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Dresdner Journal : 28.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-28
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 28.03.1896
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Nres-ner Journal .V 73 Svnuadcnd. den 28. März, abends ßrmation Rud«« 2le;n»epreiv: Drr-dta vikrlkliLhrktch , Mack Lu Pf., lxi den Laifer- l«d kevgckirn Postanstalte» vikrlrljähilich »Marti außer- halb des Deutschen Reich«« Post und ktcmptlzu^chla, «inzelne Rammern: 10 Pf Lrschetne»: riglich mit Ausnahme d« Sonn- and Feiertageabrnd«. F«r»fpr.»,schl»ß: «r lius — eichte und 7ns und «sie von Kantate «ukan«i,»tigv»etützre»: Für de» Äaum einer qefpal- tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf. Unter „Linoefandt" die Zeile »0 Pf. Bei Tabellen - und Ziffernfatz entfprechender Auffchlag. Heran««e»er: Kvnizlichr Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwuigerstr. 20 Hernfpr.-«nfchl>lß:Rr 1L-8», 1896. rch Auslegen seien wendet gan» i, da er sich nicht gesagt ten, er selbst e. ertreter der itz nicht so sche Sachen. uarkeS habe >erhüten als chen Wissen- Herren das Ilers Abg. tt und die !n Antrag die Be- nbauchlitz, m anlage- mungen ltivs be- (Bericht- die Re- Äemeinde- erung zur nweisen, in >nne, wenn imung mit ehr gerecht- nregulative, ganz hohe nicht nach- >ältniise bei Vorstands tung der )er Amts- ze Nr. 43s cwartung, de gehört ng über- tion em- ufhebung lofswerda ion Karl die Auf- Lhesachen >me, läßt (Bericht- r Unter- rgänzung terstatter Asstellungen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise voll 2 M. 50 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für auSvärts: bei den Postanstalten des betreffen den Orts zum Preise von .8 M. In Dresden-Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Hofmusikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt straße 2, wo auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden und wo, ebenso wie bei dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (Böhm. Bahnhof), Herrn Kauf mann Simon, Cirkusstr. 24 (Ecke Pillnitzer Straße), Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 2 und Frau verw. Sieg meier, Alannstr. 19, einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. MK" Wir ersuchen nm rechtzeitige Er neuerung der Bestellungen, da wir sonst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehr kosten für die geehrten Abnehmer nicht gewähr leisten können. Lönigl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Ansage. ^uf AUerhöchlien Stfthl wnd den am Königlichen Hofe vorgestellten fremden und einheimischen Herren und Damen hiermit bekannt gegeben, daß am Ostermontag, den 6. April 1896, Abends 8 Uhr 30 Min., ein Kof - KoncerL in den Paradesälcn des Königlichen Schlosses statt- findet. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie die anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, Königliche Hoheiten, werden die genehmigten Vorstellungen der angemeldeten Herren und Damen vor dem Concerte, 8 Uhr 30 Mi»., anzunehmen geruhen. (Versammlung des Königlichen großen Dienstes: 8 Uhr l5 Minuten.) Auzng. Die Herren vom Civil: Uniform oder Hofkleid; Die Herren vom Militair: Paradeanzug ohne Schärpe (Generalität dunkles Beinkleid). Dresden, am 27. März l8W. Königliches Obcrhofmarschallamt. Anfahrt «er Wagen: Alle Equipagen fahren in das Königliche Schloß durch das nach der katholischen Hoskirche gelegene grüne Thor ein. Abfahrt der Wagen: u) Hosequipagen vom Stallhofe durch da» Jagdthor (Diener erwarten die Herrschaften auf der Jagdtreppe). I>) Equipagen der Herre» Gesandten und Staatsminister vom kleinen Schloßhofe durch das Thor nach dem Taschenberg (Diener erwarten die Herrschaften aus dem obersten Absatz der Oberhosmcisterin-Trcppc). e) Mr übrigen Equipagen wie bisher vom großen Schloßhofe durch das Thor nach der Schloßstraße (Diener erwarten die Herrschaften im Garderriter-Wachtsaale I. Etage, Aus gang durch die Kellcreitrcppe). Für die zu Fuß nach dem Königlichen Schlosse kommenden Herren wird die Pforte Ecke der Schloßstraße und dem Taschenberg geöffnet sein. Dresden, 28. März. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sind heute Vormittag ft Uhr 55 Min. ans Stuttgart nach Dresden znrnckgekehrt. (Srnennuugen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement des Kultus und öffentliche« Unter richts. Zu besetze» ist eine an d»r 2. k-tholischen Bezirks schule zu Dresden »euznbegründende Hilsslrhrcrstclle üolla- tor: das Apostolische Vikariat im Königreiche Sachsen Tie Stelle gewährt ei» Vesamteinkommcn von 1050 M, welches nach bestandener Wahlsähigkeitsprüfung im ersten Jahre auf 1200 M, im zweiten auf 1300 M erhöht wird. Gesuche sind bis zum 12 April an die Kollaturbrhörde einzurcichen; — die ständige Lehrerstelle zu Goßdorf Zächf Schweiz). Kolla- tor: das Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung im Schulhause mit Garten ein jährliches Gehalt von 1012 M. 4V Pf. und das gesetzliche Honorar für Erteilung des Fortbildungsschulunterrichts. Gesuche sind an den Kollator zu richten und mit den nötigen Beilage» bis z»m 18. April an den Königl. Brzirksschulinspektor Schulrat Lehmann zu Pirna eiuzureichen. Departement der Finanzen. Bei der Postverwalt- ung sind ernannt worden: Karl Heinrich Hermann Markert, zcithec Postassistent, als Postverwalter in Breitenbrunn; Gott- reich Woldemar Böhme, zcither gegen Tagegeld beschäftigter Postassistent, als Postverwalter in Langcbrück -, Karl Friedrich Hermann Schöne, WirthschastSgehülse, als Posiagent in Berbisdorf. Vcr feikl liche Lchluk des Landtags durch Se. Majestät den König Hot heute mittag l Uhr im Königl. Nesidenzschlosse stallgefunden. Demselben war vorm itags K10 Uhr ein öffent licher Gottesdienst in der evangelischen Hof- und Sophienkirche vorausgegangen, welchem die Herren Staatsminister, die Direktorien und Mitglieder beider Kammern und viele Gemeindemitglieder beiwohnten. Bei demselben hielt Hr. Obcrhofprcviger, Vizepräsident des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums O.Me^er die Predigt über das Textwort Galater 6, 14: „ES sei ferne von mir rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi," und führte folgendes ans: Im Aufblick zu dem Kreuz nuferes Erlösers lasset uns Abschied nehmen von unsrer Arbeit im Dienste nnsers Volkes. Sehet da l) die Geschichte des Kreuzes — die Geschichte der Bewegungen aller Zeiten, auch unserer Zeit und unseres Volkes; 2) die Kraft des Kreuzes — die Kraft unserer Arbeit am Volke; 3) der Sieg des Kreuzes — der Grund unserer Hoffnung für die Zukunft unseres Volkes. Die Schlußseierlichkeit ging im Thronsaale im 2. Stockwerk des König'. Schlosses vor sich. Eine Compagnie des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108 erwies im Vestibüle des Treppenhauses deu ankommenden Herren die militär ischen Ehrenbezeugungen. Im Treppenhaus« selbst paradierten zahlreiche Livreediener in Gala und am Eingänge zu den Gemächern der II. Etage war eine Paradewache vvm Königl. Gardcreiterrcgimente zur Ausführung der militärischen ftonneurs ausgetreten. Zufolge Ansage des Königl. Oberhosmarschall- amter versammelten sich die Herren Staatsminister, die Herren des Königl. großen Dienstes, sowie die Herren der I. und kl. Klasse der Hofrangordnung, in- gleichen die nicht im Dienste befindlichen Königl. Kammcrherren nachmittags A l Uhr im Stucksaale, um beim feierliche« Zuge nach dem Thronsaale Sr. Ma jestät vorzutreten, bez. zn folgen; ferner die Herren des l'orp» äipIomLti<zuv und die am Königl. Hofe vorgestelltcu fremden Herren nachmittags hl Uhr im Gobelinssaale; die Herren der III., I V. und V. Klasse der Hofrangordnnng, sowie die übrigen am Königl. Hofe vorgestellten einheimischen Herren nachmittags kl Uhr und die Herren Mitglieder der beiden Ständekammeru nachmittags -^l Uhr im Ballsaale. Nachdem die Herren mit Ausnahme der den Oortv^e bildenden Herren in den Thronsaal cin- geführt worden waren, wurden dieselben in folgender Weife daselbst placiert: Das Oorj-n cliplolimtignv mit den fremden Herren links vom Throne, das Prä sidium und die Mitglieder der I. Kammer vor dem Throne rechts, das Präsidium und die Mitglieder der II. Kammer vor dem Throne links und hinter diesen auf einer Estrade die Herren der III., IV. und V. Klasse der Hofrangordnung und die übrigen in derselben nicht mit einbegriffenen einheimischen Herren. Hierauf wurde Sr. Majestät dem König Meldung von dem vollzogenen Placement durch Se. Excellenz Herrn Oberhvfmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt erstattrt. Um 1 Uhr verkündete der Parademarsch des im Turmzimmcr neben einer Ehrenwache ausgestellten Trompetcrcorps des Königl. Gardereiterregimentes da» Nahen Sr. Majestät des Königs in feierlichem Zuge. Die Zugordnnng hierbei war folgende: 5 Lcibpagen, 2 Hoffouriere, der Ceremonienmeistcr mit dem Stabe, die nicht diensthabenden König!. Flügeladjutantcn und Kammcrherren, die Herren der II. Klasse der Hof rangordnung, die Herren der I. Klasse der Hofrang ordnnng, die Staatsminister, der Hauptmann und der Rittmeister vom Schloßdienste, der Kammerherr vom Dienste Sr. Majestät d-.s Königs, der Hoimarschall mit dem Stabe, der Oberhosmarschall mit dem Stabe, Se. Majestät der König, der übrige Königl. große Dienst, Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Georg, Friedrich August und Johann Georg und Höchstderen Dienst. Beim Eintritte in den Thronsaal brachte der Präsident der Ersten Kammer, Se. Excellenz Hr. Wirkl. Geh. Rat Graf Könneritz, ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den König aus, in das die Versammlung begeistert eiostimmte. Sc. Majestät nahmen, umgeben von dem großen Dienste, vor dem Thronsessel, Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen rechts und links vom Monarchen, die Herren Staatsminister rechts vom Thron und der übrige Cort^ge neben den Mitgliedern der Ersten Kammer Aufstellung. Hierauf begrüßten Se. Majestät die Versammlung durch eine Verneigung, bedeckten das Hanpt mit dem Helme nnd ließen Aller- höchstsich auf dem Throusessel nieder. Alsdann ver lasen der Monarch die von dem Vorsitzenden des Gcsamtministeriums, Hrn. Staatsminister Oe. Schnrig, Excellenz, überreichte Thronrede. Dieselbe hatte fol genden Wortlaut: Meine Herren Stände! Sie sind nunmehr zum Schlüsse einer langen und arbcitsvollen Landtags Session gelangt nnd stehen im Begriffe, wieder an Ihren häuslichen Hcrd zurück zu kehren. Die Gesinnungen treuer Anhänglichkeit an Mein Hans haben Sie auch bei dem Jubiläum bethätigt das Mein erlauchter Bruder, Prinz Georg, nach Ab lauf eines :'»ojährigen Zeitraums seit Seinem Ein tritt in die Armee in diesem Monat mit Gottes Hülfe feiern konnte. Es ist Meinem Herzen Bc dürfniß, Ihnen dafür Meinen wärmsten Dank auszu- sprechen. Der weitaus wichtigste Gegenstand, den Sie in dieser Session zu beratheu hatten, war der Gesetzent wurf wegen Aendernng der gesetzlichen Bestimmungen über die Wahlen zur zweiten Kammer. Die Ein- müthigkeit, mit der Sie dieser Gesetzesvorlage Ihre verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt haben, erfüllt Mich mit lebhafter Genugthnnug und befestigt Mich in der Ueberzeugung, daß Meine Regierung, indem sie der ans der Mitte der Volksvertretung hervorgetan genen Anregung folgte, einem auch in zahlreichen Be völkerungskreisen je länger je mehr empfundenen Be dürfnisse Rechnung getragen hat. Ich vereinige Mich mit Ihnen in dem Wunsche, daß die veränderten Bestimmungen Meinem Sachsenlande daucrud zur Wohlfahrt gereichen mögen. Mit Befriedigung habe Ich ersehen, daß über die Vorlage Meiner Negierung wegen der Errichtung eines neuen Ständehauscs eine Einigung mit Ihnen erzielt worden ist. Mit diesem Ncubauc wild einem seit Jahrzehnten in immer steigendem Maße em pfundenen Bedürfnisse abgeholfcn und Ihnen für Ihre verfassungsmäßigen Tagungen eine würdige neue Heimstätte ans einem Platze geschaffen werden, der sich dazu vorzugsweise eignet. Ta bei der Errichtung dieses Hauses Ihr Interesse in erster Linie berheiligt ist, habe Ich grrn Meine Zustimmung gegeben zu der von Ihnen beschlossenen Einsetzung einer aus Mit gliedern beider Kammern bestehenden Zwischendepu tation, in dercn Einverständnisse Meine Regierung Ihren Anträgen enlsprechend die definitiven Baupläne fcstsetzen nnd den Zeitpunkt für den Beginn des Baues bestimme» wird. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, daß die Berathungeu dieser Deputation zu allseitig befriedigenden Ergebnissen führen werden. Durch bereitwilliges Eingehen auf die in der Etatvorlage enthaltenen Vorschläge Meiner Regierung betreffs ausgedehnter Verleihung der Staatsdiener- Eigenschaft haben Sie eine neue Grundlage geschaffen für die Ordnung der Dienstverhältnisse einer großen Anzahl von Staatsbeamten. Die Beseitigung der zeitherigen Verschiedenheiten in der rechtlichen Stell ung der Staatsbeamten wird nicht nur für Meine Regierung nützlich sein, sondern auch für die zahl reichen Beamte», die fortan die zeither entbehrten Vortheile der Staatsdiener-Eigenschast erlangen, als ein neuer Ansporn zu getreuer Pflichterfüllung wirken. Die dankenSwerthe Bewilligung reicher Mittel zur Ergänzung und Erweiterung der Staatseisenbahnen hat Meine Regierung in die Lage gesetzt, den fort während steigenden Anforderungen des Verkehrs zu entsprechen. Auch ist es ihr durch die beschleunigte Erledigung dcr Vorlage wegen des Ankaufs zweier Eistttbahneu erfreulicherweise möglich geworden, das zu deren Uebernahmc Erforderliche rechtzeitig vorzu lehren. Nicht minder hat cs Mich mit Befriedigung er füllt, daß Sie Meiner Regierung zur Unterhaltung von Unterrichtsanstalten für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel sowie zur Beförderung der Landwirth Kunst und Wissenschaft. * Im Königl. Konservatorium fand gestern die l l. Prüsungsaufführung statt. Sie gewährte den zahl reich versummeltcn Freunden des trefflichen Kunstinstitutes cinen wohlgelungcnen Schauspiclabend, der voll und ganz den Erwartungen entsprach, die man nach den be reits vorausgegangenen fünf dramatischen Vorführungen des nunmehr ^zum Abschluß gelangten Schuljahre« hegen durfte. Trotz der fast zu großen Fülle des Gebotenen verstanden es die angehenden Künstler und Künstlerinnen, den dichtgefülltcn Saal von Anfang bis zu Ende in ge spanntester Aufmerksamkeit zu erhalten und sich reichen Beifall zu erringen. Vor allem ließen aber ihre Leist ungen, wie sehr auch eine gewiße Selbständigkeit des eige nen Talents mehrfach schon mitsprach, den glücklich wirkenden Einfluß tüchtiger Lehrer erkennen: de« Hrn Starcke, dem die mühevolle scenische Vorbereitung und Leitung obliegt, und des Lehrers der Redekunst, Hrn. Wolters, dem die nicht minder schwierige Aufgabe der Rolleneinübnng zufällt. Die trefflich ausgewählten fünf Darstellungen boten sämtlichen Mitwirkcnden Gelegenheit, ihr Talent nach verschiedenen Seilen hin zu bethätigen Zunächst zeichneten sie sich sämtlich durch vornehm ge fällige Haltung au«, dcr man eine gelegentlich sich ver ratende Jugendlichkeit der Bewegung gern ver zeiht. Ebenso tadellos waren aber auch, abgesehen von einigen im Eifer de« Gefechts dancbengehcnden Be tonungen, Bortrag und Aussprache der Auftretendcn, wa« besonders hervorgehoben zu werden verdient Dcn Anfang machte Goethe« bekannter Prüfstein für Sentimental: ,Die (Geschwister", worin besonder« Hr. Hetebrügge und Frl Böhme den rechten Ton trafen In der darauf folgenden wohlbekannten Cchülerscene au« „Faust" be kundeten sich die Herren Gähd und Graf vorteilhaft al« künftige Eharakterspielcr, nur sollte ersterer seinen Mephisto weniger mit dcn Armen spielen. Sehr hübsch gelang dann wieder Frl. Böhme als Minna von Barnhelm dcr Auftritt mit dein neugierigen Wirt, und sympathisch wirkte sie schließlich als Thekla in einer Seenc von „Wallensteins Tod". Mit ihr könnte es, ernstes Weiterstudium bei ihr vorausgesetzt, eine Bühne schon wagen Auch Frl. Röber gefiel sehr, besonders als Franziska und als Eäcilie in Erze s derbkomischcm Ein akter: „Er ist nicht eifersüchtig". Hier zeichnete sich Hr. Hetebrügge wieder aus, während er als schwedischer Hauptmann weniger rusagte. Ein versprechendes komisches Talent scheint Hr. Paulig zu besitzen; sein „Wirt" und „Onkel Baumann" ivaren recht gefällige Leistungen Hr. Gähd als Diener war wie er sein sollte. H Z. ** Aufklärung über die Entstehung dcr Röntgen- schen Strahlen und über das Wesen des sogenannten Schwarz lichts hat der Physiologe D'Arsonval durch Untersuchungen geliefert, über welche cr selbst neulich Be richt erstattete. Die Experimente von Le Bon, welcher mit gewöhnlichen Lichtstrahlen durch Metallplatten hindurch Photographien erzeugt hatte, waren von vielen Seiten wiederholt worden Einer Reihe von Männern, wie Armagnac in Bordeaux, Braun in Paris und besonders Murat in Le Havre waren die Versuche in der That in derselben Weise wie dein Erfinder des Schwarzlichls gelungen. Diesen standen andere gegenüber, namentlich Lumft re, Londe, Monod, welche auf dein angegebenen Wege gar keine Bilder erhalten hatten und infolgedessen dcn Versuchen Le BonS und seiner Theorie de« Schwarzlichts wissenschaft lichen Wert absprachen D'Arsonval hat nunmehr den Streit geschlichtet und über das Wesen de« Schwarz- licht« sowie sein Verhältnis zu den Röntgenschen Strahlen augenscheinlich Klarheit verbreit«». Er hat nämlich nach gewiesen, daß die Le Bonschen Experimente nur dann ge lingen, wenn zwischen das, die photographische Platte be deckende Metall und die Lichtquelle eine Glasscheibe ein- geschoben wird. Ties hatten Le Bon und alle von Erfolg begünstigten Nachahmer seiner Versuche gethan, aber nicht als eine» wesentlichen Umstand erkannt Tie übrigen Forscher, welche sich mit dem Gegenstände beschäftigten, hatten die Glasplatte fortaelassen und dann keine Bilder erhalten. Daraus geht hervor, daß erst das direkt von dem Licht getroffene Glas das Durchdringen der hinter ihm befindlichen Metallplatte durch irgend welche, von dieser Lichtquelle erzeugten Strahlen vermittelt. Aus den» angegebenen Wege erzielte auch D'Arsonval bei langer Belichtungsdauer durch die Metallplatte hindurch ein, frei lich sehr schwaches Bild auf der dahinter verborgenen photographischen Platte. Es stellte sich ferner heraus, daß nicht alle Gläser gleich gut zu diesem Zwecke geeignet waren, am besten waren es die, welche eine gelbgrüne Fluorcscenz zeigten, wenn sie im Dunklen durch einen elektrischen Funken erleuchtet wurden Andere Gläser, welche in diesem Falle in blauer oder violetter Farbe sluorescierten, waren gänzlich unbrauchbar. Wenn somit die Thatsächlichkeit der Le Bonschen Versuche sich durchaus bestätigt hat, so ist doch seine Schwarzlichttheorie unhalt bar geworden, denn auch die Röntgenschen Strahlen lassen sich nur dann in ihren Wirkunaen beobachten, wenn das Glas der angewandten Hittorfschen Röhre ein solches von gelbgrüncr Fluorcscenz ist; man kann dieselben Erschein ungen auch dadurch erhalten, daß man eine gewöhnliche Gtiß'.ersche Röhre mit einer Fluorcscinlösung umgiebt. Das sehr wichtige und die bisherigen Anschauungen über die Entstehung der Röntgenschen Strahlen sowie des Schwärzliche wesentlich umgcstaltende Endergebnis dcr Untersuchungen D'Arsonval» ist: alle Körper, welche sluo- reScierend« Strahlen von gelbgrüner Farbe aussenden, haben die Eigenschaft, durch undurchsichtige Körper hin durch auf die photographische Platte zu wirke» Diese Strahlen sind wahrscheinlich mit den Röntgenschen und ebenso mit den als Schwarzlicht bezeichneten Strahlen identisch und die Röntgenschen Strahlen gehen nicht von der Kathode der Hittorfschen Röhre direkt aus, sondern von dem durch die Kathodcnstrahlen in Fluorcscenz ver setzten Glase dcr Röhre. *.* Ter morgige Tag, dcr 29. März, foll entscheidend darthun, ob Falbs Wettertheoric richtig oder falsch ist. Falb kündigte vor langer Zeit schon den 29. März diese« Jahres als kritischen Tag an, dcn reiche Nieder schläge und Gewitter begleiten würden Tas ist an sich nichts Auffälliges Rudolf Falb sagt jahraus jahrein das Wetter voraus. TaS Eintreffen der Voraussagen beweist nicht zwingend die Richtigkeit der Theorie, denn es kann Zufall sei, das Richteintreffen beweist noch nichts gegen sie, denn Falb nimmt für seine Voraussagen nur einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit in Anspruch, unerwartete Einflüsse machen sich bei den Wettcrpropkezeümaen von einem Tag zum andern als Störer geltend. Den 29. März aber rief Falb vor vielen Wochen schon als eine besondere entscheidende Generalprobe auf seine Theorie an. Der Termin steht nun unmittelbar bevor. Wirklich sind in den letzten Tagen, zu überraschend früher Jahres zeit, Gewitter emgetrrten, wirklich löste gestern Regen die Hitze der letzten Zeit ab und so gewinnt denn die „Generalprobe" an Interesse. Falb hatte auSaeführt: „Wenn hcuzutage an einem Fachgelehrten in der Meteorologie die Frage gestellt wird, ob der Mond einen Einfluß auf da» Wetter ausübc, so lauten die Antworten darauf sehr ver schieden Die Einen stellen jeden Zusammenhang zwischen den Witterungsvcrhältmficn und dem Mondlaufe kurz und bündig in Abrede und verweisen den Glauben daran in da« Bereich der Ammenmärchen und dcr Kenntnisse alter Schäfer Seit mehr al« einem kalben Jahrhundert war diese« Urteil geradezu ein wissenschaftliche« Dogma ge worden Andere Meteorologen find prinzipiell nicht ab geneigt, an einen solchen Einfluß zu glauben, meinen
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