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Dresdner Journal : 02.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189607028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-02
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 02.07.1896
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^ea vienetjährllch , bei den Saiser- , ätschen Postanstattru ^rteljährlich S Mark; außer- rlb de- Deutschen Neichcs Aost- und Stemprlzuschlag. Einzelne Nummern: tu Ps. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends Fernspr -Anschluß Nr 12V-». Ailtündlgungsgebührr«: Für den Naum einer gespal tenen Zeile kleiner «christ «u Ps. Unter „Eingesandt" die Zeile du Ps Bei Tabellen- und Zificrnsatz entsprechender Ausschlag Heransgeber: Königliche Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingers» 20. Fernspr Anschluß: Nr 1285. HS 151 189«. Donnerstag, den 2. Juli, abends. Zustellungen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für aus wärts: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 3 M. Lomgl. Lrpe-itiou -es Dresdner Journals. Nichtamtlicher Teil. Einheitliches Bürgerliches Recht in Deutschland ist nun kein Traum der Idealisten und Schwärmer mehr. Mil 222 gegen 48 Stimmen hat der Deutsche Reichstag gestern das neue Bürgerliche Gesetzbuch ge nehmigt, und er hat damit in ein Werk den Schluß stein gefetzt, an dessen Vollendung in jahrzehntelanger, mühevoller Arbeit die berufensten Geister unseres Volkes gearbeitet haben, das dazu bestimmt ist, sich als ein neues, einigendes Band um die deutschen Volksstämme zu schlingen, und von dem schon heute ge sagt werden kann, daß es seine hehre Aufgabe, unserem Vaterlande als eine feste, gerechte Norm für die Be urteilung der Privatrechtsverhältnisse zu dienen, in so hohem Maße erfüllen wird, wie solches nach Lage der Verhältnisse überhaupt erreichbar war. Daß das neue Gesetzbuch kein Werk ohne Schwächen und Mängel sei, das hat sich sicherlich keines der jenigen Mitglieder des Reichstags verhehlt, die gestern ihr Votum zu Gunsten des großen nationalen Werkes abgegeben haben. Wenn sie trotzdem und zwar aus nahmslos unter Opferung dringender, durch den Partei standpunkt eingegebener Wünsche im bejahenden Sinne abgestimmt haben, so ist ihnen der Dank des deutschen Volkes ebenso gewiß, wie dieses aburteilen wird über diejenigen Leute, die nach allen Kräften und unter Anwendung kleinlichster Mittel der Vollendung des Werkes sich widersetzt haben, nachdem es ihnen klar geworden war, daß ihre unklare, lediglich durch be queme Schlagworte fixierten Ideen über das ihnen genehme Recht nirgends Beachtung finden konnten. Noch wahrscheinlicher freilich ist es, daß schon beim Inkrafttreten des neuen Bürgerlichen Rechts man von denjenigen nichts mehr hören wird, die so naiv waren, sich bei ihrer jetzigen Obstruktions- thätigkeit als die Beauftragten „des deutschen Volkes" darzustellen. Ter Wunsch aber, der alle patriotischen Deutschen beseelt, ist der, daß es unserm Vaterlande nie an Männern fehlen möge, die das neue einheit liche Recht mit Ernst und Gerechtigkeit zu wahren für ihre heilige Pflicht halten, und daß Deutschland sich der Segnungen dieses Rechts lange, lange Zeit unter dem Schutze des Friedens erfreue. Ei»e We»dung im Lager der österreichischen Deutschliberalen. Aus Wien wird uns geschrieben: Es ist eine auf den ersten Eindruck hin befremdende, im Übrigen aber leicht erklärliche Thatsachc, daß wichtigste Phasen in der Entwickelungsgeschichte der deutschliberalen Partei Österreichs zumeist durch Ereignisse markiert werden, die sich in der Hauptstadt Böhmens abgespielt haben. Böhmen ist das Kampfterrain, auf welchem die Fehde zwischen den Deutschen und den Gegnern des Deutsch tums seit Jahrzehnten ausgefochten wird und diese Fehde hat die Kraft der Männer gestählt, welche dann Lnnst und Wissenschaft. Festsitzung der Königl. Sachs. Gesellschaft der Wissen schaften zu Leipzig. Die 250. Wiederkehr des Geburtstages eines unserer größten Gelehrten, des Philosophen und Staatsmannes Gottfried Wilhelm Leibmz, hatte die Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig zugleich al» fünfzigjähriges Jubiläum ihres Bestehen« zu feiern. Die Feier be stand in einer, des beschränkten Raumes de» Sitzungslokales wegen, nichtöffentlichen Festsitzung am gestrigen Nachmittage, zu welcher der Allerhöchste Protektor der Gesellschaft, der Leotor maguitioontissimus der Landesuniversität, Se. Majestät der König, Sich eingefunden hatten. Das im zweiten Obergeschoß des neu eingerichteten Augusteums seit vorigem Jahre bezogene neue Sitzungs lokal war au» diesem Anlaß wesentlich umgestaltet worden Die Tafeln de» Sitzungszimmers waren entfernt und das Konferenzzimmer war zu einem Empfangszimmer mit reichem Blumenschmuck umgewandelt worden Die größte Zahl der Leipziger ordentlichen und außerordentlichen, auch «ine Zahl auswärtiger Mitglieder der Gesellschaft und Vertreter auswärtiger gelehrter Gesellschaften hatten sich in letzterem Raume versammelt, al» kurz nach 5 Uhr Se. Majestät der König rintrafen, empfangen durch die beiden Sekretäre der Gesellschaft und ehrfurchtsvoll be grüßt durch ein von dem stellvertretenden Sekretär Hrn Prof Mayer au»gebrachte» Hoch. In Begleitung Sr Majestät des König» befanden sich Se. Königl Hoheit der Prinz Albert, Se Excellenz der Hr Staat»minister Vr v Seydewitz sowie die Herren de» Gefolge« und die zum Empfange auf dem Bahnhofe erschienenen Vertreter der Leipziger Behörden Hr geh Hofrat Profeffor WiSlicenu«, der Sekretär die Schwelle ihres engeren Vaterlandes überschritten haben, nm die Interessen des Deutschtums auch außer halb der eigentlichen Heimat zu vertreten. Die nationalen Fragen haben in Böhmen schon auf der Tagesordnung gestanden, bevor die antideutschen Aspirationen in anderen Ländern Zisleithaniens zum Durchbruche gelangten und das Ringen zwischen den beiden Stämmen in Böhmen hat schon manches Mal eine symptomatische Bedeutung für die gesamte Ge staltung der inneren Verhältnisse Österreichs gewonnen. Nun ertönt abermals aus Prag ein Appell, welcher wenigstens nach dem Willen seiner Urheber eine Wandlung in der Situation der Deutschliberalen Österreichs bewirken soll. Die Führer der Deutschen in Böhmen haben sich in der alten Moldaustadt zusammengefunden, um die Bildung einer „volkstümlichen, deutschen Fortschritts Partei" zu beschließen und die Grundsätze für diese Partei festzustellen Das Programm, welches auf dem Prager „Vertrauensmännertage" ousgearbeitet worden ist, enthält keine direkt gegen die bisherigen Führer der „Vereinigten Linken" gerichtete Anklage. Die That- sache, daß es überhaupt das Licht der Welt erblickte, ist aber schon eine solche Anklage und die vielfach in die Kundgebung der Vertrauensmänner aufgenommenen Hinweise auf die Notwendigkeit einer energischeren Vertretung des Deutschtums, einer innigeren Fühlung zwischen der deutschen Bevölkerung und ihren Re präsentanten sind nichts anderes als unzweideutige Ergänzungen jener mittelbaren Anklage. So hat auch der Vertrauensmännertag für die Vorbereitung der nächsten Wahlen eine Kommission eingeietzt, in welche kein einziges Mitglied des Vorstandes der Vereinigten Linken berufen worden ist! Die publizistischen An hänger der Vereinigten Linken bemühen sich daher ganz umsonst, wenn sie der Welt erzählen, das heutige Gefüge der deutschliberalen Partei und die reduzierte Macht der alten und gealterten Parteileitung würden durch die Prager Ereignisse nicht weiter berührt. Der Appell der Vertrauensmänner entspringt zu nächst zweifellos dem Bedüifnisse nach einer Festigung des Bandes zwischen der deuiscl-liberalen Bevölkerung Böhmens nnd ihren Wortführern und der zweite leitende Gedanke des Prager Programmes ist die Forderung, daß in den nationalen Kämpfen der deutschen Bevölkerung künftighin eine größere Energie bethätigt werden soll als bisher. Nach beiden Richt ungen haben die Matadore der „Vereinigten Linken" bekanntlich in der schwersten Weise gesündigt. Sie trieben eine diplomatisierende Politik der offenen und geheimen Rücksichten; sie wollten sich alle Wege offen halten und verloren dabei jeden Pfad. Erwägungen der höheren Staatsklugheit lähmten ihnen die Hand, wenn es galt, einen Angriff der Feinde auf die Interessen des Deutschtums rasch und entschieden abzuwehren, und es ist zweifellos ganz gerechtfertigt, daß man allgemein ihre mattherzige Haltung als eine der Hauptursachen jener Erfolge bezeichnet, welche von den Widersachern des Deutschtums in letzter Zeit errungen worden sind. Der Boden war also vollkommen vorbereitet für eine entschiedene Wandlung der Dinge. Wer zuerst die Parole ausgab, daß der Kampf gegen stark radikale, antideutsche und antiliberale Strömungen mit dem Aufgebote aller Kräfte und in steter Fühlung mit den Wählern zu führen sei, der konnte auf Zustimmung bestimmt rechnen. Alles Weitere wird man zunächst abwarten und vorderhand jedenfalls die Bemerkung zurück drängen müssen, als ob sich an die Prager Vorgänge bedeutsame Folgen anschließen könnten. Wenn nicht die Vertretung der „liberalen" und „deutschen" Ideen in Österreich denjenigen Elementen, die diese Vertretung bisher sich angemaßt hatten, ein für alle Male und vollständig entwunden wird, werden diese Ideen in der mathematisch-physischen Klasse, letzte zunächst die Ver hältnisse dar, unter welchen die Festfeier veranstaltet wurde, und sprach dabei den unterthänigsten Dank au« sür da« Erscheinen und die Teilnahme des Allerhöchsten Protek tor«. Er schilderte hierauf die Umstände, unter welchen vor 50 Jahren die Begründung der Gesellschaft erfolgte, nachdem Leibniz selbst vergeblich früher in Dresden die Gründung einer Akademie angestrebt hatte. Da die früher gegründete fürstliche Jablonowskische Gesellschaft im Jahre 1844 nur noch zwei Mitglieder zählte, regte Geheimrat Drobisch die Reorganisation dieser Gesellschaft an, und weil sich diesem Plane Schwierigkeiten «ntgegenstellren, entschloß sich Wilh. Weber, 1400 Thaler aus dem Göt tinger Fonds bei der Gesellschaft zu hinterlegen, bis sich eine Sozietät der Wissenschaften gegründet Haden würde Der hochselige König Friedrich August II. bestätigte die vorgeleaten Statuten und übernahm da« Protektorat der Gesellschaft, deren Gründung am I. Juli 1846 der da malige Minister v Wietersheim durch eine Festrede feier- lichst vornahm. Hr geh Hosrat Wislicenus ging dann näher ein auf die einzelnen Ereignisse, welche die Gesell schaft zu verzeichnen hat, insbesondere die einzige wesent- jiche Abänderung de« Statute« im Jahre 1884, nach welcher eine Erhöhung der Mitgliederzahl ermöglicht wurde. Die Fürsorge der hohen StaatSregierung hat sich nicht nur in Gewährung der regelmäßigen Unterstützungen für die wissenschaftlichen Publikationen, sondern auch in nicht unbeträchtlichen außerordentlichen Beiträgen gezeigt; die Er haltung dieses Wohlwollen« wurde auch für die fernere Zeit von dem anwesenden Herrn StaatSminister ausdrück lich erbeten Die Gesellschaft hat außer dem ihr zu gefallenen Weberschen Legat ein solches von Ur. Härtel seit 1875 und die Anton Springer-Stiftung seit 1885 im Genuß Die Gesellschaft hat in neuerer Zeit eine engere Fühlung mit der Kaiserlichen Akademie zu Wien, den Königlichen Akademien zu München und Berlin sowie der großen Masse der Bevölkerung und besonders bei den Deutschen außerhalb Österreichs nicht ein Onentchen Sympathie mehr sich erringen, als es gegenwärtig der Fall gewesen ist. Zum Besuche des Fürsten Nikolaus von Montenegro in Belgrad. Vorgestern hat Fürst Nikolaus von Montenegro seine Rückreise in die heimatlichen Berge auf dem üblichen Umwege über Wien angetreten, nachdem er in der serbischen Hauptstadt sowohl vom Hofe und den Vertretern der Staatsgewalt, als auch vom serbischen Volke als Gast Serbiens in einer Weise gefeiert worden war, wie man es bei ähnlichen An lässen nur selten gesehen hat. Seit der Befreiung des serbischen Volkes von der türkischen Herrschaft sind die Häupter der beiden Fürstenhäuser von Serbien und der Schwarzen Berge sich niemals auf serbischem Boden begegnet, ungeachtet sie während dieser langen Zeit zu wiederholten Malen zu gemeinsamen politischen Aktionen eng verbündet waren Ihrer persönlichen Annäherung standen stets unüberwindliche Hindernisse entgegen, über deren Natur die Außenwelt freilich nichts Verläßliches erfahren sollte. Während der Regierungszeit des Fürsten Michael verband die beiden serbischen Staaten eine so enge nationalpolitische Herzensgemeiuschaft, daß die Ratifikation des von den beiden Herrschern verein barten Erbvertrages, auf Grund dessen im Falle des AuLsterbens der Dynastie Obrenowitsch oder Njegus Serbien und Montenegro unter ein gemeinsames StaatsobciHaupt kommen sollten, nur durch den Plötz Uchen, von Mörderhand hei beig» führten Tod des Fürsten Michael vereitelt werden konnte Und doch haben sich diese einander politisch und national so nahe stehenden serbischen Herrscher nie von Angesicht zu Angesicht gegenübergestailden. Seit dem 1. Juli 187t, bis Januar 1878 haben Serbien und Montenegro dann wieder im engen Anschluß gegen den gemein samen Feind, den Halbmond, gekämpft, ohne daß sich Milan 1. und sein fürstlicher Wasiengefährte Nikolaus auch nur ein einziges Mal auf dem blutgetränkten Schauplatze ihrer kriegerischen Thaten einander be gegnet wären. Die serbischen Patrioten haben diese persönliche Abgeschiedenheit zwischen den Herrschern der beiden stammverwandten Balkanstaaten schwer empfunden und als das ruchlose Werk der dem ser bischen Volke feindlichen auswärtigen Einflüsse beklagt und verurteilt, während sie in Wirklichkeit nur das Ergebnis der jeweiligen Lage der Dinge auf der Baltauhalbinsel gewesen ist. Jetzt endlich nun war der von den großserbischen Patrioten und Träumern so heiß ersehnte Tag her angebrochen, an dem sie den König von Serbien und den Fürsten von Montenegro in brüderlicher Umarmung und, wie man sie glauben machen will, zu unver brüchlicher Waffengenossenschaft vereint, umjubeln konnten. In ihrer Begeisterung, endlich einmal einen dem Serbenvolke entstammien Fürsten vor sich zu sehen, dessen im Dienste der serbischen Nation voll- bracdte kriegerische Thaten auch die Bewunderung des Auslandes erregt haben, hat die aus allen Teilen Serbiens herbcigeströmte Volksmenge sogar offenbar vergessen, daß solche im Übermaß dem Oberhaupte eines anderen Staates dargebrachte Ehrungen in der Seele ih'es eigenen Landesherrschers vielleicht ge rade Gefühle wachrufen müssen, die ihn zur engeren Ausgestaltung des Herzensbundes zwischen Serbien und Montenegro wenig geneigt machen könnten. Denn in den unbeschreiblich stürmischen Kundgebungen der Liebe und Verehrung des serbischen Volkes zu den» anwesenden Beherrscher der Schwarzen Berge kam nicht allein die Freude der Serben über der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göllingen angebahnl; auch ist Hoffnung vorhanden, daß sich die Akademien anderer Nationen diesem Kartell zur Förderung großer gemeinschaftlicher Aufgaben anschließcn werden Au« der Geschichte der Gesellschaft ist noch hervorzuheben, daß in den 50 Jahren ihres Bestehen« 164 Gelehrte als ordent liche Mitglieder der Gesellschaft angehört haben, und zwar 92 der philosophisch-historischen und 72 der mathemathisch- physischen Klaffe. Zur Zeit leben 25 bez. 20 Mitglieder in Leipzig; die 4 Ehrenmitglieder der Gesellschaft sind ver storben; korrespondierende Mitglieder hat es nie gegeben Hierauf gaben die beiden Herren Sekretäre spezielle Berichte über die litterarische Thätigkeit hervorragender früherer Mitglieder der Gesellschaft. Für die mathematisch physische Klaffe nannte Hr Geh Hoftat Wislicenus folgende Namen unter Anführung ihrer wesentlichsten Pu blikationen: als Astronomen Möbius, Hansen, d'Arrest, Balzer, Herrmann, » Lindenau; als Physiker Wilhelm Weber, Seebeck, Reich, Zöllner; al« Chemiker Erdmann, Kolbe, Scherer, Lehmann, Knop; als Mineralogen und Geologen den Mitbegründer der Gesellschaft Naumann; al« Botaniker Hedeniu«, Schenk, Hofmeister; als Anatomen und Physiologen E. Heinrich und Eduard Friedrich Weber, Volkmann, Carus, Braune, Ludwig; als Psychophysiter und Ästhetiker Fechner Der Sekretär der philologisch historischen Klaffe Hr. Geh Hofrat Prof Ribbeck nannte unter den früheren Mitgliedern dieser Klaffe: von Juristen Albrecht, Wächter, Stobbe, Hänel; von klassischen Philologen Ritschl, Herrmann, Mor Haupt, Jahn, Preller, Saupe, Westermann (als ein noch lebender verdient ganz besonder» Drobisch eine Erwähnung); von Archäolotzen Overbeck; von orientalischen Geschichtsforschern und Philo logen v Gutschmidt, Lange, Curtiu«, Schleuder, v. d Gabelentz, Fleischer, Brockhau«, Zarncke, Dropsen, Vogt; von VolkSwirtschastslehrern Roscher. Der Thätigkeit Springer« für die Kunstgeschichte und Hartenstein» sür die Geschichte das Bündnis zwischen diesen beiden Serbenstaaten zum Worte, sondern auch die innere Ueberzeugung der Serben, daß sie als Träger und Hauptvorkämpfer der großsei tuschen Idee nicht ihren eigenen König, sondern den Fürsten des verbündeten Montenegro zu betrachten und zu bejubeln haben. König Alexander I. wird also wissen, daß er nur dann auf die Treue seiner Unterthanen wird rechnen dürfen, wenn auch er in seiner auswärtigen Politik dem ihm voran gehenden Fürsten von Montenegro treue Gefolgschaft bewahrt. Und hieraus gerade ergiebt sich die Schwierigkeit der Stellung des Königs Alexander. Der junge König mag sich noch so sehr von der Freundschaft des von dem serbischen Volke so hoch gefeierten monte negrinischen Verbündeten geschmeichelt fühlen und auch den besten Willen haben, den nationalen Empfind ungen seiner Unterthanen Rechnung zu tragen — sein eigenes dynastisches Interesse muß ihn doch davon adhalten, sich auf der Bahn der politischen Waffen genossenschaft mit Fürst Nikolaus zu weit vorzuwagen, sonst würde er Gefahr laufen, den natürlichen Primat des serbischen Königtums bei der staatlichen Weiter- entwickelung des serbischen Volkes aufs Spiel zu setzen. Ein noch engerer Anschluß des serbischen König reiches an Montenegro dürfte sich daher kaum ais Folge des Besuches des Fürsten Nikolaus in Belgrad ergeben, und dies um so weniger, als Fürst Nikolaus selbst an dem ihm eng befreundeten Wiener Kaiser- dofe sicherlich die erforderliche Unterweisung in der Zulässigkeit und Ersprießlichkeit eines solchen Bünd nisses mit Serbien sich eingeholt haben wird und den dort erhaltenen Winken und Ratschlägen die Beachtung nicht vorenthalten wirb. Lagesgeschichte. Dresden, 2. Juli. Ihre Majestät die Königin sind grstern abend im besten Wohlsein in München eingetroffen. A llerhochstdieselbe wurden am Bahnhofe von Ihren Durchlauchten dem Prinzen und der Prin zessin Friedrich von Hohenzollern, sowie von dem Legationsrat Grasen Rex und Gemahlin empfangen. Dresden, 2. Juli. Se. Excellenz der Hr. Kultus Minister v. Seydewitz hat eine mehrwöchentliche Ur laubsreise angetreten. Dresden, 2. Juli. DaS heute herausgegebene 8. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen enthält: Bekannt machung, Verleihung von Hofrang an die Oberver- messungsinspelloren betreffend, vom 28 April d. I.; Gesetz, die Sicherung der Baugewerken und der Bau handwerker betreffend, vom 18. Mai d. I ; Verordnung zu Ausführung deS Gesetzes, die Sicherung der Bau- gcwerken und der Bauhandwerker betreffend, vom 20. Mar d. I.; Bekanntmachung, die Postordnung vom 11. Juni 1802 betreffend, vom 26. Mai d I.; Ver ordnung, die Abgabe stark wirkender Arzneimittel, so wie die Beschaffenheit und Bezeichnung der Arznei gläser und Staubgefäße in den Apotheken betreffend, vom 5. Juni d. I.; Dekret, Änderung des Statuts der Leipziger Hypothekenbank und der Befugnis zur Ausgabe von Jnhaberschuldscheinen betreffend, vom 10. Juni d. I.; Verordnung, die Herstellung und den Betrieb von Warenauszügen und Fahrstuhleinrichtungen betreffend, vom 12. Juni d. I.; Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadtgemeinde Zittau betreffend, vom 17. Juni d. I; Verordnung, die Errichtung einer Königl. Kommission für Geschichte betreffend, vom 22. Juni d. I, sowie Bekanntmachung, die Vertretung des Vorsitzenden der Landrenten-, Landeskultnrrenten- und Altersrentenbank-Verwaltung betreffend, vom 27. Juni d. I. der Philosophie wurde besonder« gedacht. Die Herausgabe eine« gemeinschaftlichen größeren Werkes zusammen mit den gelehrten Gesellschaften zu Wien, München, Berlin und Göttingen ist bereits begonnen Auch hierzu war die Gesellschaft nur in die Lage versetzt worden durch die Munifizenz der Regierung und der Stände Zum Schluffe dieser Berichte wurde ein Hoch auf Se Majestät auS- gebracht, in das die Versammlung auf das lebhafteste ein stimmte. Der Vertreter der Akademie zu München, Hr. Geh. Rat Kuhn, überreichte hierauf eine Adresse und verlas mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs den Text dieser, fügte auch hieran zugleich im Namen der Akademien zu Berlin und Wien sowie der Gesellschaft zu Göttingen die herzlichsten Glückwünsche an, für welche Hr. Geh. Hof rat Wislicenus den Dank aussprach Se. Majestät der König geruhten in dem Konferenz zimmer noch einige Herren besonders durch Ansprachen zu beehren und verließen dann, geleitet von den Herren Sekretären, die Räume der Gesellschaft, um Sich nachdem Bahnhofe zurückzubegeben. Im Anschluß an die Festsitzung fand abend« im Saale de« Hotel de Pruffe ein Festmahl statt, bei welchem außer den Leipziger Mitgliedern auch die Vertreter auswärtiger Akademien teilnahmen E« waren die» Hr Hoftat Ritter v. Sickel, Direktor de« Institut« ^ustriatico in Rom, für die K K Akademie der Wissen schaften in Wien, Hr Prof. vr. Kuhn für die Königl. Akademie in München, Hr. Prof vr Diels für die Königl. Akademie in Berlin und die Herren Geheimrat Prof vr. v. Wilamowitz - Millendorf und Geheimrat Prof. Vr. Ehler« für die Gesellschaft der Wissenschaft in Göttingen Da« Festmahl war getragen von dem edlen wissenschaftlichen Geiste, welcher der gelehrten Gesellschaft besonder« eigen ist, und bot u a auch eine große Menge vorzüglicher Ansprachen, von welchen besonder« bi« de«
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