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Dresdner Journal : 18.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189606185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-18
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 18.06.1896
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1'51 gestellt und im Luxembourg enthüllt war, scheint der Meister bald an die Entwürfe für die zweite Folge ge aus Lo politisch Engla Giaco; raut" n in die dort se Ende z dessen r über du halten Panton * 2 von Ku Erkläru: die Ele Abgeordneten v Brockhausen und Schall Gelegenheit, sich noch einmal über die Stellung der Konservativen zur Sozialreform auszusprechen Es ist ein Italien Torelli-Viollier; für Portugal Magalhaen-Lima; für Schweden Janson; für Norwegen Ehristofernes; für die Schweiz Secretan. Ein Antrag auf Einsetzung eines ständigen Ausschusses wurde nach lebhafter Debatte abge lehnt. Als Ort des nächstjährigen Kongresses wurde mit großer Mehrheit Stockholm gewählt, nachdem über die drei einladenden Städte Brüssel, Stockholm und Lissabon eine lebhafte Diskussion stattgefunden hatte. ivenig Gera: stalte: Sozie war, That einzul wütig Liebst dabei dem Grundsatz zu huldigen scheinen, daß die Mensch heit erst einmal durch einen eklen, unergründlichen, ab grundtiefen Sumpf hindurchmüsse. Einstweilen ist vom „hindurch" noch wenig zu verspüren, unsere Gedanken größe, unser Geschmack und unser Unterhaltungsbedürfnis plätschern eben fröhlich in besagtem Sumpf. Ob der Autor ursprünglich Deutsch oder Polnisch schreibt, wird uns nicht gesagt, auch im ersteren Fall hat seine Lebens philosophie und Eharakteristik einen spezifisch polnischen Beigeschmack Ad. Stern greß und n im eii Depon den st das e: jedoch deshal! Erman Vom ! gewähr werken den st trag b deren Lber ! raten > lesung gestatt« wenn der K hestimr tritt zr sollten Frage der fra sollte, auf m« malung gelitten haben, eine tadellose Keine fremde Hand hat da« Bild berührt In jedem Pinselstrich erkenn«, wir den Geniu» de» Meister» " tiber l Dunkel etwas er arbe nisten 1 heimnis von „6 komische ceaugr herrühri und der betrcff- Bertau Herr > katholis gut! I Dank, wir P< Werke stehlichl «i muv stampfe wuß < marede positive petc er sie auf * Y Zucke: nachmit erstatte! Untrere erlüuter die Si Zucker prami« neue z: seines < klarere und natürlichere Verhältnisse schaffen werden Zunächst jedenfalls werden sich die radikalen Politiker bemühen, den Kampf gegen den Ausgleich und gegen Ungarn als stark „ziehende^ Wahlparole zu ver werten. denken gutheißen Si« entspricht vollkommen der eigen tümlichen allegorisierenden AusfaffungSweise, die sich in den beiden Äilderfolgen kundgiebt Skizze und Bild konservativen zur schlimmes Zeichen der Zeit, daß im heutigen Parteikampfe einmalige Erklär heitSn derart ihn d knecht^ verdie dadur die p Frank Gleich Vorkä franzr sie ai Liebkr bewuf heute svanis Gefüh Wenn enthal Kosten selber die groß, Äeva K Kamm »ragte einstin Wahl! läge 2500« stimmen in allem wesentlichen überein Heinrich IV., von der Göttin Pallas geleitet, ergreift den gelösten Haar schopf einer schönen Blondine, die vor ihm steht Kronos, der Zeitgott mit der Sichel, schiebt die jugendliche Göttin der „Gelegenheit" sanft vor, und zur Seite von dieser sitzt eine üppige weibliche Gestalt mit Früchten im Schoße, den Segen des Friedens an deutend Schwebende und auf dem Boden stehende Genien mit Kränzen und symbolischen Beigaben, endlich ein zu Füßen de» König« liegender Löwe bilden den Abschluß der Komposition, deren Hintergrund den Blick in die land dea Minister des Äußeren ziemlich unverblümt als „engeren Landsmann" reklamierte! Der Wert dieser Debatte ist am besten dadurch gekennzeichnet, daß der Minister des Äußeren sich durch die Darlegungen der einzelnen Redner überhaupt nicht zu einem Eingreifen in die Diskussion bestimmt fand und daß ihm seine Schweigsamkeit weder von den Delegierten selbst, noch auch von der öffentlichen Meinung irgendwie verübelt worden ist. Alles, was die Volksvertreter zu sagen wußten, enthielt auch nicht eine einzige Wendung, welche dem Leiter unserer auswärtigen Politik zu einer Er widerung oder zu einer Ergänzung seiner früheren Erklärungen hätte nötigen können. Ein „mildernder" Umstand kann zu Gunsten der Delegierten nur inso fern geltend gemacht werden, als eben jene früheren Erklärungen des Ministers sehr umfassend, ja geradezu erschöpfend waren In der That haben die op positionellen Redner durch ihre Worte auch bewiesen, daß ihre Gegnerschaft gegen die auswärtige Politik sich sofort in nichts auflösen würde, wenn die Re gierung in der inneren Politik eine Schwenkung voll ziehen wollte. So bleibt denn die Bedeutung der Delegations vorgänge ganz und gar auf die Eröffnungen des Grafen Goluchowski konzentriert. Diese Haven bei uns wie außerhalb der Grenzen der Monarchie ver diente Würdigung gefunden. Von den rhetorischen Leistungen aber, welche seitens unserer Volksvertreter mit Bezug auf die auswärtige Politik zum Besten gegeben wurden, wird man nur dort sprechen, wo man nach handgreiflichen Belegen für den Nieder gang des Parlamentarismus sucht. Eine sympathische Wichtigkeit kann den Delegations vorgängen höchstens noch insofern beigemessen werden, als sie vor aller Welt bewiesen haben, wie die Auf merksamkeit der österreichischen Politiker ausschließlich den inneren Fragen zugewendet ist. Diese Thatsache könnte für die internationalen Fragen nur ein erfreu liche sein, wenn anders die geistigen und politischen Kräfte dann zielbewußt in den Dienst der Wohlfahrt deS Landes gestellt würden Das ist aber leider nicht der Fall. Dec gegenseitige Kampf, das Streben nach Erreichung von Sondererfolgen und nach Unter drückung der Rivalen verzehrt einen beträchtlichen Teil jener Kräfte. Und die Regierung wird in ihren dem Volkswohle dienenden Aktionen durch den Zwie spalt der Parteien wesentlich behindert, denn es ist gewiß ein wenig erfreulicher Zustand, wenn die lei tenden Staatsmänner die nötige Unterstützung für ihre Aktionen, ohne wählerisch sein zu können, dort suchen müssen, wo man gerade bereit ist, sie ihnen zn gewähren. Die unbefriedigende Gestaltung der Parteiverhält nisse gelangt von Tag zu Tag schärser zur Geltung. Viele der Männer, die berufen sein sollen, die Wünsche und Interessen des Volkes zu vertreten, behandeln diese erhabene Mission nun nur noch als eine Nebensache, weil — die Lebensdauer des gegenwärtigen Parla ments bald zu Ende geht! Jungtschechen und Anti semiten schlagen die schärfste Tonart an, um radikalen Wählern eine kleine Ohrenweide zu bereiten... nur eine gelegentlich in eine Brandrede eingestreute sanftmütige Wendung soll den Regierungsmännern zart an deuten, daß der Weg zum Herzen der grimmigsten Widersacher doch zu finden wäre, wenn man ihn ein schlagen wollte Die Deutschliberalen sind glücklich dahingekommen, daß sie inmitten des unaufhaltsamen Auflösungsprozesses ihrer Partei in phrasenreichen und völlig inhaltsarmen Manifesten die eigene Ohn macht und Ratlosigkeit deutlicher eingestehen, als cs jemals bisher durch ihre Feinde geschehen ist. In den Lagern der Polen und der Konservativen lächelt man zwar über die allgemeine Zerfahrenheit, die, wie beide Parteien hoffen, ihnen eine neue Steigerung ihres Einflusses ermöglichen soll. Man übersieht aber dabei, daß der Kampf zwischen staatsklugem Opportu nismus und üderschäumendem Radikalismus auch in den Reihen der polnischen und konservativen Politiker entbrannt ist und daß er da wie dort bald großen Umfang gewinnen kann. Die erste sachliche Folge, die sich aus der krisen haften Entwickelung in unserer dem Untergange ge weihten Volksvertretung und aus der im Hinblick auf die Wahlen noch künstlich gesteigerten Verschärfung der Parteigegensätze ergiebt, ist die Vertagung der Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn. Man hat er kannt, daß mit dem jetzigen Parlament das Aus gleichswerk nicht unter Dach gebracht werden kann, weil die anti-magyarischen Gruppen des Abgeordneten hauses jeden Volksvertreter, der auch nur für mäßige und gerechte Konzessionen an Ungarn stimmen würde, als Volksverräter zu brandmarken suchen. Es bleibt abzuwarten, ob die Wahlen in der Ausgleichs angelegenheit wie auch mit Bezug auf andere Fragen ungen über den politischen Standpunkt und Hinweise auf die bisherige Haltung in einer Frage nicht mehr genügen, sondern daß die Gegner immer wieder bemüht sind, ehr lich gemeinte Worte in Zweifel zu ziehen Ist die konser vative Partei schon fast daran gewöhnt, daß ihr von gegnerischer Seite auf diese Weise der Kredit zu unter graben versucht wird, so muß es namentlich konservative Männer mit großem Schmerz erfüllen, wenn die zu den demokratischen Gepflogenheiten gehörige unsachliche KampfeS- weise auch vom Ministertische aus ausgeübt wird Frei herr v Berlepsch, der preußische Handelsminister, hat in der Montagsitzung des Abgeordnetenhauses — wir zitieren nach der offiziösen „Berliner Korrespondenz", da der amtliche stenographische Bericht noch nicht vorfiegt — geäußert, „die Opposition gegen die Bäckereiverordnung habe erst begonnen, nachdem die Bäcker gedroht, den An gehörigen der Parteien ihre Kundschaft zu entziehen Früher hätten die Rechte und die konservative Presse zu gegeben, welche Übelstände herrschten und daß ihnen abgeholsen werden müsse" Das ist eine Unterstell ung, die zurückgewiesen werden mußte, und der Abgeordnete Schall hat dies in maßvoller und wirk samer Weise gethan, indem er im Namen der konser vativen Partei erklärte: „Ein solcher Vorwurf hätte von dem Herrn Minister im großen ganzen nicht, aber besonder« nicht der konservatiaen Partei gemacht werden sollen Ich hoffe, niemand in diesem Hause hält uns für solche charakter lose Männer, die so schwach sind, infolge einer Agitation von Bäckermeistern die politische Meinung zu wechseln Ich glaube, daß der Herr Minister uns damit nicht bloß wehe gethan hat, sondern auch bitter unrecht gethan hat. Wiederholt ist von konservativer Seite dargelegt worden, daß die Stellung der Partei zur Sozialreform die alte geblieben ist und daß die Konservativen in dem aufrichtigen Wunsche und Bestreben, für die arbeitenden Klassen möglichst günstige Lebensbedingungen zu schaffen, von keiner anderen Partei übertroffen werden Die konservative Partei aber lehnt es im Interesse der Ge- sammtheit ab, sich aus den einseitigen Standpunkt der Arbeiter zu stellen, sie betrachtet auch den Arbeitgeber al» gleichberechtigten Faktor Abg. v. Brockhausen betonte darum mit Fug und Recht, daß die Konservativen nach wie vor Freunde der Arbeiterschutzgesetzgebung seien, daß sie aber die Bäckereiverordnung nicht billigen könnten, weil sie zu frühzeitig erlassen sei, bevor man eine gesetzliche Organisation des Handwerks geschaffen habe, die man über solche Maßnahmen, durch die zweifellos die kleineren und mittleren Betriebe empfindlich geschädigt würden, hätte befragen können Man braucht unserer Partei also wahrlich nicht Unter stellungen zu machen, oder den Ernst der Konservativen in Sachen der Sozialresorm in Zweifel zu ziehen. Ihre Stellung zur Bäckereiverordnung ist ein Ergebnis genauer Prüfung der Sachlage. Herr Schall hat ganz recht, wenn er insonderheit unter Hinwei« aus die Aussagen vieler Bäckermeister versicherte, daß das Verlangen nach einer solchen Verordnung keineswegs von den Gesellen ausgegangen sei, sondern von der sozialdemo kratischen Agitation, und zwar in Erwägung der That sache, daß gegenwärtig gerade die Gesellenschast des Bäckerei- gcwerbes sich der Sozialdemokratie fast vollständig fern- gehalten habe. Durch diese sozialdemokratischerseits auf- gedrungene „Fürsorge", zu der bekanntlich Bebel vermittel« seiner „Bäckerenquete" das Signal gegeben hat, hofft die Sozialdemokratie in jenes ihr bisher verschlossen gebliebene Gebiet eindringen zu können. Was aber außerdem die Sozialdemokratie von der Bäckereiverordnung erwartet, ist erst kürzlich von der „Sächsischen Arbeiter zeitung" ausgesprochen worden Rian hofft auf jener Seite geradezu auf den „Erfolg, daß die Bäckerei den Handwerks betrieb verläßt und zu fabrikmäßiger Produktion übergeht" und das dürfte — so erklärte das genannte sozialdemo kratische Blatt — „nur in jeder Hinsicht al« gut und vorteilhaft — für die sozialrevolutionäre Propaganda na türlich — anzuerkennen sein." Wer also mit Ernst für Schutz des Handwerks eintritt, kann nicht Maßnahmen billigen, die wie die Bäckereiverordnung einen Teil de« Handwerks dem Ruin überliefern." — Die gestrigen Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses beschränkten sich auf Gegenstände von untergeordneter Bedeutung — Herr Liebknecht reist immer noch in der Welt umher In England nt er Engländer, in Frankreich Franzose — was aber in Deutschland? Alles nur nicht Deutscher. Hat der Leiter des „Vorwärts" durch sein Kriechen vor den Engländern keinen besonderen Erfolg errungen, außer daß das sozialdemokratische Zrntralorgan einige überschwengliche Berichte zu veröffentlichen m der Lage war, so versucht es Liebknecht gleichwohl jetzt in Frankreich mit der Umschmeichelung der Franzosen Damit scheint er mehr Glück zu haben; die „Frankfurter Zeitung" sieht jeder sofort, der die Klaue dieses Löwen kennt Und zwar gehört da« Bild in die Glanzcpoche der Entwickelung de» Rubens, in der die Kraft und Blüte seiner Farbe den höchsten Grad der Helligkeit, die flotte Breite semer Mal- weise den Gipfelpunkt geisterfülltcr Virtuosität erreicht hatte Die Erhaltung de« Werke« ist, abgesehen von einigen Stellen in der Karnation, die infolge Durchwachsen« der Unter Vanille 2000 M, Tabak 421000M, Betelnuß 4000 M , Kautschuk 2 013 000 M, Kopal 1SI000 M., Gummi 6000 M , Steinnuß 70000 M, Kopra- und KokoSnüffe I 114 000 M, Kokosfasern 3000 M , Palmferne und Palmöl 5 217 000 M, Erdnuß 2000 M, Sesam IS2000 Mark, Baumwolle 8000 M, Flechtgra« und Waren darau« 67 000 M, Bauhölzer 63 000 M , Zierhülzer 68000 M, Felle und Häute 75 000 M., Wolle 1000 M , lebendes Vieh 776000 M , RhinozeroShorn 38 000 M, andere Hörner 5000 M, Elfenbein 2 552 000 M, Flußpferd- zähne 30000 M, Wildschweinzähne 3000 M., lebende« Geflügel 6000 M, Straußfedern 40000 M , Schildpatt 31000 M, Haifischfiossen 5000 M. Fische 2000 M, Wach« 7000 M, Trepang 30000 M, Perlschalen 5000 M, Kauri- und andere Muscheln 3000 M — Die Au«führung«bestimmungen zum neuen Zuckersteuergesetz, soweit sie die erste Kontingentierung betreffen, sind bereits fertiggestellt Was den übrigen Teil der genannten Bestimmungen betrifft, liegt es in der Absicht des Staatssekretärs des Reichsschatzamtes Grasen PosadowSki, Sachverständige aus der Industrie und Land wirtschaft zu berufen und mit ihnen die neuen Vorschriften zu beraten Die diesbezüglichen Besprechungen dürsten noch »m Laufe dieses Monat« stattfinden, und es ist kein Zweifel, daß, obschon e« sich um ebenso umfangreiche wie schwierige Arbeiten handelt, noch vor dem Jnkraftreten des Gesetzes auch die Ausführungsbestimmungen zu demselben werden bekannt gegeben werden können — Der Entwurf des neuen Handelsgesetzbuchs ist auf Grund der Beratungen zwischen Vertretern des Handels, der Industrie, der Landwirtschaft und anderen Sachverständigen im Reichsjustizamt einer Umarbeitung unterzogen und nunmehr mit erläuternder Denkschrift an die Bundesregierungen übersandt worden Im Herbst wird der Bundesrat sich mit dem Entwurf befassen. Im übrigen werden auch weitere Kreise Gelegenheit haben, ihn kennen zu lernen, da das Erscheinen des Entwurfs im Buchhandel bevorsteht — Die dcutschkonservative Reichstagsfraktion trat gestern wegen der Stellungnahme zum Bürgerlichen Gesetzbuch zusammen Die Mehrheit der Fraktion ent schied sich gegen die Durchberatung des Gesetzbuches vor der Vertagung. Die in der Kommission bezüglich des Eherechts gestellten Anträge sollen aufrecht erhalten werden. — Der Seniorenkonvent des Reichstags war gestern zusammengetreten, um sich über die fernere Erledig ung der parlamentarischen Arbeiten schlüssig zu machen Abg. v. Bennigsen war dafür, heute in die Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuchs einzutreten. Abg. Dr Lieber stimmte dem Vorschläge bei. Auch Abg v Levetzow schloß sich für die Minderheit der konservativen Partei an. Dagegen wollten Fr. v Manteuffel für die Mehrheit d.r Konservativen, Abg. Richter und Abg. Zimmermann (Antis.) die zweite Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuches bis zum Herbst vertagt wissen Abg. Singer war auch für die Vertagung. — Aller Voraussicht nach wird in der heutigen Sitzung des Reichstags die Frage wegen der weiteren Behandlung des Bürgerlichen Gesetzbuchs zur Erledigung kommen Daß die Beratung des Gesetz buches schon auf die heutige Tagesordnung gesetzt worden ist, kam lediglich daher, daß der Präsident infolge der konstatierten Beschlußunfähigkeit des Hauses die Tages ordnung aus eigener Jntiative festzusetzen hatte. — Mehrere Blätter hatten aus angeblich kolo nialen Kreisen die Nachricht gebracht, daß Hendrik Witbooi mit 200 Reitern seinen Wohnsitz verlassen habe; man wisse nicht, wohin er gegangen sei und besorge, das; er von Deutschland abzufallen beabsichtige. Von dieser ganzen Nachricht ist, wie die „Köln Ztg" weiß, amtlich nicht das mindeste bekannt, auch glaubt man auf Grund früherer Berichte des Landeshauptmanns, daß gar kein Grund vorliege, um einen Abfall Witbooi« als wahrschein lich annehmen zu können. — Die französischen Blätter sind jetzt so ziemlich alle über den Zwischenfall in der deutschen Wohl thätigkeitsgesellschaft in Moskau zu Wort gekommen und es ist beachtenswert, daß sie alle, soweit sie auf ernsthafte Beachtung Anspruch machen können, davor warnen, an die Rede des Prinzen Ludwig von Bayern und die Beurteilung, die sic in einigen süddeutschen Blättern gefunden, die Hoffnung zu knüpfen, daß der bayerische Thronfolger der Träger einer partikularistischcn Opposition gegen Preußen werden möchte, aus der Frankreich seine Vorteile ziehen könnte Von den vielen Preßstimmen darüber sei nur das Urteil des „Temps" wiedergegeben; er schreibt: „Nichts wäre verhängnißvollcr gewesen, als wenn man übertriebene Erwartungen an diese Vorgänge anschließen wollte. Gott weiß, was es das Frank reich unserer Väter gekostet hat, daß sie 1870 an die Legende der Gegnerschaft Süddeutschlands gegen Preußen geglaubt haben. Es wäre beklagenswert, wenn so thörichte Täuschungen aufs neue unsere Anschauungen und unsere Politik irre führen würden Wenn man von dem neuen Deutschen Reich redet — mag es sich dabei um das katholische Zentrum und den Kulturkampf, um den schwäbischen oder bayerischen PartikularismuS und ihren Widerstand gegen die vollständige Verpreußung oder selbst um den die soziale Umwälzung erstrebenden Sozialismus handeln — etwas muß dabei von vornherein außer Er örterung bleiben: die deutsche Einheit. Sie ist ein Ding, woran niemand, durchaus niemand zu rütteln denkt 1870 hat das Ideal verwirklicht, das der deutschen Volks seele vielleicht das theuerste von allen war. Gegen die Verwirklichung dieses Einheitstraumes von nationaler Macht und nationalem Ruhm tritt alles andere in zweite * Der bekannte Kunstsammler und Kunsthändler Miethke in Wien, dessen Galerie von Gemälden alter und moderner Meister vor kurzem eine würdige Aus stellung in dem früher Gräfl Nakoschen PalaiS in Wien in der Dorotheenstraße Nr 11 gefunden hat, erwarb kürzlich aus schotttschem Prioatbesitz ein großes Bild von P P. Rubens Bei näherer Untersuchung hat sich herausgestellt, daß dieses bisher unbekannt gebliebene Ge mälde ein Bestandteil der Bilderreihe zur Geschichte Heinrichs IV. ist, an deren Vollendung Rubens durch den Gang der politischen Ereignisse verhindert worden ist. In der „Neuen Freien Presse" hat Prof, b v Lützow diesem Gemäldecyklus und besonders dem Miethkeschen Bilde eine nähere Betrachtung gewidmet, der wir das Folgende entnehmen: „Den Auftrag zu diesem umfassenden Werke erhielt Ruben« gleichzeitig mjj Bestellung der all bekannten MediciSgalerie, und zwar sollte die zweite Bilderfolge mit den Begebenheiten aus der Geschichte Heinrich« IV wahrscheinlich ebenfalls 21 Darstellungen umfassen, wie die Folge au« dem Leben der Maria von Medici« Nachdem die letztere Bilderfolge 1625 fertig- * Am Schluffe der vorgestrigen Sitzung des inter nationalen PreßkongresseS in Buda-Pest wurde der erste Teil des schon erwähnten Z 6 angenommen. Absatz 2 desselben Paragraphen, wonach der Direktions- auSschuß hervorragendere außerhalb der Journalistenverbände stehende Journalisten einladen kann, welche sodann Stimm recht haben sollen, wurde abgelehnt — In der gestrigen Versammlung führten abwechselnd Boiffevin (Holland), Dr. Ostcrrieth (Berlin) und Ero-bie (England) den Vorsitz Zu Beginn der Beratungen sprach Boiffevin den Dank, des Kongresses an die englischen Teilnehmer aus, die, obgleich sie von keiner Vereinigung abgesandt seien, sich doch eifrig an den Beratungen beteiligten Der Antrag J«rael« (Paris) bezüglich der ausländischen Korrespondenten gelangte zur Annahme. Hierauf wurde die internationale Kommission gebildet: in diese wurden gewählt: für Deutschland Bierey, Schweitzer, Osterrieth; für Osterreich- Ungarn Wilhelm Singer, Eugen Rakocsi; für Belgien Canter; für Spanien Monzo de Barara; für Frankreich Hölörard, Tauney, Bataille; für Holland Boiffevin; für schaftliche Ferne dringen läßt Die Figuren des Bilde« haben Lebensgröße; die Leinwand mißt gegen 2 m Höhe und gegen 3 m Länge (182X273). Die Florentiner Bilder sind beträchtlich größer Da« Miethkesche Bild könnte also zu denjenigen Stücken gehören, welche Ruben« in Angriff nahm, als man ihm die Weisung wegen de« Linie." — Wir finden — bemerken hierzu treffend die ,-bamburger Nachrichten" —v^aß da», Pariser Blatt hier verständiger urtq/rt al»- manche» seiner deutschen Kollegen und Ur glaüven, daß e« mit seiner Auffassung im Rechte ist — Über die Stellung der konservativen Partei zu der Sozialreform äußert sich heute die Partei offiziöse „Eonservative Korrespondenz" in längerer Aus führung, der wir folgende« entnehmen: „Die Debatte über die sogenannte Bäckereiverordnung im Abgeordneten haus« gab den Rednern der konservativen Fraktion, den schritten zu sein Die Verhandlungen darüber lassen sich in der Korrespondenz des Ruben« mit den Agenten der Königin und mit seinen Freunden mit ziemlicher Deutlich keit verfolgen. Am 27. Januar 1628 berichtet der Meister über den Beginn der Zeichnungen zu der zweiten Folge und verspricht sich von dieser noch einen größeren Erfolg als von der ersten In das Jahr 1630 fallen Verhandlungen über das Format der Bilder, das man aus Rücksicht auf die Wandgliederung um zwei Fuß niedriger haben wollte, al« eS Rubens bei den ersten Kompositionen zur zweiten Folge angenommen hatte. Zwei dieser Bilder befinden sich im Niobidensaale der Uffizien zu Florenz und das dritte jetzt in der Galerie Miethke in Wien. So kann heute mit voller Bestimmt heit unsere Antwort lauten. Außerdem lassen sich noch neun oder zehn zu der Folge gehörige Skizzen nachweisen, kleineren Formats hatte zugehen lassen Daß da« Bild einige in der Galerie Liechtenstein in Wien Tie beiden ganz und allein von der Hand des großen Meister« ist, Florentiner Bilder stellen die Schlacht von Jory und Heinrich« lV. Siegeseinzug in Paris nach dieser Schlacht dar Der Gegenstand de« Miethkeschen Bilde« ist: „Heinrich IV. ergreift die günstige Gelegenheit, Frieden zu schließen " Da« ist die Deutung, welche Roose« in seinem RubenS-Werke bei der Besprechung der Bilder und Ent würfe für die in Rede stehende Folge der Skizze zu dem Miethkeschen Bilde gegeben hat, die sich im Weimarer Museum befindet Ärr können die Deutung ohne Be- La-esgeschichte. Dresden, 18 Juni. Gestern nachmittag ist Frau Gräfin Fünskirchen zum Besuche Ihrer Majestät der Königin hier eingetroffen und hat in der König!. Villa Strehlen Wohnung genommen. Hosfräulein v. Oppell hat am gestrigen Tage den Dienst bei Ihrer Majestät der Königin übernommen. Dresden, 18. Juni. Unter dem Vorsitz Sr. Excellenz deS Hrn. Staatsministers I)r v. Seydewitz und in Gegenwart der Herren Räte des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts fand heute die gesetzlich geordnete JahreSkonserenz der Be zirksschulinspektoren, zu welcher auch die Herren Schuldirekwren Zschau in Bautzen, I)r. Grollmuß in Leipzig, Schulze in Dresden und vr. Klausch in Zschopau Einladungen erhalten hatten, in den Räumen des Kultusministeriums statt. An den Verhandlungen nahm zugleich Hr. Ober- konsistorialrat vr. Ackermann als Abgeordneter des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums teil. Die Konferenz wurde von Sr. Excellenz mit einer längeren Ansprache eröffnet, welche in Anknüpfung an die Jahresberichte der Bezirksschulinspektoren für 1895 eine Anzahl Punkte aus den verschiedensten Gebieten des VolkSschulwesenS berührte. Auf Grund der Tagesordnung wurde dann vornehmlich die Disziplinar gewalt der Lehrer bezüglich des Betragens ihrer Schüler außerhalb der Schule, dann das Thema der Schulpiüfungen und endlich die Frage, inwieweit der LebenSberuf der Fortbildungsschüler Berücksichtigung beim Unterrichte zu finden habe, einer eingehenden Besprechung unterzogen. Deutsches Reich. * Berlin Se. Majestät der Kaiser empfingen gestern vormittag um 11 Uhr im Neuen Palais den japanischen Feldmarschall Zjamagata und begaben Sich um 1 Uhr nach Charlottenburg zur Einweihung des auf dem Hofe der neuen Kaserne für das Königin Elisabeth Garde-Grenadierregiment errichteten Denkmals Das Früh stück nahmen Se. Majestät im Kreise des Offiziercorps des genannten Regiments ein. — Ueber die Audienz des Feldmarschalls Damagata wird noch berichtet: Jamagata traf mit Gefolge kurz vor 11 Uhr auf der Wildparkstation ein. Der Felv- marschall und der ihm beigegebene Major v. Schickfus fuhren alsbald in einem vierspännigen Hofwagen nach dem neuen Palais zur Audienz bei Sr. Majestät. Nach der Audienz begab sich Feldmarschall Uamagata mit seinem Gefolge zu Wagen nach dem Mausoleum Kaiser Friedrichs und verweilte dort längere Zeit. Nach einer Rundfahrt durch die Anlagen in der Umgegend der Stadt wurde sodann von Neubabelsberg aus die Rückfahrt nach Berlin mit der Eisenbahn anaetreten — Ter Vizekönig Li-Hung-Tschang traf gestern vor mittag gegen 10 Ühr in Frankfurt a. d Oder ein. In seiner Begleitung befanden sich Oberst Liebert, Hauptmann v. Hanneken, Zolldirektor Detring und das Gefolge. Auf dem Bahnhofe waren zum Empfang anwesend General major v. Strantz und die Majors v Werder und v. Winter feld Der Vizekönig wurde bei der Fahrt durch die festlich geschmückten Straßen von der Bevölkerung lebhaft begrüßt Nachdem Li-Hung-Tschang die Front der auf dem KunerS- dorser Platze in Parade aufgestellten Truppen — Infan terie, Kavallerie und Artillerie — abgefahren hatte, fanden ein Parademarsch und darauf verschiedene Evolutionen der Truppen statt. Nach Beendigung der Exerzitien begab Vizekönig Li-Hung-Tschang sich in die Kaserne des 12. In fanterieregiments, um dort mit den Offizieren das Früh stück einzunehmen Die Rückfahrt erfolgte nachmittags — Dem Bundesrat ist eine Übersicht über die aus unseren Kolonien exportierten Produkte und deren Verwertung in der Industrie zuaegangen, in der auf die in der Kolonialabteilung der Berliner Ge- werbeausstellunc. gebotene Darstellung dieser Produkte hin gewiesen wird Daß die Ausfuhr in allen drei in Betracht kommenden Kategorien (Urprodukte, Eingeborenen- und Plantagenprodukte) schon jetzt nicht unbedeutend ist, zeigen die folgenden in der Übersicht gebotenen Zahlen, wobei für Lstafrika für Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker und Kopra des Heuschreckenfraßes im Jahre 1894 halber das Jahr 1893, sonst das Jahr 1894, in Betracht gezogen ist. Der Wert der gesamten Ausfuhr aus unseren Kolonien beträgt danach 14 073 000 M, davon entfallen auf Ostafrika 4 590 000 M , Kamerun 4 448 000 M , Togo 2 894 000 Mark, Südwestafrika 872 000 M, Neu-Guinea und den Bis marckarchipel 776 000 M, die Marschallinseln 493000 M. Auf die einzelnen Produkte verteilen sich diese Zahlen folgendermaßen: Es betrug der Wert der Ausfuhr (aus sämtlichen Kolonien) an Reis 375 000 M , Mais 17 000 M., Hirse 202 000 M, Bohnen 12 000 M, Naraskerne 14 000 M , Zucker, Sirup und Melasse 101000 M, Kaffee 52 000 M , Kakao 137 000 M., Kola 2000 M.,
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