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Die Königliche Kreishauptmannschaft hat und Freundlichkeit handelt — gerade hier möchten wir es nicht bezweifeln, daß die maßgebenden deutschen Firmen dem Beschluß der Reichsregierung entsprechen und alles aufbieten iverden, um auf der Pariser Weltausstellung mit vollen Ehren zu bestehen. Man braucht sich nicht in der Hoffnung sicher zu machen, daß unsere Nachbarn unser Entgegenkommen auch gewiß würdigen und im Gedächtnis behalien werden; vor Eiligkeit in diesem Punkte warnen uns zahlreiche Erfahrungen. Jedoch die Reichöregicrung hat Deutschlands Teilnahme am friedlichen Wettstreit beschlossen, sie hat die offizielle Beteiligung, die bei der letzten Pariser Weltausstellung unmöglich war, für die Veranstaltung im Jahre 1900 zugesagt, sie hält danach wohl die Situation für günstiger und sie benutzt bereitwilligst die neue Gelegenheit, ihre sachliche und wohlwollende Haltung zu bekunden, — es ist also notwendig und im gegebenen Fall für unser Gewerbe nicht nur ehrenvoll, sondern auch im besonderen Sinne patriotisch, daß diese Beteiligung einheitlich und schön und nicht durch Menge sondern durch Wert bestechend ausgeführt werde. Marx, sondern durch Behandlung augenfälliger Gegen stände, und die Gegner machen es ihnen in politischer Beziehung leicht, das Volk zu überzeugen. Dazu er wäge man noch, daß der Belgier wie der Deutsche gern Opposition macht, und man hat eine Erklärung der gegenwärtigen Strömung, nicht vollständig, weil n emand eine Bewegung wie die belgische nach so kurzer Erfahrung ganz erklären kann, aber vorderhand ausreichend. Die staatserhaltenden Elemente der Be völkerung haben nunmehr eine unumgängliche Pflicht zu erwägen. Die Spaltung der Bürgerschaft in Kle rikal und Liberal hat lange genug angedauert. Jetzt gilt es, aufzupassen, daß das anwachsende revolutionäre Element nicht zur Herrschaft gelange. Ein Bündnis mit den Klerikalen wäre für den Liberalismus, der in den kirchlichen Fragen nichts Unbilliges fordert, ein leichterer Schritt als für die Ultramontanen, die viel, viel anfgeben müßten. Indes, beide Ordnungsparteien Propaganda, nicht mit Zitaten aus mögen sich an den Ereignissen der inner« Politik Englands vom vorigen Jahre ein Beispiet nehmen, oder noch lieber im Jnlande, wo die unionistische Herrschaft von 183o bis nach 1840 Ersprießliches ge leistet hat.' l Diejenigen Kezieher unseres Alaites, welche dasselbe von hier aus nach einem andern Aufenthaltsort nachgesendet zn haben wünschen, bitten wir, mit der bezüglichen Bestellung gleich zeitig die an die Post zu entrichtende Über weisungsgebühr entsenden zu wollen. Die selbe betrügt im ersten Monat eines Biertel- »ahres 60 Pfg., im zweiten Monat 40 Pfg. «nd im dritten Monat 20 Pf. Auf ausdrückliche« Wunsch besorgen wir die Machsendung unter Kreuzband. Tie Äe- Lühren hierfür richten sich nach dem Gewicht wer einzelnen Sendungen. «öuigl. Expedition des Dresdner Journals. Zu den Stichwahlen in Belgien wird uns geschrieben: Am nächsten Sonntag fällt in dem erbitterten Wahlkampfe die letzte Entscheidung durch Stichwahlen in Brüssel, Amwerpen, Nivelles und Philippeville. Das Ergebnis dieser Stichwahlen wird die Herrschaft der Klerikalen in Belgien, wenigstens für die nächsten zwei Jahre, wohl nicht in Frage stellen oder gar be seitigen, aber es kann doch die als unüberwindlich geltende Stellung der Klerikalen als einziger regier ungsfähiger Partei immerhin berühren. Es handelt sich bei den Stichwahlen im ganzen um 35 Abgeord netenmandate, und zwar werden in Brüssel die engeren Wahlen zwischen je 18 klerikalen und sozialistischen Kandidaten, in Antwerpen zwischen je 11 Klerikalen und Liberalen, in Nivelles zwischen 4 Sozialisten und ebenso vielen Klerikalen und in Philippeville zwischen 2 Klerikalen einerseits und 1 Liberalen und 1 Sozialisten anderseits stattfinden. In Antwerpen er scheint die Wiederwahl der klerikalen Kandidaten in sofern als gesichert, als dieselben schon im ersten Wahlgange nur 423 Stimmen weniger als die drei gegnerischen Kandidaten zusammen erhalten haben. Da nun die christlichen Demokraten aller Voraussicht nach bei der Stichwahl ihre Stimmen auf die klerikalen Kandidaten vereinigen oder aber der Wahl sich enthalten werden, so dürften die Klerikalen in Antwerpen ihren früheren Besitzstand behaupten. Die klerikale Mehrheit in Ler zweiten Kammer wird danach auch im ungünstigsten Falle 88 gegen 64 Stimmen der vereinigten liberal sozialistischen Opposition aufweisen. Überdies ist auch in Philippeville der Wahlsieg den Klerikalen ziemlich sicher. In Nivelles sind die Aussichten der Kleri kalen dagegen nicht so günstig und in Brüssel stehen aus dem ersten Wahlgange den 88046 klerikalen Stimmen 40416 liberale, 71017 sozialistische und 5312 christlich-soziale gegenüber. In diesen beiden Städten kommt also eine Niederlage der klerikalen Partei immerhin in Betracht, nämlich in dem Falle, daß mindestens die Hälfte der liberalen Stimmen bei der Stichwahl für den sozialistischen Kandidaten abgegeben wird. Die Möglichkeit, die klerikalen Gegner in der Kammer und in der Regierung ihren Zorn fühlen zu lassen, hat die liberale Parteileitung bewogen, ihren ursprünglichen Beschluß, bei diesen Wahlen in keinem Falle den Sozialisten gegen die Klerikalen Vorschub zu leisten, dahin abzuändern, daß sie den liberalen Wählern es anheimstellte, sich entweder Tie Pariser We!ta»sstelluug im Jahre IWO wird durch Deutschland beschickt werden. Der deutsche Botschafter in Paris hat die französische Regierung davon verständigt und diese Thatsache hat bereits einen recht vernünftigen Artikel des „Figaro" zur Folge gehabt, worin das Blatt seinen chauvi nistischen Landsleuten eine passende Aufnahme des deutscherseits gefaßten Beschlusses nahelegt. Zu letzterer Mahnung hat das Pariser Organ freilich alle Ursache und es wäre so erfreulich als — über- rascycnd, wenn sein Appell ans guten Boden fiele, wenn dieser neue Schritt Deutschlands, dem westlichen Nachbar seine friedliche, entgegenkommende Gesinnung zu beweisen, den verdienten Anklang fände. Es liegt uns im Augenblick fern, dem Gegen stand selbst näher zu treten. Wir verkennen nicht, daß nach den übervielen Unternehmungen der letzten Zeit eine Ausstellungsmüdigkeit in den nächsten Jahren unausbleiblich ist, daß besonders gegen die umfassende Beteiligung ganzer Gewerbe an internationalen Aus stellungen sehr erhebliche wirtschaftliche Bedenken vor handen sind und erst durch das Chicagoer Unter nehmen wieder eine bedeutende Verstärkung erfahren haben. Es ist erwiesen, daß die Beteiligung vielen Produktionszweigen und natürlich in erster Reihe den Wcltfirmen mehr Opfer auferlegt als Gewinn bringt, aber gerade im vorliegenden Falle, wo es sich nicht bloß um einen friedlichen Wettkampf und um eine würdige Vertretung der Nation, sondern zu gleich um einen speziellen Akt politischer Höflichkeit tz 8 des Krankenversicherungs-Gesetzes in der Fassung «vom 10. April 1892 beschlossen, die für den Bereich der Stadt Pirna gegenwärtig geltenden ortsüblichen Tagelöhne gewöhnlicher erwachsener Tagearbeiter abzuändern und auf 1 M. 80 Pf. für erwachsene männliche Arbeiter und der Wahl zu enthalten oder für die in die sozialisti schen Kandidatenlisten aufgenommenen Radikalen zu stimmen. Tie Liberalen wollen also diese Gelegenheit benutzen, den Klerikalen ihre Herrschaft im Lande etwas zu erschweren, wenn auch dadurch die Macht, der Terrorismus der Umsturzpaitei eine w.itere Förderung erfährt. Es wiedelholt sich damit in Velgen die in anderen Staaten, namentlich in Deutschland schon längst und oft gemachte Erfahrung, daß den Liberalen im Kampfe gegen konservative Elemente jedes Mittel, auch die Unterstützung der RcvolutionSpartei recht ist. Daß die Sozialdemo kratie, der sie den Sieg über die staatserl aitenden Parteien zu erleichtern suchen, ihnen selbst weit ge fährlicher ist als die Partei, welche jetzt immer noch die Grundfesten Les Staates und der christlichen Weltordnung schützt, darauf wollen die belgischen Liberalen nicht achten Die klerikale Partei hat gewiß zahlreiche und zum Teil schwere Unterlassungssünden auf ihrem Konto, sic hat während ihrer letzten zwölf jährigen Parteiherrschaft den Liberalen manchen be gründeten Anlaß gegeben, ihre Führung der Ltaats- geschäfte aufs härteste zu bekämpfen, aber was sind alle Fehler und Vergehen der klerikalen Partei gegen die Gefahr, womit die sozialistische Umsturzpartci diesen industriereichen und volkswirtschaftlich blühenden Staat bedroht? Diesen letzteren Gedanken unseres Mitarbeiters finden wir weiter ausgesponnen in Betrachtungen der „K. Z ", in denen die Haltung der Klerikalen bei der Schulvorlage, bei der Heeresreform u. a. aufs schärfste gcmißbilligt und alsdann ausgeführt wird: „Zwar ist die Mehrheit der Ultramontanen nicht gefährdet, selbst nicht für den Fall, daß Brüssel mit feinen 18 Sitzen in der Stichwahl am nächsten Sonntag den Radikalen und Sozialisten verfallen sollte; allein allenthalben, bis in die ruhigsten Ortschaften, haben die Sozialdemokraten cs diesmal zu ansehnlichen Minderheiten gebracht. Wer vermöchte Belgien wiederzuerkcnnen, wenn er sieht, daß die Phäakenstadt Namur Sozialisten nach der Kammer entsendet? Diesmal wetteiferte Flandern mit Wallonien in der Begünstigung der neuen Elemente, und darnach ist es angezeigt, die schlimmsten Berechnungen für 1»98 an zustellen. Wenn schon das ruhige Löwen jetzt über 20000 sozialistische Stimmen aufbringt, wo wird in zwei Jahren das brausende Gent mit seinen Zehn- tuusenden erbitterter Textila,beiter hingeratcn? Es kann über die Nachhaltigkeit der Bewegung kein Zweifel mehr sein. Die Sozialdemokraten kämpfen aber auch in Belgien mit ganz andern Wassen als in Deutschland: vor allem ködern sie die kleinen Leute durch die wesentlichen Vorteile an, die sie ihnen in ihren umfassenden genossenschaftlichen Betrieben b eten. Sie bearbeiten sie in unausgesetzter, regel- Tagesgeschichte. Dresden, 10. Juli. Se. Majestät der König kamen heute vormittag von Pillnitz in das König!. Rcsidcnzschloß, nahmen die Vorträge der Herren Stamsminister entgegen, empfingen um 12 Uhr Se. König!. Hoheit den Herzog Miguel von Braganza und erteilten an eine große Anzahl Herren vcm Zivil Audienzen. Allerhöchstderselbe nahmen alsdann nach mittags H3 Uhr bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg an der Familicniafel im Palais Parkstraße teil und kehrten von dort nach Pillnitz zurück. — Ihre Königl Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg werden heute abend 7 Uhr 31 Minuten ab Leipziger Bahnhof nach Leipzig und Süddeutschland reisen. Tie Höchsten Herrschaften gedenken am 28. d. Mts. vormittags nach Dresden zurückzukchren. Deutsches Reich. * Berlin Uber die Reise Sr. Majestät des Kaisers liegen heute Nachrichten nicht vor. — Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Gesetzentwürfe sür Elsaß-Lothringen wegen Abänderung des 8 31 des Gesetzes vom 6. April 1892 über die veränderte Fassung des Abschnitts II des Gesetzes über die Vereinigung des Katasters, die Ausgleichung der Grund steuer und die Fortführung des Katasters vom 31. Marz 1884, sowie dem Entwürfe von Bestimmungen zur Ab änderung der Verordnung vom 16. Juni 1882 über die Einrichtung von Strafregistern, ferner dem Ausschußantrage, betreffend Ausführungsbestimmungen zum Zuckersteuergesetze vom 27. Mai 1896, sowie zu dem Gesetze, betreffend die Vergütung des Kakaozolls bei der Ausfuhr von Kakao waren, vom 22. April 1892, endlich der Vorlage, betreffend die Ausstellung von Branntweinsteuervergütungs scheinen bei der Ausfuhr von flüssigen alkoholhaltigen Parfümerien :c die Zustimmung erteilt Außerdem wurde über mehrere Eingaben Beschluß gefaßt — Unter der Überschrift: „Der Dreibund" findet sich heute in den „Hamburger Nachrichten" die nachstehende Auslastung: In feinem neulichen Telegramm an die „Risorma" sagte Crispi, der Dreibund sei ein von Natur defensiver, nicht aggressiver Vertrag, durch den die drei Mächte sich gegenseitig ihren gegenwärtigen Besitzstand garantierten Die „Neue Freie Presse" bemerkt dazu, im allgemeinen habe man dies auch bisher schon annehmen dürfen, aber so bestimmt und kategorisch wie von Crispi sei es noch niemals gesagt worden. Das trifft doch nicht ganz zu. Fürst Bismarck hat im Jahre 1888 in seiner großen Reichstagsrede vom 6. Februar den rein defensiven Charakter des Bündnisses in größter Ausführlichkeit nachgewiesen und begründet. Außerdem war einige Tage vorher der Text des deutsch österreichischen Bündnisvertrages veröffentlicht worden In demselben versprechen die beiden Monarchen einander feier lich, ihrem rein defensiven Abkommen eine aggressive Ten denz nach keiner Richtung jemals beilegen zu wollen, und erklären, nur einen Bund des Friedens und der gegen seitigen Verteidigung geschlossen zu haben Nach der damaligen Erklärung des Fürsten Bismarck ist anzunehmen, daß mit Italien analoge Abmachungen getroffen sind, sodaß der easus loockeri« überall nur beim Angriffe einer fremden Macht aus das Gebiet eines Bündnisstaates eintritt. Crispi hat sich also in vollkommener Übereinstimmung mit den Erklärungen geäußert, die Fürst Bismarck vor 8 Jahren über Entstehung und Zweck der Bündnisverträge abge geben hat In dem Crispischen Telegramm heißt es weiter, daß der Dreibundsvertrag das Ergebnis gehabt habe, den Frieden zu erhalten; er sei eine heilbringende Wohlthat für daS von so vielen Fragen und so vielen Leidenschaften Kunst und Wissenschaft nicht allein die Verwundeten in die dritte und zweite Batterie, sondern sie stellte sich auch an die Pumpen, wäh- Havarien des Rumpfes, so die dicken Hanftaue, wurven adgemaht wie Strohhalme. In jeder Minute sanken Verwundete zn Boden oder fielen in das Meer; und unterdessen vermischte sich das Lästern der Kämpfenden mit dem Gestöhn der Getroffenen Ich leistete Hilfe bei einer sehr traurigen Arbeit; sie bestand darin, die Verwundeten in den Kielraum zu schaffen, wo sich das Lazarett befand Auch half ich den Zimmerleuten, welche in aller Eile Pfropfen in die Löcher hineinzuschlagen versuchten, welche durch die Kugeln in den Rumpf ge- gebohrt waren Doch durch tausend Löcher und Fugen drang das Master und begann den Kielraum zu über- flüten. Der „Bucentaure", das Admiralschiff, ergab sich vor unseren Augen; Villeneuve hatte die Flagge ge strichen Sofort vereinigte sich das feindliche Feuer gegen die „Trinidad" und um Sonnenuntergang senkte auch sie ihre Flagge und die Engländer betraten das besiegte Schiff. Aber alsbald erscholl der Ruf: „An die Pumpen!" Wer konnte, eilte herbei und arbeitete mit Hingebung. Aber die unvollkommenen Maschinen brachten nur wenig Wasser heraus. Ich sagte bereits, daß die Verwundeten in den untersten Raum geschafft worden waren, also an den Ort, welcher, unter der Wasserlinie gelegen, von den Kugeln nicht erreicht werden konnte. Dort drang jetzt das Master ein; einige Matrosen erschienen in einer Luke und riefen: „Die Verwundeten ertrinken!" Ter größere Teil der Besatzung wußte nicht, was er thun sollte, ob Master Herauspumpen oder jene Unglücklichen dem Verderben entreißen Ich weiß nicht, was aus ihnen geworden, wenn nicht die Mannschaft eines englischen Linienschiffes uns zu Hilfe gekommen wäre. Sie schaffte Gespenster vorüberglttten, einige mit halber Takelage, andere vollständig entmastct Wenn das Licht einer fernen Geschützentladung Stücke dieses wilden Panoramas erhellte, bemerkten wir, daß dort drüben noch hartnäckig von einigen Gruppen gekämpft wurde, daß andere Schiffe, ein Spiel der Wellen, durch den Wind von dannen geführt wurden, und daß hier und da ein Engländer eines von unseren Schiffen nach Süden schleppte Ein englisches Linienschiff, der „Prince", versuchte auch die „Trinidad" zu schleppen; aber seine Anstrengungen waren unnütz; es mußte sich ent fernen aus Furcht vor einem Zusammenstoß, welcher für beide Teile verhängnisvoll gewesen wäre Auf Befehl eines englischen Offiziers wurden nun die Leichen der Ge fallenen — 400 — ins Meer geworfen. Die traurige Feierlichkeit ging am Morgen des 22. vor sich, zu einer Stunde, welche der Sturm sich ausersehen hatte, um mit doppelter Gewalt zu wehen und die Grausigkeit der Szene zu erhöhen Bei Tagesanbruch versuchte der „Prince" aber mals, die „Trinidad" zu schleppen, aber mit so wenig Er folg wie am Tage vorher. Der Tag verging unter Furcht und Hoffnung. Am Abend wurde es klar, daß das Schiff untergehen würde; es hatte bereits 15 Fuß Master im Naum. Die Anzahl der Gesunden betrug noch 500 — daS war alles, was von den 1115 Mann übrig geblieben war. Sogleich begann in den Booten der „Trinidad", des „Prince" und dreier anderer englischer Schiffe die Über siedelung beim geringen Licht des Sonnenunterganges; es war nicht leicht, da ungefähr 300 Verwundete eingeschifft werden mußten. Die Halste der Besatzung besand sich noch an Bord, al» ein dumpser Alarmrus aus den Tiefen des Schiffes drang Wir gehen unter! In die Boote, in die Boote! riefen einige, und alle, nur noch von dem Instinkt der Selbsterhaltung beherrscht, kletterten auf die ^chanzkleidung und fuchten mit sehnsüchtigen Augen die Boote, welche eben zurückkehrten Man ließ jede Arbeit im Stich, man dachte nicht mehr an die Verwundeten; schrien „Feuer", Vie Lage wurve avgegeven und schleuverte fünfzig Kugeln auf das englische Schiff. Für einen Augen blick verschwand der Feind hinter dem Schleier unseres Pulverdampfes. Endlich tauchte er wieder auf — mit vierkant gebraßten Raaen kam er auf uns zu. Tann luvte er an und schickte seinerseits uns die Lage Der „Bucentaure", welcher hinter unserem Heck war, feuerte ebenfalls auf die „Victory" und den „Tömöraire", ein anderes mächtiges englisches Schiff. Es schien, als ob Nelsons Schiff in unsere Hände fallen würde; die Ar tillerie der „Trinidad" hatte ihm die Takellage unklar gemacht; wir sahen mit Begeisterung, daß er seinen Besan mast verlor. Da warf sich plötzlich der „Tömöraire" durch ein außerordentlich geschicktes Manöver zwischen die beiden Kämpfenden und reitete seinen Kameraden vor unseren Kugeln Darauf schickte er sich an, unsere Linie hinter dem Heck des „Trinidad" zu durchbrechen Es gelang ihm, und nun gab er seine Lage auf unsere Steuer bordseite ab, welche bisher nicht gelitten hatte. Zu gleicher Zeit nahm der „Neptun", ein anderes großes englisches Linienschiff, die Stelle ein, auf welcher bisher die „Victory" ausgehalten hatte, und diese glitt leewärts, fodaß die „Trinidad" in einem einzigen Augenblick von Feinden umgeben war, welche ihr von allen Seiten zusetzten. Durch das Genie Nelsons in eine entsetzliche Lage gebracht, schlugen sich die „Trinidad" und das französische Admiralschiff, um mit Ehren unterzugehen Das Schauspiel, welches das Innere der „Santisima Trinidad" darbot, war das einer Hölle. Die Segel- manöver hatten ausgehört; das Schiff bewegte sich nicht, konnte sich auch nicht ^bewegen DaS einzige Bestreben ging dahin, mit möglichster Schnelligkeit die Ge schütze zu bedienen, um dem Feinde wenigstens gleiches rend ihre Zimmerleute einige mit gleichem zu vergelten. Die englischen Kartätschen zer- gut es ging, "auSbesterten Al» die Nacht anbrach und die fetzten das Cegelwerk, als wenn große unsichtbare Krallen Kanonade noch immer nicht ganz aukäehört hatte, konnten darin herumkratzten Tie Stücke de« stehenden Gut», wir einige Schiffe unterscheiden, welche in der Ferne wie Die Schlacht bei Trafalgar. Ein lebensvolles Bild der gewaltigen Schlacht von Trafalgar liefert Perez Galdis nach den Erinnerungen eine« alten Matrosen, der als fünfzehnjähriger Junge an Bord der „Santisima Trinidad" die Schlacht mitmachte, in seinem historischen Roman „Trafalgar", aus dem (nach einer Übersetzung Hans Parlows in der „Marine-Rund schau") einige bezügliche Stellen nachstehend angeführt feien Die „Santisima Trinidad", ein gewaltiger Vierdecker f von 140 Kanonen und 1115 Mann Besatzung, war da- l mal« daS größte Schiff der Welt. 40 Schiffe stark segelte l die vereinigte spanische und französische Flotte nach der »Straße von Gibraltar Am 21. Oktober morgens kamen k die 33 Schiffe Nelsons in Sicht, in zwei Keilen segelten j sie heran, während die verbündete Flotte eine lange Linie r bildete Der eine Keil der Engländer hielt gerade auf k die „Trinidad" zu; an der Spitze segelte ein große« L Schiff, die „Victory" Nelsons. Es war drei Viertel auf »zwölf. Der schreckliche Augenblick näherte sich. Die Be- Milommenheit war allgemein. Plötzlich gab der Komman- Ubant der „Trinidad" mit erregter Stimme den Befehl: «„Back mit den Segeln!" Der Lauf der „Trinidad" wurde » aufgehalten, um sie mehr gegen den hinten segelnden k „Bucentaure" zu drücken Nunmehr fiel auf einem Schiff e oer Nachhut gegen den „Royal Sovereign", der an der s Spitz« de» zweiten Keil« segelte, der erste Schuß Gleich- r sam, al» wenn das Feuer von einem Schiff auf da« f andere überspränge, so rollte e« von einem Ende der 1 langen Linie bi« zum anderen Die „Victory" griff zuerst k den französischen „Rcdoutable" an; von diesem zurückgeworfen, M blieb sie endlich auf unserer Luvseite liegen Hundert Ctimm-n Journal Antüudiguugsgrbührr«: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Euiaesandt" die Zeile 50 Ps. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: NSniglichr Expedition de- DreSdner IournalS DreSdcn, Zwmgerstr. 20. Fernspr Anschluß: Nr 1LV5. vkj„»tzrr»«: Mür Dresden vierteliährltch r Mart LV Pf., bei denNaiser- ßlch deutschen Postanstalten ^nerteljährlich 3 Mart; außer halb des Deutschen Reiche- Most- und Stempelzuschlag. Einzelne Nummern: 10 Pf Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der tSonn- und Feiertage abends. Fernspr.-«nschIuß:Nr.12»5. Dresdner