Ouvertüre zu Coriolan v. Ludwig van Beethoven Die Coriolan-Ouvertiire, op. 62, hat Beethoven im Jahre 1807 komponiert. Anlaß dazu gab die Aufführung des Trauerspiels „Coriolan” von Heinrich von Collin in einem Wiener Theater. Collin behandelt denselben Stoff wie Shakespeare — und Beethoven ent zündet sich an diesem Stoff, so daß er ein Werk schreibt, das eines Shakespeare würdig ist. Diese Ouvertüre steht inmitten einer Reihe von ähnlichen Werken, die alle charakteristische Namen tragen und damit auf einen Inhalt hindeuten. Beethoven wollte in ihnen eine Idee zum Ausdruck bringen, die er musikalisch darstellt. Meist handelt es sich um den Begriff des tragischen Helden, den Beethoven mit Vor liebe aufgreift und abwandelt. Er tut dies in der Form der Ouvertüre, die dem ersten Satz einer Sinfonie ähnelt. Es gibt also zwei Themen, die man entweder als die beiden in seiner eignen Brust ringenden Seelenbestandteile oder als die beiden, sein Schicksal bestimmenden äußeren Mächte auffassen kann. Bei Coriolan wäre dies der Zu sammenprall der Patrizier und Plebejer des alten Rom. Aus diesem Zusammenprall entsteht ein innerer und ein äußerer Konflikt, den Beethoven in seiner Durchführung dramatisch und tragisch gestaltet. Es ist ihm gelungen, mit dieser Ouvertüre, die das ganze Drama in sich birgt, ein sehr geschlossenes und konzentriertes Werk zu schaffen, das — selten in der Literatur der Ouvertüre — ganz leise verklingt. Violinkonzert v. Wolfgang Amadeus Mozart, Wolfgang Amadeus Mozart (1756—1791) schrieb sein Violin konzert D-dur zusammen mit zwei anderen im Jahre 1775, also im Alter von neunzehn Jahren. Dieses Werk erschien später mit der Bezeichnung „Köchelverzeichnis 218”. (Kochel hieß der verdienst volle Musikfreund, der die gesamten Werke Mozarts katalogisierte). Das Violinkonzert D-dur gehört zu den bekanntesten und bedeutend sten Werken der klassischen Violin-Literatur. Klassisch ist die Einheit von Form, Inhalt und musikalischer Aussage. Der erste Satz bringt zwei gegensätzliche Themen, ein erstes rhyth misch bestimmtes und ein zweites liedhaftes Gesangsthema.