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Dresdner Journal : 25.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-25
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 25.03.1896
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1896. 70. Mittwoch, den 25. März, abends. Amtlicher Teil. Tres-eu, 25. März. Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute Nachmittag in die König liche Villa Strehlen übergesiedelt. Dresden, 25. März. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Veränderungen in der Armee zu genehmigen: Offiziere, Portepeefähnriche u. s. w. Den 11. Miirz 1895. v Zezschwitz, König!. Bayerischer Port.-Fähnr. dcr Res, in der Armee und zwar als Port.-Fähnr. bei dem 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107 angestellt. De« 13. Mär; 1896. v Wut Henan, Rittm. a. D, zuletzt im vormaligen 3. Reiter-Regt., der Eharakter als Major ver liehen. Graf v. Seebach, charakt. Rittm. derLandw.-Kav.a D., die Erlanbniß zum Tragen der Uniform des Garde- Reiter-Regts. mit den für Verabschiedete vor geschriebenen Abzeichen ertheilt. Ten 20. Mär; 1896. v. Gottschalck, Generalauditcur und Vorstai d des Ober Kriegsgerichts, die erbetene Versetzung in den Ruhestand, unter Gewährung der gesetzlichen Pension nnd mit der Erlaubnis; zum Forttragcn seiner bis herigen Uniform, bewilligt. Schcidhauer, Kricgsrath und Referent im Kriegs ministerium, zum Generalauditenr und Vorstand des Ober-Kricgsgerichts ernannt. Sturm, Divisionsanditeur der 3. Division Nr. 32, unter Ernennung zum Kriegsrath, als Referent in das Kriegs-Ministerium, Ur. Bucker, Justizrath, Djvisionsauditenr der 2. Di Vision Nr. 24, in gleicher Eigenschaft zur 3. Division Nr. 32, Tuckart, Divisionsanditeur der l. Division Nr. 23, unter Verleihung des Titels und Ranges als Justizrath, zur 2. Division Nr. 24, Schramm, Divisionsauditeur der 3. Division Nr. 32, zur 1. Division Nr. 23, — versetzt. Mann, Garnisonanditenr der Festung Königstein, zum Divisionsanditeur der 3. Divisiou Nr 32, Walde, Assessor bei der Polizeidirektion zu Dresden, - znm Garnisonanditenr der Festung Königstein mit dem Wohnsitze in Dresden — ernannt. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachbenannten Offizieren, Sanitätsoffizieren uns Unteroffizieren die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtfächsischcn Insignien zu ertheilen, und zwar: -cs Königlich Preussischen Kronen-Ardens 2. Klaffe, dem Obersten von der Armee Osterloh, bisher Kom mandeur des Fuß-Art. Regts. Nr. 12; -es Ritterkreuzes 1. Klasse des Königlich Württcm- bergischen Friedrichs - Ordens: dem Hauptmann Zschille, Komp.-Ehef vom 6. Jnf.- Regt. Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württem berg" ; -er Königlich Württcmbcrgischen silbernen Verdienst medaille: dem Sergeanten Simon vom 2. Jäg. Bat. Nr 13; des Ritterkreuzes 2. Klasse des Herzoglich Lachsen - Ernestinischen Haus - Ordens: dem Assistenzarzt 1. Kl. der Res. I>r. Guenther d.s Landw.-Bez. Leipzig; des Kommandeurkreuzeö l. Klasse des Herzoglich Anhaltischen Ordens Albrecht des Bären: dem Rittmeister a. D v. Zezschwitz. vr. von: Landw -Bcz. Leipzig, zu Lb:rapolhckern bcsöidert Nichtamtlicher Teil lich hat cs sich als verkehrt erwiesen, zum Mittelpunkt Odas; Frankreich nnd das mit ihm verbündete Zarcn- Nrneunungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement des Krieges. Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums Le» :t März Wunderlich, Diener, Untcrapotheker der Res Tas englische Unternehmen im Sudan hält die politische W lt zur Zeit in besonderer Spannung, man ist voll lebhafter Erwartung darauf, wie sih Frankreich und Rußland zu d.r weiteren Behandlung der finanziellen Frage stellen werden. Was uns bei der Angelegenheit im Augenblick Vorzugs weise bemcrkeuswert erscheint, ist die seit kurzem ganz veränderte Haltung Englands gegenüber den Drei bundmächten, namentlich gegenüber Deutschland. Diese gegenwärtige Gestaltung im Zusammenhang mit Deutschlands internationaler Politik überhaupt wird von der „Nat.-Ztg." in einem Aufsatze beleuchtet, dein wir folgende Stellen entnehmen: „Nach monate langen Phantasien über eine englische Politik, welche sich mit Frankreich und Rußland verständigen und danach die Hände frei haben werde, ist bei der ersten Gelegenheit, bei welcher wieder ein großes Interesse der englischen Politik praktisch wird, die Gruppierung plötzl ch wieder die alte: England kann Förderung ja selbst bloße Nnbeiaugeuhoit gegenüber seinen Interessen nur von den Dreibund-Mächten hoffen; eS stößt bei Frankreich auf Widerspruch und muß der Unterstützung desselben seitens Rußlands gewärtig sein. So rasch und gründ ¬ reich am Ende außer stände sein könnten, die Unter stütznng der Expedition dnrch den ägyptischen Reserve fonds zu verhindern. Die Erörterung darüber, ob zur Beschlußfassung der internationalen Kommission, welche diesen Reserve sonds verwaltet, Stimmenmehrheit der Mitglieder er forderlich ist, dauert noch fort, die Frage wird jcdoch kaum in dem Sinne entschieden werden, wie man es in Paris wünscht und verlangt. Von den sechs Ver tretern d.r europäischen Großmächte, die jene Kom Mission bilden, haben sich bis jetzt freilich nur vier für die Bewilligung des englischen Kostenvoranschlags ausgesprochen, und die Kommission selbst hat an gesichts der vom französischen Vertreter gegen die Zulässigkeit eines einfachen Mehrheitsbeschlusses er hobcnen Einwände den endgiltigen Beschluß ver schoben, damit die betreffenden vier Mit glieder der Kommission vorerst von ihren Re gicrnngen eine ausdrückliche Zustimmung zu der Auffassung einholen, daß der Beschluß über die Verwendung der Geldmittel des Fonds mit ein facher Mehrheit vollzogen werden könne. Diese Zustimmung wird nach Lage der Dinge wohl er folgen; denn in dein hierüber im Jahre 1888 von bezeugt worden ist. Ohne das Interesse unseres italie nischen Bundesgenossen an dem Sudanuuternehmcn hätten wir dasselbe als einen geeigneten Anlaß an sehen können, auf den Klotz vom Januar im März den entsprechenden Keil zu setzen; aus dem erwähnten Grunde ist es unterblieben. Im übrigen aber warten wir gelassen ab, wie weit man in England die so rasch eingetretene Eefahrung von der Windigkeit aller dort vor drei Monaten an- gestellten antideutschen Kombinationen, beherzigen wird. Trotz mancher Veränderungen, die sich, wie bei uns, so auch in den beiden anderen Ländern des Drei bundes seit dem Abschluß desselben vollzogen haben, ist er noch immer der feste Mittelpunkt für alle inter nationalen Stellungnahmen jeder der drei Mächte, und es hat nicht den Anschein, als ob eine von ihnen in absehbarer Zeit den Eintritt in eine andere Gruppierung ihrer Interessen förderlich finden würde. Die Freiheit der Entschließungen aber, welche jede von ihnen so weit besitzt, als nicht die Ziele des Dreibundes in Frage stehen, kann selbstverständlich am wenigsten durch das derzeitige Entgegenkommen für die englischen Wünsche betreffs des Sudan-Unter nehmens aufgehoben werden. Deutschland hat hier ans Rücksicht auf unseren Bundesgenossen Italien davon abgesehen, aus dem vor drei Monaten be wiesenen Übelwollen Englands gegen uns Konsequenzen zu ziehen; aber darüber hinaus geht die Tragweite der eingetretene „Detente", nicht; in den bei jeder Aktion der englischen Weltpolitik sich immer wieder von selbst ergebenden Gegensatz zu Rußland und Frankreich sich hineinzichcn zu lassen, liegt für Deutschland nicht der mindeste Grund vor. Das italienische Interesse an der englischen Sudan-Expedition erfordert dies keines wegs — ganz abgesehen von der Frage, ob das Inter esse der Italiener oder das der Engländer an dieser Expedition größer ist." — Zn der finanziellen Seite der Tougola-Expe- dition wird uns geschrieben: In Frankreich nimmt die Verstimmung gegen die eigene Regierung in dem Maße zu, als man dort wahrzunchmen glaubt, daß es England am Ende doch gelingen werde, die Schwierigkeit der Geldbeschaffung für den bereits cin- geleiteten Feldzug gegen die Derwische trotz der gegner ischen Stellungnahme Frankreichs und Rußlands zu bewältigen, eine Verstimmung, welche die französische Diplomatie vielleicht zu weiteren energischen Schritten in der Sache bewegen dürfte. Man ist in Paris von vorr.hcrein gegen den Plan der Engländer gewesen, die Okkupation des Nilthales durch einen langwierige;: Feldzug gegen das Mahdi-Reich zn verlängern, und nun tritt dazu noch die unbehagliche Empfindung, der englischen Politik den Versuch der Erzwingung einer Vorherrschaft Englands in Südafrika im Gegen satz zu Deutschland zu machen. Die deutsche Politik Hit sich durch die Vorgänge nnd Erörterungen aus dem Ansang des Jahres (dnrch die große Erregung und Feindseligkeit der öffentlichen Meinung Englands anläßlich der Transvaal-Angelegenheit) nicht im min destcn in der Haltung erschüttern lassen, welche durch die Gesamtheit unserer internationalen Interessen gc boten ist. Es ist nicht zweifelhaft und es ist be rechtigt, daß das englische Kabinett bei der Vorbereitung des Sudan Feldzuges englische Zwecke verfolgt; aber derselbe muß zur Erleichterung der Stellung Italiens in Afrika mindestens mittelbar beitragen nnd hierzu durch eine Haltung, wie die in der Frage des ägyptischen Reservefonds bethütigte beizutragen, ergiebt sich für Deutschland von selbst aus der Mitgliedschaft Italiens im Dreibund. Aus dieser ziehen wir in der Sudan-Frage die gebotene Folgerung, ohne daß wir aber darum etwa aus der Stimmung vom Jahresanfang übergingen zu Freund schaftsbeteuerungen oder zu der Voraussetzung einer Interessengemeinschaft, deren Nichtanerkennung von englischer Seite uoS erst vor so kurzer Zeit drastisch Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Hauptmann ü ln «uitv des 5. Inf -Regts. „Prinz Friedrich August" Nr. 104 v. WoikowSky- Biedau, Komp.-Ehef beim Kadetten-KorpS, die Er- laubniß zur Anlegung der ihm mit der Ernennung znm Ritter des Malteser-Ordens verliehenen Abzeichen zn ertheilen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Hauptmann und Komp-Chef Frhr. v. Hammerstein vom 5. Jnf.-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104 die Erlanbniß zur Anlegung der ihm von Sr. Majestät dem Kaiser und König von Preußen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens verliehenen Abzeichen zn ertheilen. Lliuss und Wissenschaft. K. Hvftheater. — Altstadt. — Am 24. März: „Undine" Romantische Zauberoper in vier Akten von A. Lortzing (Hr. Jmmelmann, vom Stadttheater in Zürich, als Gast) In der nur schwach besuchten Ausführung der Oper sang Hr. Jmmelmann als Gastrolle den Kühleborn Dav Ctimmmaterial des Sängers ist recht gut und seine Leistung am gestrigen Abend würde als eine äußerst be friedigende zu bezeichnen sein, wenn nicht die Gesangs weise des Gastes durch eine wenig feste Tongebung abge schwächt würde Im tiefen Register klingt sein Bariton nicht völlig frei und besitzt auch nicht ausreichende Fülle, dagegen hat er in der oberen Lage Wohllaut und Kraft Musikalisch hielt sich Hr. Jmmelmann sehr brav und auch die schauspielerische Aktion war durchweg angemessen Einige Befangenheit des Gaste« ist dabei in Anrechnung gebracht. * Aus Pari« wird der „Frkf. Ztg" geschrieben: Einem verkannten Genie zum Ruhme zu verhelfen, ist eine schöne und dankbare Aufgabe, wenn das Genie wirklich ein Genie ist Im vorliegenden Falle dürften einige Zweifel daran erlaubt sein Pierre d'Alheim, ein geborener Russe, giebt sich gegenwärtig die größte Mühe, den genannten Liebesdienst dem vor lü Jahren gestorbenen russischen Komponisten Modest Mussorgski zu erweisen Er hat nicht nur ein stattliches Buch über ihn erscheinen laßen, welche« dir Gesellschaft des Korvurv 6* -'raues verlegte, sondern auch sechs Borträge in der Bodini^re veranstaltet, worin er die Werke des Komponisten erklärt, welche die russische Sängerin Maric Olcnin und dcr ungarische Pianist Karl Förster dem Publikum vorsührcn. Ganz unbekannt ivar Mussorgski bisher selbst in Paris nicht. Als während dcr Weltausstellung von 1889 Rimsti-Korsatow im Tro cadero zwei Konzerte jener nationalrussischen Schule, welche Rubinstein und Tschaikowski verleugnet, veranstaltete, da kam ein Totentanz von Mussorgski zur Ausführung, ohne besondere Aufmerksamkeit zu erregen Die Wahl war allerdings nicht besonders glücklich. Tie Besonderheit dieses .Komponisten besteht nämlich in der Naivetät seines echt russischen Humors, der gerade hier keine Verwendung hatte finden können Sein Bestes dürfte er wohl in den unter dcm Titel „Kinderstube" vereinigten Liedern aus sclbstoerfaßtc Prosaterte geleistet haben Arn letzten Abend führte d'Alheim die Oper „Chowantschina" vor, neben „Boris Godunow" das einzige größere Werk, das dcr Komponist, der mit 42 Jahren starb, vollendet hinter ließ Während Mussorgski im „Boris" bald die VcrscdeS Dramas von Puschkin, bald seine eigene Prosa in Musik setzte, stammt der Text der „Chowantschina" vollständig aus seiner Feder Das Werk ist als Ganze» nicht lebens fähig und c« ist auch rn Rußland nicht auf die ersten Opernbühncn gelangt, aber cS ist namentlich in den ein aefügten volkstümlichen Scenen charakteristisch in Tert und Musik. Die Oper behandelt den Untergang dcr Alt gläubigen infolge der Verschwörung der Familie EhowanSki gegen Sofia und Peter I. und endigt mit einem Ductt, da« nach Situation und Musik sehr an die „Hugenotten" crinnert, aber diesem Schluffe gehen einige nationale Lieder und Chöre voraus, die sich sehr hübsch auünrhmen. In den dramatischen Momenten vergriff sich Mussorgski nicht selten, im Ausdruck und schrieb langgezogene Psalmodien, Mp die Situation Energie und Leidenschaft erfordert hätte E» fehlt auch nicht an einem Ballett in dieser Lüstern Oper, aus dem Förster einen pikanten „persischen Tanz" unter großem Beifall vorsührte. AuS dem Buche d'Alheims sehen wir, daß Mussorgski nicht nur als Nationalruffe komponierte, sondern auch als solcher lebte Als Lieutenant bei der Petersburger Garde kom ponierte er in seinen Mußestunden allerlei, was den Beifall seinc« Lehrers Valakirjew und dcr andern Jßngcr sciner Schule fand Um sich ganz der Musik zu widmen, quittierte daher der junge Mann den Dienst und that nun über ein Jahr lang gar nichts, sodaß er sich bald genötigt sah, seinen Lebensunterhalt auf einem mageren Bcamtenposten zu erwerben. „Tie Kinderstube", die ihm reizende, gleich beim Erscheinen von Liszt sehr bewunderte Lieder eingegeben hat, scheint dcr unglückliche Komponist in seinem ganzen Leben nie verlaßen zu habcn * Dir an Mißerfolgen reiche diesmalige Ctagionc im Ccalatheater in Mailand ries vorgestern einen heftigen Skandal hervor Die neu einstudicrtc Oper „Carmen" war derart schlecht besetzt und vorbereitet, daß das empörte Publikum die Vorstellung fortwährend mit Pfeifen und Zischen unterbrach. Der Vorhang mußte während des dritten Aktes niedergehen, und die Oper konnte nicht beendet werden. * Tie Akademie der schönen Künste in Paris hat an Stelle des verstorbenen Lord Leighton dm Pro- scssor Hubert Herkomer und an Stelle des Signor Fuerelli au» Rom Johanne« Brahm» (also z:vei Deut sche) zu auswärtigen Mitgliedern erwählt. * Unter dcm Titel: „Ein Lriginalaussatz v Ur. Richard MutherS" hat Ur. Theodor Volbehr, Direktor de» städtischen Museum» zu Magdeburg, im Verlage von den Vertretern der Mächte beschlossenen Protokolle wurde die einmütige Zustimmung bei derartigen Be- schlüssrn der Kommission nicht besonders vorgesehen, nnd eine nachträgliche Interpretation in diesem Sinne gutzuheißen, dafür liegt gerade im gegenwärtigen Moment für die vier Regierungen nicht der geringste Anlaß vor. Überdies erscheint es noch als fraglich, ob Ruß land geneigt sein wird, seinen Widerstand Frankreich zn Liebe aufrechtznerhalten und durchzufechten, nach dem sich Deutschland anders ausgesprochen hat. Die politische Leitung des Zarenreiches hat in letzter Zeit wiederholt zu erkennen gegeben, daß sie es gern vermeidet, sich in den europäischen Streitfragen in Gegensatz zn dcr überwiegenden Mehrheit dcr übrigen Großmächte zu stellen. Ruß land wird sich zwar dem Proteste der französischen Diplomatie theoretisch anschließen, nm in Frankreich keine russcnfeindliche Stimmung aufkommen zu lassen, aber ob es aus diesem Proteste weitere Konsequenzen, die England vielleicht unbequem werde» könnten, ziehen wird, möchten wir stark bezweifeln. Schwierig könnte sich für die Engländer die finanzielle Ange legenheit nur dann gestalten, wenn die kriegerische Unternehmung in Dongola einen nngünstigen Verlauf nehmen und einen nachträglichen Kostenaufwand erfordern würde. In solchem Falle würde der Wider stand in der internationalen Kommission gegen eine höhere Belastung dieses eigentlich doch zn anderen Zwecken errichteten Geldfonds kaum fo leicht zu be siegen sein, wie er jetzt bei der Genehmigung der ersten Gcldsorderung der Engländer aller Wahrscheinlichkeit nach überwunden werden wird. Tng?k geschuhte. Dresden, 25. März. Se Majestät dcr König zeichneten gestern, Dienstag, abend die im Gewerbe- haussaalc erfolgte Aufführung des Oratoriums „Franziskus" von Edgar Tinel dnrch den Großen Philharmonischen Chor mit Allcrhöchstseiner Gegen wart ans. — Ihre Majestät die Königin und Ihre Durch tauchten der Prinz und die Fran Prinzessin Friedrich von Hohenzollcrn wohnten gestern abend der Vorstellung des Schwankes „Ter Militär staat" im Neustädter Hvftheater bei Darnach be ehrten die Durchlauchtigsten Hohenzollernschcn Herr schaften die Soiröe bei Sr. Excellenz Hrn. Oberhof marschall Grafen Vitzthum v Eckstadt mit Höchstihrem Besuche. — Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen und Prin zessinnen des Königl. Hrufes und Ihre Durch lauchten die Prinzlich Hohenzollcrnschen Herr schäften wohnten heute, am Feste „Mariä Ver kündigung", dcm Vormittags - Gottesdienste in der katholischen Hofkirchc bei. Dresden, 25. März. Bei Sr. Königl. Hoheit dcm Prinzen und Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August findet heute nachmittag Uhr eine größere Tafel statt, zu welcher Ihre Excellenzen Slaatsminister a D. v Nostitz Wallwitz, Generallieutenant, Brigade Kom mandeur v. Minckwitz und zahlreiche andere Herren vom Zivil nnd Militär mit Einladungen ausgezeichnet worden sind. Dresden, 25. März. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, habcn die iu LvavFcüci« beauftragten Staatsminister beschlossen, die VI. ordentliche Landessynode der evangelisch lutherischen Kirche im Königreiche Sachsen erst zum Herbst — Anfang Oktober — dieses Jahres einznberufen, damit für die eingehende und allseitige Vorbereitung ter der Beratung derselben zn unterbreitenden Gegenstände die erforderliche Zeit gewonnen werde. C. A Seemann in Leipzig eine Broschüre veröffentlicht, worin er dcm Verfasser der in manchen Kreisen bcwunderten „Geschichte dcr Malerei im 19. Jahrhundert" den Vor wurf macht, daß dieser einen in einer Berliner Zeitung veröffentlichten Aufsatz über „Goethe und die Kunst" zu vier Fünfteln ans seinem (Volbehr«) Buche: „Goethe nnd die bildende Knnsi" entlehnt habe, ohne in dcr Einleitung, worin er VolbehrS Buch nur flüchtig erwähnt, auf den Sachverhalt aufmerksam zu machen Am Schluffe seiner Broschüre spricht Volbehr mit Anspielung auf MutherS „Geschichte der Malerei" die Vermutung au«, „daß vielleicht cine Zeit kommen wird, da eS dem Namen Muthers gehen wird wie dcm "Namen Homers, daß die Gelehrten streiten, ob dcr Name ein Kollcktivname sei, der tausend Autoren zusammcnfaffe, oder der Name eines einzelnen " * In Antwerpen starb vor einigen Tagen der Maler van Straelcn, einer der geschicktesten und ausgezeich netsten Wicdcrherstcller von Gemälden Belgiens Er hatte auch im Aus lande einen großen Ruf, das Museum de« Louvre zog ihn ost zu Rate Eine seiner bedeutendsten Leistungen war die glänzende Wiederherstellung der goti schen Gemäldesammlung van Ertborn * Graf Zeppelin veröffentlicht folgende Erklärung: „Die dein Projekt meines Luftschiff» nach Meinung dcr Prüfungskommission (der Ärmeeocrwaltung) anhaftenden Mängel hängen nur damit zusammen, daß diese Kommis sion eine Fahrgeschwindigkeit von bloß 5 in in der Se kunde für die Luftfahrzeuge annahm Eine so geringe Fahrt wäre zur ausgiebigen Verwertung für militärischc Zwecke allerdings ungenügend. Die Begründung dafür, daß dies« Fahrt nach der eigenen VrrcchnungSweisc der Kommission 10,4 in, nach derjenigen meine« Entwurf« ve,««S-ret»: Wir Dresden vierteljährlich » Mark SOPs., der den Kaiser lich deutschen Postanpalten diateljährlich »Mark; anher- ^»ld de« Deutschen Reiche« Post. nnd Eiemptlzuschtag. Tinz eine Nummern, tv Pf Erscheint»: Däglich mit AaSnahau da Sono < und Ferertage abend« Fernspr-Aoschtoß: Nr-irEE. Dresdner Journal. Für den «Naum einer aespal- tenen geile kleiner Schrift itv Pf. Unttr „Eingesandt" die Zeile b0 Ps Bei Dabrllcn- und Zisfernsatz entsprechender Ausschlag Hcra««gebcr: Königliche Expedition de« Dresdner Journal« Dretdrn, Zwingerstr.ro Hanspr.-Anschluß-Rr UVE» ialdemolratie schimpflichste ung-ruf det r. Forker- brrmals an- t Vorgelegen S Di-penset Standpunkt Abg. Stolle etadelt, der dnuna-ruse ch über die angegriffen abgelehnt leputation tion der >nte Ver- hwerden etition um ich Nikrisch schwitz und - Haltestelle m Klein- deS Klein- cher Ernst etzung der geeigneten Kamenz; und Gen , Ausstellung Naturheil igung der d; Kauf ionen um Kranken- m; Guts- e Gesinde- de wegen ag« in Tha- b nach ruhen c die >, um An ¬ el um mers- »en ctbuser über- tz und l nach ahme »jeder »ollen zur Nicht auen bau- igen Hr. Fleck trecke tung die U reu ein- älse ü«- , s° 1«. hen i fei h-b- nicht Er- zend niS ?ege aus rden der ntz re. e zwi- ne zu in fis- lassen n um rißen-
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