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Dresdner Journal : 13.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-13
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 13.03.1896
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». ^«0 chen rc. — e, al- sie ii jetzt zugesetzt Oer»«S-ret»: Wk Dre-de« »ierteljShrtich » Marl »oPf. bn den »öfter- luh deutschen Postanstoltrn dierlrljShslich »Mark; außrr- hald de« Deutschen Reiche« Poft, und Slempelzujchlag. Einzelne Rammern: 1V Ps Erschetue«: Täglich mit Ausnahme der Kona - und Feiertage abend» Fernjpr-Anschluß: «rir»E. AnkünstsuuiugrbÜhre«: Für den ^aum einer aejpol» tenen Zeile kleiner Schrift »0 Ps. Unter „Eingesandt" die Zeile Sv Ps. Bei Tabellen- und Zifsernsatz entsprechender Ausschlag Her,u-«eftcr: Königlich« Expeditlon des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr.ro Wernspr.-Anschlub.-Rr 1»»». Freitag, den 13. März, abends. 1896. ter Ausschluß um Bau de icht noch im c Aufklärung in Polizei- hr verwendet )en; daraus Stellung von löchle daraus seit langen se und ihre nst darüber, seien, von . die Bei- rdem werde nokralischen, man könne seilen des ß das Mi- unkte steht, betreffenden . Ter Hr »er Polizei on, gestellt e den Hrn esetzes über a heißt es izeibehörde ! sonst auf teilen ichung der es Innern bemerken, gekommen igung der !s ist also renS aus- >aß, wenn r auch die nden der bezeichnet das voll- lch in der chcs Maß Bchand- r verweist verboten sonderlich mit dem i seien in sei man zu Festen keglerscste ßen habe Es heiße if; wenn mitteile, anderen jenn die rd singen eten, wie en singe, icht sym- «eit ver so sei es «alisten- öresden- was mit und er r: Di« ngestellt, euch aus en habe deutliche ei auch ehenden Ibrigen- bei Ke hr (eia- gegen iter den Dienste chtigen, Ncden- kxistenz präg- m, wo illigen. en dem ruf der gespielt zendes Heiter- ch zum rbeiter beralb Dem )hau- dieser > nicht Au Der den l aus krste» . daß Amtlicher Leii. Vrneunungen, versetzungeu rc. im öffentlichen Dienste. Departement des Kult«» und Sffentlichrn Unterricht». Zu besetzen: die neugegründete v. ständige Lehrerstelle in Thalheim i. Erzaeb Kollator: der Gemeinderat daselbst. Das Einkommen der Stelle besteht in lSUO M. Ansangsgchalt, ein schließlich 150 M Logisgeld Gesuche sind bis zum 31. März an den Gemeinderat zu Thalheim einzureichcn Nichtamtlicher Teil. Dtr Besuch des Grasen Goluchowski in Berlin. Nus Wien mird uns geschrieben: Nllc Mitteilungen, welche bisher über den Bcr liner Aufenthalt des Grafen Goluchowski hier ein- gelaufen sind, enthalten übereinstimmend die Ver fichernng, daß der Verkehr des Leiters der österreichisch ungarischen Politik mit den deutschen Staatsmännern ein sympathisches Gepräge getragen habe und daß in den mit diesem Verkehre verknüpften Erörterungen der internationalen Lage eine erfreuliche Har monie der Anschauungen zum Ausdruck ge kommen sei. Allem Anscheine nach hat sich die bedeutsame Episode des Berliner Besuches unseres Ministers des Äußern ganz anders abgespielt, als ls nach den Erwartungen gewisser journalistischer Konjekturalpolitiker der Fall sein sollte. Die Gegner des Dreibundes, die in ver schiedenen Redaktionsstnben zu Paris, London und St. Petersburg ihr Unwesen treiben, hatten das Pro gramm für jenen Besuch ihrerseits schnell fertig ge bracht. Nach ihren unfehlbaren Vorhcrsagungen war der Zweck dc§ Meinungsaustausches zwischen den Staatsmännern der verbündeten Reiche zunächst die Feststellung eines Planes, nach welchem die Lossagung der Liaisermächte von der Allianz mit Italien unge bahnt werden könnte. Des weiteren wurde für den Fall einer raschen Einigung über ein solches, angesichts der italienischen Niederlage gewiß höchst cdelsinniges Vorgehen bereits ein zweiter Programm punkt aufgestellt: die Diskussion der Frage, ob die deutsch österreichische Politik das Zusammenwirken mit Rußland oder ein solches mit England anstreben solle. Den Verbreitern dieser Versionen schwebte offenbar der Gedanke vor, daß eine solche Diskussion zu den von ihnen gewünscht» Mißhelligkeiten führen dürfte, wenn diese nicht schon bei der Besprechung des „Projektes", betreffend die schnöde Preisgebung Italiens, ansbrcchen würden. Die Leute, welche das Leserpublikum mit der artigen Enthüllungen belästigten, haben dadurch nur neuerdings bewiesen, daß man sich in den Kreisen der dreibundfeindlichen Journalistik nie und nimmer zum Verständnisse der Eigenart des mitteleuropäischen Friedcnsbundes wird emporschwingen können. Die alberne Ausstreuung von der bevorstehenden Locker ung der Beziehungei« Deutschlands und Österreichs zu Italien hat nur ihren Urhebern Unehre gemacht, denn sic hat gezeigt, wie man in manchen Sphären der betreffenden Länder die Pflichten der Bundestreue auffaßt. Diese Auffassung ist aber in Wien und in Berlin nicht einen Moment znr Gelt ung gekommen. Die Monarchen Österreich-Ungarns und Deutschlands haben unmittelbar nach dem Ein treffen der Kunde von der Katastrophe bei Adua dem italienischen Verbündeten ihre herz liche Anteilnahme in Worten ausgesprochen, welche Kunst und Wissenschaft. Graf Zeppelin über sein lenkbares Luftschiff. Generallieutenant Graf Zeppelin hat am Dienstag im Verein für Luftschiffahrt in München seine Ideen über ein lenkbares Lusifchiff dargelegt. Es müßte etwas Wunderbares sein, begann der Redner, sich hoch oben im Äther zu wiegen und nicderzuschanen auf Berg und Thal, auf das Thun und Treiben der Leute. Welche Umwälz ung müßte die Folge sein, wenn man sich nach beliebigen Punkten der Erde im Fluge versetzen könnte! Ist es cme Träumerei, oder kann sich dieser Traum verwirklichen? Viele haben sich mit der praktischen Lösung der Frage befaßt und die Zahl derjenigen ist keine kleine, die glauben, eine Lösung gefunden zu haben, und unter diesen bin auch ich. Auf verschiedenem Wege wurde cS versucht, die Frage zu lösen Man konstruierte Flugmaschinen, welche schwerer sind als die Luft Die bekanntesten Ver suche sind wohl die von Maxim und Wellner. Als aber Maxim im Sommer 1894 seinen ersten Aufflug versuchte, brach von den Schienen, welche den Lauf des Fahrzeuges bestimmen sollten, eine unter dem Drucke de« starken Auf triebe« zusammen und da« Fahrzeug sollte sich nicht wieder von der Erde erheben, auf die e« unsanft geschleudert wurde. Nicht bester würde e« Wellner« Eegclradmaschine und allen ähnlichen, tvenn auch noch so fein berechneten Flug maschinen ergehen. E« ist wahrscheinlich, daß sie fliegen könnten, aber woher den ausgebildeten Führer nehmen, der genau weiß, in welchem Augenblick, wie schnell und wie stark er hier einen Hebel rücken, dort ein Steuer ver stellen niuß, um die gerade paffende Fluglage zu erhalten, und der die nötigen Griffe infolge langer Uebung gewisser maßen ohne Überlegen, dem Gefühl nach, immer recht zeitig, immer richtig autsührt Da« kleinste Versehen, wie jeden Zweifel an der Fortdauer des bisherigen Verhältnisses zwischen den Kaisermächten lind Italien ausschließen und diese Äußerungen konnten nur er folgen, weil man hier wie dort mit Bestimmtheit «vußte, daß auch der andere Verbündete die gleichen Gesinnungen hege. So war denn die Frage der Haltung Österreich- Ungarns und Deutschlands gegenüber Italien bereits geklärt, bevor Graf Goluchowski seine Fahrt nach der deutschen Hauptstadt antrat. Der Meinungsaustausch des Münsters mit den deutschen Politikern konnte diese Frage nur insoweit berühren, als cs sich um die äußerliche Kennzeichnung der Fortdauer der Entente mit Italien und um die sachliche Er örterung der Einzelkonscquenzen handelt, welche aus den Vorgängen in der Erytrea in der Richtung der moralischen und finanziellen Unterstützung des Ver bündeten etwa zu ziehen wären Auch in dieser Hinsicht dürfte nach unseren Informationen eine voll kommene Übereinstimmung zwischen den deutschen und den österreichischen Regierungs- faktoren konstatiert worden sein. Das interessante Thema von der „Wahl" zwischen einem Einvernehmen mit Rußland und der Zulassung einer Annäherung Englands an den Dreibund ist in Berlin in den letzten Tagen vermutlich eingehend be rührt worden, gewiß aber nicht so, wie die publizisti schen Drcibundsfeindc cs vermuteten. Nach den Prin zipien, welche die Grundlage des Dreibundes bilden, kann eine solche „Wahl" in dem behaupteten Sinne gar nicht diskutiert werden. Zu wählen hätte man nur dann, wenn die verbündeten Kaisermüchte sich darüber entscheiden müßten, ob sie in dem britisch- russischen Interessengegensätze an die Seite des einen oder des anderen Teiles treten wollten. Eine der artige Stellungnahme ist aber heute ganz und gar nicht geboten, und die Alliierten können daher im Sinne ihrer allgemeinen FricdcnStendcnz d.rs Ent gegenkommen jeder Macht wohlwollend gutheißcn, welche eine Annäherung zu ehrlich friedlichen Zwecken durchführen will. Wer die Anschauungen und Be strebungen des Dreibundes teilt, kann sich ihm jeder zeit anschließen. Gebeten darum wird niemand. Das ist eine sehr einfache und klare Situation. In der Erkenntnis derselben sind zweifellos die Diplomaten des Dreibundes völlig einiz. Gegen die fakultative Zivilehe, für deren Einführung durch das Bürgerliche Gesetz buch bekanntlich die konservative Partei einzutretcn sich entschlossen hat, nimmt heute die „Nordd. Allg. Ztg" in folgender Ausführung Stellung: Gegenüber der Aktion, welche gegenwärtig zu Gunsten der Einführung der fakultativen Zivilehe in das Bürgerlichc Geictz buch in Seene gefetzt wird, kann nicht nachdrücklich genug dar aus hingewiefen werden, daß der Entwurf mit dem Grundfatz der obligatorischen Zivilehe nur den seit 2v Jahren in Deutschland bestehenden Rechtszustand ausrecht hält. Wenn in Blättern konservativer Richtung be hauptet wird, der 8 1300 des Entwurscs, um den es sich hier handelt, gehe weiter, als das bisher geltende Recht, und lasse für die kirchliche Trauung keinen Raum mehr, so ist dies thatsächlich unrichtig Denn im Einsühruugsgcsetze Art. 45) ist — ebenso wie in 8 82 des Personenstandsgesetzes vom 6 Februar 1875 — ausdrücklich vorgesehen, daß die kirchlichen Verpflichtungen in Bezug aus die Trauung auch durch die Vor schriften des Bürgerlichen Gesetzbuches nicht berührt werden. Die Gründe, welche sich sür die fakultative Zivilehe geltend machen lassen, sind namentlich bei der preußischen Gesetzgebung im Jahre 1874 und später bei Erlaß des ReichsgefetzeS vom 6. Februar 1875, durch das die obiigatorisck>r Zivilehe allgemein in Deutschland cingesührt worden ist, reiflich erwogen und ein gehend erörtert worden. Nach forgfältigster Abwägung aller Verhältnisse gelangte man damals zu dem Entschlusse, der obli gatorischen Zivilehe, die in einzelnen LandeStcilc.l schon feit die geringste Störung im Gang der Maschine ist sichere« Verderben. Tie zweite Art, das Problem zu lösen, ist die, daß der Mensch selbst ein integrierender, ein Hauptteil seiner Maschine werde, daß er das der Maschine fehlende instinktmäßige Handeln ersetze. Sehr beachtenswert sind in dieser Hinsicht die Bemühungen Lilienthals in Berlin, den persönlichen Flug mit großen Flügeln zu erlernen. Er hat eS bereits dahin gebracht, von einer Anhöhe herab mehrere hundert Meter weit, allerdings nur in der Richtung gegen den Wind, zu fliegen. Gegenüber allen Anordnungen, bei welchen das Ge wicht des Fahrzeuges durch Menschen- oder Maschinenkraft gehoben werden soll, hat das durch Gas oder verdünnte Lust getragene Luftschiff den ungeheuren Vorteil voraus, daß eS, außer im Falle eines Brandes, niemals jählings herabstürzen kann Wir sehen daher auch den Ballon sowohl an der Feste!, als freifliegcnd allenthalben im Gebrauch. Tausendfältige Erfahrung hat dahin geführt, daß auch die Landung von Freiballons bei der nötigen Umsicht kaum noch gefährlich erscheint. Aber solange diesen Ballon« keine ausreichende Eigenbewegung gegeben wird, sind sie dem Spiel der Lüfte preisgegeben Nur da« Aussuchen im allgemeinen günstiger Windrichtungen in ver schiedenen Höhenlagen gestattet einigermaßen, einen« be kannten Ziele nahe zu kommen Auf diese Weise ist e« dem englischen Major Anderson bereit« zweimal gelungen, in Woolwich aufzufteigcn und unter Benutzung ver schiedener Windströme, wie beabsichtigt, iin Lager Alder shot zu landen. Mittels eines Schlepptaue«, da« über da« Land oder da« Master gleitet, gicbt der Schwede Andree dem vom Winde getriebenen Ballon eine Hemm ung. Indem er ferner Segelflächen zur Windrichtung ge neigt stellt, erreicht er e«, daß seine Fahrt nicht unbedeu tend nach der von ihm gewollten Seite aus der Wind richtung abweicht. Wir können hierin aber noch keine befriedigende Lösung de« Problem« der Lenkbarkeit erken- Beginn des Jahrhundert- bestanden hatte, den Vorzug zu geben. Hlersür waren nicht nur die Rücksichten aus lic staatliche Autorität und da- Bestreben entscheidend, die ans der Ehe ent springenden Rechte und Pflichten durch staatliche Beurkundung zu sichern ES wurden vielmehr namentlich auch die Interessen der Kirche selbst berücksichtigt, deren praktischen Bedürfnissen man durch die obligatorische Zivilehe mehr zu entsprechen glaubte, zumal dadurch die Abschwächung der Bedeutung des kirchlichen Akte-, welche sich notwendig ouS der in der fakulta tiven Zivilehe liegenden Gleichstellung der staatlichen mit der lirchlichen Eheschließung ergiebt, vermieden wird. Die Ersahruugen, welche man während dieses zwanzig jährigen Zeitraumes mit der obligatorische» Zivilehe gemacht hat, sind nach keiner Richtung dazu angethan, ein Abgchcn von dem bestehenden Rechte, in das sich die Bevölkerung und die Behörden eingelebt baden, als ersordcrlich oder auch nur al- wünschenSwcrt erscheinen zu lassen. Daß das kirchliche Leben, wie ansangs befürchtet wurde, während dieses Zeitraumes durch die Handhabung der Vorschriften über die obligatorische Eivil- ehe eine Einbuße erlitten habe, wird süglich nicht mehr be hauptet werden können. Weder der Umstand, daß der Staat zur Sicherung seiner Ausgaben einen der kirchlichen Feier vor hergehenden staatlichen Akt verlangt, noch der Gedanke, daß dieser Akt als der rcchtSbegründende anzusehen ist, haben die Bedeutung dcr kirchlichen Trauung zu verringern vermalt. Wie vielfach zutreffend betont wird, hat sich in weiten Kreisen der Bevölkerung daS Grsühl eines Gegensatzes zwischen dcr Eheschließung vor dem Standesbeamten und der kirchliche!« Trauung allmählich abgeschmackt und verloren An dieser An schauung zn rütteln, kann weder im Interesse des Staates, noch im Interesse der Kirche liegen Kann es hiernach nicht zweifelhaft sein, daß die Annahme des konservativen Antrages weniger einen Vorteil gegenüber dem vom Enttvurse vorgeschlagencn Rechtszustande vom religiösen Standpunkte aus bedeuten, als vielmehr eine Prinzipiensrage zn Gunsten dcr AMragstcller cntjchciden würde, jo erscheint die Einbringung dcS Antrages doppelt bedenklich, wenn erwogen wird, daß er, selbst wenn er in der Kommission und in« Plenum des Reichstages eine Mehrheit finden sollte, ans die Zu stimmung des Bundesrates keinesfalls zu rechnen haben würde. Seine Annahme in« Reichstage würde das Zustandekommen des Bürgcrlchcn Gesetzbuches gefährden, ohne irgendwelche Verteile, vom Standpunkte dcr Äntragstcllcr aus betrachtet, zu gewähren. Würde men sich gegenüber der ab lehnenden Haltung des Bundesrates dafür entschließen, das Eherccht überhaupt aus den« Bürgerlichen Gesetzbuch auszu- scheiden, so wäre hiermit sür die Antragsteller nichts gewonnens, denn cS müßte dann bei der bestehenden Regelung dcr Matcrie vcrblcibeu, und auch sür dcn Fall ciner Ncurcgclung würde sie kaum zu einem dein Anträge günstigen Ergebnis gelangen. Aus der anderen Seile unterliegt es dcn schwersten Bedenken, einen so wichtigen Teil des Familienrechtcs aus dem neu cin- zusührcnden Gesetzbuch auszuscbcidcn; die Ausscheidung würde eine nicht zu rechtfertigende Verstümmelung deS Werkes be deuten Würde aber unter dicfcm Gcfichtspunkt der Bundesrat feine Zustimmung zu der Ausscheidung versagen, so stände man vor dcr Möglichkeit des Scheiterns des ganzen, so mühevoll entstandenen, großen Geietzgebnngswerkes * In dem gestrigen Artikel „Wahlrcsorm in Nord amerika" ist ein sinrentstcllendcr Druckfehler sichen ge blieben Auf dcr 4 Spalte dcr 1. Seite in Zeile 42 von oben muß cs statt „den meisten Wählern wird durch die Bestimmungen der neuen Verfassung die Majorität gesichert", heißen: „den weißen Wählern", (im Gegensätze zu den Regern). Tag.'ögeschichtt. Tresde«, 13. März. Le Majestät der König nahmen im Laufe des heutigen Vormittags die Vor träge der Herren Staatsminister im Königl. Nesidenz- schlosse entgegen — Ihre Majestät die Königin und Ihre Kaiser!, und König! Hoheit die Frau Großherzogin von TvScana zeichneten heute vormittag das Krüppel- Heim in den Trachenberge«, sowie das Asyl für arme Kinder in dcr Lößnitzstraße mit Allerhöchst- und Höchst ihrem Besuche aus. — Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg begab Höchstsich heute vormittag 8 Uhr 42 Min. in Begleitung der Ehrcndame Frei- nen. Erst «venu der mit vollkommener Ruhe tagelang dahin schwebende und seine Bürde sicher tragende Ballon mit eigener Kraft nach jeder beliebigen Richtung Hinge trieben werden kann, werden wir das ersehnte Ziel erreicht haben. Eine Reihe von Versuchen ist diesem Ziele bereits sehr nahe gekommen Das französische Militärluftschiff „La France" hat durch eine Reihe voi« Fahrten, bei welchen cS selbst bei ziemlich starken« Winde an «'einen Ausgangs punkt zurückkehrte, jeden Zweifel ai« der Lenkbarkeit solcher Fahrzeuge auch bei dcn Ungläubigsten beheben müßen. Pollauf genügen konnte „La France" aber wegen zweier wesentlicher Mängel noch nicht: l) war ihre nur vorüber gehend erreichte, größte Geschwindigkeit voi« 6,5 m in dcr Sekunde gegenüber stärkeren Luftströmungen nicht aus- rcichend; 2) ließen sich mit dcr ohne Ucberlastung nicht zu verlängernden Betriebsdauer ihres Elektromotors von höchstens ", Stunden keine Fahrten in solche Ferne auS- führcn, daß sich die Anwendung eines so großen und kost spieligen Apparate« gelohnt hätte An dem Tage, an welchem ein Fahrzeug gebaut sein wird, das die Eigen schaften der „La France" besitzt, aber diese beiden Haupt mängel glücklich überwindet, ist da« Problein, ferne, in beliebiger Richtung liegende Ziele durch die Luft erreichen zu können, endziltig gelöst So habe auch ich vor fünf Jahre«« mich an die Arbeit gemacht, meine längst über die Art der Ausführung ge hegten Gedanken zu einem förmlichen Entwurf zu ge stalten Meine Fahrzeuge unterscheiden sich von dcn bis herigen Typen 1) durch ein feste« geschloffenes Gehäuse, in wclchem das Ga« in eigenen Zellen völlig geschützt sich befindet, 2) liegt der Raum für Bemannung, Motor u. s w. mit dem Gehäuse fest verbunden dicht unter diesem, 3) sind zwci Schrauben an den Seiten de« Gehäuse« smnmetrisch zur Längsachse und in Höhe de« Widerstands- mittelpunkte« de« Fahrzeug Querschnitte« angebracht Ein frau v. Finck und des Adjutanten PremierlieutcnantS v. Nostitz-Wallwitz nach Leipzig, nm der Eröffnung der Ausstellung, welche der unter dem Protektorate Ihrer Königl. Hoheit stehende Verein „Leipziger Kunst freundinnen" veranstaltet hat, beizuwohnen. Tie Durch lauchtigste Frau Prinzessin gedachte heute nachmittag 4 Uhr 5 Min. in Dresden wieder einzutresfen. Dresden, 13. März. Tie znm Besuche Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen nnd dcr Frau Prin zessin Friedrich August hier anwesende Frau Erzherzogin Alix, Großherzogin von Toscana, Kaiser!, und Königl. Hoheit, wird morgen, Sonnabend, 11 Uhr 25 Min. vormittags vom Böhmischen Bahn hof wieder abrcisen. Die Durchlauchtigste Frau Prin zessin gedenkt, der Frau Großherzogin bis Brünn das Geleite zu geben und Dienstag abend nach Dresden zurück,zukehren. Deutsches Reich. Berlin, 12 März Se. Majestät der Kaiser nahmen heute vormittag die Vorträge des KriegsminisicrS und des Ehefs des Militärkabinetts entgegen Aus Anlaß des Geburtstags Sr Königl. Hoheit des Prinzrcgenten Luitpold von Bayern waren zur hcutigcn Frühstückstasel zahlreiche Einladungen, insbesondere ai« die Herren dcr Bäuerischen Gesandtschaft, ergangen — Ter Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dcr Vorlage übcr die Ausprägung von Fünspfennig- stücken die Zustimmung erteilt. Den zuständigen Aus schüssen wurde«« überwiesen dcr Entwurf von Vorschriften über die Abgabe stark wirkender Arzneimittel sowie übcr die Beschaffenheit und Bezeichnung dcr Arzneigläser und Standgesäße in dcn Apotheken, die allgemeine Rechnung übcr dcr« Reichshaushalt für das Etatsjahr 1892 93 und der Gesetzentwurf über dcn Abgabcntarif sür den Kaiser Wilhelm-Kanal Außerdem wurde über die Wicderbesctz- uua einer Mitglicdstellc beim Bundesamt für das Hcimal- wesen sowie übcr die Besetzung einer Ratsslelle beim Reichsgericht und übcr eine Reihe von Eingabe«« Beschluß gefaßt — Zu dem Beschlusse übcr die Ausprägung von Fünspfcnnigsiückcir wird noch berichtet: Nach den Bestimm ungcn des Münzgesetzes vorn 9. Juli 1873 stell der Gesamtbetrag der Nickel- und Kupfermünzen 2'- M für den Kopf der Bevölkerung, somit nach der 1890cr Volkszählung rund 123',^ Millionen Mark, nicht über steigen. Bis Ende Januar sind nach Abzug dcr wieder eingezogencn Stücke erst etiva 63^ Millionen hergestellt worden, demnach würden noch nahezu 58 Millionen aus geprägt werden dürfen. Da von dem zuletzt im Jahre 1892 ausgeprägten Betrage von etwa 2 Millionen Mark Fünfpfennigslückcn nur noch 188 312,90 M. zur Ver fügung stehen, so hat dcr BundeSrat mit Rücksicht auf die fortdauernden erheblichen Anforderungen des Verkehrs in seiner hcutigcn Sitzung beschloßen, einen weiteren Be trag voi« Fünspfennigstücken in Höhe von etwa 2 Millionen Mark ausprägen zu lassen und die Prägung nach den bestehenden Bcstimmungcn auf dic ein zelnen Münzstätten zu verteilen. — Bei dem Tiner, welches heute abcnd dcr Reichs kanzler Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst zu Ehren des Kaiser!, und Königl. Österreichisch-Ungarischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Grafen Golu- chowski gab, hatte Graf Goluchowski dcn Mittelplatz an der Tafel eingenommen, während ihin gegenüber der Hr. Reichskanzler Platz nahm. Zur Rechte«« des Österreichisch- Ungarischen Ministers saß zunächst der Botschafter v. Szö- gyen», dani« folgten dcr Türkische Botschafter Galib Bcy, Fürst v. Lichnomsky, dcr Staatsminister Frhr. v. Marschall, Seklionsrat v Merry, der Gesandte Graf v Pourtaläs, der Legationssekrctär Graf Eoronini und Rittmeister Graf v. Schönborn Links neben dem Grafen Goluchowski saßen: der spanische Botschafter Mendez de Vigo, der Fürst zu Fürstenberg, der bayerische Gesandte Graf v Lcrchenfeld, dcr Herzog von Ratibor, der Jntrodukteur des diploma tischen Eorps, Kammcrhcrr v Usedom, dcr Militärbcvoll- mächtigte Prinz zu Schönburg, Oberst v. Buddenbrock, dcr Attachä Baron Jnk< q und Pallin und der geh. Re gierungsrat Günther. Zur Rechten des Hrn ReichS- Lustschiff muß, um brauchbar zu sein, sich vor allein in dic Lust erheben können Nun ist das Gewicht aller zum Bau verwendeten Materialien auf das genaueste ermittelt worden Die Größe der Stücke ergab sich aus den voll ständig auSgeführtcn Konstruktionszeichnungen, und überall «vurden reichliche Zuschläge gemacht. Die einzelnen Teile dcS Motors wurden sorgfältig gewogen, ebenso das Be- tciebsmatcrial und das Kühlwasser für je zehn Fahr« stunden, ferner das Gewicht der Bemannung, des Mund- vorrateS, der Instrumente u. s. w. reichlich vcranschlagtk Zudem habe ich nunmehr cine Seidenhüllc in Anwendung gebracht, die mit größter Leichtigkeit die höchste Undurch lässigkeit verbindet. Also das Gewicht ist bei meinem Entwürfe richtig ermittelt, der Raum zur Aufnahme der GaSmenge, welche dieses Gewicht zu heben vermag, ist vorhanden. Somit muß ein danach erbautes Fahrzeug sich in die Luft erheben Zuin anderen muß ein Luftschiff, um lange Reisen ausführcn und dabei ihm etwa günstige Windströme nach oben und unten anssuchen zu können, befähigt sein, aus dauernd zu schweben und innerhalb einer Höhe von min destens 1000 m beliebig auf- und nicderzusteigcn. Tie Anforderung dcr Daucrfahrt schließt da» Ausweisen von Ballast, um zu steigen, nnd da« Auslassen von GaS, um zu sinken, au«. Meine Fahrzeuge werden deshalb einfach nach auf- oder abwärts mittel« Gewichtsoerlegung gestellt und durch die gleichlaufend mit ihrer Längsachse wirkenden Triebwerke in der gewollten Richtung weitcrgeführt Da sich nun aber bei der Fahrt nach oben ii« die dünneren Luftschichten das Gas ausdehnt, so muß ihm hierzu dcr Raun« gtlaffcn sein, wenn man nicht« davon ausströmcn lassen und damit an Auftricb verlieren will Dement sprechend ist der Gasraum in dcn Fahrzeugen so bemessen, daß, bei Ausrüstung für zehnstündige Fahrt, c« über 1100 m ohne Ga«vcrjust aussteigen kann An den Fahr« zeugen mit Eigenbewegung streicht ferner die Luft lebhaft
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