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Dresdner Journal : 27.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189604276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-27
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 27.04.1896
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Aushisjung i ließen sich len unwider- AlS die Ab- und Tritte bis zünden i, vielfach die Polizei »e siezum >a« Treiben Vor den und des „MbatS" m zu Ende wie eS an- Straßen» behaupten, n erst da« rt wegfegen tion führe» kundaebung die Lösung ifien werde »eichnct die »dermaßen: Natürlich :«r, Hoch nan sie un traßen und wegS fricd- Weiter gar nicht Paris er- olche Ruhe " schreibt: auer, aber ! Revision nde dieser che halten, dem Con erde man der Kon- i. — Aus rpellation, agaSkar Bourgeois ie nächsten r die Be- n in den Hr. Felix ktritt ver- ntschlossen n Senat nps gegen j als die Schon noch vor i haben", bloß die Rücktritt, : Ansicht, mstig sei, , hinaus- bensweise , daß er das von Vas über uverneur und aus können, e in die um eine chendstcn ngenheit ornahmc für ge- zögern, ten, die :te heute vurgecis auf den lit ihm sind auf u heule rd dem orstoß König > Nizza cn, sie istaatcs Oberst schreibt Telc- k, den würde sicherte unter - Tie i dem einen anzler, chäft- mit iinmrr nlreich „Vor mpfes c voll- wohn- stolze zsame, und tnderr hatte lfernt, i den Minen tschen i Be ltsein, ich in , als iniuS der iolke« des rvor- Ent- North habe bedeutende Landstriche am Kongo neu er worben Eine noch bedeutendere Landadtrctung habe der Kongostaat mit Si, William F Regan, vertreten durch Lo«d Thorton, abgeschlofien Die Kasse de« Kongostaate« hab« dadurck reichliche Füllung erhalten. Der hochosfizwjc „Bien Public- ist daher in der Lage, au« bester Quelle zu berichten, daß der König über die Wendung, welche die Kongofrage genommen habe, im hohen Maße befriedigt sei; da« von ihm bei der Reise nach Nizza erstrebte Ziel sei voll erreicht und die Finanzlage de« Kongostaate« günstiger geworden, sodaß allen gegenwärtigen Anforder ungen genügt werden könne It-lte». Rom, 26. April Offiziös wird bestätigt, daß Mar chese di Rudün, seinem alten Vorsatze getreu, Adua und Tigre unter allen Umständen ^»usgcberr werde. Rach dem Entsätze von Adigrat würden daher die Truppen hinter die Mareb-Linie sich zurückziehen und ausschließlich auf die Verteidigung de« eritreischen Gebiet« beschränken Die Regierung sei überzeugt, daß auch die größten Opfer an Geld und Blut nur zu bitteren Ent- läyschungen führen würden. Sie werde darum von ihrem Wege sich nicht abdrängen lassen und lieber zurücktreten, als neue Abenteuer wagen Den Blättern, welche die Nationalehre verloren wähnen, wenn die Macht de« Reau« nicht zertrümmert wird, erwidert die „Opinione", daß das Land in Afrika eine kluge, maßvolle, aus be stimmte Ziele beschränkte Politik befolgt sehen wolle. Seim die Krieg«anhänger vom Gegenteile überzeugt, glaubten sie wirNich, daß das Volk seine Söhne neuer dings einem Unternehmen ausliefern wolle, welches nur die Ehrsucht weniger Thoren befriedigen könne, so möchten sie doch die Einberufung der Wahlkollegien fordern, damit ihnen ihr Recht werde. Allein an diesem Punkte angelangt, würden sie verzagt und trösteten sich mit der Hoffnung, daß Nudini das Recht zur Kammerauflösung verweigert werden würde Einen grelleren Widerspruch könnte es nicht geben Die „Agenzia Jtaliana" be hauptet, daß die hinsichtlich der afrikanischen Politik ver- breiteten Nachrichten vom Minister Branca stammten, dessen Ansichten ron Rudini durchaus nicht geteilt würden. Die Auslastung der Agentur macht das Rätsel des Re gierungsprogramms womöglich noch dunkler. Die „Tri- Kuna" bemerkt, daß nunmehr auch die Mitglieder des Kabinetts nicht mehr wissen würden, woran sie seien — Nach einer Londoner Meldung der „Pol. Corr " soll e« sich bestätigen, daß in den italienisch-abessynischen FricdrnSverhandlungen gefordert worden sei, König M e n e l i k solle, als Gegenleistung für den Verzicht Italiens auf das Protektorat über Äbessynien, die Verpflichtung über nehmen, auch kein anderes europäisches Protektorat zu zulasten Die Weigerung Meneliks, auf diese Bedingung cinzugehen, habe den Abbruch der Friedensverhandlungcn herbeigeführt. — Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" aus Massauah waren die Verluste der Derwische bei den Anfang des Monats unternommenen Versuchen, Kassala zu erobern, sehr bedeutend Man weiß in ihrem Lager noch nichts von den englisch-ägyptischen Unternehmungen gegen Dongola Der Befehlshaber der Derwische Achmed Fadil erhielt einen Brief vom Kalifen, dessen Inhalt jedoch nicht bekannt ist. Die italienischen Kundschafter vom Stamme der Schukurieharaber streifen bis an den Atbara — Nach einem in Tigre umlaufenden Gerücht sind Ras Dargie und Ras Voldgirgis, welche bis jetzt noch nicht an den Kämpfen teilgenommen hatten, unter wegs, um den Tigrinern zu Hilse zu kommen — General Baldissera besuchte die Feldlager der Division del Mayno in Adi Caje und fand die Truppen in gutem Gesundheits zustand und ausgezeichneter Haltung. »rotztrttanoteu. * London, 26. April. Die Erörterung über die Rede Ehamberlains und das gespannte Verhältnis zu Transvaal, wobei Deutschlands Haltung in der süd afrikanischen Frage in den Vordergrund gestellt wird, nimmt nach wie vor die hiesige Presse hauptsächlich in Anspruch. So ließen sich „Daily News" gestern aus Berlin melden, daß man sich in deutschen Regicrungs- kreisen so stelle, als ob nicht verstanden wäre, wen Cham berlain gemeint habe, als er von der Möglichkeit einer fremden Einmischung in Transvaal sprach. Chamberlain schlage offene Thürcn ein, niemand denke an eine Ein mischung, weder Deutschland noch eine andere Macht Staatssekretär v. Marschall habe den Grundsatz der Nicht einmischung verkündet; das sei die Grundlage der deutschen Südafrikapolitik. Gleichwohl — fährt der Gewährsmann der „Daily News" fort — sei Deutschlands angebliche Gleichgiltigkeit nur ein Spiel mit Worten; er gebe seiner festen Überzeugung Ausdruck, daß im Falle eines ernsten Zusammenstoßes zwischen England und Transvaal Deutsch land seine gesamten moralischen wie diploma tischen Kräfte in Bewegung setzen werde, um den Buren beizu stehen Diese diplomatische Aktion würde nicht auf Südafrika beschränkt werden, sondern sich auf alle Fragen erstrecken, wo Englands Politik engagiert sei, insbesondere mit Bezug auf Acgypten, Lstasien und den Balkan — („Voss Ztg") Wie weit die Unehrlichkeit eng lischer Zeitungsschreiber gehen kann, zeigt neuerdings die „St Jame« Gazette" der Welt Da« Toryblatt ent- hüllt seinen erstaunten Lesern nämlich einen höchst schänd lichen deutschen Plan zur Errichtung eine« großen Kolonialreich« in Südafrika unter deutscherFlagge und erregt vermutlich die sittliche Entrüstung de« konser vativen Leserkreise«, indem es darthut, daß da« Eintreten Deutschland« für Transvaal durch das Telegramm de« Kaiser« nur ein Schritt zur LlerwirNichung diese« Planes gewesen sei. Der Gewährsmann der „St. Jame« Gazette" ist ein Hr Molteno, der ein Buch „X bocksrak 8outb Diries" herausgegeben hat Die Engländer sind da« schreibwütigste Volk der Welt, teil« au« Neigung, teil« «veil da« fast unstillbare Lesebedürfni» eine« großen Teil« der Nation nach fortwährender Befriedigung lechzt Manch einer auch erzieht sich dem Schreiben, um der grauen Langweile und Eintönigkeit des englischen Lebens zu ent fliehen, und es ist begreiflich, daß die unter solchen Umständen geübte politisch. litterarische Thätigkeit in der Regel nicht gerade überwältigende Erzeugnisse liefert Da« Durch schnittsbuch, da« auf ven englischen Büchermarkt kommt, ist eine unkritische Zusammenstoppelung von Zeitungsnotizen, Gerüchten, Anekdoten, und von eben dieser Art ist auch Hrn Moltenos Buck, rvenigstenS soweit eö in der „St. Jame« Gaz" angeführt ist Er hat einmal in einer deutschen wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen, daß ein Hr. Ernst v Weber im Jahre 1875 dem Fürsten Bi«marck einen Plan unterbreitete, der auf nichts geringeres abzielte, als ganz Südafrika für Deutschland zu erwerben und ein mächtige« Reich vom Kap bi« Kairo unter deutscher Flagge zu begründen Diesen Plan, den Hr. v. Weber im Jahre l879 mit großer Ausführlichkeit in einem geographischen Fachblatt beschreibt, fühlt sich Hr. Molteno in vater ländischer Begeisterung gedrängt, der Welt zu „enthüllen". Das ist nur lächerlich, aber er wird unehrlich, wenn er glauben machen will, daß dieser abenteuerliche Plan seit jener Zeit der Leitfaden für die afrikanische Politik des Deutschen Reiches gewesen sei. Hr. v. Weher erzählt, daß er dem Kaiser und dem Reichskanzler eine Denkschrift über diese Angelegenheit gesandt habe Darauf hat er im besten Falle aus dem Kabinett de« Kaisers und aus der Reichskanzlei ein höfliches Schreiben erhalten, worin ihm für die Übersendung des interessanten Schriftstücks gedankt wurde, und damit war wohl die amtliche Be handlung der Angelegenheit zu Ende. Wäre es anders, dann hätte Hr v Weber es uns nicht vorenthalten Man kann sich denken, wie im Jahre 1875, vier Jahre nach Beendigung des französischen Krieges, bei beunruhigender internationaler Lage und mit einer für größere Kolonial pläne gänzlich unzureichenden Flotte der Plan eines deut schen Kolonialreichs vom Kap bis Kairo ausgenommen wurde. Rian braucht sich nur der Reden zu erinnern, die Fürst Bismarck im Beginn unserer Kolonialpolitik im Jahre 1884 über deren Grenzen hielt, um eine richtige Vorstellung davon zu bekommen Gleichwohl sucht Hr. Molteno den Glauben zu erwecken, daß dieser Plan von der deutschen Reichsregierung angenommen und auszuführen versucht worden sei, und die „St. James Gazette" stürzt sich in der durch Chamberlains Rede erzeugten Begeisterung froh aus diesen Beweis deutscher Verräterei, um daraus die naheliegende Nutzanwendung zu ziehen Auf die Buren werden diese „Enthüllungen" keinen Eindruck machen Sie misten, was wir «vollen, und daß wir treu an ihrer Seite stehen werden, trotzdem daß sich Hr. Chamberlain jede Einmischung in die südafrikanischen Angelegenheiten nachdrücklichst verbittet, wenn englische Abenteurer und Spekulanten die Hand nach ihrer Unabhängigkeit aus- strecken sollten — Die Meldung des Oberkommissars für Süd afrika, daß Präsident Krüger gegenwärtig ablehne, nach London zu kommen, weil seine Anwesenheit im Volksraad ersorderlich fei, hat hier einige Erregung hervorgerusen Die „Westminster Gazette" sagt, die Ablehnung Krügers bedeute einen Todesstreich für Chamberlain« Politik, sie ermahnt aber letzteren, seine Bemühungen nicht aufzugeben, uin zu einer Verständigung mit Transvaal zu gelangen; er solle sich davon auch nicht durch den Auf stand der Matabele ablenken lasten Es sei ein schwerer Fehler gewesen, Krüger einzuladen, ohne daß man vorher dessen Zusicherung, daß er zu kommen bereit sei, gehabt habe. Die anderen Blätter haben sich noch nicht über die Ablehnung Krügers geäußert Serbien. Belgrad, 26 April. Vorübergehend scheint die Ministerkrisis beigelegt zu sein. Auch sind durch gegenseitiges Entgegenkommen die Streitpunkte, welche bezüglich der Millenniumsseier mit Ungarn bestanden haben, bcigelegt worden Q st a s i e n. Peking, 26. April. Am Freitag wurde ein kaiser liche« Edikt veröffentlicht, durch welches die Genehmigung zum Bau einer Eisenbahn von Peking nach Hanauk erteilt wird und die Vizekönige Wang < wen schao und Tschang-tshi-tung zur Überwachung der Eisenbahn be stimmt werden Dresdner Nachrichten vom 27. April. ,* Gestern sand hierselbst in dem Etablissement ,„Zu den drei Raben" die vom Vorsitzenden de« Berliner HauptauSschuste« de« im August vorigen Jahre« in Kastel begründeten deutschen Samariterbundes, Hrn Dr Aßmu«-Leipzig, einberufene erste sächsische LandeS- Eamariter-Versammlung statt. Zu dieser Versamm lung Hilten sich etwa 50 Personen eingefunden, darunter Vertreter der hiesigen König! und städtischen Behörden; des weiteren waren au« allen Gegenden Cacysen« städtische oder körperschaftliche Vertreter erschienen. Hr. Dr Aßmu« begrüßte die Versammlung namens de« Deutschen Sama riterbunde« und bemerkte, daß es sich zunächst darum handle, nach Maßgabe der Kasteler Beschlüsse einen säch sischen Landesverband der Samaritervereine zu begründen, um für da« Rettungswesen breiteren Boden zu gewinnen, zumal Sachsen, den eingegangenen statistischen Angaben zufolge, auf dem Gebiete des Samariter- und Rettungs- wesenS mit in erster Linie stehe Hr. geh Regierungsrat v Bose sprach sich hierauf über die Zentralisation des EamariterwesenS beifällig aus und wünschte den Verhand lungen einen gedeihlichen Erfolg Hr. Oberstabsarzt a. D. vr. Rühlemann-Blasewitz, der sich auf dem Ge biete des freiwilligen Rettungsdienstes bereits mannig fache Anerkennung erworben hat, begrüßte fodann die Versammlung namens de« Dresdner Ortsaus schusses. Hierauf nahm die Versammlung die vorgelegtc Geschäftsordnung an, wählte in den Ausschuß die Herren vr Aßmus und vr. Rühlemann als Vorsitzende sowie Branddirektor Weigand-Chemnitz und Baumeister Hösfner- DreSden als Schriftführer und übertrug die Beratung eines vorgelegten Satzungsentwurfs des Landessamariter verbandes für das Königreich Sachsen an diesen Ausschuß Einen Vortrag über die Entwickelung und den gegen wärtigen Stand des Samariter-Rettungswesens hielt sodann Hr. I)r. Düms - Leipzig. Auf Antrag des Hrn. Redakteur Richter-Chemnitz wird dieser mit lebhaftem Bei fall aufgenommene Vortrag nach den stenographischen Niederschriften im Verbandsorgan „Der Samariter"' ab gedruckt werden Als Mitglieder meldeten sich zum Landes verbände an die vier bestehenden Samaritervereine Sachsens, der Sächsische Landes-Feuerwehr-Verband, die Samariter- Abteilung des Allgemeinen Turnverein« in Dresden, die Fuhrwerks-Berufsgenostenschast, die Sächsische Baugewerks- BerufSgenossenschaft, die Herren des Ortsausschusses Dresden sowie zahlreiche hiesige und auswärtige Herren Den diesjährigen Jahresbeitrag zum Landesverbände setzte man auf 5 M für korporative Mitglieder und aus :» M für persönliche Mitglieder fest Die nächste Landesversamm- lung — der Landesverband besteht aus dem Ausschüsse und der Landesversammlung — beschloß man in Chemnitz im Jahre 1896 oder 1897 abzuhalten Nach der Ver lesung und Genehmigung des Protokolls hielt der neu- gebildete Landesausschuß eine besondere Sitzung ab. Hervorzuheben ist noch, daß während der Landesversamm- lung ein Hulvigungstelegramm an Ihre Majestäten den König und die Königin abgesendet wurde * Der Konservative Landesvcrein im König reich Sachsen hielt heute mittag 12 Uhr im König! Belvedere auf der Brühlschen Terrasse unter Vorsitz des Hrn Generalkonsul Dr Schober seine Generalversammlung ab. Die Versammlung war aus allen Teilen des Landes zahlreich besucht. Nachdem der Vorsitzende die Anwesenden begrüßt hatte, hob er, auf die Erstattung des Jahresberichtes übergehend, hervor, daß die Mitglicderzahl d.s Vereins auch im abgelaufenen Jahre zugenommen habe, aber jedenfalls durch energische Werbungen, zu welchen der Redner anregte, noch weiter wachsen werde; die Einzel - vereine würden durch Beitritt von Parteigen osten zum Landes verein keinen Abbruch erleiden Ferner empfahl Redner noch den Mitgliedern, im Interesse des Vereins die Verbreitung des Vereinsorgans, des „Vaterland", nach Kräften zu fördern Redner ging fodann auf die Landtagswahlcn des verflossenen Jahres ein und konstatierte mit Be friedigung die von der konservativen Partei erzielten Erfolge, welche in hartem Kampfe gegen zwei rücksichts lose Gegner, Reformer und Sozialdemokraten, errungen worden seien. Mit kurzen Worten erwähnte Redner das neue Landtagswahlycsctz und betonte dabei, daß durch dasselbe rührige Agitation und Wachsamkeit nicht über flüssig werde; im übrigen aber werde das Gesetz dem Vater lande zum Segen gereichen In der an den Vortrag des Geschäftsberichts sich anschließenden Debatte wurden Er fahrungen und Ratschläge hinsichtlich der Ausbreitung des konservativen und staatserhaltenden Gedankens auSaelauscht und Fragen der Organisation re. besprochen Nachdem die Jahresrechnung einstimmig richtig gesprochen und dem Vorstand Entlastung erteilt worden war, erfolgten die Ergänzungsivahlen von 12 Vorstandsmitgliedern und die Wahl der Rechnungsrcvisoren Nack Schluß der Ver sammlung fand ein gemrinfchastliches Mittagsmahl statt. * Wie aus einer Bekanntmachung im Anzciaenteil der heutigen Nummer unsere« Blattes zu ersehen ist, werden zur H Internationalen Gartenbau-Ausstellung Dauerkarten auLgegeben, und zwar zum Preise von 6 M für die einzelne Person, zum Preise von 20 M für eine Familie von einer Mitaliederzahl bis zu 6 Per sonen. Diese Dauerkarten sind bei Hrn E MatterSdorff, Eeestraße 14, zu haben MücherscHau. * In der König! bächs Hosbuckhandlung H Burdach — Warna« n Lehmann — sind in der Zen vom 18 bi« 2«. April folgende Neuigkeiten eingctroffrn: Epielhagen, Selbft- gerecht Bd. I—II gedd. i M. SOPs. — Herm Heiberg, Zwischen engen Gaffend M — Osterloh, Oberlehrer Gesenius 4 M — K Th. Zinaeler, Zollern-Nürnberg 4 M. — Ihne, Römische Geschichte Bd. I 2 Ausl d M. — Ihne, Römische Geschichte Bd. II. 2. Aust 4 M — Mau, Führer durch Pompeji kart. 2 M 70 Pf — Naundorff, Handbuch der Verfassung der säch sischen Landgemeinden gbd. 5M 50 Ps — M Dittrich, König Albert und Prinz Georg 1 M — Schybergson, Geschichte Finnlands l2 M. — Turquan-Bieberstein, Kaiserin Josephine 4 M. KV Ps — Röntgen, Eine neue Art von Strahlen II Mitteilg «0 Ps. — Döring, Die Zuckerrübe und ihr An bau 3 M KV Pf. — Kürschner« Staal-Handbuch 1t. Iahrg. 18S6 gbd 6 M 50 Ps — Friedberg Die künftige Gestaltung de« deutschen RechlSftudiumS «0 Ps. — Ohne«, I/noiti!« rieb«»»« 3 M ÜO Pf — Bouchot. Toilette äe Xapolvva 5 M. — H. S Merriman, Tke 8o«er, 2 ro!» s M 20 Pf. Statistik un- Volkswirtschaft. * Der große Ausschuß de« Centralverein« für Heb ung der Deutschen Fluh- und Kanalschiffahrt hielt in Berlin eine zahlreich besuchte Sitzung ob Infolge eine» Vortrags de- Spediteur Büßer (Oderberg i. M) über elek trischen Schiffszug gelangte folgende Resolution zur Annahme: „Mit Rücksicht auf die große Bedeutung des mechanischen Schiffszygrs für die Entwickelung der Binnenschiffahrt, sowie in der Überzeugung, daß aller Wahrscheinlichkeit nach die Ver wendung der Elektrizität erheblich zur Lösung der Traklions- srage auf Kanälen beitragen wird, hält es der Zentralvercin für angezeigt, den, elektrischen Schiffszug eine besondere Auf merksamkeit zu schenken und die Ausbreitung desselben fördernd zu unterstützen " Den folgenden Gegenstand bildete die Ver besserung de- Wasserweges Berlin-Stettin. Der Reserent wies auf die Unzulänglichkeit des Finow-Kanals und auf die Not wendigkeit hin, eine Großschifsahrtsstraße zwischen Berlin und Stettin zu schaffen Der von ihm projektierte Berlin-Stettiner Kanal könnte von der Spree und Havel gespeist werden. Er müsse seinen Ausgangspunkt vom Spandauer Schiffahrt-kanal nehmen Die Gesamikosten würden 52 Millionen Mark be tragen Es würde aber dem Kanal das Haupt sehlen, wenn der selbe nicht mit den ersorderlichen Berliner Hasenanlagen verbunden wäre Letztere seien absolut unzulänglich und entsprächen keines wegs dem großen Wasserverkehr Berlins. Wenn die Stadt Berlin die ersorderlichen Hasenanlagen machte, dann würde Stettin rin mächtiges Hinterland für seinen Seeverkehr erhalten. Es sei dringend ersorderlich, die Stadtbehörden Berlins zur Schaff ung der erforderlichen Hascnanlagen wirksam anzuregen Nach einer längeren Debatte, an welcher sich der Vorsitzende geh Rc- gienlngsratWittich,BanratEonlag Baurat Brcnnhause» (Stettin) Abg Brömel, Notar Baumert (Spandau), Major a T Kurs beteiligten, gelangte folgende R-folutron zur Annahme: „D>r Zrntralv.rein beichließt: , Tie Ausführung eines Großschiff- sahrtswegeS von Berlin nach Stettin wegen ihrer wirtschaft lichen Bedeutung und in Anbetracht der ungenügenden Leist ungsfähigkeit des jetzigen Finowkanals ist zu befürworten." — Auf Vorschlag des Vorsitzenden wurde noch behufs Ein reihung der Märkischen Wasierslraßeu in die Tarifklasse» für Schiffahrtsabgaben und äußert cm für den Aufbau der seitens des Zentralvereui- auf d-r Binnen,chlffahrtsausftcllung zu Kiel auszustcllcnden Gegenstände je eine Kommission gcwähtt. — Ter Vorsitzende teilte im weiteren mit: Seitens des Preuß. Ministerium« sei der Zentralvcrein aiisgcsordert worden sich über die geplante Eichordnung zur Vermessung der Fahrzeuge auf der Elbe gutachtlich zu äußern. ßtz Dresden, 27. April Aus dem heutigen Schlacht vic hmarktc waren 563 Rinder, einschließlich nur 6 öfter reichischcn, 1840 Landjchwcinc, 1108 Hammel und 330 Kälber oder in Summa 3841 Stücke, 87 weniger als aus dem vor- wöchigcn Hauptmarkte, zum Verkauf gestellt Der Geschäfts gang gestaltete sich in allen Sorten wiederum sehr langiam und außer den Kajbern hatten diesmal auch die besseren Rinder im Preise nachzugeben Primaqualität der Rinder erzielte nur in ausgesucht besten Stücken etwas über 55 bis 57 M pro Zentner Schlachtgewicht, während Mittelware 52 bis 54 M und geringe Sorte 45 bis 50 M galt. Für beste Hammel wurden 54 bis 56 M, für solche zweiter Güte 54 bis 53 M. und für jene dritter Wahl 45 bis 50 M pro Zentner Schlacht gewicht angelegt Der Zentner lebendes Gewicht von Prima- gualität der Landschweinc wurde ohne Gewähr einer Tara vergütung mit 31 bis 33 M und von geringerer Sorte mit 28 bis 30 M gehandelt. Kälber erzielten anstatt 55 bis 65 Mark — wie auf d n letzten Märkten — bloß 50 bis 60 M. lind nur in AuSnahmesällen wurden auch etwas höhere Notier ungen bewilligt. — Innerhalb der vorigen Woche sind in den Schlachthäusern des Etabliffements 446 Rinder, 783 Hammel, 2444 Schweine und 1273 Kälber oder in Summa 4S46 Stücke, II mehr als in der vorvergangenen Woche, geschlachtet worden settungSkur zuzuschrciben sei Dadurch fah sich die Wiener „Presse" veranlaßt, sich an den Wiener Professor Dr. v. Basch mit dem Ansuchen zu wenden, über den Wert dieser Kuren seine Erfahrungen mitzuteilen. Der genannte Gelehrte schreibt »un in dein Blatte: „Jede forcierte Kur, mag sie unter welchen Proceduren immer einhergehen, kann schaden. Der Schaden ist um so größer, je lebenswichtiger das Organ ist, welches unter dem Ein fluß einer solchen Kur steht Nun ist es zweifellos, daß bei Entfettungskuren das Herz dasjenige Organ ist, da« hier eine Veränderung erführt, und es liegt auch in der Absicht des behandelnden Arztes, eine solche — selbst verständlich zu gunsten dieses Organs — herbeizuführen Diese Absicht kann aber nur dann erreicht werden, wenn eine solche Kur von der eingehenden Kenntnis der feinen Reaktionen des Herzen« geleitet wird, die sorgfältig prüfend und mit Vorsicht tastend den Änderungen folgt In einem solchen Falle tritt die Kurmethodc in den Hintergrund, im Vordergründe steht die Einsicht des behandelnden Arztes Häusiff aber, und das ist das Schlimme bei der Lache, tritt die Kurmethode in den Vordergrund In ihrem Gefolge schreitet mit Pomp und Ansehen der „sichere Erfolg" Hier beherrscht die Methode nicht selten dm Arzt, immer aber die Kranken Den Arzt allerdings nur dann, «venn er kritiklos sich dem Einflüsse neu auf- tauchender Kurmethoden unterwirft Ist noch dazu ein neues Wort al« „Schlagwort" gefallen, dann fliegen die Mafien drmselben zu, wie dir Motten dem Lichte Daß ein guter Kern in allen Kuren, auch in der Entfettungskur liegt, läßt sich nicht leugnen Diesen Kern weiß der vorsichtige Arzt herauszuschälen und ihn von seiner Hülle zu trennen, die oft höchst problematischen Wert hat Aber gerade die Hülle ist c«, die Schaden stiften kann und Schaden stiftet. Daß zumeist der Laie es ist, der bloß die Hülle genießt und dadurch zu Schaden kommt, bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung Der Kern der Entfettung«kur läßt sich in folgenden Satz fassen, den ich vor vielen Jahren niederschrieb: „Das Prinzu», nach dem jede Entfettungskur vorzugehen hat, lautet einfach genug: „Beförderung der Fctaonsumtion unter Schonung der Einweißsubstanzen " Durch Körperbewegung und entsprechende Diät kommt man diesen Forderungen nach Man darf aber die vermehrte Körperbewegung nicht zur Strapaze, die von Ermüdung und Erschöpfung gefolgt wird, auSarten lassen und eine Diätkur soll nie und nimmermehr eine Entziehungskur werden In beiden« die richtige Grenze zu bestimmen, gehört, wie ich meine, zu den allerschwierigstcn Ausgaben der EntsettungS- therapie." Dem Laien steigen nie solche Skrupel auf Würde es ihm klar sein, „wie schwer man zu den Ouellm steigt", welcher Reichtum an Erfahrungen und Wissen dazu gehört, den komplizierten Erscheinungen des kranken Lebens auch nur einigermaßen folgen zu können, er würde sehr kleinlaut werden und sich abgewöhnen, mit seinem Körper eitel Spielzeug zu treiben Daß der Laie dies so häufig thut, hat auch seinen Grund in folgendem: Wir leben alle zumeist nach Regeln, die au« dem Rechtsbegriffe hcrauswachscn Der RcchtSbegriff selbst entwickelt sich aber au« dem Bewußtsein de« Besitzes. Nun gilt un« nur das als wirklicher Besitz, was wir in Genuß, Macht u s. w umsetzcn können Die Gesundheit erscheint uns als ein selbstverständliche« Attribut unserer Persönlichkeit, aber nicht al« wirklicher Besitz, und deshalb verschwenden wir sie «vie etwa« Wertloses, dc«halb vergreifen wir uns cher an ihr als an unserem Gelbe Ja, «venn die Gesund heit ein Attribut «väre, das Gefallen erregt, da stünde e« besser um sie, denn die Eitelkeit «väre ihr ein kräftiger Schutz." Astronomie. Kann man die dunkle Hälfte des Mondes von der Erde au« sichtbar machen? Diese Frage hat ein spekulativer englischer Kopf in einem Briefe an „English Mechanik and World of Science" zu beant worten versucht Es ist jedermann bekannt, daß wir das den Mond bescheinende Erdenlicht von der Eide au» daran wahrnehmen können, daß wir den dunklen Teil de« Mondes in schwachen Umrissen erkennen Rach dein Größen- Verhältnis zwischen Erde und Mond ist das Erdenlicht auf dein Monde 16 mal stärker als da« Mondlicht auf der Erde Nack neueren Berechnungen hat da« Mondlicht eine Stärke von de« Sonnenlichte«, da« Sonnenlicht aber eine Stärke, wie sic 5500 Kerzen aus die Ent fernung von 1 Fuß haben würden; das Mondlicht ist danach gleich ungefähr '/>>» Kerzenstärke aus 1 Fuß, das Erdenlicht gleich etwa V- Kerzenstärke Diese letztere Lichtstärke, welche von der Erde aus aus den Mond wirkt, ist allo für un« aus der Erde in der Entfernung des Mondes sichtbar. Es entsteht nun die Frage, ob es möglich sein würde, einen Flecken auf dem Monde von etwa 500 Fuß Durchmesser, wie wir ihn von der Erde au« gerade noch unterscheiden könnten, mit einer bedeutend stärkeren Licht stärke als Kerzenstärke von der Erde au« zu be leuchten, und der Urheber dieser Idee beantwortet diese Frage mit ja Dieser Schluß ist auf folgende Erwägungen gegründet: es ist ein physikalisches Faktum, daß ein Licht im Brennpunkte eines parabolischen Spiegels einen parallelen Balken von Licht auf, nach der Theorie, un endliche Entfernung aussendet Dieser Lichtbalkcn kann nur durch die Atmosphäre, welche er durchdringen muß, an Intensität verlieren Die heutzutage auf den großen Kriegsschiffen benutzten elektrischen Scheinwerfer besitzen mit einem Spiegel von 2 Fuß Durchmesser eine Leucht kraft von 25l«00Kerzenstärkrn,es giebt sogar einen Leuchtturm, dessen Licht gleich > oooooo Kcrzcnftärkcn ist. Es soll nun an genommen werden, daß von der Erde au« ein Licht von 50000 Kcrzenstärken durck einen parabolischen Spiegel von 6 Fuß Durchmesser gegen den Mond geworfen wird und sich auf diesem über eine Fläche von 500 Fuß Durchmesser verbreitet, dann erhält man auf dem Monde, wenn die Intensität de« Lichtes sich in umgekehrtem Verhältnis zu dem Ouadrate de« Spiegeldurchmessers und der 500 Fuß vermindert, ein Licht von 7 Kcrzenstärken oder gleich dem neunfachen des gewöhnlichen Erdenlicht« auf dem Mondr Selbst «venn da« Licht beim Durchgang durch die Atmosphäre noch um dic Hälfte an Intensität verlieren sollte, so müßte cs noch eine sichtbarc Brlcuchtung aus der Mondobcrflächc hervorbringen Wäre die« der Fall, so könnten die Astronomen mit einem solchen Schein werfer von der Erde au« die ihnen di« dahin noch voll kommen unbekannten H der Mondobersläche in Ruhe der Reihe nach absuchcn E« würde damit wieder rin Problem bewältigt sein, dessen Lösung bisher überhaupt noch nicht in daS Bcreick der Möglichkeit gezogen worden ist Ein Mit glied der Londoner Astronomischen Gesellschaft äußert sich in einer Zuschrift an die genannte Zeitschrift erfreut über diese originelle Idee und schlägt einen thatsächlichen Versuch mit dem in der Welt einzig dastehenden Suche-Licht auf dein Echo-Berg bei Los Angelos in Calisornien vor * Die Gesellschaft Deutsche Tonkunst, dic aus dem seit 1889 bestehenden Verein „Manuskript" hervor- gcgangen ist, beabsichtigt alljährlich für ihre auch außer halb Deutschlands wohnenden Mitglieder eine größere Zahl von Preisausschreiben zu erlassen Sie macht hiermit bekannt, daß die erste Konkurrenzarbeit nunmehr in der Komposition eines Liedes mit Pianosortebegleitung bestehen soll Der erste Preis für die anerkannt beste Arbeit beträgt 75 M , der zweite Preis 50 M und der dritte Preis 25 M Außerdem erhalten die Komponisten 15 Jahre lang nach dem Erscheinen der Werke 20 Proz des Reingewinne« Tas Preisrichterkollegium ist gewählt und für dasselbe der König! Hoskapcllmeister a D Prof. Rob. Radecke zu Berlin als Obmann gewonnen Die zur Konkurrenz zugelassenen Werke müssen bis zum 15. Mai von der Post dem Vorstand zugestellt fein (Bureau: Berlin , Nollendors Straße 18 ) K. Hofthcatcr. Frl Prevosti wird ihr Gastspiel morgen, Dienstag, fortsetzen, in Rücksicht auf den großen Erfolg vom Sonnabend aber anstatt der Rosine im „Barbier von Sevilla" nochmal« dic Violetta singen * Die Direktion de«Königl Kunstgewerbemuseum« zu Drcvdcn beabsichtigt, vom 25 Mai bis mit 5 Juli d J. in ihren Räumen eine Sonderausstcllung künstlerisch ausgeführter Arbeiten, die aus Innungen Bezug haben, zu veranstalten Da man hierzu den gesamten öffentlichen und privaten, im Königreiche Sachsen befind lichen Bestand heranzuziehcn gedenkt, ergeht an d,e Besitzer geeigneter Gegenständ« die Bitte, sich zur Förderung dieje« aememnützigen Unternehmen« möglichst bald mit der Direktion, AntonSplotz 1, in Verbindung zu setzen
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