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Dresdner Journal : 04.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189606044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-04
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 04.06.1896
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einen solchen von 4 120 669 000 M Der Wert der ge samten Au-suhr aus dem freien Verkehr (Spezialhandel) betrug 3 424 275OOV M gegen 3 051 480 OHO M un Vorjahr, daher mehr 372 795 000 M Die Edelmetall- aussuhr hatte einen Wert von 106 176 000 M, die der übrigen Waren einen solchen von 3 318 099 000 M — Die überseeische Auswanderung aus dem Deutschen Reich über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam belief sich nach den Zusammenstellungen des Kaiser! Statistischen Amts in den Monaten Januar bis März 1896 auf 6096 Personen. Hiervon kamen aus der Provinz Posen 860, aus Bauern rechts des Rheins 496, der Provinz Brandenburg mit Berlin 454, Hannover 424, Westpreußen 396, Pommern 396, Schleswig- Holstein 361, aus dem Königreich Württemberg 312, der Provinz Rheinland 271, dem Königreich Sachsen 269, aus der Rheinpfalz 233, der Provinz Hessen Nassau 161, der Provinz Sachsen 145, Westfalen 138, Ostpreußen 131, Schlesien 123, aus dem Großherzogtum Baden 120, Oldenburg 74, Hessen 66, Mecklenburg-Schwerin 52. Der Rest von 614 Personen entfällt auf die übrigen Gebiets teile des Reichs An der Beförderung dieser Auswanderer sind die deutschen Häfen mit 4855 Personen beteiligt, und zwar gingen über Bremen 2467, Hamburg2065, Stettin323. Von Antwerpen reisten 899, von Rotterdam und Amster dam 342. Über deutsche Häfen wurden außer den 4855 Deutschen noch 21 154 Auswanderer aus fremden Staaten, und zwar über Bremen 13 702, Hamburg 7324, Stettin 128 befördert — In der gestrigen Sitzung der Reichstags - kommifsion für das Bürgerliche Gesetzbuch wurde die zweite Lesung fortgesetzt 'Nachdem eine große Anzahl von Anträgen abgelehnt worden war, wurden die Para graphen bis 600 erledigt Morgen, Freitag, findet Fort setzung der Beratung statt — Wie der „Vossischen Zeitung" aus London gemeldet wird, verbreitet das dortige „Bureau Dalziel", eine keines wegs zuverlässige Ouelle, folgende Alarm Nachricht, die mit allem Vorbehalt aufzunehmen ist : Nach einem Shang haier Telegramm wurde der deutsche Jnstruktions- osfizier Krause von der Hunaner Leibwache des Vize- königs von Nanking ermordet, angeblich aus Anstisten hochgestellter Persönlichkeiten. Das ganze deutsche Ge schwader in den chinesischen Gewässern wurde nach Nanking beordert, um Genugthuung zu verlangen Es verlautet, die jetzt in chinesischen Diensten stehenden sünszig deutschen Militärs würden abberusen werden, und man würde darauf chestehen, daß ihnen ihr Gehalt für die ganze vertragsmäßige Dienstzeit gezahlt werde — Zu be merken ist zu der "Nachricht noch, daß über Differenzen zwischen den nach China kommandierten preußischen Offi zieren und Unteroffizieren und der chinesischen Regierung neuerdings mehrfach berichtet worden ist — Bei der Reichstagsstichwahl in Nuppin- Templin hat nach den letzten Meldungen bis jetzt der freisinnige Kandidat Lessing 9262 Stimmen, der Kon servative v Arnim 8344 Stimmen erhalten Ob die noch ausstehenden Ergebnisse den Vorsprung des Frei sinnigen noch ausgleichen werden, muß zweifelhaft er scheinen — Der Landesausschuß der bayerischen deutsch- freisinnigen Partei hat beschlossen, die Wähler im Reichstags») ahlkreis Ansbach-Schwabach durch einen Aufruf zum Eintreten für den Demokraten Di. Eonrad in der Stichwahl aufzufordern. Von dem ersten Wahlgang hatten sich die Freisinnigen bekanntlich ferngehaltcn. — Tie Leitung der national-liberalen Partei hat beschlossen, eine Direktive für die Stichwahl in AnSbach-Schwabach nicht auSzuzebcn, sondern cS jedem einzelnen Wähler zu überlassen, seiner Gesinnung bei der Wahl Ausdruck zu verleihen. Die Sozialdemokraten werden mit aller Macht für vr. Conrad cintreten, der ihnen ja auch in ^eder Weise »ach dem Munde zu reden bestrebt gewesen ist. — Einen beachtenswerten Kommentar zu der Ersatz wahl zum Reichstage in Ansbach-Schwabach liesert das führende Organ des bayerischen Zentrums, die „Augs burger Postzcitung", indem sie sich über „demokra tische Selbsttäuschungen" wie folgt verbreitet: „Die „Franks. Ztg." giebt zu, daß der Ausgang vom 28. Mai für die Demokratie „kein erfreulicher" sei, berechnet einen Rückgang der demokratischen Stimmen um 2698 und ruft klagend aus: „Das ist fast die Hälfte der von Kröber er zielten Stimmcnzahl!" Unter diesen Umständen hätte das demokratische Blatt gewiß allen Grund, recht bescheiden aufzutreten Statt dessen leitet es seine Besprechung mit der unwahren Behauptung ein, die „Notwendigkeit einer Stichwahl sei nur da als ausgeschlossen erachtet worden, wo man der Meinung war, die Wähler seien mit Sack und Pack in das bündlerische Lager übcrgcgangen, und das ultra montane Kommando genüge, um den: Bund der Land- wirte den Wahlkreis vollends zu sichern; diese sangui nischen Erwartungen der Konservativen und Ultramontanen seien nicht erfüllt worden " Solche Sprüche sind in den» vorliegenden Falle mehr als einfältig. ... Wenn jemand sanguinische Hoffnungen hatte, so waren cs die Demokraten, deren Sprache während des Wahl kampfes die lauterste SicgcSgcwißheit atmete. In der „Franks. Ztg." rühmte man sich der gründlichen und nach drücklichen Durchackerung des Ansbacher und des Schwa- an derjenigen, an der sie losgelöst worden sind Sogar die Möglichkeit einer Wiedcranheilung größerer Teile, wie Nasen, Ohren und Finger, ist aus Beobachtungen, namentlich früherer Zeit, mehrfach erwiesen. Besonders in Indien wurde die Kunst der künstlichen Nasenbildung ehe mals mit großer Fertigkeit gehandhabt, denn das Ab schneiden der Nase und Ohren war eine sehr gebräuchliche Strafe, und deshalb empfand man dort jedenfalls zuerst das Bedürfnis nach einem Mittel, diese Entstellung des Gesichts wieder zu beseitigen. Noch heute hat die indische Methode der künstlichen Nasenbildung in der Chirurgie einen guten Ruf. In ihren ursprünglichen Formen ist sie allerdings etwas absonderlich. Ein Unteroffizier (so er zählt ein Augenzeuge aus dem Jahre 1816), dem wegen eines Vergehens die Nase abgcschnitten war, wendete sich an einen indischen Heilkünstler, der in dem Wiederersatz verlorener Nasen besonderen Ruf hatte. Dieser wählte an dem Gesäß des Verstümmelten eine geeignete Stelle aus, klopfte sie mit einer alten abgetragenen Schuhsohle so lange, bis sie anschwoll, und schnitt dann aus dieser an geschwollenen Stelle ein dreieckiges Stück heraus, das auf den angefrischten Wundrändern des Nasenstummels mit Heftpflaster befestigt wurde und überraschend gut anwuchs Auch im Wiederanheilen anderer Körperteile besitzen die indischen Chirurgen große Sicherheit So ist ein anderer Fall aus jener Zeit verbürgt überliefert, in welchem ein Brahmine, dem ein Ohr abgeschnitten worden war, einem Paria, um den Verlust zu ersetzen, ein Ohr abkaufte. Dieses wurde abgeschnitten und heilte bei dem Brah- minen sehr gut an In Deutschland hat wohl kein anderer Arzt so viele Fälle von gelungenen Wieder anheilungen abgehauener Nasen und Lippen aufzu- wcisen, wie der verstorbene Heidelberger Po ukarzt Wilhelm Hoffacker; Nasenspitzen, auch wenn sic nach einer halben Stunde au» dem Schmutz wieder aufgesucht werden mußten und schon va« Aussehen von Lrichenhaut hatten, wuchsen häufig noch wieder an PH Fr v. Walther er bacher Bezirkes, der vielen „erfolgreichen" Versammlungen und betonte besonder», daß gerade im Ansbacher Bezirk „die Aussichten von Tag zu Tag günstiger geworden seien" Jetzt soll plötzlich „der schlecht oder gar nicht organisierte Ansbacher Kreis" an dem Mißerfolg schuld sein, obwohl die Professoren Conrad und Quidde dort buchstäblich jedes Dörflein heimgrfuchl und „aufgeklärt" haben . . ." — In der „konservativen Correspondenz" ist zu lesen: „Eine „Liebesgabe" für die Berliner, fo tönnte man die Ermäßigung der Eisenbahn-Personentarife zu Gunsten der Berliner Gewerbeausstellung nennen, wenn man freisinnige Gepflogenheiten nachahmen wollte In der That sind die Ansprüche, die die Reichshauptstadt auch in dieser Sache wieder an den Staatssäckel stellt, nicht unerheblich. Jetzt will der freisinnige Abgeordnete Broemel fogar im Abgeordnetenhause über die „ungünstigen" Be- dingmmen bei der Abgabe der billigen Arbeitcrfahrkarten znm Ausstellungsbesuche eine Interpellation einbringrn Tie Begründung dieser Interpellation finden wir bereits in, „Berliner Tageblatt" des Hrn. Mosfe, des offiziellen Ausstellungsverlegers Wir möchten aber einmal fragen, was denn das Ausstellungskomitce selber thut, um den Arbeitern den Besuch der Ausstellung zu erleichtern? Nichts! Ta sollen eben andere mit „Liebesgaben" heran, um der Ausstellung ihre Einnahmen nicht nur un geschmälert zu erhalten, sondern sie auch noch durch Heranziehung auswärtiger Arbeiter zu erhöhen. Allein die Hauptfrage ist doch wohl die, ob der Besuch der Ausstellung für die Arbeiterschaft als solche das Opfer einer weiten Reife ver lohne; diese Frage aber kann nicht ohne weiteres bejaht werden Die eigentliche Ge werbeausstellung Berlins übertrifft im wesentlichen in keiner Weise die Leistungen bisheriger provinzieller Gewerbeausstellungen, sie steht vielmehr in manchen Dingen hinter einzelnen der letzterwähnten Unternehmungen, namentlich in Jndustriegegenden, sehr zurück. Die große Masse der Arbeiter würde in der Berliner Ausstellung viel Neues nicht finden, nur einzelne, der Feinindustric zugehörige Gruppen können in dieser Hinsicht in Betracht kommen Was die Berliner Gewerbeausstellung vor provinziellen Ausstellungen „auSzcichnet", liegt weit mehr aus dem Gebiete der Unterhaltung, des Amüsements; wie teuer aber müssen diese Amüsements noch besonders be zahlt werden! Unseres Erachtens hat der Staat gar kein Interesse, das Berliner Unternehmen besonders zu be günstigen; insonderheit soll er sich nicht dazu hergeben, in der Arbeiterschaft der Provinz den Glauben zu erwecken, als werde für sie eine Reise nach Berlin durch besonders lehrreiche Vorführungen genußreich und lohnend gemacht Die hohen Sondereintrittspreise zu denjenigen Veran staltungen, die auch die Arbeiterschaft an, meisten interessieren könnten, wie die Kolonialausstellung, Kairo, Alt-Berlin :c., der an sich ebenfalls für ein Arbeiterbudget nicht sehr mäßige Eintrittspreis in die Ausstellung selbst, das alles stellt an sich so hohe Anforderungen an den Geldbeutel, daß eine Ermäßigung der Eisenbahnfahrt dagegen nicht sehr in Betracht kommen kann Will also Hr. Broemel, der Großstadtpolitiker, sein „arbeitersreundlicheS" Licht leuchten lassen, so möge er es gegenüber dem Ausstellungs komitee thun und bewirken, daß dieses vor allem den Berliner Arbeitern den Besuch der Treptower Darbietungen erleichtere " — Wie der „Vorwärts" berichtet, hat die sozialdemo kratische Partei im Wahlkreise Halle a S. un, das durch Ungiltigkeitserklärung erledigte Mandat I)r. Alexander Meyers den Kanips bereits begonnen. Es heißt in dem Bericht des sozialdemokratischen Zentralorgans: „Unser Kandidat Kunert geißelte scharf unter begeisterter Zustimm ung der Zuhörer die feige politische Haltung und die Herabgekommenheit des Durchschnittsliberalismus." Das ist für den „Durchschnittsliberalismus" allerdings recht mißlich; allein überall, wo es zu einer Stichwahl kommt, an der ein Freisinniger beteiligt ist, wird, „konse quent" wie die Sozialdemokratie ist, ein Zusammenwirken der „Genoffen" mit dem „feigen" und „herabgekommencn" Freisinn anempfohlen So stolz und selbstbewußt ist der Freisinn, daß er die Hilfe der Sozialdemokraten, trotz aller Schmähungen und aller „Todfeindschaft" nicht nur mit Freuden annimmt, sondern auch unter Versprechung aller möglichen Gegenleistungen geradezu erbettelt — Tie Dudgetkommissio» des Reichstags war gestern zusammcugetreien, uni die ihr überwiesene Novelle zum Gesetz über die FricdenSpräsenzstärkc von, 8 August I8S3 zu beraten Es entwickelte sich wieder eine länger.' allgemeine Tcbatte, in der vornehmlich die Bericht erstatter v. Podbielski und vr. Lieber, sowie Abg Richter tcn in erster LOung im Plenum vertretenen Standpunkt seftbieltcu. I)r. Lieber rerlaiigte die sichere G.währ, daß die zweijährige Dienstzeit durch die Vorlage nicht erschüttert und daß nicht durch sie der Weg zu neuen Mehrsorderungcn an Friedens bestand gebahnt werde Abg. Richter foidcrle eine reale Sicherheit durch gesetzliche Festlegung der Dauer der zwei jährigen Dienstzeit Abg v Podbielski hob hervor, daß die zweijährige Dienstzeit bis 1899 versuch-wcise eiugeführt sei, rach 2^ Jahren sei noch kein abschließendes Urteil zu fällen. Die Frage sei noch nicht spruchreif, und es sei nicht richtig, mit einer rein militärischen Frage politische Fragen zu verguickeu. Die Frage der Beseitigung der vierten Bataillone deren Über führung in geschlossenen Formationen zu Regimentern und Brigaden greife nicht d,r Entschttdung über die zweijährige Dienstzeit vor Kriegs Minister v Br onsart bemerkte, zahlt von einem jungen Mann, dem durch eine» Säbel hieb der größte Teil der Nase abgehauen wurde, sodaß man in beide Nasenhöhlen frei hineinsehen konnte. Die Nase fiel auf den Boden, in der Verwirrung wurde mehrfach mit Füßen daraus getreten, bis die Nase nach 5 Minuten jemand ausnahm und gut gereinigt auf den Nasenstumpf wieder auflegte; sie wuchs unter geeigneter Behandlung wieder an. Romanus Markiwicz erzählt von einem Schneider in Krakau, dem beim plötzlichen Zu schlägen eines Fensterflügels durch die zerbrochene Scheibe die Nase an der Wurzel abgeschnitten wurde und aus die Straße siel; erst nach 2 Stunden suchte der Wundarzt Wiczinsky das Nasenstück mit einem Lichte von der Straße auf, setzte es wieder an, worauf es nach wenigen Tagen verwachsen war und Wärme und Empfindung hatte. Nur eine ganz schmale Narbe blieb als Zeugnis von dem Unfall zurück. An diesen Fällen, die sich leicht noch vermehren ließen, ist nicht allein auffällig, daß ver hältnismäßig große Körperteile trotz völliger Abtrennung wieder anwuchsen, sondern daß dies noch geschah, nach dem diese schon lange Zeit vom Körper getrennt warm Denn die Meinung ist unter Laien auch heute noch ver breitet, daß die Wiedervereinigung sofort nach geschehener Trennung erfolgen müsse, weil sonst der abgehauenc Teil sein Leben verliere. Darum galt auch die Erhaltung der Körperwärme als die Vorbedingung der glücklichen Anheilnng, weshalb man die abgetrennten Teile in warmes Wasser oder Wein legte oder die Verletzten wohl auch auf den Einfall kamen, die abgchauenen Stücke statt in die Tasche in den Mund zu stecken Indes schon der er wähnte Heidelberger Paukarzt wußte, daß man sich mit dem Wiedcrannähen gar nicht zu beeilen brauche, und MontögröS hatte schon vordem nachgewiesen, daß die Wiederanheilung ganz getrennter Stücke bester gelingt, wenn eine viertel oder eine halbe Stunde darüber ver gangen ist Von vornherein ist einleuchtend, daß bei so fortigem Auflegen eine» abgetrennten Körperteile» chne man dürfe nicht an den Entwurf von >8vl anknüpfen Dieser dabe eine rkmooailich« Dienstzeit zur Grundlage Ashabt. Die Durchführung de» iztzigta Eulwurf« fei aber nyati» sowohl mit einer zwe.jährigen, nne «nt««cr hreiuMrgrN^tie,istzeit. Ln gewissem Sione hänge allerdings der GMwurf mit der zwei jährigen Dienstzeit zusammen Bedingungslos sei die znwizährigc Dienst,eil von keiner Kommandobeh-rre befüriAiNct worden Die Verhältmjse seien nicht überall dieselben. Die MilitLr- vcrwattang habe sid seiner Zeit vor einem arithmetischen Problem befunden Es habe sich 1891 um eine Uebergangs- sruse gehandelt. Die Halbbataillone hätten sich nicht bewährt; einige Halbbataillone, z. B das in Heidelberg, wären vollständig ihrer Aufgabe gewachsen gewesen, nicht aber z B. das in Metz u a m. Den einzelnen Generalen müsse möglichst freie Hand gelassen werden Der weitere Versuch mit der zwei- lährigen Dienstzeit sei nicht in Frage gestellt Jedes ArmeecorpS müsse möglichst fünf Brigaden haben. Überschüssige Brigaden könnten «ft Koo zusammengezogen werden, um eine Division zu bilden, wie im Jahre 1870 die Division Kummer. Mit dem Säbel brauche man nicht zu rasseln, denn der Friede erscheine aus Jahre hinaus gesichert Die Divisionen könne man auch wieder auSeinandernehmen, wie die» auch mit der Division Kummer seiner Zeit geschehen sei Was die zweijährige Dienstzeit anlange, so werde die Militär verwaltung vor 1899 zu keinem abschliebenden Urteil gelangen Man solle sich jetzt nicht den Kops über die dritten Bataillone zerbrechen Sein Jkeal wären zioei Bataillone, da hier die Führung leichter sei. In jedem Staate werde die Stärke der Armee in einer gewissen Be ziehung zur Bevolkeruiigsjiffer stehen, darin habe Or. Lieber Recht. Ader jedes Mißtrauen gegen die Militärverwaltung sei uubegrünket. Abg. Lieber: Mißtrauen liege nicht vor, auf beiden Seiten werde die ehrliche Überzeugung des andern an erkannt. Die Bedenken richteten sich gegen die Sache, nicht gegen Personen Aber an der Tagesordnung sei der Wechsel in den leitenden Stellen, und wer bürge dafür, daß der Nach folger ebenso denke wie der Amtsvorgänger Wenn die Sicher heit gegeben würde, daß die zweijährige Dienstzeit nicht an- getastet werde, dann könne man der Vorlage ohne Bedenken zustimmen. Aber darüber wünsche er eine bündige Erklärung. Abg. Richter findet, daß der Kriegsminister mehrere neue Ge sichtspunkte in die Debatte gebracht habe, ohne doch die ge stellten Fragen genügend zu beantworten. Bedenklich erscheine, daß die Stäite der Armee wachsen solle im Verhältnis zur Bcvölkerungszunahme Auch das Zurückgreiscn aus den Ent wurf von »890 sei bedenklich Im Jahre 18S1 ser dem da maligen Kriegsminister v Verdy durch den Reichskanzler Grasen Caprivi widersprochen worden Bald daraus habe v Verdy seinen Abschied genommen, und man hätte meinen sollen, daß damit auch seine Pläne begraben worden seien. Über de Ablommandierungssrage, d e eine Hauptsache sei, habe sich der Kricgsminißer nicht geäußert, auch über die Aus bildung der Reservisten fehle eine bündige Erklärung. Tie neuen Bataillone sollten iin Kriegsfall vollwertig sein, so daß sie selbst der Ergänzung bedürsien, mithin keine KavreS abgcben könnten. Tamit ergebe sich eine Millionenmehrsordcr- ung sür Vorräte n. s. w Man wolle künftig einige 80000 Mann mehr ins Feld stellen und das lasse die Sache nicht so einfach erscheine». Es würden dann noch neue Kavallerie- und Arnllencregimcmer verlangt werten, wie sie im Entwurf von l8vt entbatten gewesen seien. Tic Folgen ''eien nickt abzu- sehcn. Jedenfalls müsse wenigstens die zweijährige Dienstzeit gesetzlich sestgelegt werden. Man möge die Erledigung der Frage der Vollbataillonc ebenfalls bis 1899 zuiückstcllen. Merk würdig sei auch, daß sür bie vierten Bataillone nur Haupt leute erster Klasse verlangt würden. Minister v. Bronsart: Die Präsenz werde nicht vermehrt, auch würden keineswegs mehr Pferde und anderes Material verlangt werden. Tic Ab kommandierung werde prozentual crsolgeu. Ter Gedanke, die zweijährige Dünstzcit zu durchbrechen, habe völlig fern gelegen. Man möge ruhig abwarten, ob sich die zweijährige Dienstzeit bewähren werke. Abg. v. Kurdorsf begrüßt die Vorlage und die Neusormation mit großer Befriedigung Abg. v Podbielski wünscht, daß nnscrc nationale Wehrk.ast gestählt, also auch ßder brauchbare und verfügbare Mann zum Hcerdicust herangczogcn werde. Man möge nicht überall Gespenster sehen. Prinz Arenbcrg wünscht, daß die Abkommandierungen erst nach einjähriger Ausbildung erfolgten. Dcr Kriegsministcr stimmt dem Wunsche bei Abg. Richter stellt hierauf folgenden An trag zu 8 1: Artikel öS dcr Verfassung wird wie folgt abge- geändert. „Jeder wehrfähige Deutsche u f. w. gehört in der Regel vom vollendeten -'o bis zum beginnenden -'8. Lebens jahre dcmstehcndenHccre, und zwar Vie Mannschaften derKavallcrie und der reitenden Artillerie die ersten drei Jahre, alle übrigen Mannschaften d e ersten zwei Jahre zu ununterbrochenem Dienst bci dcr Fahne u. s. w.' Wegen Beginns der Plenarsitzung wurde die weitere Beratung aus Freitag vertagt. München Aus der Konvertirungsvorlage des bayerischen Finanzministers ist im einzelnen noch folgendes mitzutcilen: In der Ermächtigung, die 1pro- zentige allgemeine Anleihe, die 4 prozcntige Landes- kulturrcntcnschuld sowie die 4 prozcntige Eiscnbahnanleihe zur baren Heimzahlung zu kündigen für einen vom Finanz minister zu bestimmenden Zeitpunkt, wird die Bedingung mitgeteilt, daß vorher den Inhabern der Schuldverschreib ungen die Umwandlung in 3', prozcntige Obligationen an geboren wird und daß das Angebot für angenommen gilt, wenn nicht binnen einer vom Staatsminister der Finanzen festzuseyenden Frist eine gegenteilige Erklärung abgegeben wird. Die Konversion würde sich auf 120 679 800 M. allgemeine Anleihe, 1 855 600 M. Landeskulturrenten schuld und 697 640 000 M Eisenbahnanleihe erstrecken. In der Begründung heißt es, das Anerbieten des kosten losen Umtausches dcr 4 prozentigcn in 3'/^ prozcntige Schuld verschreibungen erscheine als ein so günstiges, daß erwartet werden dürfe, es werde die Umwandlung ivohl allgemein von den Gläubigrrn angenommen werden; dcnn auch die jenige», welche eine anderweitige Verwendung des Kapital- betrageS beabsichtigen sollten, würden es vorziehen, statt des Kapitals ein über Pari stehendes und ;ederzeit mit gestillte Blutung die Blutgerinnsel die zur Anheftung be stimmten Teile wieder trennen; Dieffenbach und besonders Thiersch haben nachgciviese», daß in ausgeschnittenen Fleischlappen noch nicht sofort alle Lebensvorgänge auf hören, sondern daß noch längere Zeit nach der Trennung gewiße Strömungsvcrhältnisse in dcn Lappen sich abspielen, die den Stoff zur vorläufigen Verklebung liefern. Sind diese Strömungsvorgänge zu träge, so ist der Erfolg zweifelhaft Bei den meisten Wiederanheilungen handelt cs sich aber von vornherein um Teile mit sehr blutreicher Haut, ivic Lippen, Rasenstücke rc. In anderen Fällen muß nach Dieffenbach allerdings die „Vitalität" des Lappens durch künstliche Reizmittel, durch Klopfen, Zu- fammenpressen, spirituöse Einreibungen oder Auflegen von Blasenpflastcrn u. s w erhöht werden, wie schon die alten indi schen Ärzte zu demselben Zwecke die Gesäßhaut mit dein Pan toffel klopften, bis sie anschwoll Und gerade in der Gesäß haut befindet sich wie in allen Hautstellen, die häufig äußerem Drucke auSgcsctzt sind (Hohlhand, Fußsohle), nach Prof Spalteholz in Leipzig ein viel dichteres Blutgefäß- netz, als an anderen Hautstellcn Natürlich ist eine glatte und reine Wundfläche eine wichtige Vorbedingung für da« Wiederanwachscn, damit die getrennten Teile genau mit einander vereinigt und vom PlaSma durchtränkt und er nährt werden können. Doch können auch Teile, die mit grob wirkenden Geräten, wie eine Kreissäge es ist, vom Körper getrennt wurden, wieder anheilen So berichtet Dr. Richard Hilbert, der als Arzt bci Dampfsägemtthlen oft Verletzungen mit der Kreissäge zu behandeln hatte, daß Glieder, die zur Hälfte bi« drei Vierteln ihrer Dicke durch- gcsägt ivaren, ohne Schwierigkeiten wieder zusammenheilten, ja daß bei einem Arbeiter, dem ein Zeigefinger in der Mitte des zweiten Gliedes ganz durchschnitten worden war, sodaß dieses Fingerstück nur noch durch eine fadenförmige Brücke von Bindegeweben mit dem Stumpf zusammenhina, nach gründ licher Abspülung und Reinigung ohne Naht, nur durch feste Lagerung aufs einer Schiene, die Fingerspitze nebst Kursgewinn zu veräußernde» Papier anzunehmen Von diesem Gesichtspunkte au« dürfte eü gerechtfertigt erfcheincn, anstatt des bei der letzten Konvertierung gewählten Wege«, wonach eine fofortige Kündigung ausgefprochen und den Gläubigern lediglich der Umtausch der Obligationen inner halb einer bestimmten Frist anheimgesteut wurde, ein anderes Verfahren einzuschlagen und zu bestimmen, daß von demjenigen Gläubiger, welcher die Umwandlung nicht innerhalb der vorgesteckten Frist ausdrücklich ablehnt, an genommen werde, er sei mit der Umwandlung in 3^ pro- zentige Obligationen einverstanden Eine solche Bestimmung wäre auch besonders im Interesse der kleinen, nicht ge schäftskundigen Gläubiger gelegen Die Wahl des Zeit punktes für die Kündigung der Obligationen, deren Um wandlung abgelehnt worden sei, sei dem Ermessen des Finanzministers anheimgegeben — Gestern vormittag hielt der Prinzregent die große Frühjahrsparade über dw hiesige Garnison auf dem Oberwiesenfelde unter Teilnahme der zur Zeit hier anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses ab. Die Parade wurde von: Kommandeur dcr 1 Division, Generallieutenant v Nylander, befehligt Darmstadt. Die Zweite Kammer, welche am 20. Februar mit 23 gegen 20 Stimmen den Antrag Wasserburg aus Einführung direkter Landtagswahlen an genommen hatte, hat sich gestern mit 20 gegen 12 Stimmen dem ablehnenden Beschlusse der Ersten Kammer in Betreff dieses Antrages anqeschloffen Dcr Antrag Wasserburg ist somit von beiden Kammern abgelehnt Dagegen hielt die Zweite Kammer mit 13 gegen 13 Stimmen ihre frühere Ablehnung des Antrags auf Aushebung der Weinsteuer aufrecht Ferner wurde beschloßen, den Zinsfuß der Darlchne aus dcr Rentenkredittaffe auf 3H; Proz, die Amortisation auf H Proz. und die BeleihungSgrenze auf 50 Proz des Schätzungswertes festzusetzen bsterretch-Urr«". Wien. In dcr gestrigen Sitzung des Abgeord netenhauses beantwortete, nachdem das Haus das Patentgesetz mit einigen unwesentlichen Änderungen in zweiter Lesung angenommen hatte, Ministerpräsident Graf Baden! die Interpellation der Abgeordnete» Exner„ Noske und Genoßen, betreffend die Wahlen in den Stadtrat Die Interpellanten erhielten die gebührende Abfertigung, wie schon seiner Zeit von uns vorauSgesehe r. Graf Badcni führte folgendes aus: „In Beantwortung dieser Anfrage erlaube ich mir zu erwidern, daß die von dcn Blättern gebrachten Mitteilungen über die Vorgänge anläßlich des zwischen den Parteien des hiesigen Ge- meindcrateS versuchten Kompromisses wegen der Wahl n den Stadtrat der Aufmerksamkeit der Regierung durchaus nicht entgangen sind. Daß die Negierung die Staats grundgesetze wahrt und deren Beobachtung und Ein haltung zu überwachen berufen und entschlossen ist, bedarf wohl keiner Versicherung. Speziell dem Wiener Gemeinde rate gegenüber hat erst jüngst dcr Hr. Statthalter von Niederösterreich in Übereinstimmung mit den Anschauungen der Regierung dies als eine der naturgemäßen Voraus setzungen sür die Möglichkeit eines gedeihlichen Zusammen wirkens zwischen der Staatsgewalt und der Kommunal verwaltung präzisiert. Was jedoch den in der vorliegen den Interpellation geschilderten Vorgang betrifft, so liegt für die Regierung, so sehr auch der Vorgang, von welchen: Gesichtspunkte immer betrachtet, bedauert werden muß, kein Anlaß vor, — da es sich um die freie Ausübung des Stimmrechts innerhalb einer autonomen Körperschaft handelt — ihrerseits eine Jngerenz platzgreifen zu lassen, zumal die Interpellation sich doch nur auf eine Thatsache bezieht, welche den-Gcgcnstand interner Verhandlungen der Parteien untereinander gebildet hat." Dcr Ministerpräsident beantwortete ferner eine Interpellation, betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversorgung der Privatbeamten, sowie ihrer Witwen und Waisen Die Negierung, sagte der Minister präsident, widme dieser Frage ihre Aufmerksamkeit und sei zu dcr Überzeugung gelangt, daß eine Zwangsvcrsicherung unter Beitragslcistung des Dicnstgebers und der Bedien steten jedoch mit Ausschluß eines staatlichen Zuschusses oder einer Garantieleistung von weitgehendsten: sozial politischen Nutzen wäre. An die gesetzgeberischen Arbeiten könnte jedoch erst geschritten werden, wenn die einschlägi gen Verhältnisse klargelegt und die zweckdienlichen Daten hcrbeigeschasst seien. Die Negierung beschloß, über diese Verhältnisse eine Spezialcrhebung cinzuleitcn und die An gelegenheit ernsthaft zu verfolgen. — Anknüpfend an die Rede, die der Kaiser bei»: Empfange der beiden Delegationen gehalten hat, führt die „Neue Freie Presse" in ihrem Leitartikel aus, daß dcr Dreibund in dieser Ansprache zum ersten Male in un mittelbaren Zusammenhang mit der politischen Lage im Orient gebracht werde, daß zum ersten Male von einer orientalischen Politik, ja, von einem orientalischen Programm des Dreibundes die Rede gewesen sei. In Wirklichkeit hat Kaiser Franz Joseph in seiner durch aus unanfechtbaren EmpfangSrcdc kemcswegs von einem solchen „orientalischen Programm des Dreibundes" ge sprochen Zu den Stipulationen des lchtcren gehört durch aus nicht ein aktives Vorgehen in: Orient; vielmehr ist darin nur für die verbündeten Mächte die Ausrccht- rrhaltung des stutu^ <,uo festgesetzt, der sich allerdings Knochen wieder anhei'.te; und auch das Gefühl in dem abgesägten Ende kehrte wieder. („Tägl. Rdsch ") xx Nächst Röntgen haben sich Prof. Winkelnrann und Ilr. Straubel an der Universität Jena die wissen schaftliche Erforschung der Röntgenstrahlen an: meisten angelegen sein lassen Winkelmann und Straubel be richten in einer jetzt erschienenen kleinen Schrift „Über einige Eigenschaften der Röntgenschcn X-Strahlen" über die Ergebnisse ihrer Forschungen Diese haben auch für die praktische Äusnutzung der Röntgenschen Entdeckung Bedeutung Insbesondere gilt dies von ihrem Funde, daß man durch Anwendung von Flußspath die Em pfindlichkeit photographischer Platten für Röntgenstrahlen auf mehr als das Hundertfache steigern kann Winkel mann und Straubel machten ihren Fund im Verlaufe von Untersuchungen über die Reflexion der Röntgenstrahlen. Man untersuchte eine Reihe von Krystallen Dabei ficl die enorme Wirkung des Flußspathö auf Tie Stellen dcr photographischen Schicht, an denen der Flußspath ge legen hatte, wurden bei der Entwickelung so schwarz, als ob sie unmittelbar vom Tageslicht getroffen wären. Daß hier kein Zufall mitspielte, ließ sich leicht fest stellen Turch Reflexionswirkung ließ sich die Erscheinung auch nicht erklären; durch eine einmalige Reflexion konnte nur die doppelte Intensität erzielt werden, als an den anderen Stellen der Platte Die Intensität an den mit Flußspath bedeckten Stellen ist aber wenigstens hundertmal so groß als anderswo Es muß daher, so schlossen Winkelmann und Straubel, durch den Flußspath eine Umwandlung der Röntgenstrahlen in solche anderer Wellenlänge eintreten Erwiesen wurde dies durch eine Versuchsreihe der folgenden Art: Man ließ die Röntgen strahlen zuerst durch da« Glas der photographische:: Platte, dann durch die empfindliche Schicht uno schließlich durch den Flußspath gehen Die Stelle, wo dcr Flußspath lag, markierte sich tief dunkel Jetzt legte man zwischen d:e au üb Fö sod lick an> Au Er> Dr der Ro Pe der stär Zu der lior Gu blei Ros ö»' offe Jetz libe Nac aus! wick Sm 506 Fro wel< im stell: hab« gew, konsi Mo Ung Unü Par! lasse surd Grü Eng! 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