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Dresdner Journal : 27.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-27
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 27.03.1896
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«s-ner Journal 18S« 72 Freitag, den 27. März, abends ,rs G Nichtamtlicher Teil Ämtticher Teil. Ansage. Auf Allerhöchste» Befehl oird an ! Partei l Staate Lunft und Wissenschaft. le den Machst der ur- t) nach n, der <d der ihnert gegen entar», ch die itragt- solche Unter- zählen I-weise eit Ne sichtigt h auf das schneller te er für von den inung der i befferen len. Im mg seines i Antrag isung der merk, an sei, solle hnerts sei den alten sich vom t erreicht c Antrag 2 wegen annehm- jin, daß a BolkS- Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Stadt-Steueramtskassirer Heinrich Ferdi nand Hardtmann zu Dresden das Albrechtskreuz zu verleihen. Tie Wagen fahren in das Königliche Schloß durch das nach der katholischen Hoskirche gelegene grüne Thor ein, die leeren Wagen durch daS nach der Schloßstraße gelegene Hauptthor ab; kommen dann durch das gedachte grüne Thor in den großen Schloßhof zurück, woselbst sie sich in der ihnen von den Wachen anzuweisenden Ordnung ausstellen, um zur Abfahrt abgerufen zn werden. Für die zu Fuß nach dem Königlichen Schlosse kommenden Herren wird die Pforte Ecke der Schloßstraße und dem Taschrn- berg geöffnet sein. Die lAglische Expedition «ach Tongola beansprucht gegenwärtig fast ausschließlich das Inter esse der politischen Welt. Einen wichtigen Schritt auf dem Wege zur Verwirklichung ihres Planes sind die Engländer durch die Ereignisse des gestrigen Tage« insofern vorwärts gekommen, als ihnen gestern durch den Beschluß der ägyptischen Schulden- kommission die beantragte Bereitstellung eines Teiles der erforderliche» Mittel zur Expedition aus dem ägyptischen Reservefonds zugebilligt worden ist. Freilich ist dieser Beschluß nicht ohne nachdrück lichen Widerstand Frankreichs erfolgt und diesem Widerspruche hat sich auch der Vertreter Rußlands in der ägyptischen Schuldenkommission angeschlossen. Obwohl auffallenderweise eine offizielle Kundgebung des Standpunktes der russischen Regierung bisher noch nicht erfolgt war und man nur die französische Presse über die Pläne Rußlands hatte erzählen lassen, haben doch, um die russisch-französische Entente vor aller Welt zu dokumentieren, die Vertreter Frankreichs und Ruß lands den Saal, in dem die betreffende Kommission tagte, verlassen, nachdem sie von der Einigkeit der Vertreter Deutschlands, Österreichs, Italiens und Eng lands sich überzeugt hatten. Daß Rußland aus Anstandsrücksichten sich dem Verhalten Frankreichs in der ägyptischen Frage an schließen werte, war im übrigen mehr oder weniger selbstverständlich. Unklar ist bis jetzt nur, ob Ruß land und Frankreich es bei der „imposanten" De monstration des Saalverlassens bewenden lassen werden, oder ob man beabsichtigt, — wozn ein großer Teil der Franzosen nicht übel Lust zu haben scheint — der englischen Expedition mit Gewalt entgegenzutreten. Atte Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß die letztere Absicht wohl nicht verwirklicht werden wird. In höherem Grade noch als das, was Frankreich und Rußland zu thun gedenke», interessiert uns Deutsche natürlich die Rolle, die unsere eigene Diplomatie in der Angelegenheit spielt, und zwar um so mehr, als die Stellung unserer Regierung, obwohl sie doch eine vollkommen klare und durchsichtige ist, dennoch vielfach offenbar nicht richtig aufgefaßt wird. Be sonders in Oesterreich, aber auch hier und da in deutschen, zumal freisinnigen Blättern kann man jetzt täglich lesen, daß Deutschland „mit Freuden" die Gelegenheit ergriffen habe, nm England zn zeigen, daß die jüngste „Verstimmung" ans Anlaß der Transvaalangelegenheit keine tiefgehende sei. Besonders die „Neue Freie Presse" in Wien hat diesen irrigen Gedanken schon mehrfach variiert und cs er scheint daher nicht unangebracht, eine dieser charakter istischen Auslassungen des Blattes nnd die Zurück weisung, welche letztere durch die, wie man sagt, dem Fürsten Bismarck nicht fernstehenden „Berliner Neuesten Nachrichten" erfahren hat, wiederzugeben. Das genannte Wiener Blatt hatte vor einigen Tagen folgendes geschrieben: „Um einen Wunsch de- bedrängten italienischen Bundesgenossen zu erfüllen, hat Teutsldland seiner Beziehungen zu Rußland und der Störung seine- Verhältnisse- zu England nicht geaLtet. sondern auch in einem Falle, in welchem es sich auf sein untergeordnete- Interesse zurückziehen und in St Petersburg wie in Paris Gefühle der Dankbarkeit wecken konnte, der Bunde-treue ein Opfer gebracht Dem Dreibünde ist dadurch ein besonderer Charakter ausgeprägt; man wird fortan nicht mehr sagen können, daß sein Inhalt in den kuchstaben der BündniSparagraphen beschlossen sei; der Grist d.r Wechsels^itigkeu und der frenndschaftlichcn Förderung, auch wo eine solche nicht ausdrücklich stipuliert ist, verleiht »dm das Gepräge einer Ge meinschaft, vor welcher selbstische Rücksich en und Erwägungen sich beug n. In der G.schichte des Dreibünde; ist daher die Entschließung Deutschland-, den in der ägdptischen Frage gc- äußeUen Ansichten und Wünschen seiner Verbündeten zu eni- Tagesgeschichte. Dresden, 27. März. Se. Majestät der König zeichneten gestern, Donnerstag, den Kammermusikabcud der Triovereir.ignng der Fra» Professor Stern nnd der Herren Petri und v. Liliencro» im Musenha»se, Ihre Majestät die Königin und Ihre Durchlauchten der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich von Hohenzollern die Vorstellung der komischen Operette „Der Bogelhändler" im Resitenztheater mit Aller höchst- und Höchstihrem Besuche aus — Se. Majestät der König kamen heute vor- miltag von Billa Strehle» ins König!. Residenzschloß und nahmen die Vorträge der Herren Staatsmiulster AcsteMlngen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für DreSde«: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für auswärts." bei den Postallstalten des betreffen den Orts zunl Preise von Z M. Wir ersuchen nm rechtzeitige Er- nenerung der Bestellungen, da wir sonst die Liesernng vollständiger Exemplare ohne Mehr kosten für die geehrten Abnehmer nicht gewähr leisten können. König!. Expedition Les Dresdner Journals. ,7» b » b ,4V « ,4V «. sen für die r kein klare- t denke Die kung auf die recht wirken gar nichts teilweis gar ien. Er bc- : zu müssen »Santrag zu gierung zu ig des An fallen. Bei Lande ge- )c. Mehnert m Mehnert iS 700 Ge- amals habe eine bessere »jeder thun Zeiten, wo iverdc man ,en Antrags zehabt, an man keine ischläge zur er die Not- aber nun ms sür den ein ganzes h eine sehr tei es noch weit genug , daß man er je lieber i des Hrn. jedenfalls die ein- nnehmba, olk-schulcn e ja aber n seinen ?chlllß- > Peti- rmann ig der en auf itzung : Ein britz.) ten bei zu ver- m über er 1890 Für den Zaum einer gespsl» tenen Zeit« kleiner Schrift 40 Pf. Unter „Eingesandt" dir Zeile üv Pf. Bei Tabellen - und Zifferusatz entsprechender Ausschlag Hrrnn-grber: Königliche Llvedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 70 Hernspr -Anschluß: Nr sprecken, von fast epochemachender Bedeutung. Denn jeder von den Verbündeten kann, wie jetzt Italien, in die Lage kommen, daß sür ihn mehr oder minder große In eressen auf den» Spiele stehen, die nicht einen buchstabenmäßigen BündniSsall statu ereil, und das Beispiel, we:ch S jetzt von D-utschland ge geben worden, ist geeignet, das Vertiauen zu befestigen, daß auch ein r solchen Evrninalität gegenüber die nalürl.che Zu sammengehörigkeit immer zu- Geltung kommen weide Man braucht nicht im E nzelncn zu exemplifizieren, denn cs wird kaum bistriiten werden, daß Den sä land und Österreich-Ungarn ebenso wie Italien des Bewußtseins sich freuen dürfen, nicht b os; unter den vertragsmäßig festgestellte« Bedingungen, sondern auch Liiß rhalb derselben de» Bcifiandes ihrer Verbündeten sicher j in zu tonnen. Was sür den Dreibund gilt, da- hat zweisel Io» auch aus daS deutsch österreichische Bündnis s>ine Anivendung Auch auß,rhalb dieses Bündnisses nnd seiner Paragraphen aiebt cs große Interessen, welche an chcinend jeder Verbündete für sich allein zn wahren hat. Aber die subtile Nmer- scheidung zwis'rn ihnen und den Lebensfragen, mit denen der Bündniofall verknüpft ist, läßt sich in der praktischen Po litik nicht immer ausrechthallen. Cs ist leicht, auf das ge duldige Pcpier niederzuschrciben: Bi» H erker geben unsere ge meinsamen Interessen, ivn hier ab steht keiner sür den anderen ein. Auch der resoluteste Realpolitiker unserer Zeit hat seine Schlagworte von dem „Bischen Herzegowina" und den „Knochen deS pommerschen Musketiers" gegenüber der Macht der Thatsachen modifizieren müssen. (? D. R) Man braucht die Haltung, welche von Deutsch! >nd in der ägyptischen Angelegenheit zu Gunstcn Ital ens eingenommen wird, nur als Präcedcnzsall sür andere Möglichkeiten zu betrachten, und man erkennt sofort, wrlä e innere Stärkung die Bündnisse der drei Cent.almächte dadurch erfahren haben Von jetzt au haben diese Bündnisse noch einen auder»n Inhalt als den, welcher paragraphweise die Wirksamkeit stipnlirt; neben den vereinbarten Verpflichtungen stehen die freiwilligen Verpflichtungen, zu denen die Verbündeten sich bekcn eu, anch wenn ihre besonderen Inte essen cs nicht ecsordern. Diese freiwillig n Berpslichtungc, bilden den ideal,n Kitt, der tie Blindestreue verbürgt und sie davor behütet, daß sie ai dem Punkte versagt, wo in dem Excmpcl des beiderseitigen Borte ls die Rechnung nicht ausgrht - Dazu bemerke» die „Berl. Ncuest. Nachr": DieHartnäckigkeit, mit der dieWicner Blätter in ihrer, wie wir annehmen, irrtümlichen Auffassung der Sachlage beharren, ist sehr apssäll g, und da dieselbe „N. Fr. Pr." vorgestern dem Ein- tltsfeu des Deutschen Kaisers in Wien „r.nc ganz besondere twlilische und diploina'ischc Tragwe te" beimaß, so darf man daraus nicht folgern, daß gegenwärtig von doit auS diploma ttsche Geschäfte betrieben werde >, die dahin z elen, .den PrSccdcnz- sall süc andere Möglichkeiten" nu.bar zu machen. Zunächst irrt die ,N. Fr Presse" darin, wenn sie glaubt oder die Welt »tauben machen möchte, Fürst Bismarck habe seine Ansicht, daß Bulgarien die Knochen des pommerschen Musketiers nicht wert sei, geändert. Im Gegenteil. Fürst Bismarck steht heute noch ganz bei dieser Ansicht, ebenso bei der anderen, daß der Dreibund für Deutschland kein Hinder nis sein darf, mit Rußland in friedlichen und freundnachbar- lii^en Verhältnissen zu leben Die Gestaltung der Verhältnisse arider nnteren Donau berührt Deutschland in erster Linie nicht, und wenn die.N. Fr. Presse" den .Präcedcnzsall für andere Mög lichkeiten" etwa dahin konstruiert, daß österreichisch-englische Kombinationen bezüglich der Donau Länder die Unterstützung Deutschlands gegen Rußland finden müßen, also die deutsche Politik aus dem Umwege über Wien in da- cnglische Schlepptau gelegt würde, so sollte unsere Regie»ungSpublizilät keinen Zweifel daran bestehen lassen, daß Deutschland eine solche Po litik nicht »nilmachen würde, die tei der öffentlichen Meinung im Reiche auch leine Unterstützung zu erhoffen hätte. Deutsch land muß deutsche Politik für deutsche Interessen treiben und diese widerraten aus daS entschicdenste, daß wir uns nm englischer Interessen willen in vitalen Fragen mit Rußland unter- wersen, gleichviel ob das Retz, in daS wir gehen sollen, von London, Wien oder Rom aus gespannt würde " Das dritte Vierteljahr» Heft des Vereins bildender Künstler Dresdeos ist vor kurzem zur Ausgabe gelangt Al« diese« Unter nehmen begründet wurde, da hatten sich nur erst wenige Künstler vereinzelt mit der Herstellung von Kunstdrucken beschäftigt und ihre Werke waren von den meisten un beachtet geblieben Heute können wir schon auf eine statt liche Anzahl jüngerer Künstler blicken, die sich mit Eifer und Erfolg jenen Bestrebungen hingegeben haben, von denen die Verein-Hefte Zeugnis oblegen, und die neben und Departementschefs der Königl. Hofstaate» sowie militärische Meldungen entgegen. Nachmittags ver fügten der Monarch Allerhöchstsich nach Billa Strehlen zurück. — Der feierliche Schluß des Landtages durch Se. Majestät den König wird morgen, Sonnabend, nachmittags 1 Uhr im Thronsaale des Königl. Residenz schlosses stattsindcn. Zu Ehren der Herre» Landtags abgeordnetcil schließt sich abends 6 Uhr eine große Tafel im Baukettsaale an. Dresden, 27. März. Se. Königl. Hoheit der Prinz Albert wird am Sonntag früh 12 Uhr 31 Minuten von Freiburg i. Br. zum Besuche seines Durchlauchtigste» Vaters, des Prinzen Georg, Königl Hoheit, in Dresden eintreffen und im Palais Zinzendorfstraße Wohnung nehmen. Deutsches Reich. * Berlin, 26. Marz Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiser in empfingen gestern nachmittag in Neapel den Besuch des Punzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen Heute unternähme»» die Majestäten mit den Prinzen- Eöhnen, dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich einen Ausflug nach dem Vesuv, von welchem Allerhöchst- und Höchstdieselben abends in Neapel wieder eintrafen. Am 31. ds. Mts. gedenken die Majestäten sich auf der „Hohcn- zollern" nach Palermo zu begeben. Am ersten Ostcrtage, Sonntag den 5. April, abends reisen die Majestäten von Palermo »ach Girxcnti, die Ankunst daselbst erfolgt am Montag den 6. April früh, die Weiterst,hrt von dort nach Syracns abends. — Wie aus Neapel uns berichtet wird, besuchte Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich »nit seiner Gemahlin am Mittwoch die aus Afrika übergcsührten Ver wundeten iin Hospital della Trinita. Tic hohen Herr schaften verweilten saft eine Stunde und rrkundigten sich durch einen sie als Dolmetscher begleitende,» deutschen Arzt bei den einzelnen Verwundeten nach deren Verletzungen, nach den Vorgängen in der Schlacht bei Adua und nach den Schicksale»» auf dem Rückzüge — Ter Bundesrat hat »n seiner heutigen Sitzung das Etatsgcsetz für Elsaß Lothringen für 1896, 97 in der Fassung der Beschlüsse des Landesausschuyes angenommen Einer Vorlage betreffend die Revision der Brennstcuer- vergütungssätzc wurde die Zustimmung erteilt, sowie von der Vorlage, betreffend die im Jahre 1895 erfolgten Ausprägungen von Reichs-Gold- und Silbermünzen Kennt nis genommen Ter Beschluß des Reichstags zn einer Petition wegen Vornahme periodischer Erhebungen über die gesamten Arbeiterverhältnisse in den Betrieben des Reichs rc. wurde dem Reichskanzler überwiesen. Außer dem wurde über die Sr. Majestät dem Kaiser zu machenden Vorschläge wegen Besetzung der Stellen eines Senats- präsidenten und eines Rats beim Reichsgericht sowie über eine Reihe von Eingaben Beschluß gefaßt. — In verschiedenen Zeitungen ist davon die Rede, daß die Königl. Bayerische Regiernng neuerdings zu dem Entwurf eines Börsengesetzes eine ablehnende Haltung eingenommen habe. Daz»» bemerkt die „Berl Lorr": „Es ergiebt sich von selbst, daß diese Nachricht nicht zutrifft. Nachdem der Bundesrat der im Reichstag eingebrachtcn Vorlage seine Zustimmung erteilt hatte, kann eS sich gegenwärtig nur darum handeln, die Be stimmungen dieses Entwurfs im Reichstage zu vertreten Eine Stellungnahme zu dem Entwurf, wie er durch die Beschlüße des Reichstages sich gestalten wird, erfolgt erst in den weiteren Stadie»» der Beratung und hat auch seitens der Königl. Bayerischen Regierung bisher nicht statt gefunden " — Der Entwurf eines Gesetzes über die Handels kammern, der dem preußischen Abgeordnetenhaus zu- gegangen ist, verfolgt den Zweck, obligatorische, das ganze Staatsgebiet überspannende Handelskammern zu schaffen, denen bei gesteigerter Leistungsfähigkeit auch vermehrte Aufgaben zufallen sollen Die Errichtung und Bezirksbegrenzung der ncuen Handelskammern soll dnrch den Handelsminister erfolgen. Tas Handwerk bleibt wie bisher von der Handelvkammerorganisation ausgeschlossen Wahlrecht und BeitragSpslicht ist von der Eintragung als Firmeninhaber ins Handels-(Genossen- schaftS^Register und von der Veranlagung zur Gcwerbe- -sr Dresde« viertel,-hfftch » M«,t SOPt , »ct d«, »aff«, kch d«ffchai Postaaftaltrn «nerlelj«hrNch »vlart; -aß«- h«w de« Deeychkn Poft, and Stenpelznschla». Einzelne Namm«»»: 1V W Erscheint«: Täglich mit AXnatzE «er Eon». nnd Feiertage abend» Fernspr-Anschlat: Nr ich be- ch die en über wird vor, die unsere Musikfreunde schon mehrfach gehört Haden. Die gestrige Wiedergabe des charaktervollen Werkes war eine meisterhafte, in Klarheit, Wärme und Schwung des Ausdrucks vollendete. In dem schönen Andante (v-äur) dominierte der prächtige Gesang des Geigers, im Allegro und da besonders bei den zwei großen Orgelpunkten das bewundernswert durchsichtige, reich nuancierte Spiel der Pianistin, welche dann im Finale mit ihrem Partner »vetteiferte, die leidenschaftliche Tonsprache dieses Satzes kraftvoll zur Geltung zu bringen. Die Sonate und die Wiedergabe derselben erweckten allgemeine Freude, gern hätte man sich den langsamen Satz wiederholen laßen. Wie üblich schloß der Kammcrmusikabend al« der letzte in der dieSwinterlichcn Konzertzeit mit Beethoven« Trio op. 97. Die Vorführung de« herrlichen WerkcS ist eine in ihrer Bedeutung feststehende Leistung der Spielvereiniq- ung, sie erleuchtet jede einzelne Stelle und hat doch als Ganzes einen fortströmcnden großen Zug. Der Beifall de« Publikum« war denn auch enthusiastisch. H. P. — Zum Besten de« unter dem Schutze Ihrer Majestät der Königin stehenden „KrüppelheimS" veranstaltete der heimische Pianist Hr. Bertrand Roth gestern in Mein hold- Sälen einen BrahmSabend, dessen künstlerischer Erfolg den erwünschten materiellen wesentlich überholte. Zweisello« hatte die gleichzeitige Kammermusik-Soiree in Braun« Hotel manchen Kunstfreund vom Besuche fern gehalten, auf eine sehr große Zuhörerschaft konnte indes der Konzertgeber bei der exklusiven Art seine« Programn S ohnehin nicht rechnen Er beiväbrtc sich darin von neuem al« technisch solider und musikalisch verständiger Klavier spieler von ernster künstlerischer Gesinnung, in welchen Eigen schaften er seit Jahren bei un« verdiente Schätzung ge nießt Gerade von der etwa« spröden, weniger auf sinnliche Schönheit al« aaf strenge Gedankenarbeit gerichteten Natur der vrahm«schen Tonsprache scheint sich Hr Roth ange zogen zu fühle«; man merkte es seinen Au«fühnmgen der ihren Beiträgen zu jenen Heften auch sclbständig vollendete Kunstdrucke haben erscheinen laßen. So ist innerhalb Jahresfrist dcn graphischen Künste», in Dresden eine Heim stätte geschaffen worden, und wir dürfen hoffen, daß dieser Kunstzweig hier immer mehr erstarken nnd bei den Kunst freunden ein immer größeres Interesse finden werde Unverkennbar hat der Inhalt jener Hefte allmählich an Wert und Bedeutung gewonnen, auch da, wo die Ver fertiger einzelner Blätter zum ersten Male auf dem Ge biete der graphischen Künste an die Öffentlichkeit getreten sind. Von Karl Bantzer, dem Führer der Jungen, war seither nicht bekannt gewesen, daß er sich in der verviel fältigenden Kunst geübt hätte Um so überraschender muß jetzt die technische Vorzüglichkeit seines Steindrucks mit dem Kopf einer hessischen Bauerswitwc wirken. Sein Steindruck ist nur in zwci Farben, graugrün und schwarz, gedruckt, aber damit ist ein sehr kräftiger plastischer Eindruck erreicht worden Nicht minder gut ist sowohl die Partie de« von dem Kopftuch leicht beschatteten Kopfe«, wie dessen von der Sonne beleuchtete Stelle um Wange, Nase und Kinn gelungen Doch am meisten wirkt der Kopf durch seine individuelle Charakteristik, die nn- zur Teilnahme an dem Gegenstände zwingt. In gleicher Weise interessant erscheint die von Karl Mediz auf Stein gezeichnete Büste seiner Gattin Da« Oucrblatt läßt die Formen fast lebensgroß erscheinen Da- Helle mit Blumen verzierte Gewand wirkt im Verhältnis zu dem kräftig durchgebildeten Kopfe vielleicht etwa« zu zart Aber der Kops der Künstlerin mit seinen derben Zügen, den tief- schwarzen um die Schläfe glatt angeleaten Haaren hat so viel körperliche- und persönliche« Wesen, daß wir ihm gegenüber nicht gleichailtig bleiben Der Künstler hat übrigen- seit längerer Zeit schon Bildm-zeichnungen hoch gestellter nnd bekannter Persönlichkeit!» der Residenz an- gesertigt, die demnächst in Richter» Kunsthandlung in Heliogravüre erscheinen werden Eine von Paul Baum in drei Farbenplatten gedruckte Winterlandschaft zeigt Konzert. Am Donnerstag gaben Frau Marg. Stern, die Herren Petri und Frhr v Lilicncron im Musen- hauie ihren vierten (letzten) Kammermusikabend, welcher durch den Besuch Sr. Majestät des Königs und Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde ausgezeichnet wurde. Sie begannen mit einem Klaviertrio (op. 6) von W. Bargiel, das sie äußerst sorgfältig und lebendig vor- führten. Der in Berlin als Hochschulprofessor wirkende Komponist hat sich dnrch mehrere Arbeiten von großer Form vorteilhaft bekannt gemacht und seine innere Be ziehung zu Schumann bekundet, mit dem er auch äußerlich als Stiefbruder Clara Wieck« verwandt ist. Sein Trio zeigt diese geistige Verwandtschaft ebenfalls recht deutlich, sowohl in der Thematik (gleich im Hauptmotiv des ersten Satzes) wie in einzelnen Wendungen de- Vortrag». Es macht als Ganzes einen freundlichen Eindruck, ohne dcn Hörer stärker zu erwärmen; durchweg gut klingend, faßlich und übersichtlich in den Ideen und in der Ausführung, empfiehlt es sich al» solide Prduktion eines Musiker» von Bildung und Geschmack In keinen der vier Sätze wird man durch originelle und glänzende Gedanken überrascht, aber in jedem finden sich lieben»würdige und stimmungs volle Partien, wie sie den befähigten Epigonen der Ro mantiker zu gelingen vflegen. Tonsctzer d,ese» Schlage- geben gewöhnlich in oen Jnnensäyen ihr Brste«, so auch Bargst! namentlich in dem durch warme« Kolorit anspre chenden Andante, das mitsamt dem Scherzo den etwa» redselig auSgesponnenen vorderen Ecksatz und da« au« seinem fugierten Anfang bald in« weichlich Konventionelle abfallende Finale er heblich übertrumpft ... Nach dieser Kon,Position, ivelche von der Triovereinigung zu ihrer größtmöglichen Wirkung ge bracht wurde, trugen Frau Stern und Hr. Petri die So nate V-moU für Pianoforte und Violine von Brahm« drei Sonaten op. l, 2 und 5 an, daß er ihnen hin gehende- Studium gewidmet hat, um neben den großen technischen Anforderungen auch dem Geiste dieser eigen artigen, phantasievollen Tondichtungen gerecht zu werden. Am wenigsten vermag er die lyrisch poetischen Elemente derselben eindringlich zu machen, daS Andante der O-6nr- Sonate (nach einem altdeutschen Minneliede) wird durch Verlangsamung fast bi« zum Adagio nicht erwärmender. Im ersten Allegro vermißte man die kraftvolle Schlußstciger- ung; überhaupt blieb bei diesem Werke der Vortrag zu einfarbig, im ganzen der Plastik ermangelnd. Mit der zweiten, einer klaren Wiedergabe besondere Schwierigkeiten bereitenden Sonate steigerte sich daS Au-druck-vermögen de- Spieler- ganz wesentlich und er wußte die Stimmung seiner Zu hörer bi« zum Schlüße (b'-mott-Sonate) rege zu erhalten Frl. Agnes Witting erfreute durch stimmliche Noblesse und Vortrag«intelligenz in einer Anzahl der wertvollsten Lieder von Brahm- wie Minnelicd, Ständchen und „Ein Wanderer" aus np. 1V6 sowie de« ganz eigenartigen „O müßt ich doch den Weg zurück". Da- zugegebene Stück („Meine Liebe ist grün") zählt aus einen leiden schaftlichen Schwung, wie er der begabten Sängerin nicht zur Verfügung steht Der Begleiter Hr Edgar de GlimeS beeinträchtigte sein klangvolle« Spiel durch zeitweiligen Pedalmißbrauch. st. wird dkl' ftitrllche Schluß des gegenwärtigen Landtages Sonnabend, den 28. März 18Ü6, Nachmittags 1 llhr, in dem Thronsaale des Königlichen Schlosses stattfinden. Tic Herren Staatsminister, die Herren des König lichen großen Dienstes, sowie die Herren der ersten und zweiten Elasse der Hofrangordnung, ingleichen die nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammer Herren versammeln sich . Nachmittags 12 Uhr 15 Miv. in dcn Gemächern der zweiten Etage des König lichen Schlosses, nm Seitter Majestät dem Könige vorzutr.tcn bez. zu folgen, wenn Allerhöchst Dieselben sich zum Throne begeben nnd von da zurückkehren. Die Herren der dritten, vierten nnd fünften Elasse der Hvfrangordnung, sow e die am Königlichen Hose vorgestellten, in der Hofrangordnung nicht mit in begriffenen einheimischen Herren, welche dieser Feier lichtest beiwohnen wollen, versammeln sich Nachmittags 12 Uhr 30 Min. in den Paradesälen der zweiten Etage des Königlichen Schlosses, begeben sich dann in den Thron saal, woselbst ihnen Plätze angewiesen werden. Anzllg. Die Herren vom Civil: Uniform oder Hofkleid (Gala). Die Herren vom Militär: Paradeanzug «Generalität dvukleS Beinkleid). Jede Tramr wird abgelegt. Dresden, am 27. März 1896. Königliches Lberhofmarschallamt.
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