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Dresdner Journal : 24.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189602249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-24
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 24.02.1896
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Amtlicher Teil. Uichtamtlicher Teil dichten. rbe: Hr. Otto i. Walther Olden- wken b. Linowo hen: Hrn Bau- bresden-Striesen »«6. Johaniies chaus zu Dresden n in Serkowitz; res den mit Frl pien; Hr Otto ei Ortrand mit leuben b Oschatz, »er in Deutsch- nna Kirsten aus dwestasrika; Hr. iigl. Sächs. 10. -inkau mit Frl. lm Braun mit Leipzig; Hr. Gertrud Leon hen. »Hannes Köhler j ein Sohn Äustav Leinung au Kanzlcirat '(60J), Frau che (35 I) in verw. Bäuerle r Assistent der kg Grüntzig in in Leipzig ein n Carl Lanzen- rnieister Heinr. in Leipzig Bianchi, Mocenni, Hohenlohe, B. Vanutelli, Mertel und de Rugiero angehören; ihr Direktor ist augenblicklich Msgre de Nccker, der Erzbischof von Mytilene. Der Fabricca ist eine Kommission von Architekten beigeordnet, die aus dem Grafen Bespagnani und den Architekten Azzuri, Busiri und Bonanni be steht. Sie wird in besonderen Fällen berufen und untersucht einmal jährlich die größte Kirche der Welt auf die Sicherheit ihrer einzelnen Teile. Für die laufenden Arbeiten sorgt ein Bauburcau, das über 80 Künstler und Handwerker verfügt Tie jetzigen Arbeiten über der Kuppel liege« hauptsächlich in den Händen der ,,pootar«Ii', welche in der schwindelnden Höhe von 132 iu die Gerüste aufzuführen haben. Die Reparaturarbeiten am und :m Tom ruhen selbst verständlich niemals. Außer den Arbeiten oberhalb der Kuppel arbeitet man jetzt auch an der Basis des einen Riescnpfeilers, der sic trägt und der durch die Statue der heiligen Helena geschmückt ist. sparsam zn sein, sehen wir denselben Widerstand sich erheben und als seine Konsequenz einen Kampf im Kabinett, ob dem General Baratieri die von ihm dringend verlangten Kräfte geschickt werden sollten oder nicht." Auf diese Ausführungen hinweisend, stellt das Militär blatt „Ecercito" folgende Fragen auf: „War der Kriegsminister unter denen, die sparsam sein wollten und die Verstärkungen hintanhielten, oder stand er auf der Gegenseite? Wenn er unter den ersteren war, so fällt die volle Verantwortung auf ihn. Wenn er unter denen war, die sofortige große Verstärkungen wollten, bleibt seine militärische Verantwortlichkeit dieselbe, weil er sich daun den entgegenstehenden Ansichten nicht fügen durfte, und um jede Verantwortung von sich abzuwälzen, die entsprechenden Entschlüsse fassen mußte." In den nächsten Tagen wird eine Sendung von 5000 regendichten Mänteln und 8000 ebensolchen Zelten nach Afrika abgehen; es deutet das auf die Absicht der Negierung hin, die Truppen auch während der Regenzeit in Afrika zu belassen. Als bemerkenswert sei auch noch erwähnt, daß General Baratieri den Befehl zur Einrichtung eines besonderen Postburcaus in Massauah erlassen hat, das alle Briefe öffnen soll, von denen angenommen werden kann, daß sie Klagen über die Verhältnisse in der Kolonie Eritrea enthalten. „Viele Briefe", sagt die Verfügung, „gehen aus den Lagern und Garnisonen der Kolonie ab, welche die lobenswertesten miltärischen und patrio tischen Gedanken und den berechtigten Stolz und die Vaterlandsliebe unserer Soldaten in Helles Licht setzen. Aber eine kleine Anzahl zeigt in ihren Klagen und ihrem Jammern allzusehr die moralische Schwäche des Schreibers, und wenn diese veröffentlicht werden, erregen sie im Valerlande, das seine Soldaten bewundert, Be unruhigung." Der General hat auch nachgesucht, daß ihm von Italien aus telegraphisch die Namen der jenigen mitgeteilt würden, deren Briefe die Zeitungen veröffentlichten; er werde gegen diese Briefschrerbcr mit den für die Kriegszeit geltenden militärgcrichtlichcn Vorschriften vorgehen. Darüber, wie man die jetzige militärische Lage in Eritrea aufzusassen hat, gehen die Anschauungen aus einander. Da bekannt geworden ist, daß Oberst Stevani mit einem Jäger- und zwei Bersaglieri- Batailloucn und 40 Geschützen unter Aufgabe von Tebra-Damo den Punkt Mai Marat besetzt hat und den Prior des berühmten Klosters und viele Rebellen mit sich führt, sc ist allerdings die Auffassung nicht unberechtigt, daß im Rücken der italienischen Truppen ernste Ausstände vorgekommcn sind, so ernste, daß der Gouverneur sich veranlaßt sieht, seine Verbindungen mit Adigrat und auf dcr Linie Adigrat-Massauah zu sichern, da ja Mai-Marat sich genau im Norden von Adigrat und 30 ßiu nordöstlich von Tebra-Damo auf der Straße nach Senaft befindet. Man muß sich die bange Frage vorlegen, ob nicht die im Westen von Adigrat versammelten italienischen Truppen sich zwischen den Schoanern in der Front und den aufständischen Elementen im Rücken befinden. Bei solcher Sachlage erscheint jede militärische Unternehmung gewagt, bevor die 10000 eben in Italien eingeschifften Truppen nicht in der Lage sind, kräftige Hilfe zu bringen. — Bei Gelegenheit von Rcparatnren über der Kuppel von St. Peter an den Blitzableitern und dem Kreuz weisen die römischen Blätter auf die umfangreichen Arbeiten und riesigen Kosten hin, die die bauliche Unterhaltung des ungeheuren Gebäudes erfordert. Tie Kosten belasten in der Höhe von etwa 100 000 Lire das Budget des Vatikans. Tie Bauarbcitcn werden geleitet und ausgeführt von der „Rev. Fabricca di San Pictro". Diese untersteht einem Kardinals kollegium, dcm als Vorsitzender der Staats sckretär Rampolla, als Mitglieder die Kardinäle M «., per per Juni 154,75 75 M G., flauer N G., per Mai i 126,00 M G , ., matter. Hafer per Mai 120,75 ,75 M. «, still G, per Mai ber 46,90 M. G, M G. G., per Mai äember 39,50 M. M G, bester Tag?sgkschichte. Dresden, 24. Februar. Se. Majestät ter König empfingen gestern, Sonntag, vormittags nach dem Kirchenbesuche den Oberslhosmcister Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Frau Großherzogin von Toscana, Geh. Rat und Kämmerer Altgraf zu Salm-Reifierscheid- Raltz, Excellenz. Ihre Majestät die Königin er teilten gleichfalls mehrere Audienzen. Nachmittags um 3 Uhr nahmen Ihre Majestäten an der Familieutafel bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen und Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Fran Prinzessin Friedrich August teil. — Sc. Majestät der König nahmen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge der Herren Staats- ministcr im Nesidenzschlosse entgegen. — Nachmittags 5 Uhr findet bei Ihren Königl. Majestäten eine Tafel zu 40 Gedecken statt, zu welcher die nachgenanntcn Herren mit Einladungen ausgezeichnet worden sind: der Kaiser!, und Königl. Lesterreichisch Ungarische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Kämmerer Graf v. Lützow, Ihre Cxcellcnzen der Staatsminister v. Watzdorf und der Geuerallieutenant v. Schubert, ferner der Präsident des Oberlandesgerichtes Werner, der Kreishauptmann Schmiedel,der GeneralmajorFicdler,dcrScnatspräsident beim Oberlandesgericht Lößnitzer, der Vizepräsident des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums Ober- c,osprrdiger O. Meier, die Kammcrherren v. Bünau und v. Trützschler-Falkenstein, der geh. Finanzrat vr. Areieslebcn, der Oberst v Carlowitz, der geh. Regier ungsrat Ur. Apelt, der Oberst Hummitzsch, der Königl. Leibarzt geh. Mcdizinalrat Or. Fiedler, sowie die nachgcnannten Herren Mitglieder dcr I. und U. Kammer dcr Stäudeversammlung: Landgcrichtspräsident a. D. Wchinger, Oberbürgermeister geh. Finanzrat Beutler, Domherr l)r. Friederici, Kommerzienrat Naumann, Rittergutsbesitzer Or v. Wächter, Lkonomierat Hähnel, Kaufmann Lieban, Kommerzienrat Preibisch, die Guts besitzer Schmole und Steyer, Stadtrat Teichmann und Rittergutspachter Wehner. Ten Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem König hat auf die Zeit vom 23. Februar bis mit 7. März dcr Köuigl. Kammerhcrr Adolf v. Lüttichau übernommen. Dresden, 24. Februar. Bei Sr. Köuigl. Hoheit dcm Prinzen Georg sindct heute nachmittag um 5 Uhr im PalaiS Zinzendorfstraße größere Takel statt. Au derselben nehmen teil: Ihre Hoheit die Frau Herzogin Adelheid von Schleswig Holstcin- Sondcrburg Augustenburg nebst Prinzessin-Tochter Feodora, Se. Durchlaucht der Fürst Reuß j. L. Heinrich XIV., Ihre Durchlauchten der Fürst und die Frau Fürstin Reuß Köstritz Heinrich XXIV. Im Gefolge befinden sich die Hofdamen Ihrer Hoheit der Frau Herzogin von Schleswig-Holstein, Freiin Roeder v. Diersburg und Baronesse v. Ecrrini, sowie der Flügeladjntant Sr. Durchlaucht des Fürsten Reuß, Hauptmann Graßmann. Mit Einladungen sind ferner ausgezeichnet worden: Oberstallmeister v. Ehrenstein, Excellenz, Oberstlieutenant Frhr. v. Wagner, Staats anwalt und Kammerjuuker Graf Vitzthum v. Eckstädt. Deutsches Reich. * Berlin, 23. Februar Se. Majestät der Kaiser sind gestern abend wieder hierher zurückgekehrt — Mehr als irgendwo sonst auf Erden, schreiben die „Hamburger Nachrichten", ist im äquatorialen Afrika der Sieg der Kultur über eine Jahrtausende alte Barbarei abhängig von dem Berkehrsbereich der Lokomotive. Darin stimmen alle Kenner der afrikanischen Zustände überein Nur die Eisenbahn schafft der europäischen Civilisation den festen Fußpunkt, dessen sie aus die Tauer nicht entraten kann, wenn sie den schwarzen Weltteil allmählich auf ein höheres geistiges und sittliches Niveau erheben will. Bon den Bahnen des tropischen Afrika dürfte wohl der Schienenweg des Congo bis jetzt am weitesten in das Innere vorgeschoben sein, nachdem gegenwärtig die Loko motive die Station Kimpasie, also den Kilometer 158, vom Anfangspunkte der Bahn an gerechnet, erreicht hat Aber auch in den anderen europäischen Kolonial- gcdicten wird der Eisenbahnbau energisch in Angriff genommen. Auf ostafrikanischem Boden ist Deutsch land in dieser Beziehung am weitesten gediehen und es dürfte den errungenen Borsprung auck, bei konsequenter Durchführung des Eisenbahnbauprogramms, sesthalten Tic Rolle der Eisenbahnen für das äquatoriale Afrika erscheint unter einem zwiefachen Gesichtspunkte von ausschlaggebender Bedeutung Indem dadurch leichte, bequeme und rasch fördernde Berdiudungen zwischen Küste und Hinterland er öffnet iverden, und zwar die einzigen, welche in Ermangelung großer schiffbarer Ströme dort nach der Natur dcr Sache möglich sind, wird den Europäern eine ungeheure Menge Zeit und Kraft bei Überwindung der bedeutenden Ent fernungen in ihren dortigen Besitzungen erspart. Was das aber besagen will, erhellt, wenn man bedenkt, daß das afrikanische Klima den Europäern nur wenige Tagesstunden zu intensiver Thätigkeit frei läßt, daß er mithin seine Zeit sowohl wie auch seine geistige Spannkraft, welche letztere wiederum wesentlich durch dcn körperlichen Krafte- zuftand bedingt wird, aus das Sorgsältigste zu Rate halten muß Zweitens kann nur der Eisenbahntransport die rationelle Kultivierung großer Landstriche ermöglichen. Tie Fertigstellung unserer ostafrikanischen Zentralbahn wird eine ganz neue Ära für Deutsch-Ostafrika einlciten. Tie Entwickelung dcr angelegten Pflanzungen bürgt schon jetzt für eine wirt schaftliche Zukunft, wenn diese erst in der Lage sein werden, ihre Ernte zu mäßigen Transportsäyen ra'ch dcr Küste und von dort dcn deutschen Konsumenten zuzusühren Mit dcr Entwickelung der kolonialen Kultur wird selbst verständlich auch der Handelsverkehr zwischen Ostafrika und Deutschland gleichen Schritt halten. — Dcr Reichstag hat in seinen Beratungen eine Pause cintrctcn lasten. Wenn man überschaut, was in dcr Zeit von dcr Wiederaufnahme der Beratungen nach dcn Weihnachtsserien bis jetzt geleistet ist, so wird man eine völlig abgeschlossene größere Arbeit nicht vorfinden. Lediglich eine Ergänzung zu dem internationalen Überein kommen über den Eisenbahnfrachtvcrkchr und ein Entwurf, betreffend die Kontrolle des Reichshaushalts u s w für I8V5 96 sind zu stände gekommen Ein sehr bedeutender Teil dcr zur Verfügung stehenden Zeit ist auf die zweite Lesung des Rcichshaushaltsetats verwendet. Dabei ist dieser noch nicht erledigt, nach der Pause werden namentlich die Kolonial- und Marinedcbatten beginnen Im übrigen sind eine ganze Anzchl erster Lesungen vorgcnommcn worden. Es sind in dem erwähnten Tagungsabschnitte zur ersten Beratung gelangt: der Börsen und dcr Depot Gesetzentwurf, der Entwurf über die Margarine, die Novelle zum Gerichts- verfaffungsgcsey und zur Strafprozeßordnung, die Novelle zur Gewerbeordnung und vor allem das Bürgerliche Gesetz buch. Tie Kommissionen, an welche diese Entwürfe sämtlich mit Ausnahme der Gewcrbeordnungsnovelle verwiesen sind, haben in dcr letzten Zeit vielfache Sitzungen abgehalten. Italienisches. Aus Nom wird uns geschrirbcn: Tie Erörterungen über die voraussichtliche Ent wicklung der Dinge nach Eröffnung der Kammer am 5. März fangen an, einen immer breiteren Naum in den Blättern einzunehmen. Die „Italic" hält im Hinblick auf die Unmöglichkeit, den l 00 000 Abessy- nicrn — diese Zahl giebt jetzt auch die „Nivista militare" an — die gleiche Anzahl Streiter cntgegcn- znstellen, an der Forderung eines Friedens mit dem Negus fest. Dem Programm des Ministerpräsidenten, dcr Rückeroberung von Tigrä und der Aufrechterhalt ung des 8 17 des Vertrages von Uccialli gegenüber behauptet das Blatt, daß dann eine Kreditforderung von LOO Millionen Lires erforderlich sei. „DaS Parlament wird entscheiden. Wenn eS die Ideen des Hrn. Crispi zu den seinigen n acht, nm so besser für den Ministerpräsidenten. Er wird sie nur in die That umzusetzen haben, ohne von Stunde zu Stunde, von Minute zu Minute mit seinen Koilegen verhandeln zu müssen. Und wenn das Parla ment sich weigert, Hrn. Crispi zn folgen? In diesem Falle wird dcr Ministerpräsident auf die eine oder andere Weise prüfen können, was seine persönliche Würde von ihm fordert." — Nach der „Giustizia" wird der Finanzminister Boselli in der Kammer dcn Gesetzentwurf einer Wehrst euer einbringen. Sie soll diejenigen treffen, die aus körperlichen Gründen, abgesehen von Gebrechen oder Arbeitsunsähigkeit, vom Heeresdienst befreit sind. — Die offiziöse „Tri du na" aber weist darauf hin, daß hinsichtlich der Afrika Politik im Kabinette sich zwar entgegengesetzte Strömungen gezeigt hätten, die nicht durch diese oder jene technische Frage der Unternehmung, sondern durch das Problem in seinem ganzen Um fange, hervorgcrnfcn worden seien. „Wir wissen auch", sagt das Blatt, „daß dieser Konflikt schon Mitte Dezember hinsichtlich der Zahl der nach Afrika abzu sendenden Bataillone bestand, und daß er Grund für Gegenbefehle und Verzögerung in der Absendung der Verstärkungen war. Später, als es jeden« klar war, daß es ein Irrtum, und mehr wie ein Irrtum, eine unverzeihliche Schuld war, mit den Verstärkungen Dresden, 11. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Bürgerschul-Oberlehrern l Christian Wilhelm Schilling und Karl Bernhard Benke in Limbach das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge brüht, dem Obrrschafsner I. Klasse bei der StaatS- eisenbahnverwaltung Franz Eduard Fetzer in Leipzig das Albrechtskreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kaufmann Siegfried Schlesinger in Dresden den ihm von Ihrer Durch laucht der regierenden Fürstin von Schwarzburg- Rudolstadt verliehenen Titel als Hoflieferant annehme und führe.' Se. Majestät der König haben Allergnädigst zn genehmigen geruht, daß der Pianofortefabrikant Julius Kreutzbach in Leipzig den ihm von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge von Sachsen-Weimar ver liehenen Titel eines Großherzoglich Sächsischen Hof pianofortefabrikanten, sowie den ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Anhalt verliehenen Titel als Hof lieferant annehmc und führe. tered Baak-Anleihe« 25000 Psd Sterl ir. Lonsol» 109 wer «1A, Lom >ruar, nachmittag« Baumwolle Umsatz: ! Spekulation und ;. Amerikaner '/„ ir. (Produkten- 155-162 M G, Roggen loco Hafer loco —. ninell geschäfttlos r. G., 50er loco :,70 M G ir. (Produkt.'«- ^45. 1896. Montag, den 24. Februar, abends. Dresdner Vex««»»retS: ? Pkr Dresden vierteljährlich s 2 Mark 50 Ps, bei den Laßer- «ich deustchen Postanstalten dierteljLhrlich »Mart, außer halb de« Deutschen Reiches Poft- und Stempeljuschlag. Einzelne Rammern: 10 Pf. Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Sonn - und Feiertage abend» Fernspr-AaschlubRrirAL. Munal rknkü»st««n,v,ch»»rt«i Für den ötaum einer aespal» tenen Zeile keiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt' die Zeile 50 P« Bei Tabellen- und Zisfernsatz entsprechender Ausschlag. Hera»»«eber: Königliche Expedition des Dresdner Journal» Dresden, Zwlngerstr. 20. Feruspr -Anschluß: Nr 1TA4 Kunst und Wissenschaft. K. Hvfthcatcr. — Neustadt. — Am 23. d. Mts: „Maria Stuart". Trauerspiel in fünf Akten von Schi lter. Die gestrige Aufführung der Tragödie bildete den siebenten Abend im Schiller-Cyklus. Die zwischen „Fiesco" und „Maria Stuart" liegenden Dramen sind an dieser Stelle nicht ausdrücklich erwähnt worden, weil die jüngsten Veränderungen in ihrer Besetzung erst kurz vor Anfang des Eyklu« Beachtung gefunden hatten. Cs sei aber nachträglich ausgesprochen, daß die Darstellungen des „Ton Carlos" und der Wallenstein-Triologie äußerst glück lich gelungen und daß der zweiten die Vorführungfder Thekla- Rolle durch die dazu berufene Künstlerin (Frl. Salbach) besonders zu gute gekommen war. Auch die Vorstellung von „Maria Stuart" weist nur zwei neu mitwirkende Kräfte auf, doch liegt unsere letzte Besprechung schon anderthalb Jahre zurück, so daß es angebracht erscheint, diese Darbietung dcr Hof bühne wieder einmal zu berücksichtigcn. Die Ausführung des Trauerspiels gehört seit langem im Gesamteindruck zu dcn besten Leistungen de« Theater« und ist, wie vor dem, auch jetzt noch in dcr Mehrzahl der Hauptrollen sehr vorzüglich besetzt. Frl Ulrich al« staatvkluge Heuchlerin Elisabeth, Frl. Salbach als Maria, Hr. Porth al« milder Ratgeber Talbot sind die Säulen dcr Darstellung, für die beiden Königinnen wird man gegenwärtig wohl an keiner Bühne zwei glänzendere Vertreterinnen besitzen Von den ungewöhnlichen Vorzügen, die Frl. Ulrich« Ausführung hat, i' an .^er Stelle schon mehrfach die Rede gewesen, ebenso wie von der Sicherheit und poetischen Schönheit, mit welcher Frl. Salbach die Titelrolle verkörpert. Aber bezüglich ver letzteren drängt c« uns doch zu wieder holen, daß die Künstlerin gerade in dieser Aufgabe so glücklich ist wie in wenigen und daß sie auch gestern die Scene im Park mit einer innerlichen Hingabe, mit einer poetischen Erregung und dramatischen Steigerung gespielt hat, durch welche die Zuhörer ganz unmittelbar erfaßt und hingerissen worden sind. In dicser Leistung wirkt die Harmonie von persönlichen und geistigen Mitteln, von Erscheinung, Haltung und Rede, hier weidet man sich an einen« vollen, satten Bilde, in dein die Klarheit dcr Zeichnung mit dcr Wärme dcr Farben wetteifert. . . . Den Schwächling Leicester giebt Hr. Waldeck durch aus sachgemäß, in dcr Sprache geistig belebt und in der schallspielerischen Aktion gewandt, ohne daß nach irgend einer Seite besondere Spitzen hcrausträten Hr Franz als Mortimer ist bekannt; er muß in seinem ersichtlichen Streben nach einem maßvolleren Tempo, nach ökonomischer Gliederung der Rede noch eifrig forlfahrcn Neu im Ensemble sind Hr Müller, dcr die seinem Naturell nicht gerade am nächsten stehende Figur dcS ehernen Politikers Burleigh mit Intelligenz vorführt, und Hr. Wind«, welcher den Ritter Paulet angemessen darstellt. Wie schon gesagt, ist die Aufführung dcr Tragödie iin Zusammenspiel eine höchst abgerundete und wirksame; an diesem Ergebnis haben auch die Herren Bauer (Bcllievrcs, Swoboda (Melvill) und Dettmer (Davison) und Frl. Guinand (Hanna Kennedy) ihren Anteil Wie einer tüchtigen Darstellung hat sich „Maria Stuart" allezeit auch riner großen Teilnahme beim Pub likum erfreut. DaS Trauerspiel, da« in der dramatischen Architektur und in dcr dekorativen Pracht dcr Sprache gleich der „Jungfrau von Orleans" die Kompositions kraft und die Rhetorik Schillers auf dcr Höhe zeigt und das zugleich ein eminent geschickte« Theaterstück ist, hat von jeher die besondere Liebe de» deutschen Publi kum« genossen, namentlich auch die der gebildeten Frauen welt, welche in dem Werke eine der schönsten Eingebungen de« dichterischen Geniu« verehrt. So auch bei un«, wie da« gestern neuerlich durch den zahlrcichen Besuch der außer Abonnement slatlsindendcn Aufführung bekundet wurde. Überhaupt fesselt der Echillcrcyklus das Interesse des Publikums in größtem Maße und crwcist sich dadurch als eine verdienstliche, sehr dankenswerte That dcr Hofbühne. Ein historisches Volks-rama von Otto Ludwig. (Schluß > Aber während so Fritz sich selbst besiegt (sein Stolz wächst dadurch; er sagt in seinem Monolog: der Fritz hat Euch so oft besiegt, jetzt hütet Euch, jetzt kommt der Stärkere, der den Fritz selbst besiegt hat!) und alle« gut für ihn wird, lauert der Verrat, wie eine drohende Wetter wolke über ihm Die Truppen sollen nach Breslau (aus dem Lager bei Strehlen) die Generale wollen ihn nicht allein lassen bei dem Baron v Warkotsch, dein sie nicht trauen Hier zeigt sich eine Laune de« König«, er kom mandiert herrisch lm avant Ke^siour*! und sie müssen gehen. Dadurch hat er Warkotsch gezeigt, wie er ihin ver traue. Er setzt noch bitter hinzu: „Laßt sic gehen, sie wißen von weiter nichts zu reden, al« von Hunden und Pferden; dcr Deutsche ist selbst ein Pferd re." In War kotsch liebt er die französische Bildung und daß dieser ihn verrät ist gleichsam die poetische Gerechtigkeit dafür. Beiläufig: Tie Generale reden einmal von dieser Laune des König«, einer sagt, er sollte deutscher sein. General Mantcufel: Darin ist er eben ganz deutsch, daß er da« Fremde so verehrt und da« Eigene nicht achtet. Ein Fehler, dcn der Reichtum gebiert; der Arme hält seine Sachen zu Rate, der Reiche weiß sie nicht zu achten Warkotsch, den Fritz so achtet er ist trotz aller Not de« König« und seiner Armee mit seineir -t Gütern von aller Kricgsleistung frei — glaubt, Maria Theresia müßte über kurz oder lang Herrin von ganz Schlesien werden Die Wohlthat und Freund schaft de« Fritz, der doch bald untergehen müsse, wird ihm dann zum Schaden gereichen; dazu ist er von Natur ränkesüchtig und ehrgeizig, auch kann er unter der preußischen Regierung nicht so eigenmächtig mit seinen Bauern umgehen wie er möchte :c. Er faßt den Plan, dcn König lebendig oder tot dcn Österreichern in die Hände zu spielen Dazu ist jetzt die beste Gelegenheit Mit dem kaiserlichen Oberst Walli« ist er in Korre spondenz, der will es ausführen. Man sicht nicht, wie der blind vertrauende Fritz gerettet werden kann. Dies geschieht aber doch; der Jäger Kappel, der den Briefträger an Wallis machen muß, schöpft au« manchem Verdacht und übergiebt dcn Verratsbrief dem Könige selbst Der sühlt dabei einen gewiße«« heiligen Schauer, wie seit er als Kind noch betete nicht. Zugleich wird sein Mut höher, denn eine höhere Macht scheint schützend über ihm zu walten. (Historisch ists, daß er seit der Entdeckung diese« Attentats nie wieder in jene Mut losigkeit verfiel; zugleich istS psychologisch, daß der stärkste Mensch in dicser Rücksicht doch nur ein Kind ist.) Ein gewißer Lestivitz, dcr mit Warkotsch'Tochter eine LicbeSepisode hat, wird beauftragt, dcn Baron zu arretiercn. Warkotsch spiegelt beiden eine andere Ursache der Arrestation vor; Anna Hilst ihm, zu entkommen, Lcstwitz erfährt zugleich die wahre Ursache und seine Flucht Er glaubt Anna einverstanden mit ihrcm Vater, will sich töten, nur der Grund, daß man ihn dann selbst in das Komplott verstrickt halten könnte, hält ihn davon ab Anna ist im Anfänge ein Uebe«, lebens frohes Kind, keine Philosophin, die über sich selbst und über ihr Schicksal nüchtern genug ist, in Liebe und Schmerz allgemeine Betracktungen anzustellen, wie Schiller« Frauen Wie sie von dem Vorhaben ihre« Vater« er fährt und den Argwohn des Lestivitz, wird ihr junge« Leben gebrochen Daraus, wie Lcstwitz ihr die Nachricht bringt, daß sie ihr Mütterliches au« dcm eingezogenen Vermögen ihre« Vater« erhalten soll und er sie selbst — vor dem Treffen bei Reichenbach — kragt, ob sie wirklich mit dem Vater einverstanden gewesen, steht sie ihm mit weiblicher Würde gegenüber. Endlich bucht ihr die
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