in Frankreich zu überreichen Das Blatt erklärt es für Unsinn, dem Zaren ein Tintenfaß oder Petschaft zu dedizieren, da er das franko-russische Bündnis weder unterzeichnen noch besiegeln wolle Auch wäre eS ein Unsinn, der Zarin eine Wiege zu schenken; denn daraus könnte man den Schluß ziehen, daß Frankreich kindisch ge worden sei und sich in Illusionen wiege. — Der bekannte Gastwirt Marguery lud als Präsi dent des Komitee» der Pariser WirtSgeschäfte sechs große Pariser Handels- und Jndustriegruppen zur gemeinsamen Beschaffung eines Ehrengeschenkes für das Zaren paar ein Die Subskriptionen werden bei Marguery zentralisiert. — Das „Journal des Döbats" betont das diplo matische Geschick, mit dem Li-Hung-Tschang in Ruß land, Deutschland, Frankreich und England es verstanden, sich aufdringlicher Zumutungen zu erwehren Der Haupt zweck seiner Reise sei offenbar der gewesen, sich die Mittel zu einer Reorganisation des Heeres und der Marine zu verschaffen, und zwar dadurch, daß er China die Erlaubnis der in Frage stehenden europäischen Mächte verschaffe, die Zölle auf ausländische Waren zu verdoppeln unter dem Vorwand, daß infolge der Silberkrise der Wert des chine sischen Silbers um die Hälfte gesunken sei und daß somit das Silberland China bei seinen Europa in Gold zu leistenden Zahlungen soviel verliere, als es durch Erhöhung der Zölle wiedergewinnen möchte Die „Dubais" glauben nicht, daß sich Frankreich und Deutschland zu jener Er laubnis herbeilassen würden, da England wieder den Löwenanteil der Gegenleistung beanspruche. Während sich nämlich Frankreich mit der Lieferung von Gewehren, Deutschland mit der Lieferung von Kanonen begnügen solle, wolle England die Kriegsschiffe liefern und die Re organisation der Flotte, die von englischen Offizieren be fehligt werden solle, selbst in die Hand nehmen. — In einer Korrespondenz des „Temps" aus Madagaskar wird formell erklärt, daß Frankreich, um die Ruhe auf der Insel wiederherzustellen, die Königin absetzen und von der Insel ausweisen werde. — Die Unabhängigkeitsgelüste der Christen von Kreta und die Haltung der griechischen Regierung finden zwar in einem großen Teil der hiesigen Presse Anklang, aber nicht in den großen, der Regierung nahestehenden Organen wie „Temps" und „DöbatS". Letztere bezeichnen die Erklärung der griechischen Regierung, die Anstrengungen der Pforte in Kreta nicht länger unterstützen zu wollen, als einen „frechen Hohn" Der „Temps" schreibt u. a: „Das Maximum, das man für die Bewohner Kretas praktisch fordern kann, ist einzig und allein die Ver besserung und Respektierung des Vertrages von Haleppa. Sollte es angezeigt sein, unter die Urkunde der der Insel gewährten Freiheiten die Bürgschaft Europas zu setzen, um den zu oft getäuschten Völkerschaften Vertrauen einzuflößen, so darf man annehmen, daß Paris eben so wenig wie London dagegen etwas einzuwenden hätte." Das ist das äußerste Zugeständnis, das der halbamtliche „Temps" den Aufständischen macht, und man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß er die Auffassung des Quai d'Orsay widerspiegelt. — Der „Temps" betrachtet die bulgarische Ministerkrise sehr ernst und erblickt darin, daß Petrow die Thür so geräuschvoll hinter sich zuschlägt, eine gewisse Gefahr für den Fürsten Ferdinand, welcher trotz aller Opfer für die Armee doch nicht mit voller Sicherheit auf diese rechnen könne Das Blatt hält den Bestand des ganzen Kabinetts Stoilow für erschüttert und sieht die Zankowisten und ostrumelischen Russenschwürmer als Erben der gegenwärtigen Machthaber. — Die Kammersozialisten haben an die franzö sischen Arbeiter einen Aufruf gerichtet, worin sie ver sichern, der Liller und Londoner Kongreß sei ein Doppeltriumph des Sozialismus über das entartete Bürger tum, dessen beide letzten Waffen der Chauvinismus und Anarchismus seien. „Die Posse der Vaterlandsliebe," heißt es weiter, „täuscht niemand mehr. Die Menge weiß, wo die eigentlichen Vatcrlandsfeinde sind. Die hat vor 25 Jahren gesehen, wie die Ferry, Favre, Pouyer-Quertier leichtherzig Elsaß-Lothringen ausgeliefert haben, während die Internationalisten und Umsturzmänncr wie Malon und Tridon gegen den Frieden stimmten Thiers und Mac Mahon bezahlten mit dem Frankfurter Friedensvertrag die erbettelte Hilfe Bismarcks zur Zermalmung der Pariser Commune Jules Simon und Burdeau tafelten in Berlin beiin Deutschen Kaiser. Ribot, Hanotaux und Poincars schickten die Seeleute der Republik nach Kiel „Vivs öuillaums!" rufen, und diese Regierenden, die eben noch das Kaiser! Deutschland zur Ausstellung 1900 einluden, wagten es, sich mit dem derart verratenen und gedemütigten Krau tret ch. * Paris. Aus Befehlen, die dem Kriegshafcn Cher bourg zugingen, folgert man, daß Präsident Faure an Bord des „Dupuy de Lome" dem Zaren bis an die Grenze der französischen Gewässer entgegenfahren werde, um ihn zuerst an Bord der Kaiserjacht zu begrüßen. Diese Abweichung vom höfischen Brauch wird damit begründet, daß die Kaiserin mit dein Kaiser kommt. Wenn der Zar indes, ivie es heute heißt, allein erscheint, wird diese Be stimmung vielleicht eine Änderung erfahren. Man plant auch, eine Abteilung des Mittelmeergeschwaders unter Admiral Gervais nach Cherbourg zu senden Von Cher bourg wird ein Sonderzug den Zaren nach Paris führen; die Einrichtung des Kaisersalons wird neu bestellt. Es bestätigt sich, daß der Zar das Botschastshotcl bewohnen wird. „Figaro", dem beim Lesen der Zeitungsaussätze über den Zarenbesuch anscheinend doch bange wird, schreibt: „Weisen wir als gute Franzosen die zu großen Pläne, zu verworrenen Feste, zu ermüdenden Kundgebungen, zu feurigen Worte von der Hand, suchen wir als Äusdruck unserer Liebe zartere Huldigungen, minder lärmende Be teuerungen, größere Zurückhaltung, so werden mir dem Zaren den richtigen Eindruck des Zaubers von Paris geben " — Der Präsident Faure hat sich vorgestern nach mittag auf seinen Landsitz bei Havre begeben — Ministerpräsident Mvline hielt in einer land wirtschaftlichen Versammlung zu R^myremont, der er präsidierte, eine Rede, in welcher er etwa folgendes aus führte: Die Gesetze, welche in den letzten 15 Jahren zu Gunsten der Landwirtschaft eingeführt seien, hätten das Die Nansensche Expedition. Kaum jemals hat man dem Ausgang einer Nordpol expedition mit so außerordentlicher Spannung entgegen gesehen wie der Nansensche», deren Führer in Begleitung eines der Teilnehmer soeben die Heimat wiederbetreten hat. Man kann hier höchstens die Andreesche Expedition in Vergleich ziehen, die nicht minder das Interesse der ganzen Welt crregt. Bei dem Nansenschen Unternehmen war es in allererster Linie die Art, wie der Urheber den Nordpol erreichen wollte, die die Blicke aller interessierten Kreise in mehr al« gewöhnlichem Grade auf den außerordentlichen Mann lenkte Denn Nansen brach völlig mit dem bisher in der Nordpolforschung beobachteten Verfahren, bei dem die Expeditionen im offenen Fahrwasser blieben und ihre Aufgabe gescheitert erachten mußten, wenn die EiSverhält- nisse ein Weiterkommen zu Schiff oder zu Schlitten un möglich machten Aber woran keiner der vielen Veteranen der Nordpolforschung dachte und wa« bisher niemand auS- zuführen gewagt hat: das Packeis, den gefährlichsten Feind aller Schiffe, als Hilfsmittel, zum Nordpol zu gelangen, zu benutzen, diese Idee zu fassen und ins Werk zu setzen, blieb dem jungen Norweger Fridtjof Nansen vorbehalten Eine solche Idee konnte indessen auch nur ein Mann fassen, für den es schon als Heranwachsenden Jüngling das Wort „unmöglich" nicht gab und der in seiner Durchquerung Grönlands eine That vollbrachte, die allgemeine Bewunderung erweckte Schon auf dieser 1888 ausgeführten Schneeschuhreise faßte Nansen den Plan zu seiner fetzigen Expedition, die er mit seinem damaligen Begleiter Swerdrup, der jetzt den „Fram" als Kapitän befehligt, unaufhörlich erörterte. Seitdem stellte er sich die Verwirklichung seiner Idee als nächste große Aufgabe, emsig machte er Studien, und als er im Jahre 1890 zum ersten Male mit dem Plan an die Oeffentlichkeit trat, war letzterer bereits bis ins eingehendste au-gearbeitrt und begründet In seiner Heimat fand er begeisterte Aufnahme, da« Storthing bewilligte die erheb liche Summe von 200000 Kronen, später noch 80000 Kronen und der Rest der gegen 450000 Kronen be-
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